Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Dienstag, 16. Februar 2021

Das pflegerische Subjekt Teil 38 [b] - Verantwortungskultur




Verantwortungskultur


Auf die Kernfrage: 

“Verstehts du mich?” 

erlaubt verstehender Pflegepräsenz

nur 2 zulässige Antwortprofilen


[1] hinsichtlich der Textur


ja, ich verstehe 

was das Gesagte bedeutet: 

ich höre deine Aussage in meiner 

mir bekannte Sprache.


[2] hinsichtlich der Inhalt 


ja, ich verstehe, 

was das Gesagte meint: 

es ist unverhohlen 

ein Befehl, auch wenn 

nur indirekt ausformuliert.


Antwortprofil [1] trägt die Aufschrift

nüchterner  “Logik” und

Merkmal [2] “Narrativ”

und bietet poetische,

metaphorische Aufschlüsse. 


"Dasein ist durchweg Deutung".

(Dreyfus)





Gesinnung Kultur


Vorausgesetzt wird innerhalb 

der Strukturen systematischer 

Daseinsversorgung als Regelfall 

ein Einvernehmen: 


der Pflegebedürftige willigt ein 

in eine kurative Behandlung (Nursing), 

die er [1] logisch “verstanden” hat, 

und als Anordnung befolgt, 

weil Gesundheitsexperten 

zu verstehen geben, es sei “Richtig” 

und ordnungsgemäß. 


Das eingewilligte Einvernehmen 

ist nicht von Ungefähr. 


Es ist historisch, 

an folgsamer Gewöhnung 

angeglichener kultivierter Gesinnung

statt grundlegend kultivierter, 

ethisch fundierter Verantwortung


Streng hierarchisch gegliedert 

mit eng geführte Regieanweisungen, 

dazu posttotalitär strukturiert. 


So unterliegt systematischer 

SV-Fürsorge eine “Eigenbewegung,” 

die, beitraggesteuert, sich oppositionell 

und möglichst billig prostituiert, 

spiegelbildlich zur getriggerte 

Eigenverantwortung im Antwortprofil [2]. 


Antworten in eine proaktive 

Verantwortungskultur [2] verwirbeln 

Postionsbündel wissenschaftswirkliche, 

phänomenotechnisch erfasste 

epistemisch Dinge, die in ein 

poetisches Narrativ autopoietisch 

erfasst werden und sinnfällig, 

sinnlich und sinnvoll Caring gestaltet,

bewegt und webt als Vita Aktiva. 


Was effektiv hindert und nachhaltig

den Fortgang einer Verantwortungskultur

schmälert, ist, dass eine originelle Sichtweise

sich letzten Endes in Konfusion verliert,

sofern es nicht gelingt,

anhand von Storytelling oder sonstige

narrative Techniken, die Entitäten,

bzw. immutable mobiles im

pflegerischen Konzept

symbolanalytischer Pflegepräsenz

in ein überzeugendes Verhältnis zu setzen

zur Sprache und perspektivischer

Sichtweise des potentiellen Nutzer.

"Überprüfe die eigene Überzeugungen

durch Vergleich mit denen der anderen,

und du wirst manchen Irrtum vermeiden!"

(Charles Taylor, Quellen des Selbst, Ffm. 2018. S. 75f.)





Reflective Practitioner


Hierbei ist wiederum 

von vornherein klar: 

Dinge werden nicht als 

aufeinander bezogen 

oder durch ihr eigenes Tun 

auf ein ander sich beziehende 

vorgefunden. 


Sie werden auch nicht 

als Einheiten vorgefunden.  


Sondern ich mache sie 

zu Einheiten durch mein 

zusammenfassendes Tun 

als reflective practitioner


Und ich beziehe sie aufeinander 

und mache sie dadurch zu 

aufeianderbezogen. 


Ich finde nicht in ihnen, 

etwa etwa vermöge eine 

besonders feinen Mikroskops 

da und dort ein verbindendes Band  

und hin und her gehende Fäden. 


Sondern ich webe das alles. 

(Theodor Lipps)





Pflegefabrik


Das Alibi im Antwortprofil [1], 

warum billige Billigkeit angebracht ist, 

findet ein ebenso billige Begründung: 

weil stets die Vorschriften beachtet, 

die Richtlinien in Acht nimmt 

und nimmernie das Netz 

aus Gesetzen, Regeln, 

Erlassen, Anordnungen, 

Normen, Instruktionen,

Durchführungsbestimmungen etc. 

in Frage stellt oder stellen wird. 


Legt man Kelsens reine Rechtslehre 

in die Pflegeindustrie 

als Maßstab zu Grunde 

bei der Beurteilung der formalrechtliche 

Umsetzung der Gegebenheiten, 

ist das Alibi perfekt; 

gesinnungsethische Pflege 

mag erfolgsleer ausgegangen sein, 

formaljuristisch rechtsleer 

war sie keineswegs: 


stets alles “richtig” ausgerichtet, 

da war nie etwas auszusetzen; 

fix & flott & fahl & fad 

und garantiert spassbefreit (WOW!). 


Die SV-Systematik der Pflegefabriken 

setzt auf dieser formvollendeter Weise 

das Fehlen der Leere im übervollem

Raum, Räumlichkeit, Zeit und Zeitlichkeit 

{Lebenshunger wird sauber, 

sicher und satt 24/7 bedient},

wird beim Versicherten vorausgesetzt

und in steriler Perfektion perfekt bedient.


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