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Samstag, 9. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 23 - Selbstpflege

 




Selbstpflege

Re:volutionärer Selbstpflege 
(mei cura - Seneca / cura sui)
eines Prosumenten 
geht wie bei alles
Re:volutionäre so: 

Ein Nichts zu sein
trägt es nicht länger; 
Alles zu werden
strömt zuhauf” 

Einfach machen
ist selten einfach:

“Der freie Gebrauch 
des Eigenen ist 
das schwerste” 
(Hölderlin). 

Self-Care: ein Geschäftsmodell. 

Zugegeben um als reflektive Praktiker
"Selbst-Arbeit" "Achtsames Selbst" (Mindfullness) und "Selbst-Sorge" als praktikables Modell zu etablieren
klingt als Konzept ein wenig Barock:

"Selbsterkenntnis 
ist der Anfang 
der Selbstbeherrschung."


In Foucaults Ausdrucksweise
verpackt ist Selbstpflege

“eine operative Selbstpraxis 
eines Sich-ins-Spiel-bringen 
des [pflegerischen] Subjekts 
in der Sorge um sich selbst.” 
 
Wobei der Einsatz
zu Gunsten 
der Sorge um sich selbst
sich definiert 
entlang des Pflegeprozesses
durch der sich das
überdeterminierte 
pflegerisches Subjekt
selbst konstituiert. 


Proteische Pflege

Caring beschreibt mit 
proteischem (protean self
re:velationären Blick
subtraktiv, 
was gefühlt und
gewiss fehlt 
an eine heile Pflegewelt. 

Immer schon ausgehend 
von eine situativ bedingte 
akzidentielle
Grundanspruchannahme, 
deren fehlende attributive
Seite zwar (lebens-) wichtig, 
aber nicht überlebenswichtig ist. 

Stets auf der Suche,
eine Passung zu finden an
das kalkulatorische berechnen
einer pflegerische Optimierung. 

Balthasar Gracian bringt die
Physiognomie des protean self
in sein Handorakel Nr. 77 auf den Punkt:

Sich Allen zu fügen wissen:

ein kluger Proteus: gelehrt mit dem Gelehrten, 
heilig mit dem Heiligen.
Eine große Kunst, um Alle zu gewinnen:
denn die Uebereinstimmung
erwirbt Wohlwollen.

Man beobachte die Gemüther
und stimme sich nach dem eines Jeden.

Man lasse sich vom Ernsten
und vom Jovialen mit fortreißen,
indem man eine politische Verwandlung
mit sich vornimmt. 

Abhängigen Personen ist
diese Kunst dringend nöthig.
Aber als eine große Feinheit
erfordert sie viel Talent:
weniger schwer wird sie dem Manne,
dessen Kopf in Kenntnissen
und dessen Geschmack
in Neigungen vielseitig ist.

Im Eigentlichen könnte Caring, 
wäre es begrifflich nicht 
anderweitig besetzt,
benannt werden als
pragmatische Subtraktionstheorie. 

Der Formel: Gesundheit minus 
der Zauber seiner selbst
gesteuerten Fähigkeiten
wäre alsdann moderner,
handlungspflichtiger Caring. 

Die Dinge liegen viel komplizierter. 
Leerstellen innere und äußere 
Leere sind volatile Größen. 
Antifragilität kommt hier ins Spiel.
Thema diverse Artikel und Bücher.
 
Nassim Taleb setzte mit sein Bestseller
"Antifragilität" ein sehr gute Marker.
Völlig zurecht erfolgreich vermarktet.

Der Weg zur Selbstpflege bei
Pflegekräfte sollte so aussehen
Robust. Resilient. Bewährt.

Unbekümmerte Kümmerer für 
Bekümmerte mit ein Selbstverständnis 
die Spuren einer artige "Art brut"
(siehe Bönnigheim Sammlung Zander)
trägt und mit einfühlsames Vermögen
sich versteht als Interaktionkraft.



Selbstsorge

Caring ist tagesformabhängig. 
Sich selbst verpflichtet und
meist spontan strukturiert statt
standardisierte, dirigistische und
verpflichtete Maximen gehorchend. 

Stets eingespannt als situative
Moment zwischen 
dem schon bekannten und 
noch fehlenden lokalisiert. 

Der obligate, situative pflegerische
Durchgangspunkt ist so beschaffen, 
dass, subtraktiv gesehen, 
eine situative Leerstelle
wahrgenommen wird,
eine Fehlstelle,
die uno-actu-Eingriffe
einfordern im Modus
Hic Rhodus, hic salta! 

Der springende Punkt ist, 
dass der intrasituativ
erkannter Bedarf zur
Daseinsvorsorge und
Teilhabe dazu gehören sollte,

ohne dass dasjenige, 
was vermisst wird,
eigentlich zwingend 
lebensnotwendig dazu gehört. 

Ähnlich, wenn ein Könner 
am Klavier pausiert. 
Dann fehlt ihm nichts. 

Geht diese Fähigkeit als
Könnerschaft jedoch verloren, 
kommen Cure und Care
ins spiel um fehlender
Kernkompetenz (Core)
wiederherzustellen.

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