Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Freitag, 30. Oktober 2020

Das pflegerische Subjekt Teil 7 [b] - Durchgangspunkt [OPP]






Durchgangspunkt


Exakter Beschreibung der

pflegerischen Ausnahmesituation 

ist genau an jener 

obligatorisch gegebene,

handlungspflichtiger

Durchgangspunkt verortet, 

(Obligatory Passage Point)

wo das pflegerische Ereignisfeld 

diagonal zur horizontale Zeitachse 

als Vertikale real sichtbar 

wahrgenommen und 

als instantane Entität 

symptomatisch erlebt wird. 


Symbolanalytisch wird Caring 

dann auch definiert 

als das Sein

des [pflegerischen] Subjektes 

als [epistemisches]

Symptom des Seins

das als Subjekt

erst bei symptomaler,

hermeneutisch Dechiffrierung 

sich erschließt 

als registrierter Leerstelle.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Das Pflegerische Subjekt Teil 7 [a] - Ereignisstätte




Ereignisstätte


Kommt Caring ins Spiel ist es

grundlegend als

Ereignisstätte verortet

mit eine Besonderheit:

weder als Maulwurfhaufen

noch als Landmarkerung

im pflegerischen Ereignis

sondern als Leerstelle


Diese Minimaldefinition

gilt es so aufzufassen,

dass Caring sich strukturell

im Intrasituativen der Selbstsorge

ereignet durch ein Fehlen von Etwas.


“Die [Selbst-] Sorge liegt 

als ursprüngliche Strukturganzheit 

existenziell-apriorisch >vor< jeder.

Das heißt, immer schon 

in jeder faktischen >Verhaltung< 

oder >Lage< des Daseins.” 


(Martin Heidegger, “Sein und Zeit”, 1972, S. 192).






Zuhandenheit


Die Zuhandenheit

des pflegerische Subjekt

konfiguriert als pflegepflichtiger

"Daseinsversorgung" im Alltag,

mitten im Sein des Daseins,

besagt dann auch,

dass das gefühlte Manko

registriert wird aus sein

‘Sich-vorweg-schon-in-der-Welt’

und definiert wird als

‘Sein-bei’ (quasi als Teilhabe).


"Ein solches DASEIN heißt: imstande sein,

in diesem Raum


[hier intrasituativ im Umfeld

des Bettes als "Micro-Raum"]


eine Perspektive einzunehmen,

ja, eine solche Perspektive zu sein"


(Charles Taylor, "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 209)


Nacktes "Selbstinnesein" [Karl Jaspers - Edith Stein]

geradezu im "Da" verkörpern als selbsteigener,

selbstsbestimmter und selbstgestalteter "Hypergut"

im Sinne Vaill und Van den Berg:

[selfdesign - Peter Vaill - 

Metabletica - van den Berg




Daseinsversorgung


"Dasein" ist hier das, worauf Heidegger

mit seiner Bekannten Äußerung über das Dasein

hinaus will, wenn er sagt,

es sei ein <<Befragtes>>.

"Das Dasein," so schreibt Heidegger,


"sei << ein Seiendes>>, und sei

<<dadurch ontisch ausgezeichnet,

dass es diesem Seienden in seinem Sein

um dieses Sein selbst geht.>>


(Martin Heidegger, "Sein und Zeit" Tübingen, 1927, S. 12)


Pflegerische Gegebenheiten

treten dann auch als leere

bzw. wesensfremde Alltags-Momenten

[bezogen auf den "normalen" Alltag,

die üblicherweise seitens des

autonomen Selbst keine Pflegebedarf

kennt, benötigt oder anmeldet]

in Erscheinung. Deren Flüchtigkeit

wird dann als instantane

intersubjektive Entität

gefasst und erfasst. 


Warum erfährt das pflegerische Subjekt

sein rätselhaftes “Da” im Dasein

seines Alltags nur mittels

privative Interpretationen? Weil


Der Mensch ist ein sich selbst 

interpretierendes Tier ist.

Er besteht partiell immer 

aus Selbstinterpretation.


Taylor, Charles, "Self-Interpreting Animal",Cambridge, 1985, S. 72. 




Hyper-Realität


Hyper-Gut (Taylor)


Im Sprachgefüge

von Giorgio Agamben gebracht:


Das situative Da

[des pflegerischen Subjekt -

codiert als: OPP - Obligatory_Passage_Point]

ist merkwürdig, verhüllt und in 

Stimmungen gebracht, 

weil es nicht ursprünglich 

dem Dasein zugehörig ist 

sondern dem Menschen, 

dem Lebewesen, 

der dem Dasein den Ort bietet, 

den er braucht, 

um “sein” Da zu finden. 


Die Einschließung des Menschen 

ins Dasein findet im Da statt, 

das Da ist der Ort 

eines ursprünglichen Konflikts, 

einer Enteignung

und einer Aneignung 


(Giorgio Agamben; “Der Gebrauch der Körper” Ffm. 2020, S. 310)


Mittwoch, 28. Oktober 2020

Das Pflegerische Subjekt Teil 6 [b] - Normalität jenseits digitalisiertes BTX

 




Gegenstandsintuition jenseits BTX



Caring on demand

ist wie Online-Banking.


Bankschalter, Bankbeamte, Bankautomat, Banker

und lange Bank sind passé.


Finanzservice, wenn's gut läuft wurde schlicht und einfach

zur Alltags-Normalität.

Machbar auf jedes Handy.

Gestern Komplexität², verstaut

in grausamgraue Dos-Kisten-Optik und vollgepackt

mit irrwitziger Bildschirm- (btx-) Codes.


Konformer Ausgangspunkt

im pflegerischen Ereignisfeld

ist immer das Natürliche

und die intrinsische Normalität . 


Unsere Ausgangssituation heißt immer: Selbstpflege - Arbeit an sich selbst.

Selbstpflege ruht auf zwei Säulen:


„Wahrgenommene Souveränität“ und

„Involvement.“ 


Ausgangspunkt ist die natürliche Situation,

die sich dadurch kennzeichnet,

dass die Vielheit aller sichtbare,

selbstpflegerische Terme sich

normal präsentieren.

Nirgendwo Bedarf an auffüllender

oder ergänzender Cure und Care

im Gegebenen zu erkennen.

Alles OK,

alles Normal.

Nichts fehlt. 


Wer es gerne genau wissen will:


“Die Norm der Normalität ist

die Erkenntnis,

die als adäquate

Gegenstandsintuition

nicht nur distinkte,

sondern auch

“klare” Evidenz bietet: 

die erfüllte volle Präsenz

des Sinns

gegenüber einem

sich selbst präsenten

Selbstbewußtsein

in der Fülle seines Lebens,

seines lebendigen Präsens”. 


(Alain Badiou)


Leben ohne Leerstellen

und ohne innere Ödnis

ist normalerweise erfülltes Leben.


Dienstag, 27. Oktober 2020

Das Pflegerische Subjekt Teil 6 [a] - Normalität

 



Die  Normalität


Ereignisse im Bereich Caring

sind nur subtraktiv ausdrückbar. 


Das hängt mit das “Rätsel der Normalität” zusammen

die bis hin zur perverse Normalität

mutieren kann in der Senke einer “Erfolgsleere”.

Eine Perversion die über dem Grenzzaun

pflegerische Monadologien

in der Arbeitswelt grassiert.

Normalerweise ist alles OK -

der Gesunde braucht keine Pflegekraft.


Caring ist Gesellschaftlich

in eine Parallelwelt verortet:

da wo keiner hin will,

da wird Dir geholfen. 


Zur Endstation der Normalität

gehört nicht nur ein Quäntchen Selbstkritik.

In seiner abnormale Ausnahmesituation

hört der Pflegefall und das pflegerische Subjekt

turmschwere Glockenklänge und liest: 

“Ihr, die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren.” 


Antidotum: Self-Care: gelingendes Leben. 

Das ist arbeit - arbeit an sich selbst. 

Arbeit zur wiederherstellung der Normalität.

Coping + Resilienz werden zur Norm. 


Mut steht auf dem Programm.

Trotz diverse Adoptionsbarrieren.

Das pflegerische Ereignisfeld ist kein einfacher Parcours


Es gilt, die "Trotzmacht des Geistes" zu entwickeln:


Die Fähigkeit, 

im richtigen Augenblick 

"Nein" zu sagen”


(Viktor Frankl).