Avantgardisches Spektakel
Pflegekunst, figuriert in Film
und darstellenden Kunst unterliegt
einen doppelten Rückkopplungseffek:
1) genauso wie der Porträtmaler
auch immer ein Teil seiner selbst
im Bild mit hinein malt, färbt Caring ab.
2) Pflegekunst ist zudem
gezwungenermaßen Avantgarde;
Kunst, die nicht existiert.
Ihre Avantgarde ist ihr verschwinden.
Die technische Seite der Setting
eröffnet eine Dimension
kommunikatives Handelns,
wobei die ausgeübte Tätigkeit
selbständig ausgeführt wird.
Zugleich wird diese Setting
in zwei unterschiedliche
und miteinander verbundene
Tätigkeiten aufgespalten:
in ein causa efficiens
(causa instrumentalis)
und ein causa finalis.
Caring wird beim ephemeren
Pflegeereignis (Cure) kongruent
durch instrumentalisierte Handlungen
sowohl effektiv angegangen,
wie auch zielführend (finalis); die
Gesunden brauchen keine Pflegekunst.
Der ephemere Aspekt - das temporäre - mithin das beabsichtigte Verschwinden des pflegerischen Subjekt bei gelingender Pflege,
lehnt sich an der Vorstellung von Derek Parfit an.
In sein Buch: Reasons and Persons (1984)
verficht Parson die naheliegenden
Vorstellung, dass das menschliche Leben
nicht apriori zu rubrizieren ist
unter der Identität der Person.
Der pubertierende Jugendliche ist
geradezu eine Person für sich - und ähnelt
das pflegerische Subjekt wie ein Ei das Andere. Ist die Pubertät beendet, verschwindet auch das von hormonüberschüsse gequalte Profil und tritt das neue Bild des Erwachsenen hervor.
Gleichwohl wird Charles Taylors Auffassung
vertreten (Quellen des Selbst - Ffm 2018, S. 97ff.)
der hier lediglich Phasen einer Entwicklung
wahrnimmt, die als sedimentiertes Selbst
später im Persönlichkeitsprofil ihren
Niederschlag findet.
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