Pflegerische Behandlungspfaden
Angewandte Caring at bedsite
macht, hammerhart, Nägel mit Köpfe.
Im Fall des Falles
und bei jeder Pflegefall
als Ausnahmesituation erlebt,
gespürt als einschneidende
Inzission, an Leib und Seele,
oft zutiefst schmerzhaft
berührend erfahren, als Einschnitt und Sonderfall
in der persönliche Biographie
und als temporäre Einbruch in der
Lebenswelt sowieso, geht diese
fragile Situationsanalyse
einher mit einer Neuordnung
des Erfahrungsfeldes.
Inspirierende Caring
ist zwar der Hammer,
aber ihr Instrument ist
nicht einzig der Hammer,
der nur nach passende Nägel sucht
um drein- und draufzuschlagen.
Pflegerische Ereignisfelder unterliegen
formell betrachtet das cartesianische
ego sum, ego existo und kartieren
so faktisch und signifikant das
Milieu in des persönlichen Subjekts
anhand der erforderliche Behandlungspfaden.
Das Handlungspflichtige (devoire de situation)
ist untrennbar verbunden
mit einer Reihe von erforderliche Verrichtungen.
Pflege-Sound
Es gibt eine Handlungsmaxime
von überragender Bedeutung.
Nicht nur bei Cicero und den Stoiker.
Auch bei digitale Pflege-Innovationen.
“In den Annalen der Innovationen
sind neue Ideen
nur ein Teil der Gleichung.
Ebenso wichtig ist
deren Umsetzung” (Isaacson).
Jede biopolitische Subjektivierung
hängt von dieser cartianischer Formel ab:
Sei ganz und gar was du SEIN sollst
(ego sum)
oder lass es ganz und gar SEIN.
(ego existo)
Sie führt eines neues Erfahrungsfeldes
mit sich: das pflegerische Archipel.
Ein vorzeitlich (noch im 20. Jahrhundert)
mystisch umrankte Gebiet im Windschatten
ärztlicher Kunst verortet.
Szientistisch zumeist als “terra incognita”
auf den med. Atlanten eingeschrieben
und schwach lasiert in Karte gebracht.
Als Karbolmäuschen in Grauzonen
markiert und in Grautönen koloriert.
Terra incognita
Quartierpflege ist normativ entlang jene,
in kräftigem Rot eingezeichnete,
aufleuchtenden Behandlungspfaden
kartierte medizinialisierte Pflege
nur als "Bindestrich-Soziologie"
eingezeichnet (Schroeter)
Von der soziologischer Warte her
betrachtet eine systemrelevante Insel
im gesellschaftlichen Satellitenbild,
deren “unproduktive”
Uno-Actu-Handlungen
zwar Kontingenzen bewegen,
und dabei diverse Verwerfungen
und Rupturen aus Gefährdungszonen
verschieben in Behandlungszonen,
zwar sicher, aber langsam,
so wie Kontinentalplatten,
unspektakulär - und trotzdem
nicht ohne Beben und Erschütterungen.
Bewegte pflegerische Ereignisfelder
bleiben als Aktionsfelder meist unsichtbar.
Intransparente Dynamik, so habhaft
wie die ungeküsste Liebe;
Pflegehandlungen bringen
mit Microbewegungen voran,
stetig fortschreitend und
unmerklich forttreibend,
genauso unsichtbar, wie
fortdriftende Kontinentalplatten
auf Satelitenbilder in Erscheinung treten.
Der Sound der Pflege, die spürbare
Caring-Melodie wird gehört
und vernommen, wobei ihre
Behandlungspfaden selbst unklar bleiben.
"Pflege" und "Betreuung" sind
überlappende Sektoren in der
alltagstägliche Daseinsversorge;
es ist angewandte Pflegekunst,
im Bedarfsfall, bei vorliegender
Pflegefall und notwendiger
Unterstützung diese Sektoren
zu vernietete um tragfähige
Brücken zu bauen, die es ermöglicht,
aus dem Jammertal der Sorge
durch angepasste und angemessene
Umsorge Zukunft zu gestalten.
Eifel hat es gezeigt wie man mit Nieten
berühmte Türmen
und Brücken bauen kann;
persönliche Pflegepräsenz ist das
Gegenbild einer Management by Jeans:
"an allen entscheidenden Stellen
sitzen Nieten".
Kontinentalverschiebungen lassen
Topologien entstehen wie Grönland,
Madagaskar, Celebes oder Spitzbergen;
aber eindeutige Positionsveränderungen
bleiben trotzdem, zwischen sonstige
‘weltbewegenden’ Nachrichten unsichtbar.
Auf den Monitor tauchen diese Dynamiken
im schwarzdunklen Hintergrund nie auf.
In Wahrheit lassen sich
nur [Pflege-] Inseln
erkennen und abbilden.
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