Konstruktive Caring
Konstruktive Caring gibt an justament
diese Leerstelle Orientierung,
indem sie ein proaktives Denken
errichtet und eine diskursive
Handlungsstrategie entwickelt,
das der pflegerische Situation
immanent ist,
aber - und das ist wesentlich -
sie entscheidet nicht prädikativ
über das im Ereignisfeld
wahrgenommene,
zur Eingriff geronnenes Vorkommen.
Pflegerisches Handeln nimmt
stets von der Grundlinie NULL
aus ihren Anfang.
Sein generisches Prinzip
ist der NULL-Vektor:
Jeder Ort im pflegerischen
Ereignisfeld kann sich virtuell
auf jeden anderen Ort beziehen,
übergangslos.
Man könnte diesen Handlungsraum
als Ensemble von unverbundene
Singularitäten (als immutable Mobiles)
beschreiben, von virtuelle
und intersubjektive Entitäten.
Kartierte Caring
Und so sehr sich in ihm diese
oder jene pflegerische Ereignisse
manifestieren, so sehr ist er doch ein
Gefäß ausstehende Konkretionen, die als
[Pflege / Unterstützungs-] Leistungen
sinnvoll erfasst und auf
Heller und Pfennig online oder
analog abgerechnet werden können.
Diese Grund- und Nulllinie
ist als Ultra-Eins chiffriert,
jene numerische EINZIGE Eindruck,
die als Singleton [Elementarmenge
mit der Mächtigkeit eins]
die Vielheit das Mehrdeutige
in EIN Blick (strategisch) erkennt
und erfasst als Coup d’oeil -
bzw. als focus imaginarius.
Das hört und liest sich
sehr abstrakt und theoretisch. Ist es auch - und darin liegt
auch der Griffigkeit des Konzepts: Es ist völlig in Ordnung, wenn wir
uns in bekanntem Terrain aufhalten
OHNE eine Karte zur Hand,
weil wir uns auch ohne Karte
wissen, woran wir uns orientieren
müssen um zurecht zu kommen.
Ein [Pflege-] Karte, die uns den
Überblick verschafft ist dann
verzichtbares Gepäck.
Anders verhält es sich, wenn wir
genötigt werden auf das Neuland
pflegerische Ereignisfelder uns
ein Überblick zu verschaffen um
uns im babylonischer Wirrsal
zu gewärtigen, wohin der Reise
gehen soll - welche Behandlungspfade
angemessen und zielführend sind.
Pflege-Copilot für das
pflegerische Subjekt. Pflegescout.
Nicht immer ist der kürzeste Weg
die einfachste und beste.
Beispielsweise bei Morbide Obesitas.
Das Leid mit ein OP zu leibe rücken
ist zackig erledigt und doch selten
definitiv das Maß aller Dinge.
Der Pfleger wird zum Prediger
weil das pflegerische
Singelton die Mächtigkeit
erhält die nur die
Eitelkeit vorbehalten:
Alles ist Eitel (Vanitas) und
ein Haschen nach Wind -
O Eitelkeit der Eitelkeiten:
Als Wert gezählt und doch
eitel Tand in der hohlen Hand.
Vanitas
Vanitas (lat. „leerer Schein,
Leerstelle, Nichtigkeit, Eitelkeit“;
auch Prahlerei, Misserfolg
oder Vergeblichkeit) zeigt
symbolisch ein fesche
Leerstelle und ist ein Lehrstück
über lebenswerte und
erstrebenswerte Pflege.
Kartierte Pflegelandschaften
können (JA!) immer nur Abbild sein;
pflegesoziologische Vorstellungswelten.
Singelton - Einzelaussagen,
sinnigerweise IoT-erfasst
als "Faktuale Aussagen",
mithin singurären existenzielle Behauptungen und Argumenten,
deren Redlichkeit von den Monitoringsprozessen erhärtet und verifiziert werden.
Das ist möglich, weil gelistete Fakten aus dem digitalen Archiv, protokolliert und
erstellt werden mittels der Internet of Things.
Aufgearbeitete Daten werden transformiert
zu Narrative Tropen - und zu Stories.
Kamerabilder mutieren zu Tropen die wiederum sich zu Narrativen verwandeln: weil die Cam-registrierte Symptome gelesen werden als Health - Literacy und nahtlos in die Pflegegeschichte eingehen: weil pflege-sensitive Diagnostik
Pflegebedarf im ATL-Rubrik "essen und trinken"
erkennt, wenn eingescannte Bilderwelten
unverblümt zeigen:
volle Trinkflaschen plus fehlende Anforderungen und unterbliebene Einnahme
von Speisen und Medis.
Goethe redete recht als er schrieb:
"Es gibt eine Poesie ohne Tropen,
die ein einziger Tropus ist." I 422, 134 W
Pflegerische Kartographien sind
Vorstellungsschemata, die im
pflegerischen Ereignisfeld mehrere
Handlungsoptionen aufweisen,
die weder vom pflegerische Subjekt
noch seine Familie bekannt;
sie sind enthalten markante
Einträge, korrekte, skalierte Einträge.
Nur keine standardisierte
Durchführungsbestimmungen.
Kartierungen sind weder Rezepte noch
Baupläne einer Pflege-Architektur
und doch wesentliche Instrumenten
die das pflegerische Subjekt ein erweiterte
Raum seiner Wahlmöglichkeiten zur Hand gibt,
zwecks selbstgesteuerte Alltagsbewältigung.
Um zurecht zu finden statt zurecht zu bringen.
Kartographien mit
pflegerische Emblematik
als schale Frucht antiquiertes
Denken abzustempeln
bedeutet, das Gewärtige
praktisch zu misskennen:
Das bedeutet, das Glasperlenspiel,
sinnfreie Tand in der Hand,
zu betrachten als
diamantene Pracht -
und darüber das
momento mori
zu versäumen;
Für den Symbolanalytiker gilt,
das Nichtige zu nichten, um den
kostbaren Moment einen Hauch
des Ewigen zu verleihen.
Das ist nicht viel -
das ist alles -
das ist Pflege -
das ist perfekte Präsenz:
schlechthinnige Lebensfülle.
Wirkliche Lebensfülle, die irreale
und unwahrscheinliche Sachverhalte
auch darzustellen weiß,
”Welche eben dadurch,
dass fromme
und gewissenhafte
Menschen sie gewissermaßen
als seiende Dinge
behandeln, dem Sein
und der Möglichkeit
des Geborenwerdens
um einen Schritt näher
geführt werden.“
(Hesse)
Symbolanalytiker
Praktisch wird Lebensfülle
im Pflegeverlauf und Pflegeprozess
wahrgenommen inmitten
wetterwendischem, wimmelden
Getümmel handlungspflichtiger
Aktionen, um, nach
entschiedene und umgesetzter
Sachzwang, sodann unverzüglich,
ab dem ersten Ereignis, zum
nächsten Vorkommnis, sich stets
wieder neu zu positionieren,
immer wieder NEU zu entscheiden
und immer wieder neu zu agieren.
(OODA-Loop).
"Gutes Denken wird prozedural geführt"
meint zutreffenderweise, Charles Taylor
in sein Buch "Quellen des Selbst"
Ffm. 2018 S. 165. Gute Pflege als Hypergut bzw. Hyperrealität gelingt
imgleichen auch nur dann, wenn
sie sich prozedural entfaltet, entwickelt
und zu best practise Ergebnisse führt,
die sie im Rahmen eines auf den
Prosumenten, und somit auf das
pflegerischen Subjekt als Objekt
klein a abgestimmte Projekthandlung
evidenz basiert, kongruent und konvivial
nach dem BA-Prinzip [Best-Analyse] verwirklicht.
Wichtig ist beim prozedural und
konstruktiv durchgeführte Caring
nicht der Weg oder die Methode.
Benötigt werden keine unfehlbare
Standards oder fehlerfreie Regularien,
sondern wichtig sind die Ergebnisse:
Gelingende Pflege definiert sich
emblematisch am Signatur
"Gut Aufgehoben" aufgrund verminderte
Fehlleistungen als Resultat - oder es ist
"Schicht im Schacht;" als Endergebnis mit
unbefriedigter Pflegeverlauf trotz viel
(methodisch korrekter) Aufwand.
Pflegepräsenz wird ihr dynamische Auftritt
(Gig-Economy) gerne immer
wieder überraschend
NEU in Erscheinung bringen,
quasi als Subkultur (Freelancer),
sooft der Würfelwurf
pflegerische Geschehnisse
der Zufall in die Hände spielt.
Mit der erklärten Vorsatz,
das pflegerische Subjekt
eine “zufallsblinde Prägung”
zu ermöglichen, um
zu werden was man ist.
(Nietzsche)
Deshalb spielen Symbolanalytiker und
Auftrittsmenschen beim orchestralen
Quartierspflege erster Geige.
Die Wirklichkeit im pflegerischen
Ereignisfeld sehen besagt:
intrasituativ (at bedside)
ein Schwarm von Bedeutungen
zu erkennen, die sich in situ
dort ansammelten, und
dann die Trajektorien darstellen,
um die Herstellung eines
“reflektiven Gleichgewichts” (Rawl)
im Akteurskollektiv abzustecken,
wie auch die Grenzen einer
kongruenter Pflegewelt zu rahmen.
Als Fußnote sei hinzugefügt,
dass es ratsam ist, den
Begriff "Akteurskollektiv" nicht zu
überdehnen. Pflegekräfte definieren
sich lieber konkret.
Sie treten auf als 'konstruktive Bezugsgruppe.'
Eine Bezugsgruppe („affinity group“)
ist eine Gruppe von Menschen,
die sich kennen, die um die Stärken
und Schwächen jedes Einzelnen wissen,
und sich gegenseitig unterstützen.
Somit grenzt sich konstruktive Caring
ab von ein rein deklaratorisches
'wirkliches' Kollektiv - die nur
dem Namen nach existiert.
"Pflege" als griffiges Etikett eines
Arbeitskollekitv im Health-Industrie,
damit Journalisten und Politiker und Co.
Bekundungen eine vermeintlich universale
Bedeutung zuschreiben können.
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