Mittesetzungen als Monstration
Die Frage nach die Bedeutung
der pflegerische Situation kann nur
erbracht werden durch die Rigidität,
die “leere” Starrheit des
konfigurierten Designator,
die wir namentlich als
das pflegerische Subjekt definierten;
objekt als "Kollektivsingular" gefasst.
Das nämliche pflegerische Subjekt
fungiert als Bindeglied zwischen
einem ostensiven Satz
[bezogen auf die aktuell empfundene
und erlebte pflegerische Situation]
mit seinen deiktischen Indikatoren
und irgendeinem anderen Satz
mit seiner Zuschreibungen
und seinen Bedeutungen.
Das pflegerische Subjekt hat
deshalb diese Mittesetzung inne,
weil er als intrasituative, kreative
Performancekunst gedacht wird der
in seiner je eigene Aktualität sich figuriert als
Monstration [Eine Monstration
ist eine öffentliche Aufführung. Sie ähnelt eine Demonstration].
Eine Monstranz gilt hier ein nicht fungible Token (NFT)
das als Ereignis sich autokonsitutiv generiert. In der med. Fachsprache:
es sind pflegerelevante Vorkommnisse
mit dem Signatur: instantane, intersubjektive Entitäten zu sein. Diese Entitäten sind unabhängig
und bedeutungsleer - als Produkt von
zumeist spontan hervorgerufene Uno-Actu-Handlungen, die den
Regeln pflegerische Kunst unterliegen
und dabei zugleich
die doppelte Fähigkeit besitzt:
zu bezeichnen und bedeutet zu werden
als die Sphäre des Allerheiligste,
hinsichtlich dessen, was,
punktuell gesehen,
im obligaten Pflegegeschehen
gerade passiert.
Dass der Ausdruck Monstration
figurativ assoziiert mit den sakralen
Monstranz ist i.V.m. Agambens
Verständnis des “Homo Sacer”
incl. Anleihen Hararis Buch
“Homo Deus” ist nicht ungewollt.
Darum nicht ungewollt, weil
das mittig gesetzte pflegerische Subjekt
innerhalb eines Akteurskollektivs
Parameter unterliegen, die ungewöhnlich
Phänomenen unterliegen.
Einmal,
weil die Gemeinschaft der Akteure virtuell
gefasst ist und mithin schwer definierbar.
Nicht erst seit Heute: G. A. Hillery prüfte 1955
94 Definitionen von Gemeinschaft.
Hillery kam sodan zum Ergebnis:
außer, dass Menschen in
"Communitas" [Victor Turner] verbunden sind,
gibt es keine Übereinstimmung des Wesens
der Gemeinschaft."
Auch neuere Literatur,
die effiziente Gestaltung virtuelle Communities
thematisieren kommen zu keinen andere
Resultate: Schreyöggs Studien zeigen,
dass sich schnell das Bild
"paranoider Alptraum-Organisationen"
wie in Entlassungsprodukionen ersichtlich,
sich schleichend entwickeln,
wenn gemeinsam gelebte Werte
als Leitmotiv und Leitbild fehlen.
Wird Solidarität und Teamgeist
in Organisation vermisst, führt das
oft zu Fehlfunktionen. Ineffiziente
Versorgungsstrukturen schleichen sich
in Virtual Communities schnell
ein, sofern eine effektive, agenturtheoretische
Analyse unterbleibt. Symbolanalytier
bringen diese Aspekt jedoch stets ins Spiel,
sooft sie selbständige Pflegepräsenz
innerhalb eines Akteurskollektiv
gemeinsam einbringen.
Dass symbolanalytischer Präsenz ihre
virtuelle Systemsteuerung
autopoietisch über 1000 Plateaus navigiert,
ist dann auch das autokonstitutiv
agierenden pflegerische Subjekt
geschuldet.
Der ist der Entscheidungsträger,
der idealiter anhand seines zugebilligtes
Pflegebudgets souverän selbst
bestimmt, welche Akteur er jeweils
im präferierten Netzwerk aus
lauter Micro-Vertrag-Konstruktionen
in Anspruch nimmt.
Symbolanalytiker (Reich) figurieren
sich als virtual communities, sind
unterliegen eine infinite Demanding
weil sie eine unendlich fordernde
Fiktion verpflichtet sind (Critchley).
Andermal,
bündelt der Begriff des homo sacer
als Präfiguration des Symbolanalytiker
ein bunt gemischtes Bündel
übereinstimmende Merkmale
die bei scheinbar völlig unterschiedliche
Formen einer Communitas eine Gruppe von
"wohlgeborene Grenzgänger" charakterisieren
Neophyten in rituelle Schwellenphasen,
Minderheiten, Hofnarren, heilige Bettler,
guter Samariter, millenarische Bewegungen,
der "Dharma-Gammler," Mönchsorden etc.
Deren gemeinsame Merkmale:
1) sie sind "Lückenfüller" innerhalb
einer [pflegerische] Sozialstruktur.
2) sich an ihre Grenzen aufhalten
[im Healthindustrie
an deren Peripherie ansiedeln im Rahmen
gesellschaftlich akzeptierte und
normativ gültige Zulassungs-Bedingungen]
3) ihre niedersten Sprossen besetzen.
(Victor Turner, "Das Ritual" S. 123)
Vertiefend, und anlehnend an Michel Henry, L'essence
de la manifestation (1963) Dt. S. 420, sei ergänzt:
das was in der pflegerische Situation absolut
im Mittelpunkt steht ist die Festheit, mit der
das pflegerische Subjekt sich in einer Position befindet.
Festgeklammert (at bedside) an Bettmaschinen und Sozialräumen
die als Mikroräume "Die Lage des Kranken" einschränken.
Darum, weil er / sie als Person selbst
ohne achtsame Unterstützung aus dieser sein "festgefahrene Lage
als Lebensmittelpunkt nicht mehr ohne Hilfe herauskommen noch
heraustreten kann - sofern tatsächlich Bedarf besteht.
Sein Lebenskreis an sich jedoch stützt sich - wie bei allen Menschen -
nach wie vor auf selbsterfahrene Passibilität die bei jedermann
Achse und Mittelpunkt / Mittesetzung eines gelingenden Lebens darstellt.
Intrasituativ jedoch, punktuell, ist diese Passibilität in
seiner Pflegesituation konditioniert als obligatorischer Punkt,
wo das Passiert [OPP], was Pflege ausmacht.
Nunmehr als Passibilität mit negative Merkmale
im Hinblick auf sein Wohlbefinden bzw.
Gesundheit die wir definieren als "Schweigen der Organen".
Fixiert in seiner Situation mit unabweisbare Notwendigkeit,
die, selbstreferentiell dazu neigt, sein Blickwinkel auf ein Fixpunkt
zu verengen, wie wenn er nicht mehr verfügt
über ein Trotzmacht des Geistes, die sich als 'Unvernehmen'
bemerkbar mache kann und eigentlich ihm gestaltungsfähige
Ressourchen zur Hand gibt.
Diese nicht seltene defätistische Standpunkt mag oft dazu führen, das ganze existentielle "Drumherum" zu negieren. Sich bevormunden
zu lassen statt Mündigkeit als Bürger in Angriff zu nehmen.
Was manchmal auch sehr bequem und - wenn es nichts kostet -
sehr angenehm, wenn das nur milde leidende pflegerische Subjekt
verwöhnt und gut umsorgt wird als Beitragszahler einer großzügige SV-
und KV- und Pflegeversicherungsgemeinschaft. Da winkt der Kunde
mit der Anspruchskeule und findet dann auch genau die Kümmerer,
die sich - wenn sie gerufenm sind sie auch da - als Experten,
Berater und Spezialisten anbieten und anbiedern. Jenes Heer derer,
die mit Gebrechlichkeitskompensationskompetenz
ihm im Rahmen seiner ihm zustehende Preisheiten wieder "fit" machen,
(soweit möglich). Makroökonomien haben perdú etwas gutes.
Dieser Pflegemarkt gegenüber schwingt das pflegerische Subjekt
sich gleichwohl hinauf indem er gerade hier eine Kehre einleitet
in Richtung praktikable Mikroökonomien. Indem er als Nutzer eines
ihm bewilligten persönliches Budget mit genaus denselben Preisheiten
aus sein absolut auf sich bezogene pflegebedürftig gewordene
Dasein als bittstellender Leistungsempfänger herausbricht.
Indem er Pflege beauftragt und selber einkauft (oder ablehnt)
geht er aus sich herausgegt, Sich vom überfürsorgliche, aber
ihm als Person einigelnder Komfortzone sich fortbewegt.
Mit dem Sinn und Zweck, nach eigener Gusto und mit gutem Geschmack
die 'fixierende' pflegesensible "In-Situations-Sein" zu verlassen.
Dazu nutzt er seine autotelischer Gestaltungskraft
als Ausdruck einer souveräner "Jemeinigkeit" in Form
einer nicht nur nach § 6 SGB IX verpflichtete externer Pflicht,
sondern vielmehr als intrisisch gewollte "Exstatischer Moment"
bewußt selb- und eigenständig seine intrasituative fragile
und vulnerable Lage eigenverantwortlich anzugehen.
Gekennzeichnet mit dem Signatur subjektiver
Normsetzungsbefugnis, die in wesentlichen Teilen ganz und
gar pragmatisch den Handlungsmaßstäben
eines auf Mikrovertragskonstellationen aufgebaute
Probability-Approach-Ansatz zum Leitbild hat.
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