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Gut aufgehoben

Dienstag, 23. Februar 2021

Das pflegerische Subjekt Teil 55 [b] - Kompossibilität




Kompossibilität


Kompossibilität meint die "Regeln des

Miteinander-zugleich-oder-folgend-[s]ein

und sein-[k]önnen"


Moderne Pflege beruht 

auf die Vervielfältigung 

optional einforderbare Operationen 

der Subjektivierung, 


die Akteuerkollektiven 

als handlungsfähige Arbeitswelten 

erfindet - Akteuerskollektive - 

die pluriforme Welten der

Meinungsverschiedenheiten sind. 


Subjektivierungen sind abhängig 

von diese Dispositiven der 

oft divergierenden Beweisführungen

(z.B. Verlauf Corona Panepidemie), 

die jedes Mal zugleich Argumentationen 

und [Pflege-) Weltöffnungen sind. 


Durchlässige Öffnungen in 

scheinbar geschlossene dirigistisch 

SV-geleitete Systemen,

die gemeinsame - 

des öfteren unvernehmlich 

statt konsensualistisch getimte - 

(alltagstägliche) Welten sind.





Container-Welten


Moderne Pflege-Welten lösen sich

mehr und mehr von starr

umzingelte Pflegefabriken 

und bombensichere Pflege-Bunker.


Zukunftsgestaltender Pflege realisiert

sich, praktisch gesehen, in lokale

"Raumcontainer," in der Caring

als transversales Produkt leicht

und mobil, an Ort und Stelle

punktgenau "verfrachtet" werden

kann und ohne Umwege ankommt.

Ebenso verwirklicht sich zukunftsfähige

Caring in Zeiträume, in denen 

das pflegerische Subjekt das Sagen hat. 


Will sagen, dass das pflegerische

Subjekt eingeschworen wird,

auf ein argumentativen Diskurs.


Nicht bombensicher, dafür Antifragil,

weil er (oder sie) selbst

nicht mehr in die Masse unter geht 

und sich behaupten darf und kann -

als Streiter des Wortes und der Sache.


Indem das pflegerische Subjekt nunmehr 

mit eigener Stimme spricht und zählt

wirklich zählt.


Als Mensch zählt an sich

und zählt als Zahler.

Zählt und zahlt:

direkt als Prosument oder

indirekt als Konsument.


Er zählt, ohne wenn und aber.

Sogar als doppelter Kalkül:

wegen den Einsatz wirkmächtiger

Joker (Geld) und des Pflege-Poker-Joker;


fast immer am Ende ein Gewinn -

last not least: an Spielfreude.




Auftauchen


Mit dem pflegerischen Subjekt

rechnen müssen; das wird auf der

Pflegemarkt zunehmend mehr

der Fall der [Pflege-] Fälle.

Völlig losgelöst davon, wie fakturierte

Leistungskomplexe zukünftig

honoriert werden.


Mit oder ohne hochwirksames Hantieren

mit dem persönliches Budget als

schlagkräftiges Instrument zur Hand.


Wenn wir das Auftauchen des

pflegerischen Subjekts als Sozialfigur

hervorheben, dann im Zusammenhang 

mit den hier zu verwendenden

Fachausdruck Kompossibilität

(von lateinisch componere

‚zusammenstellen‘).


Kompossibilität besagt, 

dass verschiedene instantane

intersubjektive Entitäten oder Propositionen 

zugleich möglich, also hinsichtlich 

ihrer realen Möglichkeit verträglich sind. 


Nach Gottfried Wilhelm Leibniz

der diesen Begriff prägte, 

ist nicht alles Denkbare auch 

tatsächlich kompossibel; 


die Pflegewelt allerdings 

(die nicht unbedingt die beste 

aller möglichen Welten ist), 

ist Inbegriff alles Kompossiblen. 





Pflege-Stop


Die Pflegewelt liegt in der

Umverpackung angepasster Konvivialität

als guter Gabe einer wohltuender

Bescherung bzw. als Gabe 

der Gratia Communis.


Eine gute Bescherung, die nicht nur 

unter dem Tannenbaum liegt oder

(in übertragenem Sinne) auf den Boden 

in Pandoras Care-Kästchen bzw. Büchse.


Care (Fürsorglichkeit) ist eine sinnvoller 

Ausgangspunkt für eine handfeste 

Annahme über eine konviviale Aufbau 

einer humane Gesellschaft 

und die Entwicklung einer öffentlich 

wirksame [Bio-] Politik, 


die die Arbeit für andere wertschätzt 

und diejenigen fördert, 

die sich Aufgaben der Caring widmen. … 


Es ist eine Angelegenheit aller Menschen 

und trägt das Signatur einer Tatsache, 

dass keiner sich allein entwickelt 

und wir alle voneinander abhängig sind. 


Nicht nur Ernst Cassirer (Individuum und Kosmos

in der Philosophie der Renaissance) wusste

im historischen Kontext die Basics einer 

selbständig, schöpferisch wirksamen Menschenbild.


Das ist neocalvinistische Input, 

was von der Soziologe Max Weber seinerzeit

bewundernd als Wesenszug einer arbeitsame,

innerweltliche Askese verortete

und zum Motor des sich entwickelnden
Kapitalismus im 19. Jahrhundert wertete.


Dieser Aspekt einer akzentuierte via activa 

[statt via contemplativa] fand in der ev. Chr. Dogmatik 

seine Verortung als foedere opera 

(Werkverbond - NL). Genannter Vorstellung

huldigte Adam, der beseelte Mensch, 

(und Eva) schon vor Sündenfall.

Adam ist ein Auftrittsmensch schlechthin. 

Selbstkreativ auftretend nennt er alle 
Dinge, Fauna und Flora beim Namen.
Aufgrund implizites Wissen wird der

erste Mensch zum Menschen,

der als selbsttätige Mikrokosmos handelt; 
wirtschaftend nach dem Auftrag:

"Macht euch die Erde untertan." 

Implizites Wissen als wesentliche Grundlage 

kommmunikatves Handeln zu verwenden ist
eigentlich eine Selbstverständlichkeit,

die jedoch - angewandt auf individuelle 
zugeschnittene Pflegeperformance

geradezu als "Paradigmenwechsel"

wahrgenommen wird - deren praktische,

an konkrete persönliche Pflegebudgets in

mikroökologisch wirksame Situation
Bedeutung sich erst heute,
2022  - wenn auch zögerlich - beginnt 

sich mit mathematischer Präzision 

in digitalisierte Pflege-Welten zu entfalten.


Das erweitert die Perspektive

der Conditio humaine als Ebenbild Gottes.


Weil das Menschenbild nicht exklusiv eingebettet

erklärt wird, anhand einer rein frommer,

esoterische Heilsgeschichte, die 

sich nur entwickelt in Richtung

einer theatralische, dramatische,

eschatologische Vollendung 

in "Deus Ex Machina-Manier."


(Siehe A. Kuypers "van de volleinding"

Kampen 1929 - 1935, vier Bände,

und Charles Taylor "Quellen des Selbst"
Ffm. 2018, S. 355 ff.)




Carpe Diem


Caring - als Gabe und Aufgabe - 

konkretisiert durch selbständiger 

Pflegepräsenz ermöglicht,

zu Gunsten des pflegerischen Subjekts, 

eine direkte Zugang zur Pflege 

und verwirklicht so


eine Umsetzung der allgemeine, 

enggeführte Abhängigkeit 

des pflegerischen Subjekts 

hin zu der Freiheit 

sein eigener Weg zu gehen zu können.


Sein eigener Weg mit selbst 

gewollte Stop and Go Rhythmen.


Lebenswegbewältigung auf

eine Pflegefeld mit 1000 Plateaus.


Rhizomatisch strukturiert, 

autonom und autopoietisch 

navigiert - so wie Pflegepraxis

sein sollte: Wegbegleitung

auf deren Strecke man

gern verweilt - Carpe Diem.



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