Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Mittwoch, 27. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 27 [g] - “Es” als Signatur des pflegerischen Subjekt

 



“Es” als Signatur 


Das Aufgehobensein verweist 

intern auf ein wesentlich 

grundlegenderen Aspekt: 


das pflegerische Subjekt wird 

stets mit dem “Es” ausdefiniert. 


Finden wir schon bei A. N. Whitehead: "Jedes logische Subjekt wird zu einem bloßen >Es< unter Wirklichkeiten, mit seiner zugewiesenen hypothetischen Relevanz für das Prädikat. Das Es ist das "prädikative Muster" der Aussage." Prozess und Realität, Ffm, 2015, S. 470



Motor und Motivation des pflegerische Subjekts ist deshalb am “Es” ausdefiniert, weil das Ereignis, als "Objekt klein a" immerfort der auslösende Moment darstellt, die behandlungpflichtiger Bedarf an Pflege ausgelöst.


Inskriptionen und Zuweisungen die diesen Bedarf umschreiben, verleihen das pflegerische Subjekt Gestalt, Farbigkeit, Geruch und Stimme im pflegerischen Ereignisfeld, das auf ein veränderndes transversal geprimtee aufheben der pflegerische Ausnahmesituaton ausgelegt ist

und erst ihr Ende findet in ein kategorisches: "Gut Aufgehoben" Und zwar wirklich nur dort, und nur in dem Maße, wo “Es” ereignet. Dort, topologisch, wo pflegerisch

relevante Vorkommnisse als Gegebenheiten sich

spontan figurieren

als Schnittmenge aus dem borromäisch verwobenenen, triologische Sphären von Cure, Core und Care.


Mit einer Qualität als Diagramm 

bei der divergenter Reihen

sichtbar werden. Entstanden bei der 

der erratischen [in Schlingerkurs]

auftretenden pflegerische Ereignispunkt, die Kreise zieht,

sich zu lineare Behandlungspfade

erweitert und dann sich 

zu einer Irrwegartige,

pflegelabyrintische Fläche zerdehnt


Denkt man nun beim pflegerischen

Subjekt das Ich als Einheit eines Aktes, 

dann trennt man es gleichzeitig

vom Nicht-Ich, um es zu identifizieren. 





Periechontologie


Nun muss es aber etwas geben, 

dass "das Gegenüberstehen 

von Ich und Nicht-Ich in sich umfasst 

und die so genannten

Bewusstseinsphänomene in seinem 

Inneren zustande kommen lässt." 


Dieses Umfassende kann als Ort
(Topos) benannt werden in Anlehnung

an ein Wort aus Platons Timaios. 


Karl Jaspers, verfolgte

einen ähnlichen Gedanken:


"Was hat dieses jeden 

Augenblick gegenwärtige Geheimnis 

der Subjekt-Objekt-Spaltung 

zu bedeuten? Offenbar doch, 

dass das Sein im Ganzen 

weder Objekt noch Subjekt sein kann, 

sondern das Umgreifende sein muss, 

das in der dieser Spaltung 

zur Erscheinung kommt." 


Diese Periechontologische Schnittstelle

verleiht Caring das Signatur eines “Es.”





Referent


Die pflegerische Wirklichkeit,

so, wie “Es” vor Ort geschieht,

ist eine Eigenschaft des

pflegerischen Subjekt

die im Wesentlichen

dort ihre Ortsbestimmung erhält.


Das pflegerische Subjekt wird

in dieser Situation Referent

im iterativen, sukzessiven Pflegeverlauf.

Alles Leben ist Stellungnehmen,

wobei die Person als praktisches Subjekt

sich erst nach und nach, 

schrittweise emergiert:


Wenn ich das Gegebene

als pflegepflichtiges Ereignis

schon nicht vermeiden kann,

so kann ich wenigstens

dazu attributiv Stellung beziehen:


Vgl. Edith Stein »Ich kann 

zu den Stellungnahmen ›Stellung nehmen‹ 

in einem neuen Sinn, ich kann sie aufnehmen, 

mich auf ihren Boden stellen, 

mich zu ihnen bekennen 

oder mich ablehnend gegen sie verhalten. 


[…] Ich lehne sie ab: 

das bedeutet nicht: ich beseitige sie. 

Das steht nicht in meiner Macht. 


[…] Aber ich brauche diesen Glauben 

nicht anzuerkennen, 

ich kann mich ganz so verhalten, 

als wäre er nicht vorhanden, 

ich kann ihn unwirksam machen.«


Stein, E. (1922), Beiträge zur philosophischen Begründung 

der Psychologie und der Geisteswissenschaften, in: 

Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung 5, Halle a. S., 1–283.


Das aufgetauchte Pflegeereignis,

formiert als Zustand im Da,

mit ihre versorgungspflichtige

Positionalitäten, tritt als

setzungfordernde Gestalt

aus den Wellen der der Lethe (Fluss- Platon) 

uns entgegen, herausfordernd,

und nimmt unmittelbaren Einfluss auf

die Verhaltensweisen des

pflegerischen Subjekts,

der mit seiner Gaben und Aufgaben

gefordert wird im Sinne

als einer, sich selbst verpflichtete

proaktiver Auftrittsmensch in eigener Sache. 


Das pflegerische Subjekt ist

kein ontologisches, metaphysisches “Sein.” 


“<Ist> ist nicht <was ist>.


<Ist> ist auch nicht <ist wirklich>.


<Ist> ist viel eher <Geschieht es?>” 





Intervall


Tatsachen begründen die Wirklichkeit, 

die als Realität effektiver Caring 

sich ergeben durch das, 

was im [Pflege-] Fall der Fall ist. 


Professioneller Auftritt bedingt, 

neben intuitives Erfassen ein 

ebenso lupenreiner,

intellektuelle Wahrnehmung,

die geeignet ist, die

Subjekt-Objekt-Spaltung 

zu überwinden. 


Denn es ist unsere 

intellektuelle Wahrnehmung 

die die Pflegewelt strukturiert.

Durch Prägnanzbildung ermöglicht 

rationales Verstehen und begreifen

überhaupt erst so etwas

wie Dinge hervortreten. 


In der Anschauung ist nicht 

eine Summe von unaufbereiteten

Sinnesdaten gegeben, sondern 

es werden stets Dinge wahrgenommen, 

die auch idealistische Elemente 

enthalten können.


Gekleidet in den Worten de Japaners Nishida Kitarō 

klingt diese Pflegeansatz so:


„Wenn unser Bewusstsein

nur ein Ding sensorischer

Merkmale wäre, würde es

wahrscheinlich bei einem

Zustand gewöhnlicher i

ntellektueller Wahrnehmung

haltmachen,

aber der Geist fordert

unendliche Einheit,

und diese Einheit ist

in der Form der

sogenannten intellektuellen

Anschauung gegeben.“[6]





Es geschieht


Vor  dem Erscheinungsbild des manifesten 

[Pflege-] Falls (‘supralapsarismus’) und 


nach deren Beendigung

(“erlöst” oder aufgelöst

bzw. Gut aufgehoben)  

bei der Fall der Fälle als Pflegefall,


wälzen in dieser Zwischenzeit 

Leidenszeiten mit Pilgrimschritten 

(2 Schritte vorwärts, 1 Schritt rückwärts) 

als topologisches Ereignis 

(Es geschieht)  

hin und her über das 

pflegerische Subjekt hinweg. 


Die ultimative Funktion der Verortung

des pflegerischen Subjekts besteht

mithin darin, "Dinge, die

an Ort und Stelle sind" 

so zu lassen, wie sie sind,

oder sie so, 

als Entitäten handeln zu lassen,

wie sie handeln. 


Dies ist genau der Grund,

warum der Ort "Nichts"

genannt wird, Caring sich

anhand “Leerstellen” definiert

und das pflegerische Subjekt

sich intrasituativ selbst

als “Es” generiert. 


Es tritt auf um die Leerstelle, 

die Lücke, die als ungeheuerlicher

Intervall in der persönliche

Lebensgeschichte eingreift, 

das Null und Nichtige zu glätten, 

zu plätten und auszubügeln. 




Symptomaler Literatur


In der raumzeitliche Pflegewelt 

mit ihre diversen Vorkommnissen 

operiert insbesondere der selbständig

tätige Quartierpflegekraft, der diese

Zwischenzustand als Dispositiv 

zusammen mit dem pflegerischen 

Subjekt zu nutzen weiß. 


Diese Dispositionen kommen selten 

von Ungefähr, sie lagen

zumeist schon latent 

als Präsuppositionen vor und nach 

der [Pflege-] Fall versteckt 

(hidden informations)

bevor sie im EBP-Manier als 

symptomale Literatur auf dem 

pflegerischen Ereignisfeld 

sich abzeichnete als Lücke

oder >NULL<, wie Schiller

(übrigens promovierte Arzt) sagt. 


Weil dieser zaudernde Warteschleife 

jede bestimmte Wirkung aussetzt 

und jede Begrenzung annulliert. 


Dieser im  OODA-Loop zentral 

vorfindlicher Kernzustand hat 

die Tendenz, den Wechsel der

Zeiten punktuell anzuhalten 

und ich in eine größere Fläche 

auszubreiten: als achronische Dauer. 


Zugleich ist dieser Zustand

zur Entscheidungsfindung keineswegs 

statisch, sonder auf besondere Weise 

dynamisch, tätig und in sich bewegt. 


Denn, im Unterschied zur bloßen 

und leeren Unbestimmtheit vollzieht 

sich in der pflegerischen Situation 

eine dauerhafte Setzung. 




Postheroisches Management


Der Mülleimer Theorie, 

die hier Pate steht, beschreibt 

hier der grundlegende, professionell 

begleitete pflegerische Situation, 

die plausibel und auxiliär 

gesteuert wird 

anhand implizites Wissen, 

bestimmbar anhand EBP-Kriterien 

und aktiv in einer fortlaufende 

Iterationsprozess (Scrum) eingebracht. 


Navigiert nach Ashbys Gesetz, das in Anwendung gebracht wird, muss Pflegepräsenz, um die Komplexität der pflegerische Situation zu managen, mindestens genauso komplex aufgestellt sein:

also mindestens so konfus

wie der konfuse Häufung

der im Papierkorb vorgefundene

praktische Würfe und

theoretische Entwürfe:

das schafft Komputation:

(Zusammenfügung,

Vernetzung)


Autopoietisches Managenment

benutzt Bindeelemente

deren dynamische Zweck darin

besteht, Bausteine zu liefern

für innovative Selbstsorge

beim pflegerischen Subjekt,

damit ihm / ihr ein

als sich bildende und

gestaltende Selbstarbeti

als Prosument gelingen kann.




Mülleimer Management


Marke: SMART


Mülleimer-Management ist,

weil metaphorisch vor-belastet,

als Gleichnis bzw. Allegorie

kein Freibrief für Chaos schlechthin.


Tom Peters Buch Kreativität im Chaos;

"Thriving on Chaos"

prägte bei mir persönlich

den Begriff der Kreativität.

Ko-Kreativität, die, bei

Pflegepraktiker maßgeschneiderte

Mülleimer-Management bedeutet,

realisiert durch personifizierte

Pflegepräsenz in der Manege

(Quartier / Nische);


Ko-Kreativität darf dabei

gerne auch etwas provokativ

ausdefiniert werden, wie bei

Gerd Gerken, in sein lesenswerte

1024 Seiten umfassendes Buch

Helden des Chaos.


Betwixt and between laufenden 

Rücksichtnahmen, geltender 

regulatorische Bestimmungen und 

inäugerierte Prägungen, die als 

handlungspflichtige Entitäten im Sinne

immutable mobiles wahrgenommen 

und vom Prosumenten argumentativ 

(zumindest als Erwartungshaltung) 

vorgebracht werden. 


Hervorgebracht in ein komplexes System

und realisiert mit Hilfe von pflegerische

Knowledge Worker, gestaltet als

merkantile Pflegepräsenz, die als

personifizierter Ausdruck gelten können von Human-Capital, die in der Lage ist

kreative Micro-Revolutionen zu entfachen.




Utopia


Im Labyrinth des “ti draso,” 

im Irrgarten dessen was dran ist

im Zonenbereich von Grenzen, 

Schwellwerten und Entscheidungswüsten 

die als Heterotopien des Wartens, 

die Zyklen bestimmen zwischen 


Observieren, 

Organisieren, 

Dranmachen (ti draso - durchringen, entscheiden)

Ausführen (OODA).


Als Signatur des pflegerischen 

Subjekts hinterlegt. 


Heterotopien sind hier 

„wirkliche Orte, 

wirksame Orte, 

die in die Einrichtung 

der Gesellschaft 

hineingezeichnet sind, 


sozusagen Gegenplatzierungen 

oder Widerlager, 

tatsächlich realisierte 

Utopien, in denen die 

wirklichen Plätze innerhalb 

der Kultur gleichzeitig 

repräsentiert, bestritten 

und gewendet sind, 


gewissermaßen Orte 

außerhalb

aller Orte, wiewohl sie 

tatsächlich 

geortet werden können.” 


Orte realisierte Utopien,

wo posthumane Pflegekunst 

Affekte akzeptiert und fördert 

innerhalb eine nichtlineare,

autopoietische Komplexität,

die das pflegerische Subjekt

mit seine Totalität an 

lebendige und nicht lebendige 

biopolitische Entitäten sowie

deren Zeitfalten einschließt.





Es-Werdung


Das komplementäre Moment der

Es-Werdung,

(wie differenziert beschrieben),

ist mithin gerade

auch fassbar in krankhafte

(z.B. bei dementielle)

Deformationen

und ist konstitutiv

für jede personale Identität,

die sich in der dynamischen Geschichte

eines leiblichen Lebens realisiert.










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