Isomorphien
Die isomorphe Gestalt des obligaten
pflegerischen Durchgangspunktes
at bedside lokalisiert sich
als Diagonale, die sich ergibt
aus der kartographierte horizontale
Zeit- und vertikale Raumebenen.
Die Isormophie dieser sogenannter OPP
(obligatory passage point), formal
beschrieben und literarisch betrachtet,
zeigt die klassische diagonale Schnittmenge
symptomatische Vielheiten im [Einzel-] Fall,
bei dem, was bei der [Pflege-] Fall der Fall ist.
Inskriptionen sind, ihrem Wesen nach,
Setzungen, die satzgemäß
im Pflegeverlauf als dokumentationsfähige
Aussagen im Raum stehen.
Unter Setzungen werden Sätze
als Zuschreibungen verstanden.
Undogmatische Aufschlüsse darüber,
was der Fall beim Fall (Case) ist.
Token-Sätze, Ereignis-Sätze.
Sätze, die keine Wirklichkeits-
oder Wahrheits-Prüfung bedürfen.
Denn diese Sätze beruhen
nur auf das,
was geschieht,
das was uns "auferlegt" wurde
(unsere kulturelle Framing)
das was uns als Störung widerfuhr (was Bedarfe auslöst)
what is occurring (auftritt),
was gerade als
das Fallende ‘anfällt’.
Die Pflegerische Karte
enthält Fakten, Fakten, Fakten.
Immer nur als barometrische Daten:
was aus Temperatur und Hochdruck,
wolkige Laufgeschwindigkeit oder
zu erwartende nebulöse Erscheinungsbilder,
trockene Oberflächen oder umgekehrt,
feuchtwetterlagen anliegen: der
Mix machts, dass aus der Vielfalt
aufgezeichnete, stochastische
und komplexe Datensätze sich
einfache Prognosen entwickeln.
Hunderte Seiten lassen sich schreiben um nur die Historie des wohltemperierten
trotzdem gibt es Neues: so wurde am 19. Mai 2022 v/d Fa. KOB ein neu erfundende
Termometer Patch als digital vernetztes Pflaster vorgestellt - dazu kommen
aus China täglich neue Gesundheitstracker mit integrierte Temp. Messung auf der Markt.
Isohypsen
What is occurring
was ist pflegerelevant
Case [Fall-] Management
beim Pflegefall
das ist der Pflegewetterlage für
Auftrittsmenschen in Aktion.
Übernommen als Streiflicht aus
Alfred Schütz Sprachwelt einer Sinnaufbau
auch bezeichnet als Relevanz:
»Der in der sozialen [pflegerische] Welt Handelnde
erlebt die Pflegewelt primär als [Ereignis-] Feld
seines aktuellen und potentiellen Wirkens
und nur sekundär als Gegenstand seines Denkens.
Sofern er an Wissen über seine soziale [Pflege-] Welt
interessiert ist, organisiert er dieses Wissen
nicht in Form eines wissenschaftlichen Systems,
sondern im Hinblick auf
die Relevanz für sein Handeln.
Er ordnet die Welt um sich (als Zentrum)
als ein beherrschbares Feld und ist deshalb
besonders an jenem Ausschnitt interessiert,
der in seiner aktuellen oder potentiellen Reichweite liegt.
Aus diesem Ausschnitt wählt er die Elemente aus,
die ihm als Mittel oder Zwecke zu seinem Nutzen
und Frommen dienen können, um seine Ziele
voranzutreiben und Hindernisse zu überwinden.
Da sein Interesse an diesen Elementen
graduell unterschiedlich ausgeprägt ist,
strebt er nicht danach,
mit allen in gleichem Ausmaß vertraut zu werden.
Was er benötigt, ist ein graduelles Wissen
über die relevanten Elemente,
in dem der Grad des angestrebten
Wissens der Relevanz der Elemente entspricht.
Mit anderen Worten ausgedrückt,
scheint ihm die Welt in jedem gegebenen Augenblick
in verschiedene Relevanzschichten eingeteilt,
deren jede einen anderen Grad an Wissen erfordert.
Um diese Relevanzschichten zu veranschaulichen,
können wir –
mit Bezug auf einen Begriff aus der
Kartographie – von Isohypsen [Höhenlinien]
oder von hypsographischen
Konturen der Relevanz sprechen«
um die wechselfällige Hochs - und Tiefs
im pflegerischen Ereignisfeld darzustellen.
Was als Metapher die der Isomorphie analog ist
und imgleichen besagt: Pflegerelevant ist ein
kongruenter Begriff die Achtsamkeit und passgenaue
Pflege organisiert mit systematischer Selektivität:
nicht alles ist machbar was pflegerelevant ist.
Methodisch relevant u.A. auch mit praxisnahe
(digitale) Werkzeuge z.B. im Bereich Dementia Care.
Mit Dementia Care Mapping (DCM) lassen
sich in quartiernahe Versorgung mittelfristig eine weit
bessere Einschätzungen erzielen
um adäquatere Betreuung, Begleitung und Unterstützung
zu gewährleisen wie ein Minimal Mindset (MMST).
Ein MMST ist eine gute Initialzünder um dementielle
Veränderungen punkutell und ad hoc darzustellen.
Beabsichtigen Klienten und Angehörige eine
möglichst gutes Wohlbefinden bei
tunlichs lange Verbleib im Sozial- Wohn- und
Mikroraum Zuhause, wird, im positiven Sinne,
ein DCM als Erfassungstool benötigt.
Beispielsweise Qualidem. Fungierend
als ein Punkt in einer Landkarte, um die
Versorgungs- und Lebensqualität für
den Nutzer (im engen Kontext mit alle
von Bedarfnutzer beauftragte
Akteure, Angehörige und Co-Akteure) seine
Situation am Point of Care zu kartieren.
Mit Sinn und Zweck: nämlich eine
kongruenteres adaptieren der
Zuwendung an den Bedürfnissen und
Erwartungen des Verbrauchers, der aus
guten Gründen seine Wohlfühl-Bedarfe selbst
zustimmen und ablehnen kann - und sollte.
Erweiterte Realität
(Augmented Reality)
Ausschlaggebend für Augmented Reality ist eine verbesserte Kartographie. Traditionell befasst sich die Kartographie
mit dem Erstellen und Lesen von Karten
in zweidimensionalen Bedeutungsversuchen,
die den Beobachter und das Beobachtete trennen.
Heute jedoch haben sich mit der Einführung interaktiver,
digitaler Mapping-Tools durch mobile und wesentlich
vernetzte Medientechnologien die Funktion
und Wirkungsweise von Mapping grundlegend verändert.
Neue Kartierungspraktiken verwischen
die Grenze zwischen Beobachter und Beobachtetem und versetzen den Benutzer in die Rolle
des Navigators mit dem Einsatz von
Global Positioning System ( GPS ), geografischen Informationssystemen ( GIS),
Geo-Browser (wie Google Earth), Map-Hacking,
Geo-Tagging und das Ermöglichen der Erstellung
von Mashups ( "Vermischen" aus dem engl. mash up ).
Vermischen, ergänzen, remixen von unterschiedliche
Inhalten liefern dabei in intrasituative
pflegesensible Ereignisfelder
nicht nur das Bewußtsein von "neuen" Raumdarstellungen
mittels ergänzte, hinzugefügte Wahrnehmungsvariablen,
sondern liefert auch „Werkzeuge, um Karten zu modifizieren“
und „Karten mit unterschiedlichem Wissen zu füllen“.
Es ist also eine neue Art, sich auf die Karte zu setzen:
Es hängt nicht vom Kartographen ab,
sondern davon, wie verbunden und vernetzt man ist,
da die zeitgenössische digitale Kartographie
es dem Benutzer ermöglicht,
die Datenschichten zu manipulieren
und zu navigieren, aus denen sich die
sich ständig [weiter-]entwickelnde Karte
mittels Evidenziterationen zusammensetzt.
So wird optionale Möglichkeiten eingräumt,
mit Aktsetzung (via Uno-Actu-Handlungen) neue
Handlungsräume zu generieren und
pathalogische, gestörte oder vernachlässigte
pflegepflichtige Mikroräume wiederherzustellen
in einem Prozess der Neuortung.
Die hier als erweiterte Realität skizzierte
pflegesensible Realität ist als permanente
(evidenziterative - Schrum-Prozess vergleichbar
als performativen Kartografie mit Bricolage.
Mithin also als einer Art „Schöpfung
durch Rekombination
von vorgefertigten Stücken“, wie Claude Lévi-Strauss
("wildes denken" - Vermutungswissen) oder
Gerard Gennette [siehe seine Auffassung
von „Transtextualität“ und vgl. hierzu sein Werk
Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe) von
Viel- und Mehrschichtigkeit sprachen.
Performative Kartografie veranschaulicht Pflegeperformance
als Isohypsen und macht reale Pflegesituationen begreifbar
indem sie mit faktische Schließungen aufgrund überlagerte
Daten wie bei der Mengenlehre den pflegerelevante
Schnittmenge fokusiert, bei der Zuwendung Sinn macht.
Diese pragmatische Ansätze sind geprägt von Aufweisen,
und digitale Mashups, die offene Plattformen anbieten.
Wenn dann auch noch mehrschichtige Ebenen
wie eine Wetterkarte die Pflegesituation durch
Komplexität vereinfachen, wird eine performative
Kartographie einer der wichtigsten Tools um
kongruente und konviviale Pflegeservice empfehlen
zu können. Empfehlungen zum Tund oder Unterlassen
zwecks intrasituativen Gestaltung einer Bedarfsituation.
Erweiterte Realität im Blick ermöglicht mehrere
Gestaltungsmöglichkeiten für eine interaktive
Mulititude im Akteurskollektiv
zusammen mit proaktive Prosumenten.
Die damit gewonnen Perspektive eröffnet
jene mikroökonimisches Aktionsfeld,
jenseits von standardisierte Pflegemetaphysike
und bietet jenes Handlungsformat,was man in bedarfspflichtig
gewordene Pflegewelt einen Deep Remix nennen könnte,
ein wahrhaft hybrides Format.
Hybrid insofern hier Pflegevorbehaltsaufgaben
mit urgent gewordne Betreuungsservice
idealiter zu Arrangements kombinierbar werden.
Arrangements mit Variablen und Wahlmöglichkeiten
Mit unterschiedliche Fokusierungen; mit
Preis- oder Qualitäts- oder Wohlbefinden als Leit- und Leidmotiv. Jeweils immer zu Gunsten
und nach Wunsch und Erwartung des
pflegerischen Subjekts als moderne Sozialfigur
ausgerichtet. Service of proximity. Fürsorge
mit Nähe oder schlichtweg Service für
den [zwischenmenschlichen, intersubjektiven]
Nahbereich. Im besten Sinne des Wortes
"Annäherungs-Service" und "Escortleistungen."
Entlang vom Gesetzgeber gebahnte
normative Wege i.V.m. dem TSVG und geltenden
EU-Normen bei 24/7 Betreuunskräften aus dem EU
i.V.m. DIN-Norm SPEC 33454,
die ein Mix bieten aus Unterstützungleistungen,
informelle Pflege, Grundpflege - und, sofern eine
Anerkennung / Zulassung besteht als Freiberufler,
auch zur Erbringung von Behandlungspflege befugt
im Zuge eines Versorgungsauftrag seitens des
Nutzer eines Pflegebudget nach § 29 SGB IX
oder in Verbindung mit " §35a SGB XI, weil
körperliche Zuneigung und Berührungen
durch Andere essentiell sind für das
Wohlbefinden des Menschen schlechthin.
Im Wesentlichen unterschiedslos bei funktionale
und emotionale Berührungen weshalb
berührende Bereuung mit körperliche Zuwendung -
z.B. bei Dementia Care sehr oft zentral steht
bei hybride Dienstleistungsformate,
nicht nur wenn es um basale Stimulation geht.
Etwas akademischer wird diese Sachlage nicht ungerne
fixiert auf das sogenannte
DAS X-SUBJEKT
Steve Pile und Nigel Thrift definieren Subjektivität
als „verwurzelt in der räumlichen Heimat des Körpers …
mehr oder weniger durch Erzählung vereint
und orchestriert und durch eine ganze Reihe
von Sinnen registriert“ (Pile und Thrift "Mapping the Subject Geographies of Cultural Transformation" 1996, 11).
Das Auffinden der „räumlichen Heimat des Körpers“
und das Erfassen durch die Sinne
erinnert an die Freudsche Definition des Egos
als „in erster Linie ein körperliches Ego“,
das „nicht nur eine Oberflächeneinheit ist,
sondern selbst die Projektion einer Oberfläche“
Jacques Lacan orientiert sich an der
projektiven Qualität der Oberfläche und schlägt vor,
dass der dreidimensionale Raum,
in dem sich das Subjekt aufhält und funktioniert,
nicht gegeben ist,
wir nicht in den Raum hineingeboren werden:
Er ist das Ergebnis der Identifikation
im Feld des Andere, die das Subjekt darauf vorbereiten,
den Raum zu verstehen und zu navigieren
(Adams, "Art: Sublimation or Symptom" 2003, 148).
DMC Radarbild im Akteuerskollektiv bei Qualidem
Es gilt zu wägen und zu wagen, weil selten alles
auf einmal als Problem erkannt und als Pflegeproblem
gebannt ist - am wenigsten bei chron. verlaufende
Pflegeprozessen, insbesondere bei Dementia Care.
Kartierte Pflege auf der Wetterkarte weist zudem auf eine
klimatische Gesichtspunkt hin: Pflege verwandelt
das Klima in der Daseinsversorgung.
Figuralisiert gesagt: kartographierte Isomorphien
finden nie eindeutig statt sondern sind im
Schnittfeld von Care, Cure und Core angesiedelt,
die unterschiedliche Schichten, Interessen, Maximen
Bedingungen und Vorgaben zeitgleich ins Spiel bringen
so dass pflegerische Strukturen "wetterwindische"
Isohypsen darstellen, die schwere Stürme und
Schönwetterperioden zwar ziemlich genauso
prognostizieren und somit die Zukunft
kalkulierbar machen (Zukunftsmöglichmacher)
aber gleichwohl Zukunft als erfolgreiches Produkt
gelingender Pflege nie "garantieren" können.
Die Strukturen der Pflegeforschung und
Pflegewissenschaft wird dann auch am treffendsten
gekennzeichnet als eine gut strukturierte allgemeine
Theorie der Morphogenese die den
Grenzen des gut gepflegten Mikro-Raum
passend einzeichnet am Horizont
unterschiedlichst zu bedienende
(Service-) Erwartungshorizonten.
Um obiger Absatz mit Lévi-Strauss Worten einzukleiden:
Die fortschreitende Entwicklung im Pflegesektor
ist kaum zu vergleichbar mit eine
auf Karrierestufen aufbauender Berufssparte,
die stufenweise eine Treppe hinaufsteigt mit ein
"semper exelsior" auf den Lippen.
Wie wenn Pflege sich immerfort unentwegt
und schnurstracks vorwärts bewegt, zwar inventiv,
aber nur von einer zurückgelegter Stufe aufwärts,
um stets neuere, innovativere Stufen hinzuzufügen.
Vielmehr hängt das Glück angewandter Pflegekunst
von würfelwerfender Wetteinsätze ab; Pflege ist
durch und durch eine aleatorische Disziplin,
bei der mehrere wechelselnde Würfe immer neue
Kombinationen bieten. Allerdings ist diese
Sicht der Dinge schon eine
besondere Form inventiver Pflege.
Was sich durch den einen Wurf erzielen lässt,
kann durch den nächsten Wurf verloren gehen;
nur von Zeit zu Zeit ist Pflegegeschichte
kulmutativ, will sagen, lassen sich die Zahlen
zu einer günstigen Kombination addieren.
Pflegepräsenz bietet sich selbst als Joker ins Spiel
- wobei deren Kakül
nicht auf maximaler Gewinn abzielt,
sondern auf den guten Wurf der zurhanden
verfügbare Würfel, die mit mehr oder weniger
Geschick kontinuirlich und konstitutiv
ins Spiel des Lebens, performativ
auf den tatsächlich harten Bodenbretter
der Arbeitsbühne geworfen werden. (Heidegger).
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