Pflegerische Prozessqualität
Qualität geht aus dem je Besonderen
ihrer responsiven Entstehung hervor.
Sie entspricht dabei
nicht einem “Allgemeinen”
oder vorgebbaren Standard.
Die Vorstellung eines
festen Qualitätmaßstabs
als regulative Standardgröße
und die Sicherung und Messung
von Qualität, verkennt daher, den
“Prozess der Besonderung des Qualitativen.”
Die vorgestellte, sinnhafte
Organisationspraxis, bildet sich dabei
als Prozess einer perpetuierter Konstitution
des pflegerischen Subjekts.
Besonderungen
Implikation von Diversität bzw.
Besonderungen ist für angewandte
Pflegeprozessen 100-pro Konstitutiv
im Sinne einer ständigen
intrasituative Re-Produktion
bzw. "Neugründung" und
neue "Setzungen" beim
pflegerischen Durchgangspunkt
"at bedsite".
Darin hat diese tagesformabhängiger
Praxis ihr "qualitatives Wesen",
verstanden als Differenz- und
Identitätszusammenhang.
"Identität" definieren wir
in Anlehnung an Charles Taylor
Das pflegerische Subjekt
dessen Personsein
in der Selbstsorge (Caring)
als differenzierte Leibeinheit
erfasst wird
kann sich zu seiner Natur
verhalten und sich in der Regel
zu diesem seinem Verhalten
noch einmal verhalten.
Denn Würde, Autonomie und
Person-Sein zeichnen
das Leitideal individueller
moderner Subjekte aus.
Auch wenn in der pflegerische
Situation das pflegerische Subjekt
immer mehr mit Prädikaten konfrontiert
wird, die seine Eigenschaften
und Fähigkeiten einschränken oder
(z.B. bei dementielle Veränderungen)
ihm nur noch in fragmentarischer Form
vorliegen und bei Alzheimer in
Endstadium, sogar ganz verlogen gehen.
(H-M. Rieger, "Demenz als Testfall")
Diese reflexive Selbstbezüglichkeit
wird als subjektives Normsetzungsbefugnis
explitzite vom pflegerischen Subjekt
wahrgenommen, angegangen,
und als Input in sein Care-Alltag
verwirklicht in Wort und Tat.
Care-Craftsman sind Praktiker,
die eine Flucht in die Nichtgegenständlichkeit
von (normative) Wesenskeinnzeichnung
versagt bleibt - zum Glück für das
pflegerische Subjekt - und eben deshalb
mit Ereigniswissen sich befähigt
und befugt weiß mit phänomenaler
den Micro-Raum des pflegerischen
Subjekt ebenso effektiv wie
effizient zu gestalten.
Pflege darf dürfen,
( en heeft durf - NL)
dort, wo Pflegebedarf da ist;
Care [Kar-Freitag] ist Sorge
die primär, erstrangig,
Kann-Bestimmungen statt
Soll-Anweisungen unterliegt.
Die selbstreflektive Differenzierungen
betrifft, als Caring-Zusammenhang,
das treffen einer praktische
Unterscheidung zu anderen
Aktoren / Akteure und selbst
organisierter, selbstgesetzte und
selbstgestaltete pluriforme
"Daseins-Versorgungs-Systemen."
Sie unterliegt ein "Seil-Perspektive":
jedes Seil besteht aus unterschiedliche
Fasern, mit unterschiedliche Qualitäten.
Erst die gebündelte Stärken der einzelnen,
schwachen wie starke Kräften
repräsentieren, inventiv und polymathisch
im Verbund, das Seil.
Besonderung geht einher
mit sinnpraktische
Differenz auf eine Abgrenzung zu
anderen lebensweltlichen Bereichen,
Angehörige, Familie, Nachbarschaftshilfe,
Reinigung, Hauswirtschaft,
Essen auf Räder etc.
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