Team med-ipflege

Team med-ipflege
Gut aufgehoben

Montag, 22. Februar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 51 - Pflegekultur

 





Pflegekultur


Das pflegerische Subjekt weist 

strukturelle Asymmetrien auf. 


“Und antworte wenn einer dich fragt 

„wer bist du?“ ganz einfach‚ 

„ich bin – Niemand“, 

wie dem Polyphem 

einst Odysseus. 

Joseph Brodsky 1988 

(aus „Neues Leben“) 


Dieser Satz sind Kleinhenns  

“Perspektiven einer Kultur

des pflegebedürftigen Alters” 

mit Fug vorangestellt - 

ein Schrei nach Lobbyismus. 


Denn “das Alter” verfügt zwar 

als Interessengruppe der Senioren 

über sehr unterschiedliche Ressourcen 

und über gesellschaftlicher Akzeptanz, 

aber vermag ihr state of art 

nur als “Schwache Interessen” 

zu artikulieren.


Höchste Zeit für neue Fanfarenstöße!


"Wenn wir im Alltagsleben

als Pflegepraktiker agieren,

dann reagieren wir nicht nur

auf indikativische Stimuli,

sondern wir agieren in Rahmen,

die wir den kulturellen

Darstellungsgattungen

abgerungen haben.


Wenn wir auf der Arbeitsbühne,

wo immer das pflegerische Ereignis

sich auch abspielen mag,

agieren, müssen wir heute,

im reflexiven Zeitalter

der Psychoanalyse und des

"reflective practitioner,"

stärker als jemals zuvor

die drängenden Probleme

unsere Realität in die

symbolische oder fiktive Welt

einbringen.


Um unserem täglichen Leben

Sinn zu geben,

unser tägliches Brot zu verdienen,

müssen wir uns

in die konjunktivische pflegewelt der Ungeheuer,

Dämonen und Clowns,

der Grausamkeit und

der Poesie begeben;

die Pflegewelt ist zutiefst

theatralisch.


Wenn wir unser Pflegetheater

betreten - ganz gleich, welches

Stück gerade für uns eine

Rolle als Akteur bereit hält und

auf dem Spielplan steht,

wissen wir bereits,

wie merkwürdig und

vielschichtig das

Alltagsleben ist,

wie außergewöhnlich

das Gewöhnliche ist.


Wir brauchen dann nicht mehr

die "Ewige Sicherheit" (Auden)

der Ideologien

einer Gesundheitsindustrie

sondern schätzen

das "unnötige Risiko"

des Agierens

und Interagierens"


Nach Victor Turner, "vom Ritual zum Theater"

Ffm. 2009, letzte Seite - 195)


Laut Thomas Suddendorf 

von der University of Queensland 

sind Menschen möglicherweise 

die einzigen Tiere mit der Fähigkeit

zum Theaterspiel als Soziosphäre. 

Wir können in unseren Köpfen 

eine komplexe "Theaterbühne" 

mit dem Äquivalent von Bühnenbild, 

Dramatiker, Regisseur und Schauspielern 

erschaffen und diese anschließend 

imaginär, Pflege-Szene für Szene 

mittels implizites Wissen beschreiben,

als soziales Drama und auf der
Arbeitsbühne für andere aufführen.
Das pflegerische Reiserouten 
theatralische Dramatik
als Gesamtschauplatz kartierten
hat Affinität zu die Benennungen der 
ersten Atlanten, die als 
Welttheater verkauft wurden.


Das ist Pflegeperformance: 

in der gut gepflegten Alltag

der Unterschied kennen, die 

den Unterschied ausmacht.

Sehr lesenswert in diesem 
Zusammenhang: Goffman:
"Wir alle spielen Theater"; Original:
"The Presentation of Self in Every-day Life."

Ein Wort aus "Die heutige

neue alte Welt (Mundus alter et idem)

sei als goldene Leitsatz für mutige

pflegerische "Zukunftmöglichmacher"

angeführt - es darf als ewig gültiger

Parole einer ultramodernen bzw. hypermodernen Pflegepräsenz gelten:


"An diesem Ort ist lauter Freud

weit troll sich weg, was träget Leyd"


Joseph Hall Mundus alter et idem, Dt. Leipzig, 1613, Kap. 9




Pflegeradio


Das pflegerische Subjekt 

benötigt ein Pflegekultur 

so zwingend und dringend 

wie ein Rundfunksender: 


Das Radio liefert permanent - 

auch wenn der Konsument / Hörer 

das Programm nur on demand (auf Abruf) 

einschaltet - nur ab und an. 


Wenn allerdings der Knopf gedrückt 

oder das Internetradio angeklickt, 

dann sollte instantan 

die volle Leistung 100% bereitstehen, 

Live und mit voller Sound. 


Plus Wumme und Brüller - 

von Moderaten quirlig und 

kompetent präsentiert. 


Diese Rundfunkpräsenz 

(stets on air verfügbar, 

auch wenn die aktuelle Sendung 

nicht (on demand)  abgerufen wird, 

repräsentiert

hypermoderne Pflegekultur 

auch in eine weiteren Aspekt: 


das Radio macht Musik 

auf verschiedene Kanälen 

gleichzeitig verfügbar; 


das permanente switchen, 

ist gewollt 

um genau die Musik,

den Sound, 

die Nachrichten und Berichten

nach Maß, frei nach Wunsch 

hören zu können:
das ist Programm. 

Niemand muss hören, 

was er nicht will:

Gut das WDR 1, WDR 2, WDR 3,

WDR 4 und 1Live non stop senden und obendrein es noch Lokalsender

wie Radio Oberhausen gibt!


Das Paradox des Radios

ist die der Pflege:


"um überhaupt

von irgendeinem Nutzen zu sein,

muss Pflegekultur

nutzlos sein."


(nach M. van Creveld, "Kriegskultur", Graz, 2011, S. 426)


Das hat sie mit

Kriegskultur gemeinsam:

forcierte, wirksame,

effiziente und effektive Kräfte,

die sich in Pflege- und Kriegshandlungen

entfaltet, werden durch

drücken und klicken von belanglose und

bedeutungslose Knöpfe und

Eingabefelder ausgelöst.

Wären diese Schalter und Tasten

nicht aktiv mit hochwirksame Programme

hinterlegt, blieben beim Radio

Top-Hifi-Endgeräte zwecklos,

bei Kriegskultur Einsätze wirkungslos

und bei Pflegekultur

pflegepflichtige Ereignisse sinnlos.


[Pflege-] Philosophie ist prinzipiell Paradox. "Doxa" sind Meinungen. Standards. Ein Mix von Spontanitäten und Üblichkeiten. Also gewohnheitsmäßiges Urteilen - genau dass, was die natürliche Meinung ausmacht.

Davon macht Pflege sich frei. Sie blickt nach hinten, geht zurück, oder schaut nach unten oder steigt auf Dante Spuren hinab. Im Akteurskollektiv ständig auf der Suche nach eine andere Meinung einer anderen "Doxa" die zuverlässiger ist als die spontane. Sie ist folglich immer "para-dox". José Ortega y Gasset;

“Was ist Philosophie?”  München, 1968, S. 133
Kap. VI ‘Die intuitive  Evidenz’ und die Daten des [pflege-] philosophischen Problems’





Radiopflege on-off


Warum sollte Caring auf 

vorgestrige und voreingestellte

Skalen auf Sendung gehen?
Pflege nur auf eine einzige

stationäre Kanal anbieten, mit

ver-Anstaltete 1-Way Frequenzen

bringt Pflegemusik für alle und 

trifft im Endeffekt bei Niemanden

der richtigen Pflegegeschmack.


Ein informelles Akteurskollektiv

sendet immer auf mehrere
Kanäle gleichzeitig und unabhängig.


Jeder mit eigener Sound und Prägung,

online 24/ präsent. Kann wer sagen,

warum man nur ein on-off 

Empfang an Büro-Tresen bieten sollte

um die Richtung und Verfügbarkeit

zu Gunsten des pflegerischen Subjekts

zu regeln und zu kanalisieren?


Unterschiedliche zeitliche und 

personelle Vorgaben und Geschmäcker

werden schon jetzt auf diverse

Caring Sende-Stationen und
Pflege-Anbieter wie Pflegix.de

möglich - was insbesondere

flexible und kundennahe
Arrangements im Bereich 

persönliche Pflegebudgets erlaubt.



ePflege-Akte


Das pflegerische Subjekt 

ist insofern dann auch eine 

Weise der Subjektivierung 

institutionelle Dispositive.

[Jede am Gesundheitsmarkt 

zugelassene Solopreneur erhält 

ein eigene Institutionsnummer]  


Je mehr Angebote mit separate Aufstellung 

des Akteurskollektiv am Pflegemarkt 

für “Radio-Pflege-Empfänger” aufgerufen 

werden können (on demand) je eher

bröckelt das monolithische System 

SV-gesteuerte, hierarchisch

strukturierte Pflegeinstitutionen.


Besser Heute wie Morgen. 

Nichts hemmt die

freie Entwicklung des

pflegerischen Subjekts mehr 

wie eine starre Eingliederung und

Einbindung in ein überfürsorgliche,

monopolistisch aufgestellte und

SV-Regulierte Teilkasko Pflegemarkt. 


Transparente Kartographien 

mittels Digitalisierung seiner 

Pflegeakte und Gesundheitsakte 

hat einen riesigen Vorteil:

 

dass immer, wenn der  

“[Radio-] Care-Anbieter” 

NEU eingeschaltet wird, als

“Sender,” dass Pflege auch von

NEUE Pflegepersonen

als Lieferhelden erbracht, 

nie mehr bei NULL Komma NIX 

anfängt: alle Daten liegen vor; 

beim pflegerischen Subjekt und

(wichtig) brandaktuell.


Transparente Caring widerspiegelt 

innerhalb der biopolitische

Macht- und Souveränitätssphäre 

die Handlungsmacht wieder, 

über die die “Ohnmächtigen” 

einer transparente Gesellschaft verfügen; 

sie hat das “schwache Denken” zum Leitmotiv.




Pflege-Router


Anschaulicher als das eingeschaltete 

Radio verweist eine Adaption 

an den Router der Vorteil einer 

verbesserte pflegerische Digitalisierung. 


Seitdem jeder mit sein Smartphone 

ein kleines Panoptikum in der Hosentasche 

trägt ist Caring im Modus 

der (trendige) Self-Tracking 

keine Alternative für zünftige Entwicklung 

sondern deren Determinante. 


Selfcare wird mit alles umfassender

Verwertungslogik die persönlichen

Caringdaten verwenden als treibender 

Motor in ein starr formatierten,

datengetriebenen SV-Pflegewirtschaft. 


Akrobatische Selbstentwickler 

und Bastler (Bricolage),

mobile (ambulant tätige) 

Micro-Heim Handwerker 

(Care-Craftsman) und im besten Sinne 

ein Jongleur von Bedeutungsfragmenten.


Dringender Wunsch des pflegerischen 

Subjekts ist ihr existenzielles Bedürfnis, 

so viel wir möglich zu “wissen” - 

quasi in Reality-TV-Format 

auf sein persönliches Monitor. 




Pflege-Panoptikum


Wie im Panoptikum, sehen 

Einige mehr als Andere. 


Wer Zugangsberechtigt ist vermag 

über den Pflege-Router als Knotenpunkt 

bisherige Pflege-Diagnosen,

Pflege-Behandlungswege und -Verläufe

einzusehen und fortzuschreiben. 


Damit ist zu Gunsten des pflegerische Subjekt 

ein ihm und alle von ihm beauftragte, 

zugelassene und mitbeteiligte Akteure 

eine transparente und  lückenlose 

Daseinsversorgung möglich. 


Deren Achillessehne: 

die Zulassungskompetenz. 

Hat der “objektiv” dastehenden 

(finanz-) starken SV-Leistungsträger 

das Sagen oder hält der Bürger 

als schwaches Subjekt seine Hand 

aufs Portemonnaie im Rahmen 

des ihm normativ zustehenden Budgets? 


Zugegeben: das Verschwinden 

historisch sedimenter Schlick und Sediment

monolithischer Daseinsversorgung 


und deren Umbau zu

fruchtbarer Marschboden 

wird das Werk unendlicher,

pragmatischer, proaktiver 

“Kleinarbeit” sein und zudem 

ein Marsch durch unzählige reaktive 

administrative Institutionen. 




Pflege-Alterität


Ein Gramm Erfahrung ist hier besser 

aufgehoben als eine Tonne Theorie. 


Erfahrung (im Care Sektor selten 

aalglatt und frisch gebügelt), 

wirkt leicht irritierend - 

was als uvernehmliche Kultur 

Alterität hervor lockt. 


Gewollte Friktionen um im engmaschig

gewebter Wand erstickende Formalien 

eine Öffnung hin zur gelingendere

Pflege durchstoßen zu können. 


Denn erst eine, um diverse 

Alteritätserfahrungen bereicherter Zustand

gesellschaftlicher Verhältnisse zeigt, 


dass sowohl SV-Leistungsträger 

wie auch die von Ihr geförderte 

und geforderte, renditeorientierte 

Pflege-Fabriken und -konzerne schlichtweg 


an die Bedürfnisse der Pflegemarkt 

und (was viel wichtiger) 

am Erwartungshorizont proaktive Kunden 

vorbei agieren. 


Das pflegerische Subjekt verdeckt 

keine Sicht auf die reale Pflegewelt 

sondern verdoppelt unser Sicht auf das, 

was dran ist. 




Pflegevielfalt 


Nur ein pluriformer Pflegepräsenz kann, 

mit unausweichlicher Konsequenz 

des menschlich Machbaren, 

mit kontingenter Vielfalt  und 

mit Aussicht auf Erfolg auftreten. 


In Anlehnung an der Ameisenforscher Edward. O. Wilson formulieren wir es so in sein Buch "Der Wert der Vielfalt" auf S. 244 so: "Unsere [Pflege-] Planet, ein Experiment"

Ein gut gepflegtes Pluriversum, besteht aus "Ein Berg von Theorien und ist aus ein Maulwurfhaufen von Befunden aufgebaut."


Mit ein Touch Gasometer Oberhausen: "Zerbrechliches Paradies"



Pflegekultur vermag hier neue Paradigmen zu initiieren.

Mit befreiender Auftritt - bottom up,

statt top-down gegängelt zu werden 

von Konsequentzmacherei monostrukturierter 

SV-Methodiken in eine simulierte Wirklichkeit, 

die es nur in einer SV-Überbau gibt. 


Pflegepräsenz ist Pflege-Entertainment.

Mathematisch klar, unter der

gegebene Bedingung, zu akzeptieren,

dass das englische Wort für Entertainment

vom französischen entretenir stammt.

Mit der Bedeutung: auseinander-

und getrennthalten; d.h. auf der

gut gepflegte Arbeitsbühne,

inmitten handlungspflichtige OPP-Situationen

einen liniminalen bzw.liminoiden

(Micro-) Raum zu schaffen, in der

Carecraftsman als Auftrittsmensch

gelingender Bedarfsversorgung

aufführt, was alsdann als Happening bzw.

Performance auf dem Spielplan steht.

(n. V. Turner, "Vom Ritual zum Theater, Ffm. 2009 S.63)


Die Heimat des pflegerischen Subjekt 

heißt Vielfalt - nur dort, 

aber auch notwendigerweise dort, 

kann ein wirksames A-B-C-Manual 

zur quartiernaher Versorgung 

in Erscheinung treten. 


Darum, weil Caring intrasituative, 

elementare Ambivalenzen als 

"guten Alterität" auszuhalten versteht 

und weiß, dass  

”wir in den Anspruch

auf Nähe verstrickt sind 

(Pier Aldo Rovatti)." 


Der Name ist dabei Schall und Rauch: 

ob ein offenes Caring-Konzept 

eines mündigen pflegerische Subjekt 

einer bürgernahes als Modell 

Gemeindeschwester plus genannt wird 

oder ein adretteres Etikett trägt, 

spielt keine Rolle, 

wenn nur eine Pflegekultur sich anbahnt, 

wo Konsens sich gegenüber 

erfolgsleere, unbillige und 

unvernehmliche Dissens positioniert. 




Prägnanz


"Weit davon entfernt 

zu verschwinden

wird das [pflegerische - MMW] 

,Subjekt' 

als Frage aller 

und für alle 

umso wichtiger, 

je mehr der Mensch 

aus dem Zentrum 

auf das x zurollt" 


So insistiert Rovatti 

in sein Buch: 

“Die Distanz bewohnen”

unter Anspielung auf Nietzsche, 

was nicht gegen, 

sondern für ihn spricht. 


Dieses X betrifft existentieller Prägnanz

Kein Zwischenräume interessengeleitete, 

verhandelbare Positionen, 

über der merkantil und ökologisch anteilig, 

lediglich interessehalber entschieden 

werden könnte: das, 

was Sache bei der Sache ist, betrifft 

den ganzen Menschen totaliter; 


der Dorn im Fleisch reizt 

mit heftiger Schmerz nur punktuell 

aber durchzuckt den ganzen Körper 

bis in den Haarwurzel - 

nicht der Fuß 

sondern seine Seele leidet 

ein dreifaches Wehe! 



 


Professionelle Distanz


mit dem BA-Prinzip (Beste Analyse)

Mobilität hin,

Mikro-Raum her,

gehört zu den Wesenskennmerkmale

evidenz basierte Pflegepräsenz

deren Maximen unter die cartianische

Begrifflichkeit einer

desengangierte Vernunft am besten

darstellen und präsentieren lassen


Praktische Pflegephilosophie zeigt 

eine besondere  Auffassung 

von Alltags-Rationalität. 

Ohne Metaphysik zu bemühen 

formuliert persönliche Pflegepräsenz

die Vorstellung von einer 

»desengagierten Vernunft«,

die sich vielschichtig darstellt 

als "Selbstobjektivierung."


Desengagierte Vernunft 

richtet sich auf Autonomie 

und fachkundiges Vermögen,

angewandter Pflegepräsenz, 

durch die wir die Alltags-Welt

generell und die des

pflegerische Subjekt speziell, 

selbständig und als instantane

intrasubjektive Entitäten wahrnehmen.

 

Als umfassend geprüfte Wirklichkeit 

und insofern als immutable mobiles

"objektiv" erfasst. In Rechnung

gebrachte sedimentierte

Uno-Actu-Handlungen mit der

man rechnen kann. 

Fallfaktiziäten, die sich so professionell

kontrollieren und verarbeiten lassen

als nackte Wahrheit und

Hyperrealität (Hypergut - Taylor)


„Von einem „vollständigen“ Einzelgut [Hypergut]

reden wir, weil wir uns in einer Situation befinden, 

in der die verschiedenen angestrebten Güter 

im Rahmen eines Einzellebens im richtigen Verhältnis 

zueinander kohärent verbunden werden müssen.“


Das Hypergut ist folglich i. S. Charles Taylors

verantwortlich für eine sinnvolle Integration 

der (Lebens-) Gütervielfalt 

im pflegerischen Aktions-und Ereignisfeld

und entspricht weitgehend das, 

was wir qualitativ als Entität bzw.

immutable mobiles und

geronnen zu Inskriptionen [Zuschreibungen]

(mutatis mutandis n. Bruno Latour)

ihr Niederschlag im Pflegeprozess findet.





Dadurch, dass wahrgenommen Pflegeereignisse  

auf vielfältiger Weise professionell  

umschwärmt wird, u. A. mittels mobile
Pflegepräsenz (infinity demanding), 

gedeiht in der Pflegepraxis einer Gig-Economy

mit das Instrument desengagierter Vernunft.


Sie bringt das Selbstverständnis 

des pflegerischen Subjekt zur Sprache.

 

Und, unterstützt von Soziotechniken,
bringt es plurform zum Ausdruck, 
was bei der Pflegefall der Fall ist.

Es generiert das Singleton 

als Sublata (hervorgehobenes)
als Token, innerhalb des
pflegerischen Ereignisfeldes.

Das wird erreicht

indem Pflegepräsenz sich
als regsamer  Pflegepraxis
um Selbst-Pflege kreist. 

Leidenschaftlich. 
Voller Möglichkeiten und Interessen

mit der Kernkompetenz 

eines "Subjektivierungspraktikers"


So entsteht eine evidenz basierte Pflegepraxis 

der Selbsterkundung anhand des Ideals

einer desengagierten freiberufliche Freiheit 

und praktischer Vernunft verschmilzt 

mit einer »Ethik des gewöhnlichen Lebens«.

Durchgeführt von ein Akteur,

der individuell seit Descartes Zeiten

mit Neostoisches Input auf den Spuren

von Wilhelm von Oranien  /moriztzt von 

Oranien seinen Weg geht.


Das Subjekt des [selbst-] disziplinierten

Desengagements wurde zu ein 'punktförmige',

wohlvertraute Figur der Moderne. 


"Es stellt eine Möglichkeit der Selbstdeutung dar

die wir nur mühevoll abschütteln können"

sollten wir ein Abkehr 

[ohne echte Kehre - i.S. Heidegger]

diese "Objektivierung" des

pflegerischen Subjekts 

und Pflegepräsenz überhaupt wollen.
Der performative "turn" moderner
praktischer Pflegekunst wird,

einmal in Angriff genommen,

im Endeffekt und rückblickend
nur noch eines im Sinne haben:
Niemals zurück!


(Charles Taylor, "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 288ff.)





Präfiguration 


Unter diese Perspektive betrachtet

und präfiguriert

besitzt angewandte Pflegepräsenz  

einen natürlichen hyper-realistischer Sinn

durch den einen  einfachen Zugang zum guten 

Ganzen beim pflegerischen Subjekt findet. 


Dieser hyper-realistischer Zugang, die 

Pflegepräsenz im Figur des zu 

Daniel Düsentrieb gehörigen 

"kleiner Helferlein" leisten um 

zum innere Sinn des Wohlbefinden 

und Wohlwollen des pflegerischen Subjekt 

zu gelangen – ist  einer der zentral 

gewordenen Kategorie der pflegerische Ethik 

des gewöhnlichen Lebens;  es ist unsere

Lebensführungshermeneutik 

die drängt und zwängt, 

ohne dass wir uns dafür 

auf eine Meta-Ebene engagieren müssten.




Pflegemaximen


Das pflegerische Subjekt wird 

die Poesie des Charakters nicht 

auf gut Glück suchen 

und zufällig finden 

sondern sie proaktiv im Kampf 

erringen oder sie verliert sich Selbst 

durch desengagierter Passivität; 

ihr Rüstungsaccessoiren sind eklektizistisch. 


So wirkmächtig wie die in 

Justinians Institutio gesammelte 

Codices, im CCC gebündelt 

und nach Jahrhunderten in das BGB 

organisiert: Pandekten, aus antike 

römische Gluten entnommen, 

wuchtig in Form geschmiedet 


und dennoch weist Heute das 

“richtige Recht” weit darüber hinaus:


"Der Eklektische Pflegepraktiter ist einer, der Vorurteil, Überlieferung,

Ehrwürdigkeit, allgemeine Zustimmung und

Autorität - mit einem Wort: alles, was die Menge einschüchtert - niedertrampelt und der es wagt,

selbständig aufzutreten und zu denken,

um zu den klarsten, plausibelsten, und

auf Evidenz basierte Prinzipien aufzusteigen,

sie zu untersuchen,

sie zu erörtern und nichts

zuzugeben außer dem,

was durch seine eigene Vernunft

und seine eigene Erfahrung

bezeugt wird."


Hmm. ... Ja, angelehnt an Denise Diderot der Skribent von "Jacques der Fatalist und sein Herr" sowie Herausgeber

der Encyclopédie (1751–1780).






Gut verpackt 


“Wie verpacken wirs?” wird

nicht nur zu Weihnachten

Thematisiert - Geschenke 

ohne Überraschungsfaktor

sind langweilig - fast noch 

schlimmer wie gar nichts;

 

gut verpackt, und mit Zucker

dragiert, lässt sich sogar 

die bitterste Pille bequem schlucken.


Streitbare Wahrheiten als 

Kampf ums Recht gelettert 

oder wehrhaft im Harnaß des 

Meinungsmachers Petrus Lombardus 

gesteckt, oder in Lichtenbergs 

Sudelbücher gekladdert: 

resilienzfähige Coping und

angemessene Maximen und 

Reflexionen on caring  

sind rar gestreut.


Begnadete Aphoristiker 

und Texter, ob im 

Format eines Aurelius

Pascal oder Ogilvy 

(alle gekrönte oder 

ungekrönte Koryphäen 

auf ihrem Gebiet): 


hauptsache 

das pflegerische Subjekt 

kommt tunlichst objektiv 

daher in eine ebenso 

prächtige wie 

wortmächtige 

Pflegekultur. 




Kampfparole


Pflegekultur ist Streitkultur.


Jeder Treffer auf dem pflegerischen

Ereignisfeld bringt

drei Erzfeinde zur Strecke:


1 Das Tod der Sündenbock


Das Core des pflegerische Subjekt,

der dem erstickende Strick einer

Cure des "Hermeneutik der Krankheit"

durch konvivialer Care entkam;

er gesundet - Gut aufgehoben

2 Der Tod der Lohnpflegegleichgültigkeit

Der selbständige Pflegekraft,

der freiberufliche Pflegepräsenz

erlebt als Befreiung aus den Fangen

selbstverschuldeter Lohnknechtsschaft;

er lebt auf - L'effet c'es moi. 

 

3 Der Tod der Kaderwirtschaft


Das Diktat der Kostenträger

erstirbt weil der Gordische Knoten

des Leistungsrecht gelöst und

bei budgetierte Versorgung

weder Auftraggeber noch Anbieter

unflexibel knebelt und durch

tödliche Kontrahierungszwänge

der lokale Markt gefesselt wird;

endlich frei - mit On-Demand-Economy




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen