Ostensives petitio principii
Wenn professionelle Pflegepräsenz
schon weiß, auf welche Typologien
einer raum-zeitlicher Bestimmtheit
die Definitionen
“pflegerische Situationen”
ihren Ursprung nimmt,
bedeutet dies, dass die definierte
sinnliche Entität (immutable mobiles)
im wesentlichen ostensiv (auf den ersten Blick, "prima facies" - etwa beim Wahrnehmen von offensichtliche Symptomen im der Pflegesituation aufzeigbar)
bereits begrifflich bestimmt ist -
wie z.B. Atome, Staaten und
Krankheiten aufzeigen - die doch
"unsichtbar" sind?
Wer mit ostensive Operatoren auftritt setzt voraus, wenn er von "eindeutige Merkmale" redet,
das der Adressat schon weiß,
was gemeint ist.
Erfolgen Benennungen wie
"hysterisch, depressiv,
zwanghaft und schizophren,"
muss schon Kenntnis vorliegen,
um symptomale Lektüre als
Hinweise klar zu verstehen. Ein unbefangenes Kind und
ein "Tattergreis" mit Dementia fünften Grades verstehen nur Bahnhof.
OK, professiionell angewandte petitio principii ist keine einfache Sache. Das ist ja ihre Stärke. Nennt sich Evidenziteration. Wenn Vorkommnisse und pflegesensible Gegebenheiten "anecken" Murks verursachen und uns nötigen, Murks andershherum zu lesen: als SKRUM. Inperfekte heilige Methoden und routinierten Manieren und Rituale in Frage stellen zu können ist gefragte Pflegeperformance 2023.
Pflege in ein kontgruenters Design verwandeln
um effektvoller und effizienter zum Ziel zu kommen. Das ist Arbeit. Selbstarbeit. Denn auch den besten unter den Besten ist es nicht einfach
möglich, aus angestammte, vorcodierte
Begrifflichkeiten "herauszuspringen."
"Wie sollen wir auch je wissen,
dass sich die Menschen
durch irgendeine wissenschaftliche
Theorie erklären lassen,
ehe
es uns tatsächlich gelingt,
die Arte ihre Lebensführung
mit den Begriffen
dieser Theorie zu erklären?"
(Charles Taylor "Quellen des Selbst", Ffm. 2018, S.115)
Mithin werkelt Caring
zulässigerweise
mit ein Petitio principii.
Gekoppelt mit dem Prinzip
des zureichenden Grundes,
die als BA-Prinzip gelten darf.
BA steht für Beste Analyse Prinzip.
Es ist das das Tool Nr. 1
des Symbolanalytikers, der es
im Fachbereich EBP stets
zur Hand hat, sooft er sein
Care-Craftsman Werkzeugkiste
öffnet um passendes
Instrumentarium zu verwenden.
Es ist dieses Werkzeug,
in der Hand des Care-Craftsman
in der Gestalt eines Toolmaking-Man
sagte Thomas Carlyle fein pointiert:
"Ohne Werkzeug ist der Mensch nichts;
mit Werkzeugen ist er Alles"
Selbst auf den gleichgültigsten
alltagtägliche Handlungen
des pflegerische Subjekts
bezogen glilt:
“Es gibt in der Natur einen Grund,
warum etwas existiert,
etwas entstand und passiert
eher als nichts
[der pflegerische
Durchgangspunkt: OPP]
wie es auch einen Grund
geben muss,
warum dieses eher
als etwas anderes
existiert
(Leibnitz).”
Denn unser Überzeugungssystem
ist gekoppelt mit unsere Erfahrung.
Rückkopplung
Mit andenkendes Denken;
Denken das sich erinnert,
werden Erfahrungen mit Wissen
gekoppelt und sollte diese
Rückkopplung als gedoppelter
Bindungseffekt vorliegen,
sofern der Sozialfigur des
pflegerischen Subjekt praktisch und
faktisch in Erscheinung treten soll.
Die, auf der Lebenspraxis
des pflegerische Subjekt
zugewandte Pflegepräsenz, wird
diese Rückkopplung mit ihre
Typik einer angemessener
Komplexität als Gesetz von der
erforderlichen Varietät
(Ashbysches Gesetz) als A und O
ihres praktischen Inputs
anzuwenden wissen um
gelingender Versorgung und Verpflegung auf den Weg zu bringen.
Andenkendes Denken
will dann auch aussagen:
“wir müssen versuchen, uns zu erinnern und zurückzurufen, was vergessen wurde.
Diese Methode empfiehlt,
sich an längst verlorene Gedanken
zu erinnern, anstatt gedankenlos
davon auszugehen, dass wir
alles wissen oder dass die Anfänge
angesichts des modernen Fortschritts
längst übertroffen wurden.
Unser gesunder Menschenverstand
ist von der Quelle
unseres Seins entfremdet.”
Heidegger.
Absolut richtig und knackig.
Köstlich und frisch bemerkt
Rorty zur Imaginationskraft
Heideggers:
”Heidegger lesen
gehört zu den Erfahrungen,
mit denen wir zurechtkommen,
die wir neu beschreiben
und in unsere Erfahrungen
einweben müssen, um
unsere geplante eigene
Selbst-Erschaffung erfolgreich
weiterführen zu können.
Aber von Nutzen
für die Allgemeinheit
ist Heidegger nicht.”
Suffizienz
Beiden "logischen Räume"
nl. Petitio principii - [Zirkelbeweis]
und Satz vom zureichenden Grund
[principium rationis sufficientis]
begegnen uns
und sind in der Pflegepraxis wichtig
beim anwenden geeignetes
implizites Wissen [Ereigniswissen];
sie verhindern sowohl, dass prinzipiell
widerspruchsfreie Sätze im Sinne
“Tertium non Datur” im pflegerischen
Ereignisfeld Bleibe und Halt finden,
wie auch umgekehrt, dass regelloses,
unstrukturiertes Handeln angesagt ist.
Bereits die Wahrnehmung selbst
ist begrifflich strukturiert,
bzw. mit prädikative Referenzdaten
und begriffliche Fähigkeiten
in Anspruch genommen.
Handlungsoptionen
Gott der Herr pickt das Beste
aus dem Gegebenen heraus,
das er aus dem Nichts schuf;
der Pflegekraft, sein Eleve,
(Schüler) kreiert
das nächstbeste:
der Handlungsoptionen.
Der involvierte Fachkraft ist sich
darüber im klaren wohin sich
der Zeigegestus richtet.
Das Husten verweist auf die Lunge;
damit ist kausal alles richtig gesagt
und doch unklar: verschluckt? allergisch?
infektgeschehen?
Schon ist der vollständige pflegerische,
symptomindizierte Input,
zum effizienten Einsatz,
gegeben, ad hoc,
wenngleich der offene,
ergänzungsfähige, ätiologische Framing
eine “unendliche Geschichte”
zugänglich ist.
Eine angemessene Komplexität,
ist der Grundlage progressive
Pflegeprozesse, die mit Sokratische
Hebammenkunst zugänglich ist,
Kierkegaards und Rortys Ironie
gern aufgreift um auf iterative Pfade
Versorgung auf Effektivität
zu bürsten.
Im Umkehrschluss gilt dann auch,
aufgrund effizienter Pflege ist,
z.B. beim einmaligem Verschlucken
der Pflegestatus nach einmaliger
und ‘einmalige’ Zuwendung
dann auch, mit einem Male,
zum Besten,
Gut aufgehoben.
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