Pflegekultur
Das pflegerische Subjekt weist
strukturelle Asymmetrien auf.
“Und antworte wenn einer dich fragt
„wer bist du?“ ganz einfach‚
„ich bin – Niemand“,
wie dem Polyphem
einst Odysseus.
Joseph Brodsky 1988
(aus „Neues Leben“)
Dieser Satz sind Kleinhenns
“Perspektiven einer Kultur
des pflegebedürftigen Alters”
mit Fug vorangestellt -
ein Schrei nach Lobbyismus.
Denn “das Alter” verfügt zwar
als Interessengruppe der Senioren
über sehr unterschiedliche Ressourcen
und über gesellschaftlicher Akzeptanz,
aber vermag ihr state of art
nur als “Schwache Interessen”
zu artikulieren.
Höchste Zeit für neue Fanfarenstöße!
"Wenn wir im Alltagsleben
als Pflegepraktiker agieren,
dann reagieren wir nicht nur
auf indikativische Stimuli,
sondern wir agieren in Rahmen,
die wir den kulturellen
Darstellungsgattungen
abgerungen haben.
Wenn wir auf der Arbeitsbühne,
wo immer das pflegerische Ereignis
sich auch abspielen mag,
agieren, müssen wir heute,
im reflexiven Zeitalter
der Psychoanalyse und des
stärker als jemals zuvor
die drängenden Probleme
unsere Realität in die
symbolische oder fiktive Welt
einbringen.
Um unserem täglichen Leben
Sinn zu geben,
unser tägliches Brot zu verdienen,
müssen wir uns
in die konjunktivische pflegewelt der Ungeheuer,
Dämonen und Clowns,
der Grausamkeit und
der Poesie begeben;
die Pflegewelt ist zutiefst
theatralisch.
Wenn wir unser Pflegetheater
betreten - ganz gleich, welches
Stück gerade für uns eine
Rolle als Akteur bereit hält und
auf dem Spielplan steht,
wissen wir bereits,
wie merkwürdig und
vielschichtig das
Alltagsleben ist,
wie außergewöhnlich
das Gewöhnliche ist.
Wir brauchen dann nicht mehr
die "Ewige Sicherheit" (Auden)
der Ideologien
einer Gesundheitsindustrie
sondern schätzen
das "unnötige Risiko"
des Agierens
und Interagierens"
Nach Victor Turner, "vom Ritual zum Theater"
Ffm. 2009, letzte Seite - 195)
Laut Thomas Suddendorf
von der University of Queensland
sind Menschen möglicherweise
die einzigen Tiere mit der Fähigkeit
zum Theaterspiel als Soziosphäre.
Wir können in unseren Köpfen
mit dem Äquivalent von Bühnenbild,
Dramatiker, Regisseur und Schauspielern
erschaffen und diese anschließend
imaginär, Pflege-Szene für Szene
mittels implizites Wissen beschreiben,
als soziales Drama und auf der
Arbeitsbühne für andere aufführen.
Das pflegerische Reiserouten
theatralische Dramatik
als Gesamtschauplatz kartierten
hat Affinität zu die Benennungen der
ersten Atlanten, die als
Welttheater verkauft wurden.
Das ist Pflegeperformance:
in der gut gepflegten Alltag
der Unterschied kennen, die
den Unterschied ausmacht.
Sehr lesenswert in diesem
Zusammenhang: Goffman:
"Wir alle spielen Theater"; Original:
"The Presentation of Self in Every-day Life."
Ein Wort aus "Die heutige
neue alte Welt (Mundus alter et idem)
sei als goldene Leitsatz für mutige
pflegerische "Zukunftmöglichmacher"
angeführt - es darf als ewig gültiger
Parole einer ultramodernen bzw. hypermodernen Pflegepräsenz gelten:
"An diesem Ort ist lauter Freud
weit troll sich weg, was träget Leyd"
Joseph Hall Mundus alter et idem, Dt. Leipzig, 1613, Kap. 9
Pflegeradio
Das pflegerische Subjekt
benötigt ein Pflegekultur
so zwingend und dringend
wie ein Rundfunksender:
Das Radio liefert permanent -
auch wenn der Konsument / Hörer
das Programm nur on demand (auf Abruf)
einschaltet - nur ab und an.
Wenn allerdings der Knopf gedrückt
oder das Internetradio angeklickt,
dann sollte instantan
die volle Leistung 100% bereitstehen,
Live und mit voller Sound.
Plus Wumme und Brüller -
von Moderaten quirlig und
kompetent präsentiert.
Diese Rundfunkpräsenz
(stets on air verfügbar,
auch wenn die aktuelle Sendung
nicht (on demand) abgerufen wird,
repräsentiert
hypermoderne Pflegekultur
auch in eine weiteren Aspekt:
das Radio macht Musik
auf verschiedene Kanälen
gleichzeitig verfügbar;
das permanente switchen,
ist gewollt
um genau die Musik,
den Sound,
die Nachrichten und Berichten
nach Maß, frei nach Wunsch
hören zu können:
das ist Programm.
Niemand muss hören,
was er nicht will:
Gut das WDR 1, WDR 2, WDR 3,
WDR 4 und 1Live non stop senden und obendrein es noch Lokalsender
wie Radio Oberhausen gibt!
Das Paradox des Radios
ist die der Pflege:
"um überhaupt
von irgendeinem Nutzen zu sein,
muss Pflegekultur
nutzlos sein."
(nach M. van Creveld, "Kriegskultur", Graz, 2011, S. 426)
Das hat sie mit
Kriegskultur gemeinsam:
forcierte, wirksame,
effiziente und effektive Kräfte,
die sich in Pflege- und Kriegshandlungen
entfaltet, werden durch
drücken und klicken von belanglose und
bedeutungslose Knöpfe und
Eingabefelder ausgelöst.
Wären diese Schalter und Tasten
nicht aktiv mit hochwirksame Programme
hinterlegt, blieben beim Radio
Top-Hifi-Endgeräte zwecklos,
bei Kriegskultur Einsätze wirkungslos
und bei Pflegekultur
pflegepflichtige Ereignisse sinnlos.
[Pflege-] Philosophie ist prinzipiell Paradox.
"Doxa" sind Meinungen. Standards.
Ein Mix von Spontanitäten und Üblichkeiten.
Also gewohnheitsmäßiges Urteilen -
genau dass, was die natürliche Meinung ausmacht.
Davon macht Pflege sich frei. Sie blickt nach hinten, geht zurück, oder schaut nach unten oder steigt auf Dante Spuren hinab. Im Akteurskollektiv ständig auf der Suche nach eine andere Meinung einer anderen "Doxa" die zuverlässiger ist als die spontane. Sie ist folglich immer "para-dox". José Ortega y Gasset;
“Was ist Philosophie?” München, 1968, S. 133
Kap. VI ‘Die intuitive Evidenz’ und die Daten des [pflege-] philosophischen Problems’’
Radiopflege on-off
Warum sollte Caring auf
vorgestrige und voreingestellte
Skalen auf Sendung gehen?
Pflege nur auf eine einzige
stationäre Kanal anbieten, mit
ver-Anstaltete 1-Way Frequenzen
bringt Pflegemusik für alle und
trifft im Endeffekt bei Niemanden
der richtigen Pflegegeschmack.
Ein informelles Akteurskollektiv
sendet immer auf mehrere
Kanäle gleichzeitig und unabhängig.
Jeder mit eigener Sound und Prägung,
online 24/ präsent. Kann wer sagen,
warum man nur ein on-off
Empfang an Büro-Tresen bieten sollte
um die Richtung und Verfügbarkeit
zu Gunsten des pflegerischen Subjekts
zu regeln und zu kanalisieren?
Unterschiedliche zeitliche und
personelle Vorgaben und Geschmäcker
werden schon jetzt auf diverse
Caring Sende-Stationen und
Pflege-Anbieter wie Pflegix.de
möglich - was insbesondere
flexible und kundennahe
Arrangements im Bereich
persönliche Pflegebudgets erlaubt.
ePflege-Akte
Das pflegerische Subjekt
ist insofern dann auch eine
Weise der Subjektivierung
institutionelle Dispositive.
[Jede am Gesundheitsmarkt
zugelassene Solopreneur erhält
ein eigene Institutionsnummer]
Je mehr Angebote mit separate Aufstellung
des Akteurskollektiv am Pflegemarkt
für “Radio-Pflege-Empfänger” aufgerufen
werden können (on demand) je eher
bröckelt das monolithische System
SV-gesteuerte, hierarchisch
strukturierte Pflegeinstitutionen.
Besser Heute wie Morgen.
Nichts hemmt die
freie Entwicklung des
pflegerischen Subjekts mehr
wie eine starre Eingliederung und
Einbindung in ein überfürsorgliche,
monopolistisch aufgestellte und
SV-Regulierte Teilkasko Pflegemarkt.
Transparente Kartographien
mittels Digitalisierung seiner
Pflegeakte und Gesundheitsakte
hat einen riesigen Vorteil:
dass immer, wenn der
“[Radio-] Care-Anbieter”
NEU eingeschaltet wird, als
“Sender,” dass Pflege auch von
NEUE Pflegepersonen
als Lieferhelden erbracht,
nie mehr bei NULL Komma NIX
anfängt: alle Daten liegen vor;
beim pflegerischen Subjekt und
(wichtig) brandaktuell.
Transparente Caring widerspiegelt
innerhalb der biopolitische
Macht- und Souveränitätssphäre
die Handlungsmacht wieder,
über die die “Ohnmächtigen”
einer transparente Gesellschaft verfügen;
sie hat das “schwache Denken” zum Leitmotiv.
Pflege-Router
Anschaulicher als das eingeschaltete
Radio verweist eine Adaption
an den Router der Vorteil einer
verbesserte pflegerische Digitalisierung.
Seitdem jeder mit sein Smartphone
ein kleines Panoptikum in der Hosentasche
trägt ist Caring im Modus
der (trendige) Self-Tracking
keine Alternative für zünftige Entwicklung
sondern deren Determinante.
Selfcare wird mit alles umfassender
Verwertungslogik die persönlichen
Caringdaten verwenden als treibender
Motor in ein starr formatierten,
datengetriebenen SV-Pflegewirtschaft.
Akrobatische Selbstentwickler
und Bastler (Bricolage),
mobile (ambulant tätige)
Micro-Heim Handwerker
(Care-Craftsman) und im besten Sinne
ein Jongleur von Bedeutungsfragmenten.
Dringender Wunsch des pflegerischen
Subjekts ist ihr existenzielles Bedürfnis,
so viel wir möglich zu “wissen” -
quasi in Reality-TV-Format
auf sein persönliches Monitor.
Pflege-Panoptikum
Wie im Panoptikum, sehen
Einige mehr als Andere.
Wer Zugangsberechtigt ist vermag
über den Pflege-Router als Knotenpunkt
bisherige Pflege-Diagnosen,
Pflege-Behandlungswege und -Verläufe
einzusehen und fortzuschreiben.
Damit ist zu Gunsten des pflegerische Subjekt
ein ihm und alle von ihm beauftragte,
zugelassene und mitbeteiligte Akteure
eine transparente und lückenlose
Daseinsversorgung möglich.
Deren Achillessehne:
die Zulassungskompetenz.
Hat der “objektiv” dastehenden
(finanz-) starken SV-Leistungsträger
das Sagen oder hält der Bürger
als schwaches Subjekt seine Hand
aufs Portemonnaie im Rahmen
des ihm normativ zustehenden Budgets?
Zugegeben: das Verschwinden
historisch sedimenter Schlick und Sediment
monolithischer Daseinsversorgung
und deren Umbau zu
fruchtbarer Marschboden
wird das Werk unendlicher,
pragmatischer, proaktiver
“Kleinarbeit” sein und zudem
ein Marsch durch unzählige reaktive
administrative Institutionen.
Pflege-Alterität
Ein Gramm Erfahrung ist hier besser
aufgehoben als eine Tonne Theorie.
Erfahrung (im Care Sektor selten
aalglatt und frisch gebügelt),
wirkt leicht irritierend -
was als uvernehmliche Kultur
Alterität hervor lockt.
Gewollte Friktionen um im engmaschig
gewebter Wand erstickende Formalien
eine Öffnung hin zur gelingendere
Pflege durchstoßen zu können.
Denn erst eine, um diverse
Alteritätserfahrungen bereicherter Zustand
gesellschaftlicher Verhältnisse zeigt,
dass sowohl SV-Leistungsträger
wie auch die von Ihr geförderte
und geforderte, renditeorientierte
Pflege-Fabriken und -konzerne schlichtweg
an die Bedürfnisse der Pflegemarkt
und (was viel wichtiger)
am Erwartungshorizont proaktive Kunden
vorbei agieren.
Das pflegerische Subjekt verdeckt
keine Sicht auf die reale Pflegewelt
sondern verdoppelt unser Sicht auf das,
was dran ist.
Pflegevielfalt
Nur ein pluriformer Pflegepräsenz kann,
mit unausweichlicher Konsequenz
des menschlich Machbaren,
mit kontingenter Vielfalt und
mit Aussicht auf Erfolg auftreten.
In Anlehnung an der Ameisenforscher Edward. O. Wilson formulieren wir es so in sein Buch "Der Wert der Vielfalt" auf S. 244 so: "Unsere [Pflege-] Planet, ein Experiment"
Ein gut gepflegtes Pluriversum, besteht aus "Ein Berg von Theorien und ist aus ein Maulwurfhaufen von Befunden aufgebaut."
Mit ein Touch Gasometer Oberhausen: "Zerbrechliches Paradies"
Pflegekultur vermag hier neue Paradigmen zu initiieren.
Mit befreiender Auftritt - bottom up,
statt top-down gegängelt zu werden
von Konsequentzmacherei monostrukturierter
SV-Methodiken in eine simulierte Wirklichkeit,
die es nur in einer SV-Überbau gibt.
Pflegepräsenz ist Pflege-Entertainment.
Mathematisch klar, unter der
gegebene Bedingung, zu akzeptieren,
dass das englische Wort für Entertainment
vom französischen entretenir stammt.
Mit der Bedeutung: auseinander-
und getrennthalten; d.h. auf der
gut gepflegte Arbeitsbühne,
inmitten handlungspflichtige OPP-Situationen
einen liniminalen bzw.liminoiden
(Micro-) Raum zu schaffen, in der
Carecraftsman als Auftrittsmensch
gelingender Bedarfsversorgung
aufführt, was alsdann als Happening bzw.
Performance auf dem Spielplan steht.
(n. V. Turner, "Vom Ritual zum Theater, Ffm. 2009 S.63)
Die Heimat des pflegerischen Subjekt
heißt Vielfalt - nur dort,
aber auch notwendigerweise dort,
kann ein wirksames A-B-C-Manual
zur quartiernaher Versorgung
in Erscheinung treten.
Darum, weil Caring intrasituative,
elementare Ambivalenzen als
"guten Alterität" auszuhalten versteht
und weiß, dass
”wir in den Anspruch
auf Nähe verstrickt sind
(Pier Aldo Rovatti)."
Der Name ist dabei Schall und Rauch:
ob ein offenes Caring-Konzept
eines mündigen pflegerische Subjekt
einer bürgernahes als Modell
Gemeindeschwester plus genannt wird
oder ein adretteres Etikett trägt,
spielt keine Rolle,
wenn nur eine Pflegekultur sich anbahnt,
wo Konsens sich gegenüber
erfolgsleere, unbillige und
unvernehmliche Dissens positioniert.
Prägnanz
"Weit davon entfernt
zu verschwinden
wird das [pflegerische - MMW]
,Subjekt'
als Frage aller
und für alle
umso wichtiger,
je mehr der Mensch
aus dem Zentrum
auf das x zurollt"
So insistiert Rovatti
in sein Buch:
“Die Distanz bewohnen”
unter Anspielung auf Nietzsche,
was nicht gegen,
sondern für ihn spricht.
Dieses X betrifft existentieller Prägnanz.
Kein Zwischenräume interessengeleitete,
verhandelbare Positionen,
über der merkantil und ökologisch anteilig,
lediglich interessehalber entschieden
werden könnte: das,
was Sache bei der Sache ist, betrifft
den ganzen Menschen totaliter;
der Dorn im Fleisch reizt
mit heftiger Schmerz nur punktuell
aber durchzuckt den ganzen Körper
bis in den Haarwurzel -
nicht der Fuß
sondern seine Seele leidet
ein dreifaches Wehe!
Professionelle Distanz
mit dem BA-Prinzip (Beste Analyse)
Mobilität hin,
Mikro-Raum her,
gehört zu den Wesenskennmerkmale
evidenz basierte Pflegepräsenz
deren Maximen unter die cartianische
Begrifflichkeit einer
desengangierte Vernunft am besten
darstellen und präsentieren lassen
Praktische Pflegephilosophie zeigt
eine besondere Auffassung
von Alltags-Rationalität.
Ohne Metaphysik zu bemühen
formuliert persönliche Pflegepräsenz
die Vorstellung von einer
»desengagierten Vernunft«,
die sich vielschichtig darstellt
als "Selbstobjektivierung."
Desengagierte Vernunft
richtet sich auf Autonomie
und fachkundiges Vermögen,
angewandter Pflegepräsenz,
durch die wir die Alltags-Welt
generell und die des
pflegerische Subjekt speziell,
selbständig und als instantane
intrasubjektive Entitäten wahrnehmen.
Als umfassend geprüfte Wirklichkeit
und insofern als immutable mobiles
"objektiv" erfasst. In Rechnung
gebrachte sedimentierte
Uno-Actu-Handlungen mit der
man rechnen kann.
Fallfaktiziäten, die sich so professionell
kontrollieren und verarbeiten lassen
als nackte Wahrheit und
Hyperrealität (Hypergut - Taylor)
„Von einem „vollständigen“ Einzelgut [Hypergut]
reden wir, weil wir uns in einer Situation befinden,
in der die verschiedenen angestrebten Güter
im Rahmen eines Einzellebens im richtigen Verhältnis
zueinander kohärent verbunden werden müssen.“
Das Hypergut ist folglich i. S. Charles Taylors
verantwortlich für eine sinnvolle Integration
der (Lebens-) Gütervielfalt
im pflegerischen Aktions-und Ereignisfeld
und entspricht weitgehend das,
was wir qualitativ als Entität bzw.
immutable mobiles und
geronnen zu Inskriptionen [Zuschreibungen]
(mutatis mutandis n. Bruno Latour)
ihr Niederschlag im Pflegeprozess findet.
Dadurch, dass wahrgenommen Pflegeereignisse
auf vielfältiger Weise professionell
umschwärmt wird, u. A. mittels mobile
Pflegepräsenz (infinity demanding),
gedeiht in der Pflegepraxis einer Gig-Economy
mit das Instrument desengagierter Vernunft.
Sie bringt das Selbstverständnis
des pflegerischen Subjekt zur Sprache.
Und, unterstützt von Soziotechniken,
bringt es plurform zum Ausdruck,
was bei der Pflegefall der Fall ist.
Es generiert das Singleton
als Sublata (hervorgehobenes)
als Token, innerhalb des
pflegerischen Ereignisfeldes.
Das wird erreicht
indem Pflegepräsenz sich
als regsamer Pflegepraxis
um Selbst-Pflege kreist.
Leidenschaftlich.
Voller Möglichkeiten und Interessen
mit der Kernkompetenz
eines "Subjektivierungspraktikers"
So entsteht eine evidenz basierte Pflegepraxis
der Selbsterkundung anhand des Ideals
einer desengagierten freiberufliche Freiheit
und praktischer Vernunft verschmilzt
mit einer »Ethik des gewöhnlichen Lebens«.
Durchgeführt von ein Akteur,
der individuell seit Descartes Zeiten
mit Neostoisches Input auf den Spuren
von Wilhelm von Oranien /moriztzt von
Oranien seinen Weg geht.
Das Subjekt des [selbst-] disziplinierten
Desengagements wurde zu ein 'punktförmige',
wohlvertraute Figur der Moderne.
"Es stellt eine Möglichkeit der Selbstdeutung dar
die wir nur mühevoll abschütteln können" -
sollten wir ein Abkehr
[ohne echte Kehre - i.S. Heidegger]
diese "Objektivierung" des
und Pflegepräsenz überhaupt wollen.
Der performative "turn" moderner
praktischer Pflegekunst wird,
einmal in Angriff genommen,
im Endeffekt und rückblickend
nur noch eines im Sinne haben:
Niemals zurück!
(Charles Taylor, "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 288ff.)
Präfiguration
Unter diese Perspektive betrachtet
und präfiguriert
besitzt angewandte Pflegepräsenz
einen natürlichen hyper-realistischer Sinn,
durch den einen einfachen Zugang zum guten
Ganzen beim pflegerischen Subjekt findet.
Dieser hyper-realistischer Zugang, die
Pflegepräsenz im Figur des zu
Daniel Düsentrieb gehörigen
"kleiner Helferlein" leisten um
zum innere Sinn des Wohlbefinden
und Wohlwollen des pflegerischen Subjekt
zu gelangen – ist einer der zentral
gewordenen Kategorie der pflegerische Ethik
des gewöhnlichen Lebens; es ist unsere
die drängt und zwängt,
ohne dass wir uns dafür
auf eine Meta-Ebene engagieren müssten.
Pflegemaximen
Das pflegerische Subjekt wird
die Poesie des Charakters nicht
auf gut Glück suchen
und zufällig finden
sondern sie proaktiv im Kampf
erringen oder sie verliert sich Selbst
durch desengagierter Passivität;
ihr Rüstungsaccessoiren sind eklektizistisch.
So wirkmächtig wie die in
Justinians Institutio gesammelte
Codices, im CCC gebündelt
und nach Jahrhunderten in das BGB
organisiert: Pandekten, aus antike
römische Gluten entnommen,
wuchtig in Form geschmiedet
und dennoch weist Heute das
“richtige Recht” weit darüber hinaus:
"Der Eklektische Pflegepraktiter ist einer, der Vorurteil, Überlieferung,
Ehrwürdigkeit, allgemeine Zustimmung und
Autorität - mit einem Wort: alles, was die Menge einschüchtert - niedertrampelt und der es wagt,
selbständig aufzutreten und zu denken,
um zu den klarsten, plausibelsten, und
auf Evidenz basierte Prinzipien aufzusteigen,
sie zu untersuchen,
sie zu erörtern und nichts
zuzugeben außer dem,
was durch seine eigene Vernunft
und seine eigene Erfahrung
bezeugt wird."
Hmm. ... Ja, angelehnt an Denise Diderot der Skribent von "Jacques der Fatalist und sein Herr" sowie Herausgeber
der Encyclopédie (1751–1780).
Gut verpackt
“Wie verpacken wirs?” wird
nicht nur zu Weihnachten
Thematisiert - Geschenke
ohne Überraschungsfaktor
sind langweilig - fast noch
schlimmer wie gar nichts;
gut verpackt, und mit Zucker
dragiert, lässt sich sogar
die bitterste Pille bequem schlucken.
Streitbare Wahrheiten als
Kampf ums Recht gelettert
oder wehrhaft im Harnaß des
Meinungsmachers Petrus Lombardus
gesteckt, oder in Lichtenbergs
Sudelbücher gekladdert:
resilienzfähige Coping und
angemessene Maximen und
Reflexionen on caring
sind rar gestreut.
Begnadete Aphoristiker
und Texter, ob im
Format eines Aurelius,
Pascal oder Ogilvy
(alle gekrönte oder
ungekrönte Koryphäen
auf ihrem Gebiet):
hauptsache
das pflegerische Subjekt
kommt tunlichst objektiv
daher in eine ebenso
prächtige wie
wortmächtige
Pflegekultur.
Kampfparole
Pflegekultur ist Streitkultur.
Jeder Treffer auf dem pflegerischen
Ereignisfeld bringt
drei Erzfeinde zur Strecke:
1 Das Tod der Sündenbock
Das Core des pflegerische Subjekt,
der dem erstickende Strick einer
Cure des "Hermeneutik der Krankheit"
durch konvivialer Care entkam;
er gesundet - Gut aufgehoben
2 Der Tod der Lohnpflegegleichgültigkeit
Der selbständige Pflegekraft,
der freiberufliche Pflegepräsenz
erlebt als Befreiung aus den Fangen
selbstverschuldeter Lohnknechtsschaft;
er lebt auf - L'effet c'es moi.
3 Der Tod der Kaderwirtschaft
Das Diktat der Kostenträger
erstirbt weil der Gordische Knoten
des Leistungsrecht gelöst und
bei budgetierte Versorgung
weder Auftraggeber noch Anbieter
unflexibel knebelt und durch
tödliche Kontrahierungszwänge
der lokale Markt gefesselt wird;
endlich frei - mit On-Demand-Economy
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen