Team med-ipflege

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Dienstag, 16. Februar 2021

Das pflegerische Subjekt Teil 37 - Konstruktive Caring



 


Konstruktive Caring


Konstruktive Caring gibt an justament 

diese Leerstelle Orientierung, 

indem sie ein proaktives Denken 

errichtet und eine diskursive

Handlungsstrategie entwickelt, 

das der pflegerische Situation 

immanent ist, 

aber - und das ist wesentlich - 

sie entscheidet nicht prädikativ 

über das im Ereignisfeld 

wahrgenommene, 

zur Eingriff geronnenes Vorkommen. 


Pflegerisches Handeln nimmt 

stets von der Grundlinie NULL 

aus ihren Anfang. 

Sein generisches Prinzip 

ist der NULL-Vektor: 

Jeder Ort im pflegerischen 

Ereignisfeld kann sich virtuell 

auf jeden anderen Ort beziehen, 

übergangslos. 


Man könnte diesen Handlungsraum 

als Ensemble von unverbundene 

Singularitäten (als immutable Mobiles) 

beschreiben, von virtuelle 

und intersubjektive Entitäten. 





Kartierte Caring


Und so sehr sich in ihm diese 

oder jene pflegerische Ereignisse 

manifestieren, so sehr ist er doch ein 

Gefäß ausstehende Konkretionen, die als 

[Pflege / Unterstützungs-] Leistungen 

sinnvoll erfasst und auf 

Heller und Pfennig online oder 

analog abgerechnet werden können.


Diese Grund- und Nulllinie 

ist als Ultra-Eins chiffriert, 

jene numerische EINZIGE Eindruck, 

die als Singleton [Elementarmenge 

mit der Mächtigkeit eins] 

die Vielheit das Mehrdeutige 

in EIN Blick (strategisch) erkennt 

und erfasst als Coup d’oeil - 

bzw. als focus imaginarius.


Das hört und liest sich

sehr abstrakt und theoretisch. Ist es auch - und darin liegt

auch der Griffigkeit des Konzepts: Es ist völlig in Ordnung, wenn wir

uns in bekanntem Terrain aufhalten

OHNE eine Karte zur Hand,

weil wir uns auch ohne Karte

wissen, woran wir uns orientieren

müssen um zurecht zu kommen.

Ein [Pflege-] Karte, die uns den

Überblick verschafft ist dann

verzichtbares Gepäck.


Anders verhält es sich, wenn wir

genötigt werden auf das Neuland
pflegerische Ereignisfelder uns 

ein Überblick zu verschaffen um

uns im babylonischer Wirrsal

zu gewärtigen, wohin der Reise

gehen soll - welche Behandlungspfade

angemessen und zielführend sind.


Pflege-Copilot für das 
pflegerische Subjekt. Pflegescout.

Nicht immer ist der kürzeste Weg 

die einfachste und beste.

Beispielsweise  bei Morbide Obesitas.

Das Leid mit ein OP zu leibe rücken 

ist zackig erledigt und doch selten

definitiv das Maß aller Dinge.


Der Pfleger wird zum Prediger

weil das pflegerische 

Singelton die Mächtigkeit

erhält die nur die

Eitelkeit vorbehalten:


Alles ist Eitel (Vanitas) und 

ein Haschen nach Wind - 

O Eitelkeit der Eitelkeiten:

Als Wert gezählt und doch 

eitel Tand in der hohlen Hand. 





Vanitas


Vanitas (lat. „leerer Schein, 

Leerstelle, Nichtigkeit, Eitelkeit“; 

auch Prahlerei, Misserfolg 

oder Vergeblichkeit) zeigt

symbolisch ein fesche 

Leerstelle und ist ein Lehrstück

über lebenswerte und

erstrebenswerte Pflege.

Kartierte Pflegelandschaften

können (JA!) immer nur Abbild sein;

pflegesoziologische Vorstellungswelten.


Singelton - Einzelaussagen,

sinnigerweise IoT-erfasst

als "Faktuale Aussagen",

mithin singurären existenzielle Behauptungen und Argumenten,

deren Redlichkeit von den Monitoringsprozessen erhärtet und verifiziert werden.

Das ist möglich, weil gelistete Fakten aus dem digitalen Archiv, protokolliert und

erstellt werden mittels der Internet of Things.

Aufgearbeitete Daten werden transformiert

zu Narrative Tropen - und zu Stories.


Kamerabilder mutieren zu Tropen die wiederum sich zu Narrativen verwandeln: weil die Cam-registrierte Symptome gelesen werden als Health - Literacy und nahtlos in die Pflegegeschichte eingehen: weil pflege-sensitive Diagnostik

Pflegebedarf im ATL-Rubrik "essen und trinken"

erkennt, wenn eingescannte Bilderwelten

unverblümt zeigen:

volle Trinkflaschen plus fehlende Anforderungen und unterbliebene Einnahme

von Speisen und Medis.

Goethe redete recht als er schrieb:

"Es gibt eine Poesie ohne Tropen, 
die
 ein einziger Tropus ist."
 Göthe I 422, 134 W


Pflegerische Kartographien sind

Vorstellungsschemata, die im

pflegerischen Ereignisfeld mehrere

Handlungsoptionen aufweisen,

die weder vom pflegerische Subjekt

noch seine Familie bekannt;

sie sind enthalten markante

Einträge, korrekte, skalierte Einträge.

Nur keine standardisierte

Durchführungsbestimmungen.


Kartierungen sind weder Rezepte noch

Baupläne einer Pflege-Architektur

und doch wesentliche Instrumenten

die das pflegerische Subjekt ein erweiterte

Raum seiner Wahlmöglichkeiten zur Hand gibt,

zwecks selbstgesteuerte Alltagsbewältigung.

Um zurecht zu finden statt zurecht zu bringen.


Kartographien mit

pflegerische Emblematik  

als schale Frucht antiquiertes 

Denken abzustempeln

bedeutet, das Gewärtige

praktisch zu misskennen:


Das bedeutet, das Glasperlenspiel,

sinnfreie Tand in der Hand, 

zu betrachten als

diamantene Pracht -

und darüber das

momento mori 

zu versäumen; 





Für den Symbolanalytiker gilt, 

das Nichtige zu nichten, um den
kostbaren Moment einen Hauch

des Ewigen zu verleihen.

Das ist nicht viel - 

das ist alles -

das ist Pflege -

das ist perfekte Präsenz:

schlechthinnige Lebensfülle.


Wirkliche Lebensfülle, die irreale 

und unwahrscheinliche Sachverhalte

auch darzustellen weiß,


”Welche eben dadurch, 

dass fromme 

und gewissenhafte 

Menschen sie gewissermaßen 

als seiende Dinge

behandeln, dem Sein 

und der Möglichkeit 

des Geborenwerdens 

um einen Schritt näher 

geführt werden.“

(Hesse)





Symbolanalytiker


Praktisch wird Lebensfülle 

im Pflegeverlauf und Pflegeprozess

wahrgenommen inmitten

wetterwendischem, wimmelden 

Getümmel handlungspflichtiger

Aktionen, um, nach

entschiedene und umgesetzter

Sachzwang, sodann unverzüglich,

ab dem ersten Ereignis, zum

nächsten Vorkommnis, sich stets

wieder neu zu positionieren, 

immer wieder NEU zu entscheiden

und immer wieder neu zu agieren.

(OODA-Loop).


"Gutes Denken wird prozedural geführt"

meint zutreffenderweise, Charles Taylor

in sein Buch "Quellen des Selbst"

Ffm. 2018 S. 165. Gute Pflege als Hypergut bzw. Hyperrealität gelingt

imgleichen auch nur dann, wenn

sie sich prozedural entfaltet, entwickelt

und zu best practise Ergebnisse führt,

die sie im Rahmen eines auf den

Prosumenten, und somit auf das

pflegerischen Subjekt als Objekt

klein a abgestimmte Projekthandlung

evidenz basiert, kongruent und konvivial

nach dem BA-Prinzip [Best-Analyse] verwirklicht.


Wichtig ist beim prozedural und

konstruktiv durchgeführte Caring

nicht der Weg oder die Methode.

Benötigt werden keine unfehlbare

Standards oder fehlerfreie Regularien,

sondern wichtig sind die Ergebnisse:

Gelingende Pflege definiert sich

emblematisch am Signatur

"Gut Aufgehoben" aufgrund verminderte

Fehlleistungen als Resultat -  oder es ist

"Schicht im Schacht;" als Endergebnis mit

unbefriedigter Pflegeverlauf trotz viel 

(methodisch korrekter) Aufwand.


Pflegepräsenz wird ihr dynamische Auftritt 

(Gig-Economy) gerne immer

wieder überraschend

NEU in Erscheinung bringen, 

quasi als Subkultur (Freelancer), 

sooft der Würfelwurf

pflegerische Geschehnisse

der Zufall in die Hände spielt. 


Mit der erklärten Vorsatz, 

das  pflegerische Subjekt 

eine “zufallsblinde Prägung” 

zu ermöglichen, um 


zu werden was man ist.

(Nietzsche) 


Deshalb spielen Symbolanalytiker und

Auftrittsmenschen beim orchestralen 

Quartierspflege erster Geige. 


Die Wirklichkeit im pflegerischen 

Ereignisfeld sehen besagt: 

intrasituativ (at bedside) 

ein Schwarm von Bedeutungen 

zu erkennen, die sich in situ 

dort ansammelten, und 

dann die Trajektorien darstellen, 

um die Herstellung eines

“reflektiven Gleichgewichts” (Rawl) 

im Akteurskollektiv abzustecken,

wie auch die Grenzen einer 

kongruenter Pflegewelt zu rahmen.


Als Fußnote sei hinzugefügt,

dass es ratsam ist, den

Begriff "Akteurskollektiv" nicht zu

überdehnen. Pflegekräfte definieren

sich lieber konkret.


Sie treten auf als 'konstruktive Bezugsgruppe.'

Eine Bezugsgruppe („affinity group“) 

ist eine Gruppe von Menschen, 

die sich kennen, die um die Stärken 

und Schwächen jedes Einzelnen wissen, 

und sich gegenseitig unterstützen.


Somit grenzt sich konstruktive Caring

ab von ein rein deklaratorisches

'wirkliches' Kollektiv - die nur 

dem Namen nach existiert.

"Pflege" als griffiges Etikett eines

Arbeitskollekitv im Health-Industrie,
damit Journalisten und Politiker und Co.

Bekundungen eine vermeintlich universale

Bedeutung zuschreiben können.


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