Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Dienstag, 5. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 20 [a] - Pflegekunst

 

I



Pflegekunst


Das, was als Setting Caring 

im pflegerischen Ereignisfeld

ausmacht, ist  einen punktueller,

zukunftsoffenen und axiomatischer

Auswahl aus der Menge

aller verfügbaren Pflegemethoden.


Der Pfiff bei der Sache ist dabei,

den existenziellen Charakter 

kongruent angewandte Pflege 

im Alltag für den Moment 

genüge zu tun.


Kein Problem,

geschieht es im Einklang 

und in Abstimmung

mit den Prosumenten, also

der Nutzer, der, bei seiner

unterstellter "Selbstarbeit" (Andrick)

Pflegebedarf einfordert. 




Das Spektakel


Pflegekunst realisiert sich

so und nur so: intrasituativ

und intersubjektiv, im kooperativen

Zusammenspiel mit den Nutzer, 


Pflegerische Performance adaptiert

an unsere Wahrnehmung des

uns Umgreifenden (Jaspers)

als ein Gesamtkunstwerk:


Die [Pflege-] Welt 

als ein sich selbst

gebärendes Kunstwerk

(Nietzsche)


Pflegekunst übernimmt dabei

einen Neben-Rollenspiel

auf ihre Arbeitsbühne, in der

das pflegerischen Subjekt 

die Hauptrolle spielt.

Sprache und Wissenschaft

sind Abkürzungen

der Wirklichkeit;

[Pflege-] Kunst ist

Intensivierung

von Wirklichkeit.“

Cassirer


Das Spektakel selbst,

das, was bühnenreif und

dramatisch zur Ausführung kommt, 

ist jedoch eine Selbst-Auslegung dessen, 

was als Weltgrund selbsterklärend 

in Erscheinung tritt.


"Das ist des Christen Kunst"

so vertonte 1715 Bach eine Arie

aus sein Kantate "Barmherziges

Herze der ewigen Liebe."

Das Pflegekunst und Christenkunst

Hand in Hand geht, gehen kann und

im optimalen Fall der Fälle auch

als Pflegeprozess seinen Lauf nimmt,

ist an der Biotopic Liliane Juchli

erschichtlich, genauso wie bei

Pioniere wie Nightingale die wiederum

aus Kaiserswert Impulse aufgriff von

Fliedner und Bodelschwing & Co. Charles Taylor hat zwar mehrfach betont

dass eingefleischte Atheisten mitunter

zu beispielhafte humanes Wohlwollen

durchaus inspiriert sein können -

was er an sein eigener Einstellung als

gläubiger Katholik passgenau relativiert.




Der Körper ist die Seele


Spektakuläre Pflegekunst

bedeutet: der Körper ist die Seele.

Konkrete Manifestation einer

ins Bild gesetzte "Imagio."


Es nutzt dazu "wildes Denken"

im Sinne Lévi-Strauss, der schrieb: "Sie vertieft die Erkenntnis mit Hilfe

von imagines mundi.

Es baut Gedankengebäude,

die ihm das Verständnis der Welt

erleichtern, um so mehr als sie ihr gleichen. In diesem Sinne könnte man es

als Analogiedenken definieren.

Ein interstitielles, verbindendes

Denken im verspiegeltem Raum,

wo Spiegel auch an gegenüberliegenden Wände

hängen. Unzählige Bilder entstehen gleichzeitig

und kein Bild ist dem anderen genau gleich;

und folgerichtig erbringt jedes von Ihnen

nur eine Teilkenntnis der Dekoration,

Inventar und des Möbiliars, deren

Gruppierung durch unveränderliche,

jeweils eine einzige Wahrheit ausdrückende

Eigentümlichkeiten charakterisiert ist.

Dieses Denken, das völlig damit

beschäftigt ist, die Abstände zu verringern

und die Unterschiede aufzugheben

[Gut aufgehoben], kann mit gutem Recht <analytisch> [Symbolanalytik - Reich]

genannt werden. Indem es Schätze aus

Einzelheiten scheffelt - sie mögen analog oder

digital als Datensatz gespeichert sein -

bewirkt "wildes Denken"das pflegesensibles

Ereigniswissen re:formatiert zu eine praktische <Philosophie der Endlichkeit>.

Dank der Entdeckung einer Welt der

digitale Information, in der von neuem die Gesetze des wilden Denkens herrrschen

befinden wir uns auf eine Erde, überkuppelt von

ein Himmel, die statt Sternen

von Sateliten umschwirrt, auf der ein Volk

von Sendern und Empfängern wandelt,

deren Nachrichten, solange sie im Umlauf sind,

Objekte der physischen Welt bilden und zugleich

von außen und von innen erfasst werden können.


Es gehört zur Pflegekunst "durch eine Wolke hindurch"

Prinzipien der Interpretation im Fall einer Pflegefall

zu erkennen, bei der es der Entdeckung der digitale Welt mit ihre EDV, Telekomunikation, Diagnostik und

Überwachungstechnik, Tracker, und sonstige

monitorfähige Tools - damit ihre heuristischer Wert und ihre Kongruenz mit der Wirklichkeit offenbar wurde. Damit die Informationstheorie erarbeitet werden konnte, war es unerlässlich,

dass man entdeckte, dass die Welt der Information

ein Teil oder Aspekt der natürlichen Welt ist."


Lévi-Strauss, Das wilde Denken, Ffm, 2018, S. 303 - 309


Womit der Unterschied zwischen

domestizierten Denken in

Gesundheitssektor verdeutlicht wird,

was bekanntlich zu einer Lohnpflegegleichgültigkeit führt:

abkommandierte Pflegekräfte sind keine reflective Practitioner sie werden dafür bezahlt zu tun

und nicht zu denken; Kadar und Kadavergehorsam

mit beeindruckender preusischer

Disziplin und Kampfkraft.


Spektakuläre Pflegekunst

ist selbst rechtfertigende,

autotelische Findigkeit und

verschafft sich selbst

Raum indem es spektakulär

als Zukunftsmöglichkeitsmacher Micro-Räume gestaltet

nach dem bekannten,

kybernetischen Imperativ: 


“Handle so,

dass die Anzahl

deiner Wahlmöglichkeiten

größer werden”.

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