Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Montag, 15. Februar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 34 - Überversorgung




Überversorgung


Physische und psychische 

Überversorgung kann, 

oft schneller wie vermutet, 

ein verzerrendes 

Panorama des Alltags entwickeln - 


oft hervor gegangen 

aus gutes Wollen und gutes erzwecken zu wollen.


Wir gehen davon aus, dass bis zu 30 Prozent der 

medizinischen Leistungen 

in westlichen Industrieländern 

auf Überversorgung entfallen“


sagt die Medizin-Professorin 

Wendy Levinson aus Kanada. 


Sie ist Gründerin der Bewegung 

Choosing Wisely International

(„gemeinsam klug entscheiden“). 


Eine sowohl meist unbekannte 

wie unbequeme Wahrheit, 

mit der die Sache gedient 

aber an der Sache

nichts verdient wird: 


“Vom Wahrsagen lässt sich 

wohl leben, aber nicht 

vom Wahrheitsagen” 

(Georg Christoph Lichtenberg). 


Werner Kieser, der Papst

des Kraftsport (verstarb

am 19.05.2021 mit 80 Jhr.)

prägte das Wort:

"Die alten werden zu tode geschont"


Recht hat er. Mit falsche Schonmentalität und Kraftsport: auch Nasir Taleb stimmt dem zu,

der berühmte Autor vom "Schwarzen Schwan" und "Antifragilität" ist begeisterte Gewichtheber.


Paradox: zuviel Pflege verschont Eigenaktivität,

führt zur Immobilität und reduziert Lebensqualität.


Das viel zu oft viel zuviel

“gepflegt” wird (⅓) sei 

an dieser Stelle ausdrücklich 

betont: denn 


“Die [-se] Wahrheit muss,

der Folgerungen wegen, 

gesagt werden, 

die sich aus ihr 

für das Verhalten 

ergeben” 

(Bert Brecht).


P.S. 2019 veröffentlichte die Bertelsmannstiftung eine Studie zur Überversorgung;

(Quelle: Unser Quartier OB - Juni 2022)

der Schwerpunkt lag hier bei med. Leistungen aus überwiegend ärztlicher / klinischer Sicht. Dessen Quintessenz deckt sich jedoch mutatis mutandis mit dem oben gesagte zu annähernd 100 %.


N.B.


Am 12. August 2022 veröffentlichte die NTV

ein Bericht zur Überversorgung von ältere Menschen, insbesondere mit palliative Versorgungsproblematik im Intensivmed. Bereich. Grundtenor: hier läuft was falsch, wenn,

entgegen den ausdrücklichen Willen des Patienten,

die Versorgung am Lebensende

in eine Hospitalisierung endet

die für keinen der Beteiligten Vorteile bringt

ausgenommen, der im Bericht ausdrücklich

hervorgehobene Aspekt, dass nach BWL-Kriterien

längere Beatmungszeiten bessere Gewinnmargen erzielen.


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