Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Montag, 22. Februar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 52 [a] - Entsingularisierung

 


Entsingularisierung 


Soziologen haben Senioren, 

nett etikettiert als 

Entsingularisierung des Sozialen.

 

Das war natürlich nicht genug.

Betagte werden zudem die Lebenswelt 

der “Anormalen” zugerechnet. 


Selten genug sind in der Politik 

Seniorenausschüsse instaliert. 

Die “Silverager”, aufgehübscht als

“Eigenkomplexitäten mit eigener Dichte,” 

ohne Aussicht, in irgendeiner weise

Systemrelevant zu gelten. 


Ihre Leerstelle ist unmittelbar vernäht

mit ihre gesellschaftliche Präsenz; 

sie wird als Schadenstelle verortet, 

die geflickt, statt geliked wird. 





Lumpenproletariat


Die Gesundheitsindustrie bietet 

prothetische Daseinsversorgung

als Teilkasko-Leistungen innerhalb 

einer SV-geregelten Reparaturbetrieb.


Das bedeutet im Endergebnis, 

trotz viele Professionalität, dass

Pflege in Anstalten zur Veranstaltung

verkümmert. Veranstaltete Pflege ist nicht

per se nur mechanisierte Defizitausgleich mit stupide in Anschlag gebrachter Gebrechlichkeitskompensationskompetenz.

Gute Pflege - im Heim oder Daheim nutzt stets irgendwie

(weil EBP sich stets als situiertes Wissen positioniert)

auch Bricolage und Basteleien.
Der einzige Vorbehalt bei bewußt

einseitig veranstaltete Pflege gegenüber Heiminsassen

die mit S5 Schemata versorgt werden,

[Satt, Sicher, Still, Sauber, Silberlinge -

nicht ungerne hinter Bettgitter gepfercht statt gepflegt] besteht darin, dass loyalitätspflichtige

Care-Arbeit überwiegend  

ausgerichtet ist, an einer noopsychisch

dominierter Sichtsweise. Ein dementer Mensch kann (lt. Böhm)
nicht mehr über die „Noopsyche“ 

(die „Welt der Dinge“),
also den kognitiven Anteil der Psyche erreicht werden. 

Der Zugang muss daher über die „Thymopsyche“ 

(die „Welt der Gefühle“),
also den Anteil der Psyche,
der überwiegend mit Gefühlen zu tun hat, erfolgen.

Es ist schon erstaunlich, 

aber nicht überraschend, 

dass im Pflegebereich Bücher

über Entprofessionalisierung 

die Runde machen, 

wobei, selbstredend,

Deprofessionalität

kontrovers thematisiert wird. 


Im Falle einer Multimorbidität erscheint 

der Verbraucher von Care-Leistungen

dann in sein abgeschwächter 

Behandlungskostüm auf der 

Arbeitsbühne. Dort bewegt er 

hilflos und nackt, oder 

dürftig leicht verhüllt

sich mit seine pflege-be-dürftiger 

Anzugshose auf ein weich

gepolsterte, schadenreduzierende

Flickentepich an Pflegemaßnahmen

und repräsentiert in seiner Rolle

ein “Lumpenproletariat 

mit eigener Dichte”. 


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