Panta re
Kein Zauber ohne Magie -
keine Pflege ohne Philosophie.
Pflegephilosophie in unsere
liquid moderne und
umfassend vernetzte
Zugriffsgesellschaft,
ist in Anlehnung
an Hegels Definition:
P=Zeit<Gedanken>
Kontingentes changieren
im Bereich pragmatischer
Pflegepräsenz stellt allerdings
eher den Dichter und
Superforecaster
auf den Sockel statt Hegel und Co.
Wir definieren Pflegephilosophie
als Darstellen intrasituative,
instantane, intrasubjektive
Ereignisse (Entitäten)
in Form und Gestalt
mutable mobile Inskriptionen.
Sie trägt das Signatur
des Fragmentalen -
Typik des dunklen
Philosophen (Heraklit)
mit sein emblematisches
archebasin (Αγχιβασίη),
[In der Nähe herangehen]
und eines panta rei
[Alles fließt]Praktisch gesehen entwickelt sich Pflegephilosophie pragmatisch als unmittelbare soziale Realität aufgrund phänomenologisch aus dem empirische Wahrnehmung angewandte [digital unterstützte] Faktizität des handlungspflichtig ("periechontologisch") intrasituativ Gegebene [devoire de situation] in Richtung einer Teilhabe, bei der (pflegerische] Subjekte in der Lage sind, sich selbst - in unterschiedlichsten Abstufungen reflektiertes [Selbst-] Bewußtseins - als Urheber ihrer Handlungen zu bezeichnen. (Nach Paul Ricoeur, “Gedächtnis, Geschichte, Vergessen,” München, 2004, S. 199)
Denkwürdigkeiten
Pflegerische Denkwürdigkeiten
werden, sofern originell,
mit Hamanns Duktus geschrieben
und ausgeformt als
Sokratische Denkwürdigkeiten
mit inhaltlich prägnanter Moment
durchglüht mit Friedrich Schillers
klassisch dichterischen Nennkraft:
“Wo eine Entscheidung
soll geschehen,
da muß vieles /
Sich glücklich treffen
und zusammenfinden, - /
Und einzeln nur,
zerstreuet zeigen sich /
Des Glückes Fäden,
die Gelegenheiten, /
Die nur in EINEM
Lebenspunkt zusammen /
Gedrängt, den schweren
Früchteknoten Bilden.”
Pflege in Bilder ist im Bilde
Bildzeitungsformat ist Pflegeformat
ohne auf moderne Biß
und Kaltschnäuzigkeit
zu verzichten: z.B. als Blog -
Den Kundbaren
„Unterdessen glaube
ich zuverlässiger,
dass unsere
[Pflege-] Philosophie
eine andere Gestalt
nothwendig haben müsste,
wenn man die Schicksale
dieses Namens
oder Wortes:
Philosophie,
nach den Schattierungen
der Zeiten, Köpfe, Geschlechter,
oder Weltweiser selbst,
sondern als ein müßiger
Zuschauer ihrer
olympischen Spiele
studiert hätte oder
zu studieren wüste.“
(Johann Georg Hamann:
Sokratische Denkwürdigkeiten
[Anm. kundbar machen,
zu aller kenntnis bringen]
O Quantum est in rebus inane!
[Ach wie viele {eitle} Leerstellen in den Sachen]
O curas hominum! o quantum est
in rebus inane! Quis leget haec? ---
Min’tu istud ais? -- Nemo hercule - -
Nemo? - Vel DUO vel NEMO
o cura - ( O Pflege)
Menschliches Sorgen und Streben.
wie eitel und leer in vielen Dingen.
Wer wird das überhaupt lesen?
Fragst du mich? Niemand!
Niemand? Etwa zwei, vielleicht
auch keiner!
(Persius - Satiren)
Pflegekeule
Es gilt die Zeit als Keule zu verstehen:
(Gracian Handorakel Nr. 55):
Die Krücke der Zeit
richtet mehr aus
als die eiserne Keule
des Herkules.
Gott selbst züchtigt
nicht mit dem Knittel,
sondern mit der Zeit.
Es war ein großes Wort aus dem Munde Philipp der Zweite:
"Die Zeit und ich
nehmen es mit zwei anderen auf."
Das Glück selbst krönt
das Warten durch die Größe
des Lohns.
Zitiert von J.G. Hamann
Sokratische Denkwürdigkeiten.
"Für die lange Weile des Publicums
zusammengetragen von einem
Liebhaber der langen Weile.
Mit einer doppelten Zuschrift
an Niemand und an Zween."
Amsterdam 1759.
(Druck: Königsberg)
Klingt nach Nietzsche:
Ein Buch für Alle und Keinen
Profiziente Pflege
Klingt nach Professiona.
Bedeutet:tüchtig, erfahren, befähigt,
bewandert, kompetent, geschickt
und sachkundig. Und es klingt
nach pflegerische Ingenieurskunst:
Pflegephilosophie und pflegerische
Ingenieurskunst liegen bei Seneca
in sein Buch De Beneficiis (Wohltaten)
sehr nah zusammen.
Für Seneca (der sich – selbstredend – den wahren Philosophen zurechnet) stammen die entscheidenden Fragen der Philosophie
aus dem Bereich der Ethik, die insbesondere
das gemeinschaftliche Miteinander (lex vitae)
in den Blick nehmen müssen.
Dieses "Mit-Sein" wird in erster Linie
durch den Austausch von Wohltaten
[Benefizien] gestiftet und gestärkt; Wohltaten haben verbindende Kraft.
Recht verstandenes Wohltun bedarf der [professionelle] Anleitung (doce),
[den "Dozenten"] weil sich effektive Pflege i.S. intersubjektives erbrachte, kommunikative
Handlungen durch Care-Craftsman sich nicht von selbst zu ergeben,
sondern im Gegenteil häufig fehlerbehaftet
bzw. ineffizient erscheinen.
Diese Fehler wurzeln offenbar in einer inneren
(ingenia) Fehlhaltung, die zu behandeln ist (sanare).
Um das "Mit-Sein" aus professioneller Sicht
verschärfend im pflegerischen Sozialraum zu verdeutlichen sei an dieser Stelle José Ortega y Gassts Ausführungen
zum Thema "was ist [Pflege-] Philosophie?"
[München, 1968, S. 200] an- und beigefügt:
"Ich bin immer bei mir, ich bin nur, was ich denke,
aus mir herausgehen - aber um eine
[Pflege-] Welt anzutreffen, habe ich
es nicht nötig, aus mir herauszugehen,
denn sie ist stets an meine Seite,
und mein Sein ist ein Mit-der Welt-Sein.
[periechontologisches Seinsinnesein],
da kein transzendentes Sein im mich eintritt,
aber zugleich bin ich der Ort,
an dem unverhüllt die [pflegerische Mikro-] Welt
erscheint, das, was [als Intra-Aktion] ich nicht bin,
das im Verhältnis zu mir Exotische.
der [Makro-] Kosmos, [das uns Umgreifende]
steht in unmittelbarer Verhältnis zu mir,
und so betrachtet ist er mir innig
vertraut, aber er ist nicht Ich,
ist er mir fremd, andersartig."
Poetischer gesagt:
Lass den Anfang
mit dem Ende
"Lass den Anfang mit dem Ende
Sich in eins zusammenzieh'n Schneller als die Gegnstände
Selber dich vorüberflieh'n.
Danke, dass die Gunst der Musen
Unvergängliches verheißt:
Den Gehalt in denem Busen
Und die Form in deinem Geist"
Voilá - geboren ist der Pflegephilosoph.
Nur wenigen Strichen, pointiert skizziert -
notiert und inskribiert von Goethes Feder.
Profizient
Profizient steht für tüchtig, erfahren,
befähigt, bewandert, kompetent,
geschickt, kapabel, sachkundig.
Nach Seneca einer der Voraussetungen
um profitable Selbstsorge in der Wege zu leiten; nur diese führt zu ein gutes Leben.
Sowohl in Bezug auf die Unterweisung
als auch auf die Selbstbetrachtung
wird von absolut richtigen Prinzipien ausgegangen,
deren Erkenntnis notwendig ist,
um Fehlhaltungen abzulegen.
Senecas Therapie der Undankbarkeit ist
stark normativ gedacht und bezeichnet
eine den jeweiligen Möglichkeiten
der proficientes angemessene Anwendung
stoischer Theorie auf das eigene Handeln.
Pflege-Pillen und -Kugel
(Pillen und Kugel:
Insignien der Pflege-Wappen)
“Weil diese Küchlein
[Pflege-Philosophie]
nicht gekaut, sondern
geschluckt werden müssen,
gleich denjenigen, so
die Cosmische Familie
[die Medici] zu Florenz
in ihr Wappen aufnahm;
so sind sie nicht
für den Geschmack gemacht.
Was ihre Wirkungen anbetrifft;
so lernte bey einem ähnlichen Gefühl
derselben Vespasian zuerst das Glück
Deines Namens erkennen,
und soll auf einem Stuhl,
der nicht sein Thron war,
ausgerufen haben:
VEA PVTO, DEVS FIO!
[Anm.: Wie ich glaube,
werde ich ein Gott.
Ironischer Ausruf
des römischen Kaiser
Vespasian (i.V.m. seiner
Apotheose - Divinisierung
als Staatsräson),
als er an einer
Darmerkrankung
bzw. Durchfall starb.]
Die Geschichte von Morgen
[in der Sprache Jean Pauls:
Konjektural-Biographie]
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