The Long Tail
Warum Einfach,
warum A-B-C-Simplizität?
Weil oft bei Q-Care
im OPP-Szenario (Haecceitas)
ein Tipping Point ein Blink! genügt,
auch wenn Quartierpflege vom
Ansatz her praktisch gesehen
ein Langzeitprojekt (Longtermism)
darstellt. Zwar intrasituativ gestaltend
mit Uno-Actu-Handlungen, jedoch
nie pure Adhocismus als Programm.
Unser größtes Problem ist short-termism.
Bei Akteure in soziale Interaktionen
geht nicht nur die Puste aus
beim Dauerlauf auf Feld und Flur:
es geht auch förmlich die Atem aus.
Die Soziosphäre Pflege, sowohl
Cure wie Care, erleiden definitiv
eine zeitliche Erschöpfung wenn
sie ihre ganze Energie rein
gegenwartsbezogen verheizt und
zu Staub und Asche verbrennt
mit dem Signatur qualmender
Schloten- und Zigarettenrauch.
„Wenn man von der Auseinandersetzung
mit der Gegenwart die ganze Zeit
geistig außer Atem ist, bleibt
keine Energie mehr, sich
die Zukunft vorzustellen“
(Elise M. Boulding)
Flotte fahrende Pflege mit Kippen in der Hand
zerschellt beizeiten an felsige Klippen am Strand.
Toby Ord hat den Begriff Longtermism
»Die Ansicht, dass das wichtigste
Kriterium für den Wert
unseres heutigen Handelns ist,
wie dieses Handeln
die ferne Zukunft beeinflussen wird.«
Es geht also darum, konstruktiv
nach vorn zu denken,
was könnte daran falsch sein?
Im Mittelalter war die vollkommene Erkenntnis an die individuelle Form
gebunden: die Haecceitas n. Duns Scotus
(so Charles Taylor, Säkularisation, Ffm.2009, S,167.)
Unsere 'vollkommene', postmoderne Pflegeverständnis subtrahiert von eine mittelalterliche Metaphyisik. Sie propagiert allenfalls eine Hyperrealität, addaptiert an das,
was im Ergebnis effektiv gilt. Nebenher, weil sie interssubjektiv und interprofessionel auf die Hyperfläche die Pflegearbeitsbühne auftritt, weiß sie auch um das Wesentliche des körperliches Dabeisein (Whitehead) als empirische Faktor,
die als pflegerisches Basic unabdingbar ist.
Whitehead im Original:
"Wir haben jetzt die Hauptcharakteristika
jener realen Potentialität behandelt,
von der die erste Phase eines physischen Ereignisses
ihren Ausgang nimmt.
Diese Charakteristika bleiben
während seines Abenteuers der Selbst-Gestaltung
in die Beschaffenheit des Subjekts verwoben.
Das wirkliche Einzelwesen ist das Produkt
des Ineinandergreifens von physischem und geistigem Pol.
Auf diese Weise geht Potentialität
in Wirklichkeit über,
und extensive Relationen gestalten
den qualitativen Inhalt und die Objektivierungen
anderer Einzeldinge zu einer
kohärenten, abgegrenzten Erfahrung. Im allgemeinen kann man
das Bewußtsein vernachlässigen;
und selbst wenn es,
wie im lebhaften aussageartigen Empfinden,
annäherungsweise erreicht wird,
so blieb dem doch große Bedeutung versagt.
Blinde physische Zwecke herrschen.
Es ist jetzt offensichtlich,
daß blindes Erfassen,
sei es physisch oder geistig,
im wesentlichen das physische Universum aufbaut.
Es ist innerhalb jeder Wirklichkeit
durch die subjektive Einheit des Ziels gebunden,
das die gemeinsame Entwicklung
und die abschließende Konkretisierung beherrscht.
Es ist auch jenseits der Grenzen
seines besonderen Subjekts gebunden
durch die Weise, in der das Erfassen
in einem Subjekt zum objektiven Datum
für das Erfassen
in einem späteren Subjekt wird
und so das frühere Subjekt
für das spätere objektiviert.
Die beiden Typen des wechselseitigen
Zusammenhangs zwischen erfaßten Informationen
sind selbst in einem gemeinsamen Schema
aneinander gebunden,
dem der Ausdehnungsbeziehung. Vermittels der Ausdehnung
nehmen die Bindungen zwischen
erfaßten Informationen
den doppelten Aspekt
innerer Relationen an,
die doch in gewissem Sinne
äußere Relationen sind.
Offensichtlich kann die Solidarität
der physischen Welt
nur dann für die Beschreibung
ihrer individuellen Wirklichkeiten
relevant sein, wenn man
die fundamentale Innerlichkeit
der betreffenden Relationen voraussetzt.
Andererseits muß es,
wenn die individuelle Diskretheit
der Wirklichkeiten ihr Gewicht haben soll,
einen Aspekt in diesen Beziehungen geben,
aus dem heraus sie als äußerlich
gedacht werden können,
das heißt, als Bindungen
zwischen geteilten Dingen.
Das extensive Schema
dient diesem zweifachen Zweck.
Der cartesische Subjektivismus
wurde in seiner Anwendung auf die Physik
zu Newtons Annahme von individuell
existierenden physikalischen Körpern
mit bloß äußerlichen Beziehungen.
Wir weichen von Descartes ab,
indem wir daran festhalten,
daß das, was er als primäre Attribute
physikalischer Körper beschrieben hat,
tatsächlich die Formen
innerer Beziehungen
zwischen wirklichen Ereignissen und
innerhalb wirklicher Ereignisse sind.
Eine solche Wandlung des Denkens
bedeutet die Verschiebung
vom Materialismus zum Organismus
als Grundvorstellung der Physik. In der Sprache der Physik
entspricht der Übergang
vom Materialismus zum >organistischen Realismus
- wie man die neue Perspektive
nennen könnte der Ersetzung des -
Begriffs statischer Stoff
durch den Begriff der fließenden Energie.
Solche Energie hat ihre Struktur
des Wirkens und Fließens und ist
ohne eine solche Struktur unbegreifbar.
Sie ist auch bedingt durch
die Anforderungen der >Quanten.
Dies sind die Einwirkungen
der individuell erfaßten Informationen
und der individuellen wirklichen Einzelwesen,
zu denen die erfaßten Informationen gehören,
auf die Physik.
Die mathematische Physik
übersetzt die Aussage Heraklits:
Alles fließt, in ihre eigene Sprache.
Sie wird dann zu: Alle Dinge sind Vektoren.
Die mathematische Physik akzeptiert
auch die atomistische Lehre Demokrits.
Diese übersetzt sie in die Formulierung:
Aller Energiefluß unterliegt >Quanten-Bedingungen.
Was aber aus dem Feld grundlegender
wissenschaftlicher Konzeptionen verschwand,
ist der Begriff qualitätsloser
materieller Existenz
mit passivem Überdauern,
mit primären individuellen Attributen und
mit akzidentellen Abenteuern.
Einige Merkmale der physischen Welt
lassen sich in dieser Weise zum Ausdruck bringen.
Aber der Begriff ist als ein Grundbegriff
in der Wissenschaft und in der Kosmologie nutzlos."
Periechontologisch hergeleitete Sorgearbeit
übersetzt mit tranversale Sorgearbeit genau jenes Spektrum, das Whitehead oben nannte und transformiert Pflegeperformance
als evidenz basierter Praxis @Bedside, dessen Wirksamkeit und Qualität vom pflegerischen Subjekt als "Diplom-Patient",
und "Profibürger" verifiziert wird:
Mit [Auto-] Poiesis und Poesie wird der Begriff qualitätsloser
materieller Existenz mit passivem Überdauern,
und mit primären individuellen Attributen
zu ein Spielplatz nach Bernes, mit akzidentellen Abenteuern.
Als Programm wird Sorgearbeit in eine Caring-community verortet mit dem Target, diese Versorgung als zivilgesellschaftliche Aufgabe zu betrachten und, i.S. einer Menschenwürdeprofession im Rahmen kommunikatives
Handeln weiter zu entwickeln.
Nichts spricht dagegen,
dass betreuende Caring mit
geschickter Performance,
einfache Mittel und
kurative Erfolge im Pflegeprozess
erzielen kann:
simple Maßnahmen, geleistet
von einfache “Arbeitspferde,”
die vorrangig als Arbeitstiere
(equinitas est equinitas tantum -
Es ist wie es ist) wirken.
Meistens mit ein Touch
Was qualifizierte Solisten
auf der Pflegemarkt
geradezu äußerst
geschickt macht
(geschickt - und manchmal
Sündenbock] i/d Wüste geschickt)
um Caring, leicht modifiziert,
in Pflege-Wüsten zu liefern.
Ihr einziger Auftraggeber:
“Das pflegerische Subjekt.”
Ihr einziger Auftritt:
hochwirksam als Craftsman.
Ihr einziger Aufgabe:
Service im quantitativ Gegebene
des pflegerischen Ereignisfeldes.
Der Fall der Fälle
Banal, Wittgenstein, und doch
wesentlich.
kommt deshalb als
Lösung im Spiel, weil
er das pflegerische Subjekt
als Sozialfigur wahrnimmt.
Als Auftraggeber,
der transversale Pflege will.
Als Kunde, der Selbstsorge
verlangt.
Als Prosument, der co-creative
Unterstützung bei seiner
Selbstarbeit ins Spiel bringt.
Unter das Zepter des
pflegerischen Subjekt
wird gedient und verdient.
Dient wie ein Freelancer
(“Landsknecht”) und wie
der Prince of wales:
Ich Dien
Sekundär ist dabei, ob
der Auftraggeber sich präsentiert
als Pflegeversicherungsfall oder
Krankenversicherungsfall oder
Soziallfall und somit,
(gesellschaftlich gesehen)
im Grunde genommen, sich
eingebettet weiß in
so oder so, als Störfall gilt.
Dagegen sind digitalisierte
Caringprozesse ein Vademecum,
die Anerkennung und Respekt
abverlangt zwischen allen Beteiligten.
Denn ohne Wertschätzung
ist die Digitalisierung
nur ein Fleck auf einem Teppich,
auf den niemand laufen kann.
Auch mit professionell
angebahnte prokreative
und proaktive Caring,
mit dem Credo einer
Re:vision und Re:volution
auf digitalisierte Pfad-Strukturen,
lassen Bedarfe sich selten
mit WOW-Effekt
ratzfatz beheben.
Allerdings, schlussendlich gesagt,
sind kurzfristige Mißerfolgsaussichten
nach dem Pareto-Prinzip
oder Lotka-Bibliometrie-Gesetz
langfristig gesehen alles andere
als Looserprodukte
[Modus: Todesfall nach Pflegefall]
wie Anderson in sein
lesenswertes Büchlein
imposant hervor hob.
P.S.
“Nur eine Bemerkung
will ich noch machen
in Bezug auf deine
vielen Anspielungen,
die alle darauf abzielten,
daß ich entlehnte
Äußerungen in
das Gesagte mischte.
Ich leugne nicht,
daß dies der Fall ist,
und will jetzt auch nicht
verheimlichen, daß es
mit Absicht geschah
und daß ich im
nächsten Abschnitt
dieses Stückes,
falls ich je einen
solchen schreibe,
im Sinn habe,
die Sache bei ihrem
richtigen Namen
zu nennen und dem
Problem ein
historisches Kostüm
anzuziehen”
Søren Aabye Kierkegaard
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