Hyperrealität
Caring lässt sich positiv pushen, mit
dechiffrierende Decodierungspraktiken,
mit Hypertext, Hyperkommunikation
und mit Infotainment-Erklärmaschinen.
Denn Care verfügt über
eigenständiger, enzyklopädisches
Ereigniswissen; praktizierende Community Health Nurse [CHN] sind
"professionell ausgestattete
Personen,die auf kommunaler
Ebene über entsprechende
Handlungskompetenzen verfügen."
Mithin Quartierpflegekräfte
mit einen breit aufgestellte
OPP-Handlungs-Spektrum.
Die Agnes-Karll-Gesellschaft
für Gesundheitsbildung und
Pflegeforschung mbH definiert die
Kernaufgaben von Community Healt Nurse
in der Broschüre
„Community Health Nursing in Deutschland –
Konzeptionelle Ansatzpunkte
für Berufsbild und Curriculum“ (Berlin 2018)
wie folgt:
• Primärversorgung und Sicherung von
Versorgungskontinuität im ambulanten Sektor
• erweiterte Gesundheitsförderung sowie Primär-
und Sekundärpräventionsprogramme
(z. B. Sturz, Unfall, Tabakentwöhnung)
• Wiederholungs- und Kontrolluntersuchungen
sowie Screenings auf Krebserkrankungen oder
andere Vorsorgeuntersuchungen / Check-ups
• eigenverantwortliche Behandlung
von z. B. Erkältungskrankheiten
• Monitoring und Management
chronischer Krankheiten sowie die
Beteiligung an strukturierten Behandlungsprogrammen
(z. B. Disease Management für Diabetes,
Arthritis, Asthma)
• Selbstmanagement der Patienten
durch Information, Beratung und Anleitung
• Versorgungskoordination und Navigation
durch das Gesundheitssystem
sowie integrierte Versorgung
durch Kooperation
im ambulanten und stationären Sektor.
Vor Ort erhobene Daten in der Pflegeanamnese, die als Inskriptionen allen beteiligten Co-Akteure zur Verfügung stehen,
liegen gesicherte Daten vor, (idealiter digital vernetzt im eGA).
Gespeichert in ein "soziales Gedächtnis" damit Caring im Quartier ihr evidenz basierte Pflegepräsenz mit implizites Wissen strategisch
geschickt re:konstruieren kann um ihre Micrologik (der Form nach organisiert als intersubjektiv gepflegte Fuzzy-Logik Zuhand,
gezielt, evident, kongruent und plausibel anwenden
kann in zirkulär als 4-Takt Motor
gezündete und abgearbeitete pflegestrategische Prozesse im Sinne einer OODA-Loop (John Boyd).
"Erkennen besteht nicht
im Abbilden der Realität,
sondern darin,
auf diese einzuwirken
und sie
(scheinbar oder wirklich)
umzuwandeln."
Piaget - zitiert bei:
Gerd Sebald, "Generalisierung und Sinn. Überlegungen zur Formierung sozialer Gedächtnisse" 2014 Köln, S. 47
Community Health Nursing (CHN)
Pflegepräsenz vermarktet dann
konkret verortete, quartiernahe
Angebote, wo der Pflegestützpunkt
im Besten Sinn des Wortes
ein Evidenzbüro wird, deren Service-Qualität sich
an freiberuflich personifizierter,
evidenz basierter Praxis
verfestigt, verstetigt und bewährt.
Übrigens: auch Quartierbüros,
mit Primäre Versorgungs Attitüde,
geführt unter ärztl. Ägide des
Gesundheitsamt (WTG-Behörde)
können betrachtet werden
als vergütungsberechtigte
Primäre Versorgungs Zentren (PVZ):
"Als vergütungsberechtigte Leistungserbringer
kommen in diesem Zusammenhang weniger
einzelne CHN-Personen in Betracht,
sondern die Organisationseinheiten,
in denen die CHN-Personen
angesiedelt sein werden. (S. 16)
Denn hierbei handelt es sich
um Tätigkeiten mit einem gewissen
infrastrukturellen und personellen Bedarf." (S. 17)
... Hier ginge es vor allem
um eine Weiterentwicklung
des bestehenden medizinischen
Versorgungszentrums (MVZ) zu einem
„Gesundheitszentrum“ (GVZ).
Nur dadurch ließe sich erreichen,
dass CHN künftig
„aus einer Hand“
erfolgen würde. (S. 21)
... "wobei eine Verklammerung
all dieser im Rahmen einzelner,
bereits bislang im Leistungskatalog
des SGB V vorgesehener Leistungen
erbrachten Tätigkeiten in einer
sog. Anknüpfungsnorm
erfolgen müsste. (S. 29)
Diese würde – idealerweise innerhalb
des Abschnitts über die
„Beziehungen der Krankenkassen
zu sonstigen Leistungsanbietern“ –
den künftigen normativen Rahmen
für die Vergütungsstrukturen
im Falle einer Leistungserbringung
durch CHN-Personen und insbesondere
CHN-Einheiten bilden." (S. 29)
"Auch im Hinblick auf die
(für die Durchführbarkeit aller Konzepte
unabdingbaren) institutionellen
und organisatorischen Aspekte
bieten sich Rechtsänderungen
im SGB V an" (S. 29)
(COMMUNITY HEALTH NURSING – WEGWEISER FÜR DIE ETABLIERUNG ... S. 16 ff.)
Selbstbestimmte Pflege - Persönliches Pflegebudget
Auf der Mauer auf der Lauer
liegen die Grenzwächter die deren
Aufgabe es ist, die Demarkationslinie
zu bewachen zwischen den Sektoren Pflege & Betreuung.
Hinter der Mauer liegen
(a) Ehrenpflegas
Entertainment-Pflege mit Caring-
(b) nicht nur im Sektor
Dementia-Care wird gern
geschauspielert; vielerorts sind ineffektive Hyperinformationen
an der Tagesordnung.
Das soziale Gedächtnis ist durchlässig; implizites Wissen, verlorene Fähigkeiten
kann beim pflegerischen Subjekt
nur dann mit Aussicht auf Erfolg
re:aktiviert werden wenn das
aufspielen klingender Klänge
schon vor Jahren erlernt und
eingeübt. Nur der wird die
Tastatur des Klaviers schmissige Töne entlocken.
Die andere Klimpern nur und
Träumen davon ein Star zu sein.
(c) Diffuse Aussagen
bei angemeldete Bedarfe
sind oft “referenzlos.”
Nicht selten werden Daten
gewonnen, bewertet und
belegt mit "klare Eindrücke."
Impressionen
Es ist dem Pflege-Praktiker
vorbehalten, aus die
vielschichtige Eindrücke im
Umfeld des Micro-Raum "Bett"
als symptomale Lektüre zu
lesen und zu verstehen.
Dieses Ereignwissen hebt sich ab
von zeichenhafte Icons
und vage umrissene Info’s,
oder unkalibrierte Messwerte,
flugs gewonnen und mühelos
als "Datenmining" geschürft.
Recherchiert aufgrund summierte Klickraten auf Klickfelder
mit Googlequalität.
Bestenfall werden Blurry-Effekte
erzielt mit Approximalwerten.
Errechnete "Pflegebefunde"
mittels "abgehakte" Fragebögen
schaffen mit Kollege Computer nur
fragwürdige Umfragen-Sammelsurien,
oder einfach nur Hyperrealität,
so klar strukturiert wie informelle Kunst.
Maschinelle Scheinbeschreibungen,
zusammengeschustert aus "zufällig"
und auf Geratewohl "angeklickte"
digitale Kästchen.
Sie simulieren inexistente,
vorgegaukelte Pflegerealitäten:
heimische und heimliche
Caring-Hyperrealität;
daheim und im [Pflege-] Heim.
Der Soziologe und Phänomenologe Max Scheler als Ahnherr wusste es besser:
"Der [Pflege-] Praktiker ist
gleichsam umringt von dinghaften
Einheiten [instantane intersubjektive
Entitäten], die sich unabhängig
von ihre Wahrnehmung [Perzeption]
ihm als ein Reich abgestufter
und qualitativ gesonderte Wirksamkeiten
darstellen, als die Ansatzpunkte
eines möglichen Handelns"
Das Pflege-Milieu ist entsprechend:
"Die praktisch als wirksam erlebte Wertwelt"
Sie sind im Pflegeprozess eingebundene
"immanenten Vollzugsregel,"
herausgeschnitten aus der
"Ganzheit der Welttatsachen",
wo die Zeigefunktion dieser
symptomale [Pflege-] Lektüre
definiert wird als Dignität der Dinge.
Verwirklicht als ein IoT (Internet der Dinge)
und visualisiert in festungstechnische Begrifflichkeit eines Approche:
eines Laufgraben (Sape).
Approchenstruktur
Bei gelingende Pflege kommt darauf an, so nah und umfassend wie möglich dem Feinde in seiner umschanzte Festung zu bekriegen
um ihm möglichst mit einer einzigen Handstreich (Coup de main)
zu vernichten; mag der Gegner
sich als Corona, Krebs, KHK oder
Fraktur, Husten oder Fieberschub sich
dekorieren mit noch so viele Aus- und Kennzeichen: wer Pflege
betreibt ohne Gesundung anzustreben
findet nie den ersehnten Frieden
geschweige Heilung als Heildiener.
Sinn-Vollzugsregel ermöglichen
angepasste, konviviale Teilhabe im Alltag.
Besteht zusätzlicher Handlungsbedarf
aufgrund z.B. fehlender Kraft und
Pflegebedürftigkeit, verlangt dies
intrasituative Konstellation konstitutiv
nach Unterstützung im Alltag.
Ausgangspunkt ist dann auch
der Micro-Raum am Bett als konkreter
Pflegewelt, das in seiner Gegebenheit
von der subjektiven Emotionalität des
bedarfspflichtigen Bürgers strukturiert wird,
oder aber umgekehrt, die Emotionalität
des pflegerischen Subjekt strukturiert.
Nach Gerd Sebald, Generalisierung und Sinn S. 47 ff.
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