Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Samstag, 2. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 18 [a] - Isomorphien


Isomorphien


Die isomorphe Gestalt des obligaten 

pflegerischen Durchgangspunktes 

at bedside lokalisiert sich 

als Diagonale, die sich ergibt

aus der kartographierte horizontale 

Zeit- und vertikale Raumebenen. 


Die Isormophie dieser sogenannter OPP 

(obligatory passage point), formal 

beschrieben und literarisch betrachtet,

zeigt die klassische diagonale Schnittmenge 

symptomatische Vielheiten im [Einzel-] Fall,

bei dem, was bei der [Pflege-] Fall der Fall ist. 


Inskriptionen sind, ihrem Wesen nach,

Setzungen, die satzgemäß

im Pflegeverlauf als dokumentationsfähige 

Aussagen im Raum stehen. 


Unter Setzungen werden Sätze 

als Zuschreibungen verstanden. 


Undogmatische Aufschlüsse darüber, 

was der Fall beim Fall (Case) ist. 


Token-Sätze, Ereignis-Sätze. 

Sätze, die keine Wirklichkeits-

oder Wahrheits-Prüfung bedürfen. 


Denn diese Sätze beruhen 

nur auf das, 

was geschieht, 

das was uns "auferlegt" wurde

(unsere kulturelle Framing)

das was uns als Störung widerfuhr (was Bedarfe auslöst)


what is occurring (auftritt), 


was gerade als 

das Fallende ‘anfällt’. 

Die Pflegerische Karte

enthält Fakten, Fakten, Fakten.

Immer nur als barometrische Daten:

was aus Temperatur und Hochdruck,

wolkige Laufgeschwindigkeit oder

zu erwartende nebulöse Erscheinungsbilder,

trockene Oberflächen oder umgekehrt,

feuchtwetterlagen anliegen: der

Mix machts, dass aus der Vielfalt

aufgezeichnete, stochastische

und komplexe Datensätze sich

einfache Prognosen entwickeln.


Hunderte Seiten lassen sich schreiben um nur die Historie des wohltemperierten

Menschen zu beschreiben und

trotzdem gibt es Neues: so wurde am 19. Mai 2022 v/d Fa. KOB ein neu erfundende

Termometer Patch als digital vernetztes Pflaster vorgestellt - dazu kommen

aus China täglich neue Gesundheitstracker mit integrierte Temp. Messung auf der Markt.



Isohypsen


What is occurring

was ist pflegerelevant

Case [Fall-] Management

beim Pflegefall

das ist der Pflegewetterlage für

Auftrittsmenschen in Aktion.


Übernommen als Streiflicht aus

Alfred Schütz Sprachwelt einer Sinnaufbau

auch bezeichnet als Relevanz:


»Der in der sozialen [pflegerische] Welt Handelnde 

erlebt die Pflegewelt primär als [Ereignis-] Feld 

seines aktuellen und potentiellen Wirkens 

und nur sekundär als Gegenstand seines Denkens. 


Sofern er an Wissen über seine soziale [Pflege-] Welt 

interessiert ist, organisiert er dieses Wissen 

nicht in Form eines wissenschaftlichen Systems, 

sondern im Hinblick auf 

die Relevanz für sein Handeln. 


Er ordnet die Welt um sich (als Zentrum) 

als ein beherrschbares Feld und ist deshalb 

besonders an jenem Ausschnitt interessiert, 

der in seiner aktuellen oder potentiellen Reichweite liegt. 


Aus diesem Ausschnitt wählt er die Elemente aus, 

die ihm als Mittel oder Zwecke zu seinem Nutzen 

und Frommen dienen können, um seine Ziele 

voranzutreiben und Hindernisse zu überwinden. 


Da sein Interesse an diesen Elementen 

graduell unterschiedlich ausgeprägt ist, 

strebt er nicht danach, 

mit allen in gleichem Ausmaß vertraut zu werden. 


Was er benötigt, ist ein graduelles Wissen 

über die relevanten Elemente, 

in dem der Grad des angestrebten 

Wissens der Relevanz der Elemente entspricht. 


Mit anderen Worten ausgedrückt, 

scheint ihm die Welt in jedem gegebenen Augenblick 

in verschiedene Relevanzschichten eingeteilt, 

deren jede einen anderen Grad an Wissen erfordert. 


Um diese Relevanzschichten zu veranschaulichen, 

können wir – mit Bezug auf einen Begriff aus der
Kartographie – von Isohypsen [Höhenlinien]

oder von hypsographischen 

Konturen der Relevanz sprechen«

um die wechselfällige Hochs - und Tiefs

im pflegerischen Ereignisfeld darzustellen.


Was als Metapher die der Isomorphie analog ist

und imgleichen besagt: Pflegerelevant ist ein

kongruenter Begriff die Achtsamkeit und passgenaue

Pflege organisiert mit systematischer Selektivität:

nicht alles ist machbar was pflegerelevant ist.

Methodisch relevant u.A. auch mit praxisnahe 
(digitale) Werkzeuge z.B. im Bereich Dementia Care.
Mit Dementia Care Mapping (DCM) lassen
sich in quartiernahe Versorgung mittelfristig eine weit
bessere Einschätzungen erzielen
um adäquatere Betreuung, Begleitung und Unterstützung

zu gewährleisen wie ein Minimal Mindset (MMST).
Ein MMST ist eine gute Initialzünder um dementielle

Veränderungen punkutell und ad hoc darzustellen. 


Beabsichtigen Klienten und Angehörige eine
möglichst gutes Wohlbefinden bei
tunlichs lange Verbleib im Sozial- Wohn- und
Mikroraum  Zuhause, wird, im positiven Sinne,
ein DCM als Erfassungstool benötigt.

Beispielsweise Qualidem. Fungierend
als ein Punkt in einer Landkarte, um die
Versorgungs- und Lebensqualität für
den Nutzer (im engen Kontext mit alle
von Bedarfnutzer beauftragte
Akteure, Angehörige und Co-Akteure) seine
Situation am Point of Care zu kartieren.
Mit Sinn und Zweck: nämlich eine
kongruenteres adaptieren der
Zuwendung an den Bedürfnissen und
Erwartungen des Verbrauchers, der aus
guten Gründen seine Wohlfühl-Bedarfe selbst
zustimmen und ablehnen kann - und sollte.


Erweiterte Realität
(Augmented Reality)


Ausschlaggebend für Augmented Reality ist eine verbesserte Kartographie. Traditionell befasst sich die Kartographie 

mit dem Erstellen und Lesen von Karten 

in zweidimensionalen Bedeutungsversuchen, 

die den Beobachter und das Beobachtete trennen


Heute jedoch haben sich mit der Einführung interaktiver, 

digitaler Mapping-Tools durch mobile und wesentlich 

vernetzte Medientechnologien die Funktion 

und Wirkungsweise von Mapping grundlegend verändert. 

Neue Kartierungspraktiken verwischen 

die Grenze zwischen Beobachter und Beobachtetem und versetzen den Benutzer in die Rolle 

des Navigators mit dem Einsatz von 

Global Positioning System ( GPS ), geografischen Informationssystemen ( GIS), 

Geo-Browser (wie Google Earth), Map-Hacking, 

Geo-Tagging und das Ermöglichen der Erstellung 

von Mashups ( "Vermischen" aus dem engl. mash up ). 

Vermischen, ergänzen, remixen von unterschiedliche
Inhalten liefern dabei in intrasituative 

pflegesensible Ereignisfelder 

nicht nur das Bewußtsein von "neuen" Raumdarstellungen

mittels ergänzte, hinzugefügte Wahrnehmungsvariablen, 

sondern liefert auch „Werkzeuge, um Karten zu modifizieren“ 

und „Karten mit unterschiedlichem Wissen zu füllen.


Es ist also eine neue Art, sich auf die Karte zu setzen: 

Es hängt nicht vom Kartographen ab, 

sondern davon, wie verbunden und vernetzt man ist, 

da die zeitgenössische digitale Kartographie 

es dem Benutzer ermöglicht, 

die Datenschichten zu manipulieren 

und zu navigieren, aus denen sich die 

sich ständig [weiter-]entwickelnde Karte
mittels Evidenziterationen zusammensetzt. 

So wird optionale Möglichkeiten eingräumt,

mit Aktsetzung (via Uno-Actu-Handlungen) neue
Handlungsräume zu generieren und
pathalogische, gestörte oder vernachlässigte
pflegepflichtige Mikroräume wiederherzustellen
in einem Prozess der Neuortung.


Die hier als erweiterte Realität skizzierte
pflegesensible Realität ist als permanente
(evidenziterative - Schrum-Prozess vergleichbar
als performativen Kartografie mit Bricolage.
Mithin also als einer Art „Schöpfung 

durch Rekombination 

von vorgefertigten Stücken“, wie Claude Lévi-Strauss 

("wildes denken" - Vermutungswissen) oder 

Gerard Gennette [siehe seine Auffassung 

von „Transtextualität“ und vgl. hierzu sein Werk 

Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe) von 
Viel- und Mehrschichtigkeit sprachen. 


Performative Kartografie veranschaulicht Pflegeperformance
als Isohypsen und macht reale Pflegesituationen begreifbar 

indem sie mit faktische Schließungen aufgrund überlagerte
Daten wie bei der Mengenlehre den pflegerelevante
Schnittmenge fokusiert, bei der Zuwendung Sinn macht.
Diese pragmatische Ansätze sind geprägt von Aufweisen, 

und digitale Mashups, die offene Plattformen anbieten.


Wenn dann auch noch mehrschichtige Ebenen 

wie eine Wetterkarte die Pflegesituation durch
Komplexität vereinfachen, wird eine performative
Kartographie einer der wichtigsten Tools um

kongruente und konviviale Pflegeservice empfehlen

zu können. Empfehlungen zum Tund oder Unterlassen
zwecks intrasituativen Gestaltung einer Bedarfsituation.
Erweiterte Realität im Blick ermöglicht mehrere
Gestaltungsmöglichkeiten für eine interaktive 

Mulititude im Akteurskollektiv
zusammen mit proaktive Prosumenten.
Die damit gewonnen Perspektive eröffnet

jene mikroökonimisches Aktionsfeld,
jenseits von standardisierte Pflegemetaphysike

und bietet jenes Handlungsformat,was man in bedarfspflichtig 

gewordene Pflegewelt einen Deep Remix nennen könnte,

ein wahrhaft hybrides Format.
Hybrid insofern hier Pflegevorbehaltsaufgaben 

mit urgent gewordne Betreuungsservice
idealiter zu Arrangements kombinierbar werden.
Arrangements mit Variablen und Wahlmöglichkeiten
Mit unterschiedliche Fokusierungen; mit 

Preis- oder Qualitäts- oder Wohlbefinden als Leit- und Leidmotiv. Jeweils immer zu Gunsten 

und nach Wunsch und Erwartung des
pflegerischen Subjekts als moderne Sozialfigur

ausgerichtet. Service of proximity. Fürsorge

mit Nähe oder schlichtweg Service für 
den [zwischenmenschlichen, intersubjektiven]
Nahbereich. Im besten Sinne des Wortes
"Annäherungs-Service" und "Escortleistungen."

Entlang vom Gesetzgeber gebahnte

normative Wege i.V.m. dem TSVG und geltenden
EU-Normen bei 24/7 Betreuunskräften aus dem EU
i.V.m. DIN-Norm SPEC 33454,

die ein Mix bieten aus Unterstützungleistungen,
informelle Pflege, Grundpflege - und, sofern eine

Anerkennung / Zulassung besteht als Freiberufler,

auch zur Erbringung von Behandlungspflege befugt

im Zuge eines Versorgungsauftrag seitens des 

Nutzer eines Pflegebudget nach § 29 SGB IX

oder in Verbindung mit " §35a SGB XI, weil 

körperliche Zuneigung und Berührungen 

durch Andere essentiell sind für das 

Wohlbefinden des Menschen schlechthin.

Im Wesentlichen unterschiedslos bei funktionale 

und emotionale Berührungen weshalb 

berührende Bereuung mit körperliche Zuwendung 

z.B. bei Dementia Care sehr oft zentral steht 

bei hybride Dienstleistungsformate,

nicht nur wenn es um basale Stimulation geht.


Etwas akademischer wird diese Sachlage nicht ungerne
fixiert auf das sogenannte

DAS X-SUBJEKT

Steve Pile und Nigel Thrift definieren Subjektivität
als „verwurzelt in der räumlichen Heimat des Körpers … 

mehr oder weniger durch Erzählung vereint 

und orchestriert und durch eine ganze Reihe 

von Sinnen registriert“ (Pile und Thrift "Mapping the Subject Geographies of Cultural Transformation" 1996, 11). 
Das Auffinden der „räumlichen Heimat des Körpers“ 

und das Erfassen durch die Sinne 

erinnert an die Freudsche Definition des Egos 

als „in erster Linie ein körperliches Ego“, 

das „nicht nur eine Oberflächeneinheit ist, 

sondern selbst die Projektion einer Oberfläche“  

Jacques Lacan orientiert sich an der 

projektiven Qualität der Oberfläche und schlägt vor, 

dass der dreidimensionale Raum, 

in dem sich das Subjekt aufhält und funktioniert, 

nicht gegeben ist, 

wir nicht in den Raum hineingeboren werden: 

Er ist das Ergebnis der Identifikation 

im Feld des Andere, die das Subjekt darauf vorbereiten, 

den Raum zu verstehen und zu navigieren 

(Adams, "Art: Sublimation or Symptom" 2003, 148).




DMC Radarbild im Akteuerskollektiv bei Qualidem


Es gilt zu wägen und zu w
agen, weil selten alles

auf einmal als Problem erkannt und als Pflegeproblem

gebannt ist - am wenigsten bei chron. verlaufende

Pflegeprozessen, insbesondere bei Dementia Care.


Kartierte Pflege auf der Wetterkarte weist zudem auf eine

klimatische Gesichtspunkt hin: Pflege verwandelt
das Klima in der Daseinsversorgung.

Figuralisiert gesagt: kartographierte Isomorphien

finden nie eindeutig statt sondern sind im 

Schnittfeld von Care, Cure und Core angesiedelt,

die unterschiedliche Schichten, Interessen, Maximen

Bedingungen und Vorgaben zeitgleich ins Spiel bringen

so dass pflegerische Strukturen "wetterwindische"

Isohypsen darstellen, die schwere Stürme und

Schönwetterperioden zwar ziemlich genauso

prognostizieren und somit die Zukunft

kalkulierbar machen (Zukunftsmöglichmacher)

aber gleichwohl Zukunft als erfolgreiches Produkt

gelingender Pflege nie "garantieren" können.


Die Strukturen der Pflegeforschung und
Pflegewissenschaft wird dann auch am treffendsten
gekennzeichnet als eine gut strukturierte allgemeine

Theorie der Morphogenese die den

Grenzen des gut gepflegten Mikro-Raum

passend einzeichnet am Horizont

unterschiedlichst zu bedienende 

(Service-) Erwartungshorizonten.


Um obiger Absatz mit Lévi-Strauss Worten einzukleiden:


Die fortschreitende  Entwicklung im Pflegesektor

ist kaum zu vergleichbar mit eine

auf Karrierestufen aufbauender Berufssparte, 

die stufenweise eine Treppe hinaufsteigt mit ein

"semper exelsior" auf den Lippen.


Wie wenn Pflege sich immerfort unentwegt 

und schnurstracks vorwärts bewegt, zwar inventiv,

aber nur von einer zurückgelegter Stufe aufwärts, 

um stets neuere, innovativere Stufen hinzuzufügen.


Vielmehr hängt das Glück angewandter Pflegekunst

von würfelwerfender Wetteinsätze ab; Pflege ist 
durch und durch eine aleatorische Disziplin,

bei der mehrere wechelselnde Würfe immer neue 
Kombinationen bieten. Allerdings ist diese

Sicht der Dinge schon eine 

besondere Form inventiver Pflege.


Was sich durch den einen Wurf erzielen lässt,

kann durch den nächsten Wurf verloren gehen;

nur von Zeit zu Zeit ist Pflegegeschichte 

kulmutativ, will sagen, lassen sich die Zahlen
zu einer günstigen Kombination addieren. 


Pflegepräsenz bietet sich selbst als Joker ins Spiel 

- wobei deren Kakül

nicht auf maximaler Gewinn abzielt, 

sondern auf den guten Wurf der zurhanden

verfügbare Würfel, die mit mehr oder weniger 

Geschick kontinuirlich und  konstitutiv 

ins Spiel des Lebens, performativ
auf den tatsächlich harten Bodenbretter
der Arbeitsbühne geworfen werden. (Heidegger).





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