Kompossibilität
Kompossibilität meint die "Regeln des
Miteinander-zugleich-oder-folgend-[s]ein
Moderne Pflege beruht
auf die Vervielfältigung
optional einforderbare Operationen
der Subjektivierung,
die Akteuerkollektiven
als handlungsfähige Arbeitswelten
erfindet - Akteuerskollektive -
die pluriforme Welten der
Meinungsverschiedenheiten sind.
Subjektivierungen sind abhängig
von diese Dispositiven der
oft divergierenden Beweisführungen
(z.B. Verlauf Corona Panepidemie),
die jedes Mal zugleich Argumentationen
und [Pflege-) Weltöffnungen sind.
Durchlässige Öffnungen in
scheinbar geschlossene dirigistisch
SV-geleitete Systemen,
die gemeinsame -
des öfteren unvernehmlich
statt konsensualistisch getimte -
(alltagstägliche) Welten sind.
Container-Welten
Moderne Pflege-Welten lösen sich
mehr und mehr von starr
umzingelte Pflegefabriken
und bombensichere Pflege-Bunker.
Zukunftsgestaltender Pflege realisiert
sich, praktisch gesehen, in lokale
"Raumcontainer," in der Caring
als transversales Produkt leicht
und mobil, an Ort und Stelle
punktgenau "verfrachtet" werden
kann und ohne Umwege ankommt.
Ebenso verwirklicht sich zukunftsfähige
Caring in Zeiträume, in denen
das pflegerische Subjekt das Sagen hat.
Will sagen, dass das pflegerische
Subjekt eingeschworen wird,
auf ein argumentativen Diskurs.
Nicht bombensicher, dafür Antifragil,
weil er (oder sie) selbst
nicht mehr in die Masse unter geht
und sich behaupten darf und kann -
als Streiter des Wortes und der Sache.
Indem das pflegerische Subjekt nunmehr
mit eigener Stimme spricht und zählt,
wirklich zählt.
Als Mensch zählt an sich
und zählt als Zahler.
Zählt und zahlt:
direkt als Prosument oder
indirekt als Konsument.
Er zählt, ohne wenn und aber.
Sogar als doppelter Kalkül:
wegen den Einsatz wirkmächtiger
Joker (Geld) und des Pflege-Poker-Joker;
fast immer am Ende ein Gewinn -
last not least: an Spielfreude.
Mit dem pflegerischen Subjekt
rechnen müssen; das wird auf der
Pflegemarkt zunehmend mehr
der Fall der [Pflege-] Fälle.
Völlig losgelöst davon, wie fakturierte
Leistungskomplexe zukünftig
honoriert werden.
Mit oder ohne hochwirksames Hantieren
mit dem persönliches Budget als
schlagkräftiges Instrument zur Hand.
Wenn wir das Auftauchen des
pflegerischen Subjekts als Sozialfigur
hervorheben, dann im Zusammenhang
mit den hier zu verwendenden
Fachausdruck Kompossibilität
(von lateinisch componere,
‚zusammenstellen‘).
Kompossibilität besagt,
dass verschiedene instantane
intersubjektive Entitäten oder Propositionen
zugleich möglich, also hinsichtlich
ihrer realen Möglichkeit verträglich sind.
Nach Gottfried Wilhelm Leibniz,
der diesen Begriff prägte,
ist nicht alles Denkbare auch
tatsächlich kompossibel;
die Pflegewelt allerdings
(die nicht unbedingt die beste
aller möglichen Welten ist),
ist Inbegriff alles Kompossiblen.
Pflege-Stop
Die Pflegewelt liegt in der
Umverpackung angepasster Konvivialität
als guter Gabe einer wohltuender
Bescherung bzw. als Gabe
der Gratia Communis.
Eine gute Bescherung, die nicht nur
unter dem Tannenbaum liegt oder
(in übertragenem Sinne) auf den Boden
in Pandoras Care-Kästchen bzw. Büchse.
Care (Fürsorglichkeit) ist eine sinnvoller
Ausgangspunkt für eine handfeste
Annahme über eine konviviale Aufbau
einer humane Gesellschaft
und die Entwicklung einer öffentlich
wirksame [Bio-] Politik,
die die Arbeit für andere wertschätzt
und diejenigen fördert,
die sich Aufgaben der Caring widmen. …
Es ist eine Angelegenheit aller Menschen
und trägt das Signatur einer Tatsache,
dass keiner sich allein entwickelt
und wir alle voneinander abhängig sind.
Nicht nur Ernst Cassirer (Individuum und Kosmos
in der Philosophie der Renaissance) wusste
im historischen Kontext die Basics einer
selbständig, schöpferisch wirksamen Menschenbild.
Das ist neocalvinistische Input,
was von der Soziologe Max Weber seinerzeit
bewundernd als Wesenszug einer arbeitsame,
innerweltliche Askese verortete
und zum Motor des sich entwickelnden
Kapitalismus im 19. Jahrhundert wertete.
Dieser Aspekt einer akzentuierte via activa
[statt via contemplativa] fand in der ev. Chr. Dogmatik
seine Verortung als foedere opera
(Werkverbond - NL). Genannter Vorstellung
huldigte Adam, der beseelte Mensch,
(und Eva) schon vor Sündenfall.
Adam ist ein Auftrittsmensch schlechthin.
Selbstkreativ auftretend nennt er alle
Dinge, Fauna und Flora beim Namen.
Aufgrund implizites Wissen wird der
erste Mensch zum Menschen,
der als selbsttätige Mikrokosmos handelt;
wirtschaftend nach dem Auftrag:
"Macht euch die Erde untertan."
Implizites Wissen als wesentliche Grundlage
kommmunikatves Handeln zu verwenden ist
eigentlich eine Selbstverständlichkeit,
die jedoch - angewandt auf individuelle
zugeschnittene Pflegeperformance
geradezu als "Paradigmenwechsel"
wahrgenommen wird - deren praktische,
an konkrete persönliche Pflegebudgets in
mikroökologisch wirksame Situation
Bedeutung sich erst heute,
2022 - wenn auch zögerlich - beginnt
sich mit mathematischer Präzision
in digitalisierte Pflege-Welten zu entfalten.
Das erweitert die Perspektive
der Conditio humaine als Ebenbild Gottes.
Weil das Menschenbild nicht exklusiv eingebettet
erklärt wird, anhand einer rein frommer,
esoterische Heilsgeschichte, die
sich nur entwickelt in Richtung
einer theatralische, dramatische,
eschatologische Vollendung
in "Deus Ex Machina-Manier."
(Siehe A. Kuypers "van de volleinding"
Kampen 1929 - 1935, vier Bände,
und Charles Taylor "Quellen des Selbst"
Ffm. 2018, S. 355 ff.)
Carpe Diem
Caring - als Gabe und Aufgabe -
konkretisiert durch selbständiger
Pflegepräsenz ermöglicht,
zu Gunsten des pflegerischen Subjekts,
eine direkte Zugang zur Pflege
und verwirklicht so
eine Umsetzung der allgemeine,
enggeführte Abhängigkeit
des pflegerischen Subjekts
hin zu der Freiheit
sein eigener Weg zu gehen zu können.
Sein eigener Weg mit selbst
gewollte Stop and Go Rhythmen.
Lebenswegbewältigung auf
eine Pflegefeld mit 1000 Plateaus.
Rhizomatisch strukturiert,
autonom und autopoietisch
navigiert - so wie Pflegepraxis
sein sollte: Wegbegleitung
auf deren Strecke man
gern verweilt - Carpe Diem.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen