Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Dienstag, 29. Dezember 2020

Das Pflegerische Subjekt Teil 15 [c] - Hyperrealität

 



Hyperrealität


Caring lässt sich positiv pushen, mit

dechiffrierende Decodierungspraktiken,

mit Hypertext, Hyperkommunikation

und mit Infotainment-Erklärmaschinen. 


Denn Care verfügt über

eigenständiger, enzyklopädisches

Ereigniswissen; praktizierende Community Health Nurse [CHN] sind


"professionell ausgestattete

Personen,die auf kommunaler 

Ebene über entsprechende 

Handlungskompetenzen verfügen." 


Mithin Quartierpflegekräfte

mit einen breit aufgestellte

OPP-Handlungs-Spektrum.


Die Agnes-Karll-Gesellschaft 

für Gesundheitsbildung und 

Pflegeforschung mbH definiert die 

Kernaufgaben von Community Healt Nurse 

in der Broschüre 

„Community Health Nursing in Deutschland – 

Konzeptionelle Ansatzpunkte 

für Berufsbild und Curriculum“ (Berlin 2018) 

wie folgt: 


• Primärversorgung und Sicherung von 

Versorgungskontinuität im ambulanten Sektor 

• erweiterte Gesundheitsförderung sowie Primär- 

und Sekundärpräventionsprogramme 

(z. B. Sturz, Unfall, Tabakentwöhnung) 

• Wiederholungs- und Kontrolluntersuchungen 

sowie Screenings auf Krebserkrankungen oder 

andere Vorsorgeuntersuchungen /  Check-ups 

• eigenverantwortliche Behandlung 

von z. B. Erkältungskrankheiten 

• Monitoring und Management 

chronischer Krankheiten sowie die 

Beteiligung an strukturierten Behandlungsprogrammen 

(z. B. Disease Management für Diabetes, 

Arthritis, Asthma) 

 Selbstmanagement der Patienten 

durch Information, Beratung und Anleitung 

• Versorgungskoordination und Navigation 

durch das Gesundheitssystem 

sowie integrierte Versorgung 

durch Kooperation 

im ambulanten und stationären Sektor.


Vor Ort erhobene Daten in der Pflegeanamnese, die als Inskriptionen allen beteiligten Co-Akteure zur Verfügung stehen,

liegen gesicherte Daten vor, (idealiter digital vernetzt im eGA).

Gespeichert in ein "soziales Gedächtnis" damit Caring im Quartier ihr evidenz basierte Pflegepräsenz mit implizites Wissen strategisch 

geschickt re:konstruieren kann um ihre Micrologik (der Form nach organisiert als intersubjektiv gepflegte Fuzzy-Logik Zuhand,

gezielt, evident, kongruent und plausibel anwenden

kann in zirkulär als 4-Takt Motor

gezündete und abgearbeitete pflegestrategische Prozesse im Sinne einer OODA-Loop (John Boyd). 


"Erkennen besteht nicht

im Abbilden der Realität,

sondern darin,

auf diese einzuwirken

und sie

(scheinbar oder wirklich)

umzuwandeln."

Piaget - zitiert bei:


Gerd Sebald, "Generalisierung und Sinn. Überlegungen zur Formierung sozialer Gedächtnisse" 2014 Köln, S. 47





Community Health Nursing (CHN)



Pflegepräsenz vermarktet dann

konkret verortete, quartiernahe

Angebote, wo der Pflegestützpunkt

im Besten Sinn des Wortes

ein Evidenzbüro wird, deren Service-Qualität sich

an freiberuflich personifizierter,

evidenz basierter Praxis

verfestigt, verstetigt und bewährt.


Übrigens: auch Quartierbüros,

mit Primäre Versorgungs Attitüde,

geführt unter ärztl. Ägide des

Gesundheitsamt (WTG-Behörde)

können betrachtet werden

als vergütungsberechtigte

Primäre Versorgungs Zentren (PVZ):

"Als vergütungsberechtigte Leistungserbringer 

kommen in diesem Zusammenhang weniger 

einzelne CHN-Personen  in Betracht, 

sondern die Organisationseinheiten, 

in denen die CHN-Personen 

angesiedelt sein werden. (S. 16)


Denn hierbei handelt es sich 

um Tätigkeiten mit einem gewissen 

infrastrukturellen und personellen Bedarf." (S. 17)


... Hier ginge es vor allem 

um eine Weiterentwicklung 

des bestehenden medizinischen 

Versorgungszentrums (MVZ) zu einem 

„Gesundheitszentrum“ (GVZ).

Nur dadurch ließe sich erreichen, 

dass CHN künftig 

„aus einer Hand“ 

erfolgen würde. (S. 21)


... "wobei eine Verklammerung 

all dieser im Rahmen einzelner, 

bereits bislang im Leistungskatalog 

des SGB V vorgesehener Leistungen 

erbrachten Tätigkeiten in einer 

sog. Anknüpfungsnorm 

erfolgen müsste. (S. 29)


Diese würde – idealerweise innerhalb 

des Abschnitts über die

 „Beziehungen der Krankenkassen 

zu sonstigen Leistungsanbietern“ – 

den künftigen normativen Rahmen 

für die Vergütungsstrukturen 

im Falle einer Leistungserbringung 

durch CHN-Personen und insbesondere 

CHN-Einheiten bilden."  (S. 29)


"Auch im Hinblick auf die 

(für die Durchführbarkeit aller Konzepte 

unabdingbaren) institutionellen 

und organisatorischen Aspekte 

bieten sich Rechtsänderungen 

im SGB V an"  (S. 29)

 

(COMMUNITY HEALTH NURSING – WEGWEISER FÜR DIE ETABLIERUNG ... S. 16 ff.)





Selbstbestimmte Pflege - Persönliches Pflegebudget



Auf der Mauer auf der Lauer

liegen die Grenzwächter die deren

Aufgabe es ist, die Demarkationslinie

zu bewachen zwischen den Sektoren Pflege & Betreuung.


Hinter der Mauer liegen


(a) Ehrenpflegas 

mit Kalauer auf der Lauer, um 

Entertainment-Pflege mit Caring-

und Informationsmanagement zu 

vertauschen.


(b) nicht nur im Sektor

Dementia-Care wird gern

geschauspielert; vielerorts sind ineffektive Hyperinformationen 

an der Tagesordnung. 

Das soziale Gedächtnis ist durchlässig; implizites Wissen, verlorene Fähigkeiten

kann beim pflegerischen Subjekt

nur dann mit Aussicht auf Erfolg

re:aktiviert werden wenn das

aufspielen klingender Klänge

schon vor Jahren erlernt und

eingeübt. Nur der wird die

Tastatur des Klaviers schmissige Töne entlocken.

Die andere Klimpern nur und

Träumen davon ein Star zu sein.


(c) Diffuse Aussagen

bei angemeldete Bedarfe

sind oft “referenzlos.” 


Nicht selten werden Daten

gewonnen, bewertet und

belegt mit "klare Eindrücke."




Impressionen


Es ist dem Pflege-Praktiker

vorbehalten, aus die

vielschichtige Eindrücke im

Umfeld des Micro-Raum "Bett"

als symptomale Lektüre zu

lesen und zu verstehen.


Dieses Ereignwissen hebt sich ab

von zeichenhafte Icons

und vage umrissene Info’s, 

oder unkalibrierte Messwerte,

flugs gewonnen und mühelos

als "Datenmining" geschürft.


Recherchiert aufgrund summierte Klickraten auf Klickfelder

mit Googlequalität.


Bestenfall werden Blurry-Effekte

erzielt mit Approximalwerten.

Errechnete "Pflegebefunde"

mittels "abgehakte" Fragebögen

schaffen mit Kollege Computer nur

fragwürdige Umfragen-Sammelsurien, 

oder einfach nur Hyperrealität,

so klar strukturiert wie informelle Kunst.

Maschinelle Scheinbeschreibungen,

zusammengeschustert aus "zufällig"

und auf Geratewohl "angeklickte"

digitale Kästchen. 

Sie simulieren inexistente,

vorgegaukelte Pflegerealitäten: 

heimische und heimliche 

Caring-Hyperrealität; 

daheim und im [Pflege-] Heim.


Der Soziologe und Phänomenologe Max Scheler als Ahnherr wusste es besser:


"Der [Pflege-] Praktiker ist

gleichsam umringt von dinghaften

Einheiten [instantane intersubjektive

Entitäten], die sich unabhängig

von ihre Wahrnehmung [Perzeption]

ihm als ein Reich abgestufter

und qualitativ gesonderte Wirksamkeiten

darstellen, als die Ansatzpunkte

eines möglichen Handelns"


Das Pflege-Milieu ist entsprechend:

"Die praktisch als wirksam erlebte Wertwelt"


Sie sind im Pflegeprozess eingebundene

"immanenten Vollzugsregel,"

herausgeschnitten aus der

"Ganzheit der Welttatsachen",

wo die Zeigefunktion dieser

symptomale [Pflege-] Lektüre

definiert wird als Dignität der Dinge.

Verwirklicht als ein IoT (Internet der Dinge)

und visualisiert in festungstechnische Begrifflichkeit eines Approche:

eines Laufgraben (Sape).


Approchenstruktur



Bei gelingende Pflege kommt darauf an, so nah und umfassend wie möglich dem Feinde in seiner umschanzte Festung zu bekriegen

um ihm möglichst mit einer einzigen Handstreich (Coup de main)

zu vernichten; mag der Gegner

sich als Corona, Krebs, KHK oder

Fraktur, Husten oder Fieberschub sich

dekorieren mit noch so viele Aus- und Kennzeichen: wer Pflege

betreibt ohne Gesundung anzustreben

findet nie den ersehnten Frieden

geschweige Heilung als Heildiener.



Sinn-Vollzugsregel ermöglichen

angepasste, konviviale Teilhabe im Alltag.

Besteht zusätzlicher Handlungsbedarf

aufgrund z.B. fehlender Kraft und

Pflegebedürftigkeit, verlangt dies

intrasituative Konstellation konstitutiv

nach Unterstützung im Alltag.


Ausgangspunkt ist dann auch

der Micro-Raum am Bett als konkreter

Pflegewelt, das in seiner Gegebenheit

von der subjektiven Emotionalität des

bedarfspflichtigen Bürgers strukturiert wird,

oder aber umgekehrt, die Emotionalität

des pflegerischen Subjekt strukturiert.


Nach Gerd Sebald, Generalisierung und Sinn S. 47 ff.


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