IT-gesteuerte Koordinationslogiken
Die schwache Stimme
schwacher Interessen stärken
gilt es, mit dem Projekt
“Quartier Pflege” und
“Persönliches Budget”
zu verdeutlichen und
zu realisieren.
Selbständiger Auftritt und
professionelle Pflegepräsenz
hat noch das Kennmerk,
einer Gruppe strategisch
agierenden Solisten, oder,
salopp gesagt,
“Generale ohne Armee.”
Mit diesem Beitrag soll gezeigt werden,
dass eine, an neue IT-gesteuerte
Koordinationslogiken und an
Organisationspolitiken ansetzende,
analytische Perspektive
ein geeignetes Instrument
sein kann, um unter diesen Bedingungen,
plural arrangierte Produktion
öffentlicher Dienstleistungen
im Care-Sektor neu zu bahnen
(stratifizieren).
Pflege-Zauber
Es gibt in Sachen IT-Koordination
noch Einiges an empirischer
Aufklärungsbedarf,
um den komplexen Charakter
des gebotenen Wandels
in der Pflegeindustrie zu
optimieren und auch dessen
soziale Bilanz realitätsnah
zu erfassen –
Der bezauberte Welt unsere
“Weisungskulturen” arbeiten
zwar mit hexadezimal notierte
Regelsysteme mit
klare EDV-Hierarchien
und bezirzen den SV-Versicherten
so sehr, dass er sich als
Komfortpatient in eine digitale,
auf Wolke 7 fühlt -
aber beim Zwischenruf eines
Balthasar Bekker wird das
aufgeklärte pflegerische Subjekt,
genauso wie Odysseus,
aufbrechen zu besseren Ufern.
Care-Paket
“Rundumsorglospakete”
sind Mogelpakete:
viel Verpackung
und wenig Inhalt:
wer optimale Daseinsversorgung
aus den Versorgungspakete
entnimmt findet meistens
leere Versprechungen;
das Personal fehlt (Brexit) oder,
wenn “ausreichend” vorhanden,
erbringt nur flüchtige
Leistungspakete innerhalb
eng gefasste Zeitkorridore.
Benötigt werden
Das bedeutet:
Pflegekunst benötigt
keine neue Standards
sondern einfach nur
Das Plus an pflegerische Selbständigkeit
von der Politik am 10. Nov. 2020
erneut ins Spiel gebracht.
Micro-Management
Auch die Möglichkeit zur
Ausschöpfung eines Pflegebudget
(Meldung BGM v. 05. Okt. 2020)
gehen hier in die richtige Richtung;
Mit Findigkeit hier kompetente
Lösungen auf die Ebene
zertifizierte, ausgebildete
Micro-Unternehmer
anzubieten gehört zu den
praktischten aller praktischen
Antworten auf die
“Soziale Frage der 20. Jahre”
Wenn passgenaue Digitalisierung
und hybride, einsatzfähige
Teamplayer beim pflegerischen
Subjekt starten
mit ANT navigierte
Caring on Demand.
wird das, was richtig gedacht,
auch richtig gemacht.
Neu ist die Entdeckung,
dass das Ziel jedes Subjekts,
als Selbst zu existieren,
nicht nur aufgrund des
persönlich verfügbar gestellten Budget
handlungsfähig - und somit möglich wird -
sonder dass diese praktikalbe hybride Struktur
sich Selbstbestimmt in vielfältigen Formen
zu erkennen gibt.
Mit Zielvorgabe, um als pflegerisches Subjekt
(und als solches voll und ganz, unbevormundet)
anerkannt zu werden.
Diese hybride Charakteristik verleiht
den User ein Januskopf:
Er / Sie ist beauftragende Produzent
(mit sein Mikromezzanine - Pflegebudget)
und trotzdem im selben Moment
tritt er hybride auf als Prosument:
nicht anders in Erscheinung treten zu können
außer als bedarfspflichtige (devoire de situation)
konsumierende Empfänger.
Diese hybride Struktur ist beim
pflegerisdchen Subjekt
allen anderen
Interessen übergeordnet.
Auch wenn diese Haltung
sich als ‚Un-ding’ abzeichnet,
weil es als hybrides Modell
eine unauflösbare Spannung auslöst:
so ist deren Realität gleichwohl
100 % eine in seiner Leiblichkeit
situierte problematische Gegebenheit;
ein problemtatische Fall der Pflege,
die zur Pflegefall wird und externe
Unterstützung und Zuwendung bedarf.
Der Fall eines Pflegefalles ist die
Grundbedingung die kongruente Pflegepräsenz
als solcher unabdingbar macht - auch
wenn eher Betreuungservice,
Begleitung- undUnterstützungsleistungen
abgerufen bzw. in Auftrag gegeben werden.
Pflegepräsenz findet sich mithin
zwischen dem Ideal einer Unbedingtheit
und der hergestellten Bindungen
zwischen Subjekten mit all ihren Bedingungen;
sie ist von Natur aus auf Zusammenspiel
angelegt. Nicht nur Dual als
Mikromezzanine mit Pflegebudget n. § 35a SGB XI
zwischen Auftraggeber / Auftragnehmer.
Vielmehr sind Passungen und stimmige
Serviceleistungen nur möglich, wenn
Pflegepräsenz sich in ein
autopoietisch formiertes ANT-Netzwerk
eingespannt und verortet weiß.
Innerhalb deren dehnbare Gefügen
eines Akteurskollektiv mit deren
neuralgische Knotenpunkten vermögen
einzelne Pflegeprofis als
Care-Craftsman sich zu entwickeln
und die (lokale) Daseinsversorgung
weiter zu entwiclen.
Das gelingt jedoch nur in dem
Maße, wie das pflegerische,
respektiv kybernetische Imperativ
sich wirksam auf der Arbeitsbühne
eine gute Fläche zur Performance bietet.
Das Spiel, das Stück, das Programm
werden die Akteuere einzig und alleine
mit ihre Gaben und Aufgaben
gemeinsam
am obligaten Durchgangspunkt
einer gelingende Pflege
erfolgreich zur Aufführung bringen können.
So wie "Faust" nur mit Mephisto und Kätchen
nebst weitere Sozialfiguren das ganze Werk
wirkmächtigt präsentieren können,
so ist auch hier Pflegepräsenz im
Akteuerskollektiv von nöten
um Selbstbildung an sich selbst
(refletive practitioner als Craftsman)
und Klient (als proaktive Prosumer)
in vollendeter, hybrider Form
kraftvoll und sinnvoll anzugehen.
Zwei Protagonisten seien hier noch erwähnt:
Samuel Kripke und Susan Hurley.
Susan Hurley mit dem Sandwitch-Theorie
und Kripke mit sein Tripple.
Hurley sieht Handelnden eingepannt
zwischen wahrgenommene Gegebenheiten
und auszuführende Handlungen.
Kripke spießt mit sein Gabel
vom Teller des "Gewärtigen" (Heidegger)
jener Sequenz, die er mit dem Messer
messerscharf vom Ganzen Pluriversum
ab-trennt und analysiert um Resultate
sodann häppchenweise mundgerecht
auf den Löffel aufgreifend, diese zu
konsumieren.
Susan Hurley vertritt die These,
dass sich nicht nur die Gehalte
von bewussten oder gefühlten Zuständen
in der Welt beinden,
sondern dass auch die Träger
dieser Gehalte nicht im Gehirn allein realisiert sind,
dass sie vielmehr durch eine Rückkopplungsschleife
realisiert werden.
Unter einer Rückkopplungsschleife versteht man
die ständige Interaktion zwischen Umwelt, Körper und Gehirn.
Eng mit dieser These verknüpft ist Hurleys
in dem vorliegenden Aufsatz ausgeführte Kritik
an der traditionellen Architektur des Geistes,
die Wahrnehmung und Handlung als getrennte Vermögen
betrachtet, die nur vermittelt durch den Geist
oder höhere kognitive Prozesse interagieren können.
Hurley bezeichnet dieses Modell als Sandwichmodell.
Sie ist darum bemüht, die gesamte [Pflege-] Landschaft
an Wahrnehmungs- und Handlungstheorien,
die vom Sandwichmodell abweichen,
entsprechend der Radikalität ihrer Annahmen zu sortieren.
Ihr eigener Ansatz ist dabei der radikalste,
insofern er davon ausgeht,
dass es eine konstitutive Verknüpfung
zwischen Wahrnehmung und Handlung gibt,
die erst die Gehalte von
Wahrnehmungs- und Handlungsrepräsentationen
entstehen lässt, und darüber hinaus annimmt,
dass die Verarbeitungsprozesse,
die Wahrnehmungen und Handlungen generieren,
nicht linear verlaufen, sondern dynamisch interagieren.
Hurley geht in detaillierter Auseinandersetzung mit neurowissenschaftlichen Studien davon aus,
dass Wahrnehmungs- und Handlungsprozesse
im Gehirn dezentral verarbeitet werden.
Wahrnehmen und Handeln lassen sich
zwar auf funktionaler Ebene trennen,
dies bedeutet jedoch weder,
dass sie auf der körperlichen Ebene
klar geschiedene Vermögen wären, noch,
dass Wahrnehmungsrepräsentationen
an sich Bedeutung haben könnten.
(Zitiert aus: CyberPlaces - Philosophische Annäherungen an den virtuellen Ort von Tobias Holischka)
Kurzum:
Findigkeit = Heuristik
und beherzigt das kybernetische Prinzip
indem sie Pflege ein achtsames Image
erarbeiten lässt auf 4 wirksam Handlungspfade:
- Offenheit beim symbolanalytischer Pflegepräsenz
- Offenheit im Ereignisfeld des pflegerischen Subjekts
- Maximale Variation der Perspektiven
- Gemeinsames entdecken einer Best Analyse
Gerard Kleining, "Von der Hermeneutik zur qualitativen Heuristik, Weinheim 1995, S. 228
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