Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Das Pflegerische Subjekt Teil 17 [a] - Uno-Actu-Handlungen

 


Uno-Actu-Handlungen


Caring zeigt ihre attributive, 

subtraktive Inskriptionen, 


wenn es die Notwendigkeit 

einer kongruenten, konvivialer 

und angemessener Q-Care beschreibt 

und trotzdem sich als Substanzlos

 am Rande der Leere definiert. 


Was Caring dokumentiert 

ist elementare “Darstellung” 

der Pflegesituation. Ihre geletterte 

Sätze sind nicht nur Aussagen

mit  Auskunftscharakter, sondern

sind “Micro-Gebrauchsanleitungen”.


Schmackhafte Zuschreibungen in Sätzen, 

die miterlebte “Jetztpunkte” 

im Pflegeuniversum, Satz für Satz 

und Wort für Wort darstellen. 


Abgeschmackt wäre zeitliches erfassen

von räumlich erbrachte Tätigkeiten als 

Leistungsnachweisen; 

dies könnten Stempeluhren besser, 

schneller und genauer registrieren. 




Bin-Ambiguität


Pflegeberichte 

Rapport hin, Report her: 

in [Satz-] Form gebrachte 

Uno-Actio-Handlungen

sind Inskriptionen mit 

ostensive Verweisungen und 

immer symptomale Lektüre


die Summe der erhobene 

(und vernachlässigte) Daten, 

die mittels redaktionelle

Textverarbeitung 

zur Verfügung gestellt wird. 


Will sagen: unsere Verweisungen 

prägen signifikant wie die 

materiellen Dinge intrasituativ 

im Blickfeld erscheinen und 

wie wir jeweils mit ihnen umgehen.


Auf der Seite des handelnden Selbst 

sind [digitalisierbare] Inskriptionen 

 “Bin-ambiguitäre” - gedoppelte 

“So-Bin-ich-dran-Bestimmungen”:


  • Medium zur Welt und 

  • Verankerung in der Welt




Beziehungswelt 
 
Alice Street (Social Anthropology) und 
Simon Coleman (Study of Religion) haben   
in ihrem 2012 erschienen Artikel Introduction: 
"Real and Imagined Spaces" 
 
sich  mit der intrinsischen Ambiguität 
in der Beziehung des Krankenhauses 
(Synonym: der im OPP sedimentierte 
intrasituative pflegerische Durchgangspunkt 
[Objekt klein a] at bedside) 
zum alltäglichen sozialen Raum beschäftigt.  
 
Sie bestätigen: „Foucault´s (1989) concept 
of heterotopia usefully captures the complex 
relationships between order and disorder, 
stability and instability that define the hospital 
as a modernist institution of knowledge, 
governance, and improvement.“ 

 

[Foucaults (1989) Konzept der Heterotopia 
erfasst auf nützliche Weise die komplexen 
Beziehungen zwischen Ordnung und Unordnung, 
die Stabilität und Instabilität, die das 
Krankenhaus als modernistische 
Institution des Wissens, der Führung 
und der Verbesserung definieren.“ 
 
Dem wird hier gefolgt.  
Auch der von Street und Coleman  
erweiterte Ambiguität. 
 
Ergänzt ringsum den Gedanken, 
das dass der obligatorische passagere 
Durchgangspunkt ein Raum 
multipler Ordnungen sei.  
 
In multiplen Überlagerungen, 
die gleichzeitig jegliche institutionellen 
Beziehungen der Pflegeindustrie 
konstituieren, können 
beauftragte Pflegekräfte 
das pflegerische Ereignisfeld 
nicht nur „as spaces of care, 
expertise and science“ betrachten. 
 
Vielmehr sei nachzuzeichnen, 
inwieweit der Raum angewandter Pflegepraxis 
aus den Beziehungen zwischen der Umgebung, 
den Technologien und Personen 
wie auch gleichzeitig den Formen 
von Raumvorstellungen, 
Hoffnungen und Emotionen 
konfiguriert sei.  
 
Street/Coleman: „Introduction Real and Imagined Spaces“, S. 5
 


Uno-Action-Handlungen


definieren wir als

instante intersubjektive Entitäten die Inskriptionen generieren als

Signalsprache um lebensweltliche

Verweisungszusammenhänge

darzustellen, die wesentlich

abhängig sind von den

 

a) praktischen Interessen,

die wir aktiv in einer gegebenen

Situation umsetzen wollen, und 


b) von unserem Vorverständnis,

das passiv prägt, als was wir

etwas verstehen können.


Übrigens: “Pflege ungetan”, 

das große Schweigen, “Textlücken” 

und vernachlässigte Daten 

gehören in der Definition Lyotards 

(der hier gefolgt wird) auch als Rede 

und  Satz; manchmal als beredter als

“Sage” (Heidegger), als verschnörkelter 

Märchen-Sage (Selbsterfindung-Geschichten) 

oder als Pantomimenspiel aussagefähiger  

als alles Besagte. 


Alles, was in Satz gebracht ist Setzung 

auch das Schweigen, nicht nur in 

Heidegger Sigetik („Schweigelehre“); 


es gibt nur Nicht-Nicht-Kommunikation.

Das Pflegerische Subjekt Teil 16 - Würfelwerfender Wetteinsatz - Bricolage

 




Würfelwerfender Wetteinsatz


Das pflegerische Subjekt ist es schnell

klar (wie 2020 bei Corona der Fall), 

dass stimmige Pflegemaßnahmen 

schon lange ausgeführt werden, 

bevor das richtige Krankheitsbild 

vollständig bekannt und beschrieben, 

geschweige äthiologisch behandelt vorlag. 


Noch Heute werden bei Corona

nur rein symptomatisch wirksame

Medikamenten verabreicht, mit

begründeter würfelwerfenden Wetteinsatz: 


mit diese Therapie können wir vermutlich

30/70 gewinnen; ohne Therapie 

werden wir den Kampf in schweren Fälle

100 prozentig verlieren


Dagegen sind Pflegemaßnahmen 

i.d.R. 100% evaluiert, weil sie 

generisch auf die Leerstelle einer

vorherrschenden Pflegesituation 

kongruent angepasst sind. 

















Gelenkiger Pflege (Brisur)


Gesicherte Pflegepräsenz 

ist biegsam und schmiegt sich 

die instantane intersubjektive 

Situtationsgegebenheiten beim 

pflegerischen Subjekt an. 


Strukturell mit aufgepropfte 

Gelegenheitsziele, erbracht und

wahrgenommen als temporäre

Behandlungsmaßnahmen.


Caring als angewendete 

Pflegestrategie eines effektiven

Target Opportunity (Gelegenheitsziel).

Sie wird als Gesinnung zum Guten

oft inokuliert (eingeschoben)

als zielführend, bei ungesicherte

medizinische Krankheitsbilder.


Erfolgreich - als Kernbehandlung.

So wie die Edelrose auf ein

unansehnlicher Stammrose 

aufpfropfend veredelt wird (“pelzen”). 


Pflegepräsenz spielt mit

voller Absicht ihr Spiel für Erwachsene (Berne).


Als Investor, der Kunden meist

bedingungslos Sozialkredit gewährt.


Ohne sichere Aussicht auf

Rendite und Profit des

ins Spiel gebrachte Kapital.


Investierter Sozialkredit

in ein offene (Popper) Risikogesellschaft (Beck)

die sich im soziale Feld

der Pflege (Schroeter)

darstellt als vulnerabler Teil

einer Gesellschaft der Gesellschaft,

unter auferbieten einer immens

hoher persönlicher Einsatzbereitschaft.


Der investierte Kredit bezeichnet eine

soziale Morphologie und 

ist nach Marcel Mauss zutreffender Beschreibung ("Die Gabe", S. 84)

ein archaischer Ausdruck

die eine verbindliche Gabe entspricht,

[seitens des Kreditgebers oder des Kreditempfängers]; eine Gabe,

die, mit erwartete Gegengabe konditioniert,

zur Aufgabe wurde, in ein auf

Sozial-Kreditbasis aufgebaute

Tauschhandel - ob dieses gewährte Kredit [Vertrauensbasis ./. Ehrenrührig]

explizite als Vertrag konzipiert ist oder als

Potlatsch oder Kula ritual konfiguriert ist,

ist hier nur beikömmlich (akzidentiell).


Das diese soziale Morphologie

verbändelt ist mit Wetteinsätze,

mit Aleatorische Spielmodelle (korrespondierend mit Pflegemodelle) und, ja, sogar mit ein Ehrbegriff verknüpft ist,

die, so seltsaam auch immer, noch heute der Wettpraxis eigen ist

(Wettschulden sind Ehrenschulden),

sei vollständigkeitshalber

ergänzend erwähnt.

(Mauss, "Die Gabe", S. 86);

Pflegeeinsätze besitzen den Typik

einer wettwürfelnder Einsatz,

die von Pflegepokerjoker auf den

pflegerischen Spielfeld

mit Begeisterung gern ausgespielt

wird gegenVerfall, Verderben,

Versagen, Verelendung und Vernichtung.


Wobei hier ein kritischer Moment

nicht unbekannt ist, wonach

die meisten Würfel gefälscht sind.

(Marc Bloch, "Apologie pour l'histoire);

Beispielhaft bei der konstantinische Schenkung

Jede Pflegekraft kennt (nicht nur)

bei Demenzkranken "Märchenstunden"

als "wirklich" erlebte Epochen

am laufenden Band.


Investitionen ohne Vorbehalt;

mit fairer, redlicher Gesinnung und

rational erwogener Selbsteinsatz.


Kapitalinvestitionen von handwerklich

geschickte Care-Craftsman

in einer "liquid moderne" (Baumann)

deren Zuflüsse in

fragile Situationen

gerinnen zu

absichtlich herbei

geführte kommunikative

Handlungen mittels

effektive und effiziente

Hilfsystematiken

in Good-Will-Manier.


Kantig nach Kant gesagt:

"Alles Gute,

das nicht auf

eine moralisch-gute

Gesinnung gepropft ist,

ist nichts

als lauter Schein und

schimmerndes Elend"


(Immanuel Kant, "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgersicher Absicht,"

Akademieausgabe Bd. 8 S. 19 ff.)


Die Wette der Pflege-Broker 

mit ihr würfelwerfendes Spiel 

(ihr aleatorisches Element)

in der Pflegewelt wandelte sich 

in der akutelle Postmoderne 

auffällig und nachhaltig.


Denn Caring als Pflegepoker 

wurde zu ein Spiel mit unterschiedlich

gewertete Gesundheitskarten.

 

Ein Spiel, das divergiert auch

mit unterschiedliche [Selbst-]

Einsätze und Spielfreude seitens

des pflegerischen Subjekts. 















Der gepflegte Brisur


Hier spielt Pflegepräsenz

als gelenkige Pflegeperle den 

Pflegejoker. Denn die divergente 

[Karten-] Reihen im Spiel 

einer moderne, liquide, turbulente 

und verflüssigte Pflegewelt

geraten immer wieder ins stocken.


Pflegepräsenz als Trumpfkarte.

Sie sticht,  und besticht, 

weil sie sich immer wieder 

selbst im Spiel zu bringen weiß.


An entscheidende Positionen, 

bei Bifurkationen und 

inkompossible Fährten,

bei unmögliche Optionen, 

an unmögliche Orten, 

an Bruchstellen und 

Schnittstellen, 

erfüllt Pflegeprsäenz 

ihre Scharnierfunkion.
















Der pflegerische Brisur,

ein gelenkiges Schmuckstück,

Signatur schmeichelhafter Caring.


Die pflegerische Scharnierfunktion

knüpft an an einer neue Definition

von Pflege-Geschichte: der bedarfspflichtige Mensch steht nicht linear in ein Stufenfolge, beginnend beim pflegebedürftigen Säugling,

über den gesunden Stadien des Kindes,

Erwachsen, Alter und bedürftiger Greis:

das Leben als historsiche Prozess ist gezeichnet von Ereignisse und Eindrücke, die punktuell

als Inskriptionen vom PATHOS ["Erregung"]

in der bioplitisch gewertete historische Lebenslandschaft eingezeichnet wurden.


Würfelwerfender Wetteinsatz ist nur ein Teil der spieltheoretische Ansatz.

Denn phänomenologisch strukturierter Pflege

ist auch dem Schachspiel nicht unähnlich.


Pflegeereignisse treten als Folge unterschiedlich spannende Lebensstationen

auf als "Spielsituationen," (Berne)

mit [Pferde-] Sprünge und Mutationen.

Stets entstehen spontan

neu gebildete Spielentwicklungen,

die kreuz und quer über das Spielfeld

verlaufen, hin und her, vor und zurück.

Lebensverläufe, kartiert in meteorologische Wetterkarten auf Gitterlinien eingepunktet.

Das 8 x 8 Felder bemessene Schachfeld

ist dabei nur ein Symbol, die Isohypsen (Höhenlinien auf Wetterkarten) einzeichnen

als immutable mobile Entitäten und diese Einträge [pflegerische 'Hochs' und 'Tiefs'] nutzen um das an sich amorphe, wechelfällige Ereignisfeld eines gut gepflegten Lebens isomorph zu figurieren.


Im Sinne Lévi-Strauss und Krzysztof Pomian - nach Paul Ricoeur,

"Gedächtnis, Geschichte, Vergessen", München 2004, S. 236



Schmuckwerk statt Stückwerk

in der Pflegewelt - so formiert sich

anschmeigsames, achtsames

und geschmeidige Care als

goldenes Schmuckstück: Glänzend, Grazil; wertvolles

Geschmeide in Top-Form und immer nahe am Ohr

des pflegerischen Subjekt.



Interaktionsteuerung


Pflegepräsenz erfüllt an Gelenkstellen (Brisuren)

den vom pflegerischen Subjekt gewünschte

und gewollte, überbrückende Weichenstellungen.


Interaktionssteuerungen

die Spuren von Bricolagen

und Basteleien aufweisen.


Sie begründen eine “Signalsprache” 

mit signalisierte Unvereinbarkeiten, 

die sich im Moment des Ereignisses 

eben nicht ausschließen 

oder gar widersprechen. 


"Es muss Begeisterung,

vorausgehende Liebe zu dem Neuen im pflegerischen Aktionsfeld

hinzukommen. Szientifistisches,

pflegesensitives Verstehen ist eine Laterne, der von einer Hand die Richtung gewiesen werden muss,

und die Hand muss ihrerseits

von einem Drang in Bewegtung

gesetzt werden, der im voraus

mit implizites Wissen auf diese oder jene Gattung möglicher Dinge zielt. Kurzum man findet nur dank der Liebe,

die sucht Deshalb sind alle Wissenschaften zuerst Leidenschaften [Passion] von Liebhaber [Dilettanten] gewesen.

Die Pedanterie unserer Zeit hat das Wort "Liebhaber" herabgewürdigt; und doch

ist leidenschaftlich an etwas hängen

die stärktste Bindung die man zu etwas

haben kann, und zum Wenigsten ist sie die Ursprungszelle, aus der alles hervorgeht.< Und dasselbe können wir von dem "Dilettante"

- dem Amateur und Bastler - sagen.

Die Liebe sucht um das Verstehen zu finden"


José Ortega y Gasset; "Was ist Philosophie? München, 1968, S. 172


Das erhellt die Wirklichkeit 

und das Wese pflegerische Pragmatismus, 

die üblicherweise das Tagesgeschäft 

im Care-Sektor ausmacht - nämlich als 

notwendige Beikömmlichkeit (Akzidentia). 


“Die Herdplatte ist heiß” heißt, 

wie in ein kontagiöser Corona-Hotspot: 

Leute <Nicht anpacken>. AHAL


A bstand, 

H ändewaschen,

A temschutz,

L üften


Dabei ist der Herdplatte nicht notwendig 

heiß (meistens ausgeschaltet).

Genausowenig wie die Gruppe und ihre Personen stets hochinfektiös 

(die meisten Leute [auch in Hotspots] 

sind weder mit viralen Noxen 

noch mit sonstigen Toxen behaftet).