Team med-ipflege

Team med-ipflege
Gut aufgehoben

Freitag, 5. Februar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 28 [g] - Pflegerische Projektionsfläche - Symptomaler Lektüre



Pflegerische Projektionsflächen - symptomale Lektüre


Caring liest sich als Projektionsfläche 

als einer Lektüre von Symptomen

und dechiffriert es mit 

Bedeutungszuschreibungen, 

die zwar eine Quelle

aber keinen Adressaten haben 

und deren symptomale, 

unadressierte Botschaften 

einseitig vom Empfänger aus 

entziffert, decodiert und 

interpretiert werden. 


„Die Wirklichkeit der Bilder“

die selbständige Pflegepraktiker und pflegesensible Freelancer liefern,

zeigen eine thematische Relevanz,

die so bahnbrechend sind wie

Michael Baxandals faszinierende Ausführungen

zur Malerei im Quatrocentro:


sie ermöglichen ein neues Sehen –

für pflegeaktive Handlungsträger,

die mit offenen Augen in ihe

in ihr Aktionsraum - das pflegerische Ereignisfeld -

den diaromatischen bzw. panorama-Blick beibehalten

und präparierte Gesichtsfelder

mit Neglect-Ausfälle kritisch gegenüber stehen.


Diaromatisch als Anschaungsweise

im Kuyperianischen Temini oder,

dynamischer gefasst: als Diaspora,

als ek-statische Handlungsweise

um eine Ausdruckweise Sartres zu bedienen.


Er skizziert die Komplexität

der zeitlichen Dimension,

die für den Akteuren im Arbeitskollektiv

im Ereignisfeld der Pflege prägender Gestalt hat. 


Evidenbasierte Caring-Technik

gelesen als symptomale Lektüre (health literacy)

ist Scrum-Technik und definiert sich als Evidenziteraion. 

Weil dessen Maxime ein iterativ 

angewandtes kybernetisches Imperativ darstellt:

Sei offen für Veränderungen, damit die Anzahl möglicher Optionen

größer wird. Was auch als ethische Imperativ zu gelten vermag was hier im Mikroraum

konkret am Point of Care realisierte Pflegepräsenz beinhaltet und vom Vf. wirklichkeitswirksam als

pflegerisches Imperativ definiert wird.


Sein Image: verkörperte Gelassenheit. 

‘Gelazenheit' nach Meister Eckhart. 


Besonnenheit σωφροσύνη Sophrosyne 

nach Ranciére im Wesen, 

Werk und Wandel, wo alles und 

jedes “an seinen Platz steht”: 


“Der wissenschaftliche Spiegel 

der Meinung gibt der Sophrosyne 

ihr Innerlichkeit als ständiges 

und wahres Verhältnis der 

Gemeinschaft zu sich selbst.  


Das >jeder_an_seinem_Platz<  

stellt sich dar, als genau identisch 

mit der Gleichheit zwischen Beliebigen 

und kann sich verwirklichen 

als Tatsache - [als instantane 

intersubjektive Entität - MMW]” 

(Jacques Ranciére) 





Das Fragmentarische


Caring, re:präsentiert im lokalen

Quartier als Solitär verkörpert 

thematisch verinnerlichte 

stoischer Ruhe und

periechontologisch (Seinsinnesein)

Epikurs 'ataraxia'

(unerschütterlich).


In sein Person als pflegerische Ko-Pilot

verwirklicht er / sie

Heraklits (und Heideggers) 

umtriebiger 'Archebasin' 

(Αγχιβασιη - Gerangel - Annäherung) 

aufs trefflichste - und ganz

Heraklit: mehrdeutig, 

vielschichtig und Fragmentarisch


Jede Pflegeprofi in eigener Sache

schließt “wie eine Monade,

die in sich die ganze Pflegewelt ausdrückt,

diese seine Pflegepräsenz in der Form

unendlich kleine Perzeptionen kleine Drängungen,

kleine Spannkräfte ein:

die Anwesenheit der Pflegewelt

in seine je eigene “Für-die-Welt-Sein.


Das ist pulsierende “Unruhe”-

ein “Auf der Lauer liegen und

ein stetig rhytmisch getaktete Pulsator

im gemolkene Pflegesystems;

ähnlich einer Katalysator,

der selber “nichts materielles bringt”

aber unersetzlich ist.


Seinsinnesein verweist hier 

nicht auf eine  Innigkeit 

als bloße  “Innerlichkeit” 

des Empfindens im Sinne 

eines Bei_sich_verschließens 

eines “Erlebnisses”.

 

Es meint auch nicht eine

besonders hohen Grad der

“Gefühlswärme” - [Empathie-MMW]


Innigkeit ist auch nicht ein Beiwort 

der “schönen Seele” und der

Art ihrer Weltstellung.


Es meint erstens höchste Kraft des Daseins. 


Zweitens: diese Kraft bewährt sich 

im Bestehen der äußersten Widerstreit. 


Es umfasst ein wissendes Innestehen 

und Austragen der wesentlichen 

Widerstreit dessen, was in der

Entgegensetzung einer

ursprüngliche Einheit hat.”

(Martin Heidegger)


Kurzum, Seinsinnesein ist

adäquates reagieren auf die

Epiphanie des Seins, die sich

im pflegerischen Ereignisfeld

realisiert durch Juxtaposition,

mithin durch achtsames,

konviviales, kongruentes und

kunstgerechtes "Nebeneinanderstellen"

(im Environment des MicroRaum "Bett")

der intrasituative Gegegebenheiten

zu ein passendes Arrangement.






Archebasin - Annäherung / Gerangel


Das Fragmentarische Rahmenwerk

ist als Scrum-Prozess definiert, 

zwecks Entwicklung, Lieferung 

und Wartung komplexer Produkte

und Uno-Actu-Dienstleistungen, 

das auf eine leichtgewichtige,

iterativ-inkrementelle Vorgehensweise

in kurzen Lernschleifen setzt. 


Das Rahmenwerk definiert Rollen, 

Artefakte (Planungs- und 

Arbeitsergebnisse) und Pflege-Ereignisse

sowie das Zusammenspiel

dieser drei Elemente.


Sie stellen die Grammatologie

der Pflege dar - als Gerüst für Ideen.


Wobei hier Jacques Derrida als Ideengeber

fungiert. Dessen "Grammatologie"

zielt darauf ab, das Richtige zu verstehen

statt bei Konrad Duden

Grammatik zu deuten

als Instrument des richtigen Schreibens;


wer unsinnig viele Pflegeberichte,

Dokumenten und [Arzt-] Briefe

mit sinnfreie Aussagen las, alles

superkorrekt geschrieben, wird

der Unterschied, die die Unterschied macht,

mehr als nur verstehen:

sie sogar begreifen.




Ekstase

Solitär aufgestellte Quartierpflege 

stellt deshalb keine Prozessvorgabe dar, 

sondern stellt als Rahmenwerk 

sozusagen ein Spielfeld mit Regeln auf.


Das gelingt ihr, weil sie,

in Raum und Zeit eingebunden,

gleichwohl deshalb,

weil sie ekstatisch

und Selbstbewußt

ihr "woher" und "wozu"

prinzipiell zu verantworten

und zu verorten weiß.


(Charles Taylor, Die Quellen des Selbst, Ffm. 2018, S. 100)


Das Ideal realer Pflegepräsenz:


"Stets mit einer kühlen Flamme

zu brennen wie ein Edelstein

und diese Ekstase durchzuhalten,

das ist gelingender Pflege."


(nach Walter Paters)






Die konkrete Arbeitsweisen

können Anwender und Nutzer

die persönliche Pflegepräsenz

Inanspruch nehmen

innerhalb dieses ekstatischen

Rahmens selbst definieren,

selbst deuten und selbst sowie

selbständig gestalten.


Deren zeitliche Tiefe

und narrative Elemente

entwickelt Pflegepräsenz hier

in der Art und Weise,

wie sie symptomaler Lektüre

als Inskriptionen des Pflegeprozess

auffasst, liest und wertet.

Mithin alles Dessen

was der Fall ist beim Pflegefall ist

wie die intersubjektive Vorkommnisse

zu verstehen oder "selbstverständlich"

als instantane Entitäten

verstanden wissen wollen

oder geformt bzw. figuriert

werden sollten.






Scrum - Iteration - Inkrementell


Das Framing, rings um Caring, 

ist dehnbar, flexibel, agil oder,

poetischer gesagt: Es gilt 


 

in die Wand aus Gewobenem 

ein Fenster hinein zu bohren

(Mallarmé). 


Alles machbar, denn, 


“Für den Unwissenden

 ist alles möglich” 

(Christoph Wieland). 


Sein Dynamik: Das Resultat 

angewandter EBP-Pflegepräsenz 

zeigt sich darin, die (symptomaler)

Kraft der elementarsten Worte,


in denen sich das 

pflegerische Subjekt ausspricht, 


davor zu bewahren, 

dass sie durch allgemeine Floskel 

und rudimentäre Sprachbrocken 

in Checklisten gecastet 

und schnöselige Marketing-Speak 

zur Unverständlichkeit 

nivelliert werden, 


die ihrerseits als Quelle für 

Scheinprobleme fungieren, 

die den Pflegebetrieb 

mit Routinen gehörig 

auf Trab halten und doch 

zu nichts führen. 


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen