Team med-ipflege

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Montag, 8. Februar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 29 [b] - Objektbeschreibung - Subjektivierungspraktiker

 




“Ursprüngliche” Objektidentifizierung


Das intrasituatives beschreiben 

instantane und intrasubjektive 

Entitäten bei 

pflegerischen Ereignisse 

und Vorkommnissen

unterliegt ein 

echter Erklärungsdefizit. 


Es wird keineswegs 

eine Trivialität 

problematisiert. 


Das pflegerische Subjekt 

changiert ständig 

zwischen den Anspruch 

des Prosumenten 


und die,

seiner Umwelt, 


wozu auch, 

als dritte im Bunde, 


unter Wahrung 

einer professionelle Distanz, 

mitbeteiligter

persönlicher 

Pflegepräsenz zählt. 




Pflege ist keine Pflege


Pflege unter einen Hut 

zu bekommen ist so 

banal und bahnbrechend

wie eine gemalte Pfeife;


pfiffige Pflege sieht so

einfach aus, ist so einfach

und deshalb so unendlich

gefangen in ihre Outfit

sinnstiftender Komplexität. 


Die "subtile Sprache" (Shelley)

in der Informationen,

als symptomale Lektüre

erfasst und als

pflegerische Inskriptionen

transformiert werden

ist eine Triangulation die mehrere Ebenen

als Pflegemixtur aufmischt:

sie definiert Merkmale

im vorgegebenen Ereignisfeld;

erschafft mit ihr wirksames

und wirkliche Handlungen

intrasubjektive Entitäten (immutable Mobiles) und bringt

diese Uno-Actu-Handlungen noch

als merkantile Serviceleistungen

(freiberuflich) zur Geltung,

nicht ohne im optimalen

Sinn des Sinnhaften,

im sinnlich Sinnigen

ein Cor Cordium (Herz der Herzen)

als klitzeskleines Qäuntchens eines

Hierophanten in sein Timeline als

selbständiger Interimspflegekraft

einzuzeichnen.




Symptomale Lektüre


Dessen Gewiss, dass

im überlagerten Dreieck

(Triangel) zwischen

Core, Cure und Care

die Wahrheit sich

im Microraum beim

pflegerischen Subjekt

nur dort auf der Durchgangspunkt

erschließt wo viele

unabhängige Lügen,

Wichtigkeiten und Nichtigkeiten

sich mächtig überschneiden;

vielfach erscheint am Pflegetatort

nichts im Ermittlungsfeld

angespannender Pflegekrimis

wie es aufgrund Blutspuren,

Verletzungen und Schmerzen

beim ersten Besuch erscheint.




Mikroraum?


Das ist die Lage

der Kranken - Lage und Lagerung.

Das Pflege-Lager als Milieu des Bettes. Sowohl Tatort wie Rahmensituation

in der das pflegerische Ereignisfeld

sicht- und spürbar wird:


"Das wirkliche pflegerische Subjekt muss allererst seine eigene [Pflege-] Welt

und zur Welt sein, was soviel

heißt: um sich und mit sich

ein [pflegerelvantes] System

von Bedeutungen zu tragen.


Deren Entsprechungen, Verhältnisse und

wechselseitigen Anteil des Gebrauchs

fähig sind, ehe sie der Explikation bedürfen.

Bewege ich mich in meinem Hause,

so weiß ich in eins und ohne Erörterung,

dass zum Badezimmer gehen heißt,

am Schlafzimmer vorbeigehen,

aufs Fenster blicken heißt, den Kamin

zu meiner Linken haben; in dieser Micro-Raum

dieser kleinen Welt situiert sich jede Geste

und jede Wahrnehmung unmittelbar im Verhältnis zu 1000 virtuellen Koordinaten."

 

Merleau-Ponty, "Phänomenologie der Wahrnehmung" Berlin, 1966, S. 157





Pflege ist Pflege und keine Betreuung

Oder gilt das Ikononclash der Ehrenpflegas: Betreuung ist Pflege oder ist

Pflege nur Betreuung?


"Welche Ordnungsmuster in einer

[Pflege-] Situation aktualisiert werden,

ist nicht theoretisch vorzuentscheiden,

sondern hängt an den je vollzogenen Selektionen auf den unterschiedlichsten Ebenen des Sinnvollzugs."

(Gerd Sebald, "Generalsierung und Sinn" Konstanz, 2014, S. 135)

 

Systematische Pflege

definiert sich notgedrungen

als metaphyisische Idee

in ihre Mit-Teilung;


praktische Pflege figuriert

notwendigerweise als
Komplexitätsreduktion

(Luhmann);ihre Figuration

gerinnt in den Begriffen

Hyper-Realität oder

sedimentiert als Hypergut

(nach Charles Taylor)


Komplexitätsreduktion ist 

eine Selektion der tatsächlich 

auf dem pflegerischen Ereignisfeld

auftretenden und

wahrnehmbaren Informationen.




Readymade 


Caring liest instantane, 

intersubjektive Fakten 

als symptomale Lektüre. 


Wahrgenommene Entitäten

deutet sie hermeneutisch

und verwendet die Gegebenheiten

als Basic’s, um sie als kartierte

immutable Mobiles für pflegerische 

Empfehlungen, Entscheidungen

und Vorgehensweisen in 

Anschlag zu bringen.


Pflege ist simpel.

Pflegekunst noch simpler.

Da reicht eine Umkeidung

zur Veranschaulichung von Kunst.





Pflegepräsenz ist pure Simplexity


Objektiver als Duchamps

Readymade bzw. Objet trouvé 

(franz. für ‚gefundener Gegenstand‘).


Denn zeitgleich sind pflegerische Entitäten

im objektiven, obligaten Durchgangspunkt

pflegerisches uno-actu-Handelnungen.


Unablöslich an das Subjekt 

des Akteurs als Subjektivierungspraktiker

gebunden: an selbständiger 

pflegerische Pflegepräsenz,

die den Prosumenten herausfordert:




Jemeinige Objekt-Entscheidung 


Das Pflegeereignis tyrannisiert Dich?

Flüstern pflegepflichtige Vorkommnisse  

Dich drohend im Ohr: 

"Ich werde Dich ans Bett fesseln" ?


Was sagst Du da? 
MICH, als pflegerisches Subjekt

in Fesseln legen lassen?


Du wirst mein Bein fixieren

oder unsanft, 

mit gehöriger Wucht,

mich schwächen und auf der

Matratze werfen:


aber selbst der Allmächtige

vermag MEINE

(jemeinige) Entscheidung,


WIE ich mich 

(attributiv) verhalte, 

nicht zu überwinden.




Jemeiniges entscheiden


Genau genommen
(und wir nehmen es genau)

sind Subjektivierungspraktiker

Symbolanalytiker,

die nicht nur das pflegerische

Subjekt finden, weil vorfindlich

sondern vielmehr als

Subjektivitätsverfertiger auftreten;

her-stellen, verfertigen und

Stellung beziehend zu dem,

was als Gegebenheit Aufgegeben,

indem (ver-) Antwortlich ein

Entscheidung getroffen wird zu dem

"Was geschieht?"  - nämlich, 

"Es" geschieht so, 

wie ich es will"


Präfiguriert in Jakobs Jabbok

Passage im AT:


„Jener Mann, 

mit furchtbarer Stimme: 

Pereundum tibi erit. 

Jacob du mußt herhalten. 


Jakob darauf: Nein 

das wolt Gott nicht. 

Non peribo. 


Ja und nein ist da 

auffs allerscherpffst 

und hefftigst 

auffeinander gangen. 

… 


Gott selbst sagt: 

Tu peribis 

(Du wirst umkommen). 


Aber der Geist 

widerspricht: 

Non moriar, 

sed vivam 


(Ich werde 

nicht sterben, 

sondern leben).“


Martin Luther: Genesisvorlesung (cap. 31–50)

In: WABand 44, 1922, S. 100–101.


Präfiguriert auch in 

Augustinus, unter Bezugnahme

auf Aristotelische Begriffe, zitiert bei

 

Charles Taylor: "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 253


Das, was symbolanalytischer Pflegepräsenz ausmacht,

ist sicheres Ereigniswissen zu besitzen

und anwenden zu können.

Das singuläre, unwiederholbare Ereignis als solche

kompetent erfassen und  bestimmen zu können

als Symptome innerhalbeiner EBP Health-Literacy 
ist paradigmatisch für Pflegepräsenz.


"Das Ereignis ist das,
was sich schlicht und einfach ereignet.

Es findet statt.

Es passiert. 

Im doppelten Sinne des Wortes:

*  es geht vorüber * es geschieht.

Es kommt und überkommt uns. (Il passe et se passe)"


Paul Ricoeur, "Gedächtnis, Geschichte, Vergessen" München, 2004, S. 49/50








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