Vorwissen
Caring vermag gültige Axiomata
und sinnvolles Involvement-Handeln
ins Spiel zu bringen.
Aufgespielte dance and change
durch in Anschlag gebrachtes
produktives Vor-Wissen oder implizites
Wissen [Ereigniswissen].
Vor-Wissen ist stilles Wissen in Korrelation
mit einer Evidenz Basierte Praxis - EBP.
Das ist allerdings kein einfacher
Chor-Nummer das sich wie eine Strophe
acapella aus dem Gesangbuch singen lässt,
sofern der Melodie bekannt.
Sicher ist dabei, dass die Erfahrung
des Anderen, ob im Akteurs Kollektiv
oder gegenüber des Prosumenten
(der Verbraucher von Bedarfe),
als Maßgabe nicht mit der
Meinige als individuelle
Pflegekraft entsprechen kann.
Das Vorwissen des pflegerischen Subjekts
und das angeeignete Fach-Wissen
tragen dabei vielfach den Stempel eines
„können, ohne sagen zu können, wie.“
Denn im Akteurkollektiv, mit Einbezug
des Prosumenten, waltet und schaltet
diese still-stummes wissen vielfach
handlungsbestimmend.
Und das ist Gut so.
Wirklich nicht schlimm,
wenn auch nicht einfach.
Weil Meinungen und Emotionen
sich seltenst deckungsgleich
und spannungsfrei
zusammen bringen lassen.
Zu weit ist der intersubjektive Distanz
trotz allem Vermutungswissen
zwischen Mein und Sein jeweiliges
implizites Wissen.
Und zu bedrohlich wirkt der
übergestülpte metaphyische
Käseglocke mit den erstickenden
"konfliktfreie" Muff
vergangener Jahrzehnten.
Und etwas kompliziert ist es trotzdem:
"Denn die Unfähigkeit dieses Vor-Wissen
[gilt nicht nur im pflegerischer Hinsicht],
den Ursprungsmodus [im Pflegeprozess] zu erfassen,
nach dem sich die Phänomenalität phänomenalisiert,
kann nicht bloß als <Vorurteil> bezeichnet oder
verstanden werden,
grade darum nicht, weil aus pragmatischer und
pflegephilosophischer Sicht
man gar nicht unkritisch auf methodisch glattlaufende
Pflege-Vor-urteilpraxis berufen sollte, nur weil Pflegeverläufe
scheinbar reibungslos wie sie immer funktionieren.
Vor-Urteil werden nicht ungerne methodisch als zuvor erprobte
"Standards" in "Handbücher" verkauft
und definiert als "Vor-Wissen" im Vorhandensein.
Noch viel lieber wird unreflektiert angehäufter Wissensvorsprung
als Werkzeugskasten (Pflege- Software-Tools) oder instrumentalisiert,
um inventive und kreatives vorfindliches Wissen den Zutritt auf der
Pflegemarkt zu verwehren, zu stigmatisieren und zu verurteilen,
wie wenn bewährtesvorhandenes vorheriges Wissen als bewehres Wissen
keinen Nutzen für Nachheriger Auftritt beinhalten könne.
Zum Beispiel wenn im Pflegeprozess festsitzende Hilfsempfänger
aufstehen, ihre offner Hand umdrehen und mit dem Zeigefinger
in typischererweise geschlossener Hand ihre Bedarfe
als Auftraggeber zuweisen - und sich erheben als Nutzer eines PPB - persönliches Pflege Budget),
sodass die Aufgabe angewandter Pflegelogik
sich oft genug darüber erstreckt,
dafür Sorge zu tragen, dass Vorwissen nicht zur
Vorteil plus Vorverurteilung Anders- und Querdenkenden
verkommt." (in Anlehnung an M. Henry, L'essence de la manifestation,
Dt. 2019, S. 456)
Implizites Wissen
Was mein Gegenüber mir im Austausch bietet,
wird durch meine Erfahrung und mein
Vorwissen zu dem karikiert, entstellt,
parodiert oder glorifiziert, mythologisiert
und fast immer cartoonmäßig vereinfacht,
was ich dann verstehe oder verstehen soll.
Implizites, stilles und
apodiktisches Wissen,
im Stil eines Immanuel Kant
auszuformuliert,
liest sich so:
“Also kann die objektive Realität
[normativ giltige EBP,
codiert als Vorwissen], …
durch keine Deduktion,
durch keine Anstrengung
der theoretischen, spekulativen
oder empirisch unterstützen
Vernunft bewiesen und also,
wennman auf die apodiktische
Gewißheit Verzicht tun wollte,
durch keine Erfahrung
bestätigt und so aposteriori
bewiesen werden,
und steht dennoch
für sich selbst.”
Diese reflektierte Maxime ist
als schlechterdings unerklärliches Faktum
in der Praxis das pflegerische Grundgesetz.
Sie verweist auf den ideal
einer pflegerische Vernunft,
die ihr Parameter nicht mit
die Sinnlichkeit
der wirkliche Welt verdrahtet
und fixiert
mit ein “Du sollst!” sondern
anknüpft an die, in souveräne Freiheit
gegründete Prinzipien ethisches
Verantwortungshandeln: “Du kannst!”
Prinzip Verantwortung
Dieser Axiom kann impulsiv ein mutiges
“Ich werde!” hervorbringen und aus
freien Stücken in ein dynamisches
“Ich Will!” umschlagen.
Selbst verpflichtet aufgrund konkrete
Entitäten, die als immutable Mobiles und
Inskriptionen das pflegerische Ereignisfeld
kartographieren und die Taxonomien
pflegerisches Outcome bestimmen.
Das: “Ich kann!” ist
in diesem Zusammenhang
folgendermaßen zu verstehen:
Ich unterliege
nicht dem Zwang
der Verkettungen,
die die Erkenntnisobjekte
bestimmen,
insbesondere nicht den
empirischen Motiven
und Interessen,
ich transzendiere sie
Diese Praxis die ethisches Handeln nah
dran am Menschen, verantwortungsvoll
ausführt, trägt einen Namen:
Transversale Pflege.
Die Realität
Das pflegerische Ereignisfeld
ist eine Wirklichkeit,
einen realen Ort,
den zu besichtigen
ganz nett ist,
aber niemand
lebt dort -
ohne Vor-Wissen.
Eine gute Pflege-Kultur ist eine besonders präparierte Realität, die - als Èlan vitale - nur als "Vivisektion" wahrgenommen werden kann; weil Pflegepräsenz kein zweites Leben als putzige, muntere Humunkulus aus ihren [Ob-] Hut zaubern kann.
Bewegte Irrealitäten?
Dafür zeichnen sich zuständig:
kreative Marvel Studios & Co.
Sie spulen und spülen nicht ungerne schaumige Träume in Aktionsformat ab.
Krachend hereingetrichtert
in unseren Ohren, oder betörend
unsere Wahrnehmungssinn
einlullend eingeflüstert.
Parallel dazu auf den inneren Netzhaut unsere Augen virtuell erlebbare virtuelle Welten abgelichtet. Den professionellen Blick auf der Pflegewelt geschieht - und passiert - direkt vor den Augen, da draußen: at bedside.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen