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Sonntag, 10. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 24 - Passungen






Passungen


Caring ist ein brillanter Ausdruck 

strategisches Handelns, nämlich, 

zu erkennen welche Fiktionen 

nur vorgaukeln, etwa positiv gepolt

als fordernde Fiktionen,

oder nur als hinderliche

negativ gepolte fordische Fiktionen

welche dann als Friktionen figurieren, 

nur stören und ausbremsen

oder was als Faktizität auf der

Bildfläche mit furioser Auftritt

zwecks einfordern einer

praktikable, pflegerelevante

Alltagsbewältigung. 


Pflegerelevantes Handeln 

wie sie nun einmal ist:

herausfordernd, fiktional an eine

metaphyisches Ideal des 

makellose und asymptomatisch

figurierte Leitbild des Gesunden

geeicht und als solche,

weder tragisch noch heroisch 

noch abstrakte Theorie, 

sondern nach Ausdruck Simon Critchley

in sein Streitschrift „Unendlich fordernd"

"eine schmutzige, mühselige, 

lokale, konkrete und weitgehend 

wenig aufregende Arbeit“.


Critchley posaunt den selben Melodie,

die R. Nitsche in sein Überdrussgesellschaft

ein schwungvolle Notation mit auf dem Weg gab:
"Ein Aufruf zum Mut des moralischen Heroismus"

Zum Mut der illusionslosen Aggressien jedes Menschen

gegen seine eigene aggressive Natur und zum Mut der 

fraglosen Hingabe an das kantianische "moralische
Gesetz in meiner Brust" Dieses Gesetz schöpft seine Gültigkeit

nicht aus selbstbetrügerischer Hoffnung auf eine garantierte

Veredelbarkeit des Menschheit. Es verlangt vielmehr den Schritt 

von der immer wieder enttäuschten Erfolgsmoral zu einer 

Gesinnungsmoral, die nach keiner Erfolgsbilanz fragt. (S. 365)


Iterative Passungen, die i.V.m.

Scrumprozesse das hier favorisierte
Pflegemodel kennzeichnen kennt

viele Väter, die ihren Weg bahnten.
Beispielsweise Karl Bednark, der 1966 in sein
"Die Lerngesellschaft" kein Candid'sche
"beste aller Welten" aufs Korn nahm als er
schrieb: "Im Endzustand entsteht etwas,

was man Anpassung  an die Anpassung nennen kann,

ein Adaptibiliät im Permanenz,

bei der ein eigentliches [Pflege-] Ziel nicht sichtbar ist,

es sei denn, eben das Ziel einer sich fortwährend

erneuernden Anpassungsfähigkeit [an den immerfort volatil sich instantan bildenden Intra-aktionen innerhalb der Mikro-
und Sozialraum einer 
pflegepflichtige gewordene Situation].
Dabei geht viel vom 
Charakter des Menschen
[nicht nur auf Seiten des pflegerischesn Subjekts] verloren, 

er verliert seine Eindeutigkeit und Bestimmbarkeit.

(zitiert bei R. Nitsche "Überdrußgesellschaft" S. 342)


Es ist das pflegerische Subjekt

gegeben und aufgegeben,

"das Potenzial, zu einer illusionslosen 

interpersonalen Ethik zu gelangen, 

die sich am „realen“ Kern 

des Problems orientiert"

und somit als Herausforderung

ein vom situativen Moment 

geprägte und geprimte

Verantwortung in Erscheinung 

tritt - mithin mit der Leerstelle 

als fordernde Fiktion.


Leerstellen figurieren vielförmig. 


Vergleichbar mit ein fehlendes 

Familienmitglied in einer 

gesellschaftliche Gruppe. 

Dieser wird sehr wohl vermisst 

(was “zu denken Anlass gibt”)


Leerstellen locken konjekturale 

Notationen bzw. Mutmaßungen 

hervor in Richtung 

“Ist die heile Pflege-Welt noch in Ordnung?” 



Biotopic Disruption


Leerstellen nötigen jedoch 

nicht im eigentlichen Sinne 

zwingend zu Caring-Einsätze. 

In der Pflegeanamnese 

(biotopic disruption) ist deshalb 

diagnostizierende Wahrnehmung 

unerlässlich, weil sie Aufschluss gibt 

zu den Vielheit und Vielschichtigkeit 

einer figurierte Familie- bzw Pflege-Situation. 


Löchrige Verhältnisse sind 

nicht triviale Interkalationen 

(Einschiebungenen). 


Sie können, pfadabhängig, 

verschachtelt und geschichtet,

wie Emmentaler Käse, als

durchlässige Handlungsebenen

übereinander liegen. 


So durchlässig “löchrig” kanalisiert 

und strukturiert, dass der kugelrunde 

Lebensimpuls, wirklich kugelrund gedacht, 

von der obersten, durchlässiger Schicht 

(nennen wir es die Gesellschaftsschicht) 


bis zum untersten persistenten Schicht 

(nennen wir es der persönliche 

Bereich der Körperpflege) 

als Passung durchläuft 

ohne dass der kugelrunde [Pflege-] Verlauf 

gehindert, der [Durch-) Fluss 

des Lebens gestoppt und angemessene, 

sinnvolle Teilhabe verunmöglicht wird. 



Einpassungen


Das pflegerische Subjekt ist dann auch 

das Erzeugnis verschiedenen 

vielfältige Bruchlinien.


Eingepasst in interpretierenden Abläufe 

einer symptomale Literalität, 

dessen Handlungslogik wesentlich 

von sein Bewusst gelenkter, 

gestaltungsbefugter Vor-Macht und 

Vor-Recht zur Teilhabe bestimmt wird,

die es mit Wort und Tat von der 

Meta-Ebene bis hinunter 

ins körperliche als Platzhalter einnimmt. 


Unter dieser Aspekt beleuchtet 

ist das pflegerische Subjekt 

eine Profession, ein Bekenntnis, 

eine Zugehörigkeitserklärung zu 

einem pflegerisches Handlungskollektiv 

in deren Mitte er agiert als  

Gesundheitsexperte seiner Selbst. 


Dort beginnt die  Geburtsstunde des 

Prosumenten, wo der Abschied vom 

passives Betroffensein eingeläutet wird. 





Anpassungen


Dort steht die Wiege des 

pflegerischen Subjekt wo 

ergebungsvolles, reaktionäres sich 

einbetten in einer bemitleidenswerte und

bequeme Opferrolle verlassen wird 


und ein Subjekt-Raum neu 

aus der Taufe gehoben wird. 


Gekennzeichnet von eine Subjektivierung 

als Ent-Identifizierung, 

das Losreißen von seinem angestammten 

Platz im überfürsorgliches, 

bevormundendes Pflegesystem, hin zu 

einer ihm eröffnete Handlungsraum 

in seiner attributiven Lebenswelt, 

wo er mitgezählt wird. 


Mitgezählt, nicht nur weil er es wert ist. 

Vielmehr zählt das pflegerische Subjekt 

dazu, weil es in der Lage ist, 

sein Anteil innerhalb der Pflegewelt 

als In-Bezug-Setzens seines Anteils 

gegenüber ein Abwesenheit seines 

Anteils mit verrechnen zu lassen; 

nie wieder eine Rechnung ohne 

der Mehrwertfaktor des mitzählende, 

mitgestaltende pflegerische Subjekt! 

Vom Payer zum Player 


ist die Passung 2021 ff.


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