Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Mittwoch, 20. August 2014

3000 Taxen fahren in Berlin schwarz

Schwarze Taxis - statt cremefarben beige oder knallig gelb - eine neue Mode?

Ich stelle mir schon ein Fuhrpark pechschwarze Taxis vor Augen. 

Eine Konvoi für Wacken-Fans? Kutschen für Heavy-Metal Hörer? Mobile Konzertsäle? Noble Diplomatenkutschen? Edel betuchte Managerkarossen? Black-is-beautiful-Promischlitten? 


Screenshot http://resources.woodlands-junior.kent.sch.uk/customs/questions/london/transport.htm
Schwarz, so echt dunkel wie die Bilder von Michael Wutz. Aktuell inmitten einer surrealen Spaziergang im Kunstwerk Nussdorf präsentiert als Hängung #12

Sehenswert sind seine Bilder bei der Ausstellung "Weltenträume".  
Grau gruselig duster wie van Goghs Bilder in seiner Holländische Periode
Reizend, aufreizend und hinreißend.



3000 schwarze Taxen? Nein nichts wirklich Neues mit spektakulärer Berliner Finsternis. 
Keine Kopien Londoner Taxi Cabs. 

Dafür Protagonisten für die Firma Uber 

Warum ist die Taxi-App UBER nicht zu stoppen? fragt sich die Bildzeitung heute am 20. August 2014 ohne auf des Dudels Kern einzugehen: wenn bei 7.800 Taxilizenzen in Berlin 3000 Taxis ohne Lizenz fahren - also "Schwarz" dann gibt es keine bessere Prediger im schwarzen Talar auf der Kanzel um die Botschaft "Freie Fahrt für UBER für Alle" heraus zu posaunen als eben die Taxibranche selbst. 

Signalisiert sie doch signifikant dass kundenfreundliche Mobilität im Dienstleistungsektor mehr Haken und Ösen hat wie ein Korsett im Biedermeierzeitalter. 

Ein Sinnbild für freiberufliche Pflege: "Hängeparie Pflege" titelt das Handelsblatt ebenfalls am 20.08.14 zutreffend."Von einem Pflegenotstand in Deutschland will Friedhelm Fiedler nichts hören. „Das können wir so nicht stehen lassen, denn das würde ja implizieren, dass wir eine schlechte Pflege hätten“, sagte der Vizepräsident des Arbeitgeberverbandes Pflege." 

Schwarzarbeit "Billig und Bequem" wird behutsam ausgeklammert wenn aktuelle Datensätze publiziert werden. Die SPD veröffentlichte schon 2012 "konkrete Zahlen und harte Fakten" und benennt die Anzahl der Pflegekräfte in der Altenpflege mit rund 900.000 Beschäftigte. Dagegen steht ein Zahl von unfassbare 400.000 "schwarz" Beschäftigte in der Pflege lt. www.evangelisch.de Die immense Zahl wurde ungeschönt am 20. Februar 2014 veröffentlicht: "Schwarzarbeit ist in der häuslichen Pflege an der Tagesordnung" 

<Schlimmer> wie bei UBER-Taxis ist es bei der Mobile PFLEGE 

- aber schlimm? Schwarz?

<Smarter> denn hier ist ein weites Feld, weiß zur Ernte für kreative Freiberufler. 

Wem nix einfällt fällt früher oder später aus, aber Micro-Entrepreneure, die sich inventiv formieren, Risiken angehen und sich einsetzten als Kümmerer für Kunden, geben gelingende Pflege ein Gesicht ohne finstern Blick vorher und nachher. Überall wie Uber.

Nichts ist unmöglich, ja, das Unmögliche ist sogar das Einfachste, oder, 
wie der Dirigent Daniel Barenboim mutiger Wagnis umreißt:



"Das Unmögliche ist leichter als das Schwierige, 
denn an das Unmögliche sind keine Erwartungen geknüpft."