Team med-ipflege

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Samstag, 13. Februar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 29 [g] - Mittesetzungen - Monstration



Mittesetzungen als Monstration


Die Frage nach die Bedeutung 

der pflegerische Situation kann nur 

erbracht werden durch die Rigidität, 

die “leere” Starrheit des 

konfigurierten Designator, 

die wir namentlich als 

das pflegerische Subjekt definierten;

objekt als "Kollektivsingular" gefasst.


Das nämliche pflegerische Subjekt

fungiert als Bindeglied zwischen

einem ostensiven Satz

[bezogen auf die aktuell empfundene

und erlebte pflegerische Situation]

mit seinen deiktischen Indikatoren

und irgendeinem anderen Satz 

mit seiner Zuschreibungen 

und seinen Bedeutungen. 


Das pflegerische Subjekt hat

deshalb diese Mittesetzung inne,

weil er als intrasituative, kreative

Performancekunst gedacht wird der

in seiner je eigene Aktualität   sich figuriert als

Monstration [Eine Monstration 

ist eine öffentliche Aufführung. Sie ähnelt eine Demonstration].

Eine Monstranz gilt hier ein nicht fungible Token (NFT)

das als Ereignis sich autokonsitutiv generiert. In der med. Fachsprache:

es sind pflegerelevante Vorkommnisse

mit dem Signatur: instantane, intersubjektive Entitäten zu sein. Diese Entitäten sind unabhängig 

und bedeutungsleer - als Produkt von

zumeist spontan hervorgerufene Uno-Actu-Handlungen, die den

Regeln pflegerische Kunst unterliegen

und dabei zugleich 

die doppelte Fähigkeit besitzt: 


zu bezeichnen und bedeutet zu werden 


als die Sphäre des Allerheiligste,

hinsichtlich dessen, was, 

punktuell gesehen, 

im obligaten Pflegegeschehen 

gerade passiert. 


Dass der Ausdruck Monstration 

figurativ assoziiert mit den sakralen 

Monstranz ist i.V.m. Agambens 

Verständnis des “Homo Sacer” 

incl. Anleihen Hararis Buch

“Homo Deus” ist nicht ungewollt.


Darum nicht ungewollt, weil

das mittig gesetzte pflegerische Subjekt

innerhalb eines Akteurskollektivs

Parameter unterliegen, die ungewöhnlich

Phänomenen unterliegen.


Einmal,


weil die Gemeinschaft der Akteure virtuell

gefasst ist und mithin schwer definierbar.

Nicht erst seit Heute: G. A. Hillery prüfte 1955

94 Definitionen von Gemeinschaft.


Hillery kam sodan zum Ergebnis:

außer, dass Menschen in

"Communitas" [Victor Turner] verbunden sind,

gibt es keine Übereinstimmung des Wesens

der Gemeinschaft."

Auch neuere Literatur,

die effiziente Gestaltung virtuelle Communities

thematisieren kommen zu keinen andere 

Resultate: Schreyöggs Studien zeigen, 

dass sich schnell das Bild 

"paranoider Alptraum-Organisationen"

wie in Entlassungsprodukionen ersichtlich,

sich schleichend entwickeln,
wenn gemeinsam gelebte Werte

als Leitmotiv und Leitbild fehlen.


Wird Solidarität und Teamgeist 

in Organisation vermisst, führt das

oft zu Fehlfunktionen. Ineffiziente

Versorgungsstrukturen schleichen sich

in Virtual Communities schnell

ein, sofern eine effektive, agenturtheoretische

Analyse unterbleibt. Symbolanalytier 

bringen diese Aspekt jedoch stets ins Spiel,

sooft sie selbständige Pflegepräsenz 

innerhalb eines Akteurskollektiv 

gemeinsam einbringen. 


Dass symbolanalytischer Präsenz ihre

virtuelle Systemsteuerung 

autopoietisch über 1000 Plateaus navigiert,

ist dann auch das autokonstitutiv 

agierenden pflegerische Subjekt 

geschuldet.


Der ist der Entscheidungsträger,
der idealiter anhand seines zugebilligtes

Pflegebudgets souverän selbst 

bestimmt, welche Akteur er jeweils

im präferierten Netzwerk aus 

lauter Micro-Vertrag-Konstruktionen

in Anspruch nimmt.


Symbolanalytiker (Reich) figurieren 

sich als virtual communities, sind 

Grenzgänger par Exelance und

unterliegen eine infinite Demanding

weil sie eine unendlich fordernde
Fiktion verpflichtet sind (Critchley).


Andermal,


bündelt der Begriff des homo sacer

als Präfiguration des Symbolanalytiker

ein bunt gemischtes Bündel 

übereinstimmende Merkmale

die bei scheinbar völlig unterschiedliche

Formen einer Communitas eine Gruppe von 

"wohlgeborene Grenzgänger" charakterisieren

Neophyten in rituelle Schwellenphasen,

Minderheiten, Hofnarren, heilige Bettler, 

guter Samariter, millenarische Bewegungen,

der "Dharma-Gammler," Mönchsorden etc.


Deren gemeinsame Merkmale: 

1) sie sind "Lückenfüller" innerhalb

einer [pflegerische] Sozialstruktur. 

2) sich an ihre Grenzen aufhalten

[im Healthindustrie

an deren Peripherie ansiedeln im Rahmen

gesellschaftlich akzeptierte und 

normativ gültige Zulassungs-Bedingungen]

3) ihre niedersten Sprossen besetzen.
(Victor Turner, "Das Ritual" S. 123) 

Vertiefend, und anlehnend an Michel Henry, L'essence 

de la manifestation (1963) Dt. S. 420, sei ergänzt:
das was in der pflegerische Situation absolut 

im Mittelpunkt steht ist die Festheit, mit der

das pflegerische Subjekt sich in einer Position befindet.

Festgeklammert (at bedside) an Bettmaschinen und Sozialräumen

die als Mikroräume "Die Lage des Kranken" einschränken.

Darum, weil er / sie  als Person selbst
ohne achtsame Unterstützung aus dieser sein "festgefahrene Lage
als Lebensmittelpunkt nicht mehr ohne Hilfe herauskommen noch

heraustreten kann - sofern tatsächlich Bedarf besteht.

Sein Lebenskreis an sich jedoch stützt sich - wie bei allen Menschen - 

nach wie vor auf selbsterfahrene Passibilität die bei jedermann
Achse und Mittelpunkt / Mittesetzung eines gelingenden Lebens darstellt.
 

Intrasituativ jedoch, punktuell, ist diese Passibilität in
seiner Pflegesituation konditioniert als obligatorischer Punkt, 
wo das Passiert [OPP], was Pflege ausmacht. 

Nunmehr als Passibilität mit negative Merkmale
im Hinblick auf sein Wohlbefinden bzw.

Gesundheit die wir definieren als "Schweigen der Organen".

Fixiert in seiner Situation mit unabweisbare Notwendigkeit, 

die, selbstreferentiell dazu neigt, sein Blickwinkel auf ein Fixpunkt
zu verengen, wie wenn er nicht mehr verfügt
über ein Trotzmacht des Geistes, die sich als 'Unvernehmen'
bemerkbar mache kann und eigentlich ihm gestaltungsfähige
Ressourchen zur Hand gibt. 

Diese nicht seltene defätistische Standpunkt mag oft dazu führen, das ganze  existentielle "Drumherum" zu negieren. Sich bevormunden
zu lassen statt Mündigkeit als Bürger in Angriff zu nehmen.

Was manchmal auch sehr bequem und - wenn es nichts kostet -
sehr angenehm, wenn das nur milde leidende pflegerische Subjekt
verwöhnt und gut umsorgt wird als Beitragszahler einer großzügige SV-
und KV- und Pflegeversicherungsgemeinschaft. Da winkt der Kunde
mit der Anspruchskeule und findet dann auch genau die Kümmerer,
die sich - wenn sie gerufenm sind sie auch da - als  Experten,
Berater und Spezialisten anbieten und anbiedern. Jenes Heer derer,
die mit Gebrechlichkeitskompensationskompetenz
ihm im Rahmen seiner ihm zustehende Preisheiten wieder "fit" machen,

(soweit möglich). Makroökonomien haben perdú etwas gutes.

Dieser Pflegemarkt gegenüber schwingt das pflegerische Subjekt
sich gleichwohl hinauf indem er gerade hier eine Kehre einleitet
in Richtung praktikable Mikroökonomien. Indem er als Nutzer eines
ihm bewilligten persönliches Budget mit genaus denselben Preisheiten
aus sein absolut auf sich bezogene pflegebedürftig gewordene
Dasein als bittstellender Leistungsempfänger herausbricht.
Indem er Pflege beauftragt und selber einkauft (oder ablehnt)
geht er aus sich herausgegt, Sich vom überfürsorgliche, aber
ihm als Person einigelnder Komfortzone sich fortbewegt.
Mit dem Sinn und Zweck, nach eigener Gusto und mit gutem Geschmack
die 'fixierende' pflegesensible "In-Situations-Sein" zu verlassen.

Dazu nutzt er seine autotelischer  Gestaltungskraft 

als Ausdruck einer souveräner "Jemeinigkeit" in Form
einer nicht nur nach § 6 SGB IX verpflichtete externer Pflicht,
sondern vielmehr als intrisisch gewollte "Exstatischer Moment"
bewußt selb- und eigenständig seine intrasituative fragile
und vulnerable Lage eigenverantwortlich anzugehen. 
Gekennzeichnet mit dem Signatur subjektiver

Normsetzungsbefugnis, die in wesentlichen Teilen ganz und

gar pragmatisch den Handlungsmaßstäben
eines auf Mikrovertragskonstellationen aufgebaute
Probability-Approach-Ansatz zum Leitbild hat. 
 




 









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