Team med-ipflege

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Donnerstag, 25. Februar 2021

Das pflegerische Subjekt Teil 64 - IT-gesteuerte Koordinationslogiken



IT-gesteuerte Koordinationslogiken


Die schwache Stimme 

schwacher Interessen stärken 

gilt es, mit dem Projekt


“Quartier Pflege” und
“Persönliches Budget” 

zu verdeutlichen und 

zu realisieren. 


Selbständiger Auftritt und 

professionelle Pflegepräsenz 

hat noch das Kennmerk, 

einer Gruppe strategisch 

agierenden Solisten, oder, 

salopp gesagt, 

“Generale ohne Armee.” 


Mit diesem Beitrag soll gezeigt werden, 

dass eine, an neue IT-gesteuerte 

Koordinationslogiken und an

Organisationspolitiken ansetzende, 

analytische Perspektive 


ein geeignetes Instrument 

sein kann, um unter diesen Bedingungen, 

plural arrangierte Produktion 

öffentlicher Dienstleistungen 

im Care-Sektor neu zu bahnen 

(stratifizieren). 




Pflege-Zauber


Es gibt in Sachen IT-Koordination

noch Einiges an empirischer

Aufklärungsbedarf,

um den komplexen Charakter 

des gebotenen Wandels 

in der Pflegeindustrie zu 

optimieren und auch dessen 

soziale Bilanz realitätsnah 

zu erfassen – 


Der bezauberte Welt unsere 

“Weisungskulturen” arbeiten 

zwar mit hexadezimal notierte 

Regelsysteme mit

klare EDV-Hierarchien 


und bezirzen den SV-Versicherten 

so sehr, dass er sich als 

Komfortpatient in eine digitale,

“betooverde wereld” 

auf Wolke 7 fühlt - 


aber beim Zwischenruf eines 

Balthasar Bekker wird das 

aufgeklärte pflegerische Subjekt, 

genauso wie Odysseus, 

aufbrechen zu besseren Ufern. 




Care-Paket


“Rundumsorglospakete”

sind Mogelpakete:

viel Verpackung 

und wenig Inhalt: 

wer optimale Daseinsversorgung 

aus den Versorgungspakete 

entnimmt findet meistens 

leere Versprechungen; 


das Personal fehlt (Brexit) oder, 

wenn “ausreichend” vorhanden, 

erbringt nur flüchtige 

Leistungspakete innerhalb 

eng gefasste Zeitkorridore. 


Benötigt werden  

„Erweiterte Wirklichkeiten.“ 


Die Zukunft der Pflege

wird nicht geschrieben,

sondern designt.

Das bedeutet:

Pflegekunst benötigt

keine neue Standards 

sondern einfach nur

ein neues Sehen. 


Das Plus an pflegerische Selbständigkeit 

von der Politik am 10. Nov. 2020 

erneut ins Spiel gebracht.




Micro-Management


Auch die Möglichkeit zur

Ausschöpfung eines Pflegebudget 

(Meldung BGM v. 05. Okt. 2020) 

gehen hier in die richtige Richtung;

Mit Findigkeit hier kompetente 

Lösungen auf die Ebene

zertifizierte, ausgebildete 

Micro-Unternehmer

anzubieten gehört zu den 

praktischten aller praktischen 

Antworten auf die

“Soziale Frage der 20. Jahre”


Wenn passgenaue Digitalisierung 

und hybride, einsatzfähige 

Teamplayer beim pflegerischen 

Subjekt starten 

mit ANT navigierte 

Caring on Demand.

wird das, was richtig gedacht,

auch richtig gemacht. 


Neu ist die Entdeckung, 

dass das Ziel jedes Subjekts, 

als Selbst zu existieren, 

nicht nur aufgrund des 

persönlich verfügbar gestellten Budget

handlungsfähig - und somit möglich wird - 

sonder dass diese praktikalbe hybride Struktur

sich Selbstbestimmt in vielfältigen Formen 

zu erkennen gibt.


Mit Zielvorgabe, um als pflegerisches Subjekt

(und als solches voll und ganz, unbevormundet)
anerkannt zu werden.

Diese hybride Charakteristik verleiht
den User ein Januskopf:
Er / Sie ist beauftragende Produzent
(mit sein Mikromezzanine - Pflegebudget)
und trotzdem im selben Moment
tritt er hybride auf als Prosument:
nicht anders in 
Erscheinung treten zu können

außer als bedarfspflichtige (devoire de situation)
konsumierende Empfänger.


Diese hybride Struktur ist beim
pflegerisdchen Subjekt 

allen anderen Interessen übergeordnet.

Auch wenn diese Haltung
sich als ‚Un-ding’ abzeichnet,

weil es als hybrides Modell 

eine unauflösbare Spannung auslöst: 

so ist deren Realität gleichwohl 
100 % eine in seiner Leiblichkeit
situierte problematische Gegebenheit;
ein problemtatische Fall der Pflege,

die zur Pflegefall wird und externe
Unterstützung und Zuwendung bedarf.

Der Fall eines Pflegefalles ist die 
Grundbedingung die kongruente Pflegepräsenz
als solcher unabdingbar macht - auch
wenn eher Betreuungservice,
Begleitung- undUnterstützungsleistungen
abgerufen bzw. in Auftrag gegeben werden.

Pflegepräsenz findet sich mithin
zwischen dem Ideal einer Unbedingtheit 

und der hergestellten Bindungen 

zwischen Subjekten mit all ihren Bedingungen;

sie ist von Natur aus auf Zusammenspiel 

angelegt. Nicht nur Dual als
Mikromezzanine mit Pflegebudget n. § 35a SGB XI
zwischen Auftraggeber / Auftragnehmer.
Vielmehr sind Passungen und stimmige
Serviceleistungen nur möglich, wenn
Pflegepräsenz sich in ein
autopoietisch formiertes ANT-Netzwerk
eingespannt und verortet weiß.

Innerhalb deren dehnbare Gefügen 
eines Akteurskollektiv mit deren

neuralgische Knotenpunkten vermögen
einzelne Pflegeprofis als

Care-Craftsman sich zu entwickeln
und die (lokale) Daseinsversorgung
weiter zu entwiclen.


Das gelingt jedoch nur in dem
Maße, wie das pflegerische,

respektiv kybernetische Imperativ
sich wirksam auf der Arbeitsbühne
eine gute Fläche zur Performance bietet.


Das Spiel, das Stück, das Programm
werden die Akteuere einzig und alleine
mit ihre Gaben und Aufgaben 

gemeinsam

am obligaten Durchgangspunkt 

einer gelingende Pflege 

erfolgreich zur Aufführung bringen können.


So wie "Faust" nur mit Mephisto und Kätchen

nebst weitere Sozialfiguren das ganze Werk
wirkmächtigt präsentieren können,
so ist auch hier Pflegepräsenz im 
Akteuerskollektiv von nöten

um Selbstbildung an sich selbst

(refletive practitioner als Craftsman)
und Klient (als proaktive Prosumer)

in vollendeter, hybrider Form
kraftvoll und 
sinnvoll anzugehen.


Zwei Protagonisten seien hier noch erwähnt:

Samuel Kripke und  Susan Hurley.
Susan Hurley mit dem Sandwitch-Theorie

und Kripke mit sein Tripple.
Hurley sieht Handelnden eingepannt

zwischen wahrgenommene Gegebenheiten
und auszuführende Handlungen.
Kripke spießt mit sein Gabel 

vom Teller des "Gewärtigen" (Heidegger)

jener Sequenz, die er mit dem Messer
messerscharf vom Ganzen Pluriversum 
ab-trennt und analysiert um Resultate
sodann häppchenweise mundgerecht
auf den Löffel aufgreifend, diese zu

konsumieren.


Susan Hurley vertritt die These, 

dass sich nicht nur die Gehalte 

von bewussten oder gefühlten Zuständen 

in der Welt beinden, 

sondern dass auch die Träger 

dieser Gehalte nicht im Gehirn allein realisiert sind, 

dass sie vielmehr durch eine Rückkopplungsschleife 

realisiert werden. 

Unter einer Rückkopplungsschleife versteht man 

die ständige Interaktion zwischen Umwelt, Körper und Gehirn. 


Eng mit dieser These verknüpft ist Hurleys 

in dem vorliegenden Aufsatz ausgeführte Kritik 

an der traditionellen Architektur des Geistes, 

die Wahrnehmung und Handlung als getrennte Vermögen 

betrachtet, die nur vermittelt durch den Geist 

oder höhere kognitive Prozesse interagieren können. 


Hurley bezeichnet dieses Modell als Sandwichmodell. 


Sie ist darum bemüht, die gesamte [Pflege-] Landschaft 

an Wahrnehmungs- und Handlungstheorien, 

die vom Sandwichmodell abweichen, 

entsprechend der Radikalität ihrer Annahmen zu sortieren. 

Ihr eigener Ansatz ist dabei der radikalste, 

insofern er davon ausgeht, 

dass es eine konstitutive Verknüpfung 

zwischen Wahrnehmung und Handlung gibt, 

die erst die Gehalte von 

Wahrnehmungs- und Handlungsrepräsentationen 

entstehen lässt, und darüber hinaus annimmt, 

dass die Verarbeitungsprozesse, 

die Wahrnehmungen und Handlungen generieren, 

nicht linear verlaufen, sondern dynamisch interagieren. 


Hurley geht in detaillierter Auseinandersetzung mit neurowissenschaftlichen Studien davon aus, 

dass Wahrnehmungs- und Handlungsprozesse 

im Gehirn dezentral verarbeitet werden. 

Wahrnehmen und Handeln lassen sich 

zwar auf funktionaler Ebene trennen, 

dies bedeutet jedoch weder, 

dass sie auf der körperlichen Ebene 

klar geschiedene Vermögen wären, noch, 

dass Wahrnehmungsrepräsentationen 

an sich Bedeutung haben könnten.


(Zitiert aus: CyberPlaces - Philosophische Annäherungen an den virtuellen Ort von Tobias Holischka)


Kurzum: 


Findigkeit = Heuristik

und beherzigt das kybernetische Prinzip

indem sie Pflege ein achtsames Image

erarbeiten lässt auf 4 wirksam Handlungspfade:

      1. Offenheit beim symbolanalytischer Pflegepräsenz
      2. Offenheit im Ereignisfeld des pflegerischen Subjekts
      3. Maximale Variation der Perspektiven
      4. Gemeinsames entdecken einer Best Analyse


Gerard Kleining, "Von der Hermeneutik zur qualitativen Heuristik, Weinheim 1995, S. 228




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