Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Dienstag, 19. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 27 [e] - Gut aufgehoben

 


Gut Aufgehoben


Gelingt attributive Caring 

eine entscheidende Richtungswechsel 

zum Besseren, muss man auch 

stets dafür gewappnet sein, 

dass es, bei optimaler Verlauf, 

keinen pflegerisches Subjekt

mehr gibt.

Dann, wenn irgendwann 

der Covid-19 Infektion vorbei, 

oder die neurologische Störung 

behoben ist hat es sein Ende. 


Dann unterbleibt hilfreiches 

Unterstützen bei

der Nahrungsaufnahme 

als Betreuungsmaßnahme etc. 

Wenn ein gutes Ende erreicht, 

ist das Pflegerische Subjekt 

wirklich Gut aufgehoben


Bei fehlenden Bedarf geht 

das manifeste Erscheinungsbild 

des pflegerische Subjekts unter 

und bleibt allenfalls latent vorhanden. 


Der Term “aufgehoben” verweist 

hier auf einen Pflegestatus, 

die bei Gesundung inexistent wird. 

Keine Begebenheiten mehr. 

Keine Kausalitäten oder sonstige 

“Urheber” die schlechte Karten

im Pflege-Pokerspiel ausgegeben. 

Das Spiel ist aus. 

Keine Symptome, 

kein Bedarf, 

keine Zuwendung.
Zu den dynamische  Daten,
die unter dem Kategorie
"Gut Aufgehoben" fallen
schreibt Latour: „Konsequenterweise
sollte man niemals von Daten
(also »Gegebenem«) sprechen,
 sondern immer von sublata
(also »Erhobenem«).“

(LATOUR, Zirkulierende Referenz, 55. )





Pflegetisch 


Der Pflegeplatz bzw. kartographierte 

Einsatz wird genauso aufgehoben 

wie “ein Tisch wird aufgehoben” - 

dieses Idiom gilt für ein beendete 

Mahlzeit und passt bestens. 


Ergänzend an Kant’s Lektüre 

angelehnt sei hinzugefügt, dass das 

Erhabene und Aufgehobene Geschwister 

des Geschmacks und des Schönen sind. 


Sie entstammen der

Familie der Universalien, 

deren DNA bzw. genetische Code 

darin besteht, dass sie als Begriffe 

Darstellbar sind (kommensurabel) 

aber nicht unmittelbar; sie kann nur 

konsensual (sensus communis) - 

in der Idee der Gemeinschaft 

(Gemeinsinn) aufgerufen werden. 


Niemals wird sich ein Beweis 

in der unmittelbare Darstellung 

auffinden lassen, ob das Erhabene, 

wie immer Gut Aufgehoben, oder die 

Schönheit und der Geschmack (Gusto)

das ist, was es sein soll. 




Fortschritt


Da mögen noch so viele Kochsendungen 

“The Taste” & Co. um die Gunst 

des Publikums buhlen - in Wirklichkeit 

bleiben normative, attributive (beigegebene) 

und temporäre Begebenheiten 

immer nur mittelbare Darstellungen, 

Parteigänger des Wahren, 

Guten, Gerechten und andere, 

Normativität erheischenden Universalien, 

die heterogen zur Leerstelle 

unsere Wahrnehmung stehen. 


Heterogen im Sinne einer 

paradoxe Haltung zu vorgefundene 

Leidewegungen, die sich Formlos 

jenseits der Erfahrung, 

auf das erhabene Gefühl anspielt, 

wobei das Erhabene als Zeichen 

und Indikator der freie Kausalität 

fungiert, deren ectypische Beweiskraft 

darin besteht, dass eine kongruente

Weiterentwicklung der Pflegekultur 

ihre Quellkraft entnimmt aus 

dem Wissen um den Fortschritt, 

die sie in den Streit 

der Fakultäten erzielen wird, 

weil es Widerständigkeit als 

Copingstrategie in Anschlag nimmt.


“Es gibt Fortschritt” - 

der kritische Symbolanalytiker kann 

diesen Satz immer dann legitimieren, 

wenn er ein Zeichen (Signatur) 

präsentieren kann, das als Referent 

der Assertion (Versicherung) dient. 

Aber der Pflegekraft kann

nicht sagen, wann sich derartige

Signifikanten (Gegenstände)

einer Pflegefortschritt darstellen werden. 





Evidenz Basierte Praxis


Im pflegerischen Ereignisfeld

findet professionelle Pflegepräsenz

stets nur Gegebenheiten,

niemals Zeichen.


Die Pflegekultur stellt sich

als Versicherung einer

wahrgenommene Fortschritt

nur dar mittels die Pflegefälle,

und diese wirken zu Gunsten

des pflegerischen Subjekts

nicht als Beispiele und

noch weniger als Schemata, sondern

als komplexe Hypotyposen

(Evidenz - Versinnlichungen). 


Je komplexer, desto sicherer,

getreu des pflegerischen Imperativs:

“Sie offen für Veränderungen,

damit die Anzahl möglicher

Optionen Größer wird.”


Unter Hypothesis, gleichbedeutend

zu Evidenz, verstehen wir mit Quintilian 

eine anschauliche Beschreibung

eines Gegenstandes, bei der der Zuhörer

den Eindruck bekommt,

diesen vor Augen zu haben.


Durch eine Hypotyposis kann somit

eine Aussage überzeugender verdeutlicht

werden, was in der Alltags-Praxis

die Normalität ausmacht, wie sie

im Rahmen professioneller Caring

genutzt wird im Rahmen ihre

offene kommunikative Handlungen. 


Dieser Aussage, in ein anderes Korsett

geschnürt erhält das Etikett Hypotyposis.


Evidenz in dieser Typologie

ist eine Versinnlichung und

»Anschaulichmachung des Gedachten” 

die in EBP-Format die Kerngedanke

einer aussagefähiger 

Pflegedokumentation unterliegt:


die Realität des pflegerischen Subjekts

zwischen den Zeilen angemessen

zur Anschauung zu bringen

mit all seinen Sinnen und Ansinnen.





Das Erhabene


Quartierpfleger die sich als

Symbolanalytiker und Auftrittsmenschen

verstehenunterwerfen ihre Pflegepräsenz

einer Re:vision um “Pflege am Boden”

in die Sphäre des Gut Aufgehoben

zu transferieren.


Sie: 


“wollen das Erhabene und Unsagbare, 

nicht nur das Schöne und Neuartige - 

etwas mit der Vergangenheit Inkommensurables,

nicht einfach eine durch Umordnung 

und Neubeschreibung wiedergewonnene

Vergangenheit. Sie wollen nicht nur die

sagbare, relative Schönheit der Umordnung,

sondern die unsagbare, absolute Erhabenheit

des Ganz Anderen; sie wollen die Totale Revolution.” 


Ihr einzigstes Problem: nach Überwindung 

einer weisungsmächigter Autoritätsgläubigkeit 

sich nicht in Däumlingsstiefel

eigenmächtiger Autorität quetschen 

zu lassen oder selbst darein zu schlüpfen


Hegels Schlusssätze seiner 

“Phänomenologie des Geistes,” umgemünzt 

auf das Pflegerische Subjekt liest sich so:


“In der Tat ist nur in diesem unendlichen 

Urteile über das pflegerische Subjekt 

das Ding gelingender Pflege Gut aufgehoben;


Caring ist nichts an sich, 

es hat nur Bedeutung im Verhältnisse, 

nur durch das ICH des pflegerischen Subjekts 

und seine Beziehung auf das pflegerische Selbst.” 




Unendlichkeit


Pflegephilosophie hat Hegel Vermächtnis 

mutatis mutandis aufgegriffen

und weiterentwickelt; sie findet sich

bei Hegel ebenfalls als Resultat

auf der letzte Seite seiner Vorlesungen

zur Geschichter der Philosophie,

die auch eine Geschichte

der Pflegephilosophie gut anstünde: 


“Man muss sich erheben 

a) über die Kleinigkeiten

einzelner Meinungen,

Gedanken, Einwürfe,

Schwierigkeiten; 


b) über seine eigene Eitelkeit, 

als ob man etwas Besonderes gedacht habe. 


Denn den inneren substantiellen Geist 

erfassen, dies ist der Standpunkt des

Individuums [des pflegerischen Subjekts];

innerhalb des Ganzen 

sind sie wie Blinde in demselben, 

der innere Geist treibt sie.” - 


“Das Ziel ...ist

das Gut aufgehobene Tiefe …

dieses Entäußern

des insichseiende Ich

[pflegerisches Subjekt]

zu Erinnerung 

und Organisation. 


Ihre Aufbewahrung nach der Seite

ihres [individuellen] freien, i

n der Form der Zufälligkeiten

erscheinenden 

Daseins [Daten der ATL] ist d

ie [Pflege-] Geschichte …

organisiert als Phänomenologie, 

als die Wissenschaft des

erscheinenden Wissens; …

sie bilden die Erinnerung 

und die Schädelstätte 

(gemeint ist Golgatha, hier

übertragen verwendet

als Kreuzpunkt der Geschichte)

des absoluten Geistes,

die Wirklichkeit,

Wahrheit und Gewißheit

seines Throns, ohne den er

[nl. das pflegerische Subjekt

als absoluter Begriff] 

das leblose Einsame wäre;

nur aus dem Kelche dieses

Geisterreiches schäumt ihm

seine Unendlichkeit

(Friedrich Schiller).” 


José Ortega y Gasset sagt: "Der Christ verneint die Realität

der Welt, der übrigen Geschöpfe,

des Staates, der Gesellschaft, seines Körpers.

Und erst wenn er all dies getilgt hat

- reine auf sich geworfene Einsamkeit -

erst dann fängt er an,

sich wahrhaft am Leben und seiend zu fühlen.


Warum? Eben weil die Seele

als einziges geblieben ist, allein mit Gott.

Deswegen ist das Christentum die

Entdeckerin der Einsamkeit als der

eigentliche Substanz der Seele. 

Ich sage ausdrücklich: als Substanz der Seele,

auch wenn keiner meiner Leser

das auf Anhieb verstehen wird,

was das heißen soll." 


Ortegas Aussagen (in “Was ist Philosophie?”, München, 1968, S.175)

sind identisch beim pflegerischen Subjekt der Fall

im Falle seines Pflegefalles:

das auf sich geworfen sein,

um einsam wie eine abgeschnittene Traube

im Kelter getreten, geschubst, gedrängt, gezwängt und gestoßen zu werden; aber nicht um in diese Einsamkeit

zugrunde zu gehen, sondern um gereift hinüberzufließen in den Weinkammern unseres HERRN.

Das ist zutiefst Metabletica,

Changemanagement und Kehre

- Quasimodogeniti - im besten Sinne des Wortes:

aus dem häßlichen Entlein im Krankebett

wird einen königlichen Schwan.




Foci imaginarii


Caring, so komplex wie konkret,

vermag nicht ohne die vom Philosophen

benannte “Foci imaginarii”

eine Mediatisierung des Realen

durch zu führen, mithin auch diese

nicht in [autopoietischer] digitale

Prozesssteuerung  zu nutzen.

Die pflegerische Wirklichkeit

adäquat darzustellen bedarf es

Reflexionen zum unspektakulären

Gebrauch regulative Ideen.


Caring kann nur dann folgerichtig

ihr Vermutungswissen als

stilles Wissen nutzen, wenn sie

anhand der aktuell in Erscheinung

getretene Symptome vorwegnehmend

(antizipatorisch) eine Entwicklung als 

Hypotypose innerlich vorwegnimmt.


Ein Lied wird angestimmt -

(z.B. Ode an der Freude) und ihr Ablauf

und Wirkung schon erahnt

nach den ersten Takten.

Wenn dann in der Darstellung

“Etwas stimmt nicht” und moniert wird,

ist es Sache des Interpreten

das Lied als große Kunst

oder als Murks zu verkaufen. 





Hypotyposis


Caring mit Cicero will hier sagen:

Hypotypose im Pflegeprozess nutzen

als »subiectio sub adspektum«

um das [pflegerische] Subjekt sach-

und fachgerecht »Vor-Augen-zu-Stellen«.


Kurzum um “unsichtbare”

(inkommensurable)

Caringstrukturen und

Methoden zu versinnlichen.


Wenn Latour den Begriff hier

“immutable Mobiles” verwendet

und praxeologisch und

pflege-soziologisch die Rede ist von

instantane intersubjektive Entitäten,

dann ist diese Versinnlichung gemeint.

Sie findet sich als Kunstform

im Informell typisch abgebildet:

z.B. in Pollocks berühmte

tröpfelnde Verläufe (Dripping).


Pollock und Protagonisten

hinterlassen Eindrücke und Fragen.


Kant hinterlässt Ausdrücke

mit explizite Antworten: 


”Versinnlichung, ist zweifach:

entweder schematisch,

da einem Begriffe,

den der Verstand faßt,

die Anschauung a priori

gegeben wird; oder symbolisch,

da einem Begriffe,

den nur die Vernunft denken 

und dem keine sinnliche Anschauung

angemessen sein kann,

eine solche untergelegt wird,

mit welcher das Verfahren

der Urteilskraft demjenigen,

was sie im Schematisieren

beobachtet, bloß analogisch ist, 


das ist, mit ihm bloß

der Regel dieses Verfahren,

nicht der Anschauung selbst, 

mithin bloß der Form der Reflexion, 

nicht dem Inhalte nach übereinkommt.” 




Narrativ


Doch so bedeutsam versinnlichen 

und Sedimentierung kongruente
Uno-Actio-Handlungen zu Entitäten 

Rechnung zu tragen ist:

in der “Poetik des Raumes” (Bachelard)

heißt Intersubjektivität auch immer

den Begriff der leibliche Person 

besonders im Blickfeld zu nehmen. 

Das gilt inbesondere im Bereich
Quartierpflege mit Schwerpunkt

Dementia-Care:

 

Ohne eine Verankerung

in der leiblichen Subjektivität

des Patienten selbst bleiben

Inhalte, Zuschreibungen,

narrative Ersatzkonstrukte

oder stellvertretenden

Interessenwahrnehmungen

doch ohne hinreichende Basis. 


Leiblichkeit und persönliche Identität,

haben eine elementare Bedeutung 

für eine personzentrierte Pflege.


Bei Daseinsversorgung am Bett werden

Verhalten- und Ausdrucksformen

dort unmittelbar erlebt.

Direkt heißt hier zuerst, basal,

leiblich und körperlich. 


Das pflegerische Subjekt bleibt

bei aller verobjektivierendes

evidentielles “Sichtbar-Machens”

der sterbliche Mensch.


Mit seine persönliche Identität

und sein Selbstsein manifestiert 

sich das pflegerische Subjekt

noch bis zum letzten Atemzug

eine Kontinuität als Person,

der nur im Zusammenhang

eines Lebens besteht und

bestand hat.


Zu eben diese Lebens- und

Pflege-Welt gehört eine

ununterbrochenen Zeitlichkeit

des Leibes unbedingt dazu

(Fuchs).





Symbol


“Die symbolische ist nur eine Art 

der intuitiven Vorstellungsart. 

Die letztere (die intuitive) kann nämlich 

in die schematische und in die symbolische

Vorstellungsart eingeteilt werden. 


Beide sind Hypotyposen, 

d.i. Darstellungen (exhibitiones): 

nicht bloße Charakterismen,

d.i. Bezeichnungen der Begriffe

durch begleitende sinnliche Zeichen, 

die gar nichts zu der Anschauung 

des Objekts gehöriges enthalten, 

sonder nur jenen, nach dem Gesetze

der Assoziation der Einbildungskraft,


mithin in subjektiver Absicht, 

sind entweder Worte, oder sichtbare

(algebraische, selbst mimische ) Zeichen, 

als bloße Ausdrücke für Begriffe.” 


Fn. [Kant] “Das Intuitive der Erkenntnis 

[das antizipative {Lateinisch} oder

pro{kata}leptische {Griechisch}

‘zuvorkommen’ {Deutsch}] muss 

dem Diskursiven (nicht dem Symbolischen)

entgegengesetzt werden. 


Das erstere ist nun entweder schematisch,

durch Demonstration; oder symbolisch,

als Vorstellung nach einer bloßen Analogie.”





Synergie


Auf diese Passage bezieht sich auch: 

Karl Jaspers in sein

“Allgemeine Psychopathologie”

Berlin (1913) Sinn und zweckgemäß. 


Denn die Synonyme

von Hypotyposen sind

enárgeia und evidentia und sind die

gleichen Struktur des verpflichtet:

das “Lebendig-vor Augenstellens.”

Das Dargestellte muss sensorisch

konvivial empfunden werden,

lebhaft und in in seiner Wirksamkeit

(energeia) beschrieben werden. 


Sie suggerieren Vollmacht

in der Darstellung. Youtube-Präsenz.

Unmittelbare Anschauung.

Gleichnishaft instinktives Erfassen.

Sofort (instantan) korrekt übertragbar. 


Video-Clip’s bei Youtube und Whatsapp

sind so impulsiv, dass ihre fesselnde

Präsentation systematisch geschickt

ihre Medialität, also ihr Erzeugtsein

für und durch das [pflegerische MMW]

Subjekt verbergen. 


Das Gemüt wird durch das

Schauspiel, das das Subjekt

sich selbst bietet, affiziert.

Der Betrachter schaut gebannt

auf sein Handy ohne zu realisieren,

dass sogar banale Video’s Resultate

eines Zuschnitt flimmern lassen.

Auf Knopfdruck vorführbare,

aufgezeichnete Sequenzen.

Auch Simplizität ist mehrfach gefiltert.

Womöglich mit der MAXI-Filter-Trichter

überhaupt: das im Bild nicht erfasste;

schlechthinniger Lücke und Leerstelle.


Sind Leerstellen nur eine Kopie

des unbewussten, sog. blinden Fleck,

oder ist "Weglassen" eine Manipulation

der radierte, reduzierte Wahrnehmung

mittels Projektion einer verkürzte

und verkümmerte Ersatz-Wahrnehmung?!




Tableaux Vivant 


Kant und Jaspers hätten wahrhaftig

keinen besseren Terminus finden können 

als das der Hypotypose um medialen

Präsenz-Prozesse zu beschreiben.


Schade, dass Kant und Jaspers

Skypen mit Smartphone oder iPad

noch nicht einmal als 

Super-Science-Fiction

in ihre Vorstellungswelt

aufmarschieren ließen.


Mit digitale Übertragungsmedien

lässt sich konviviale Präsenz

veranschaulichen wie nie

zuvor in der Menschheit.

Die Theologin Petra Bahr, seit 2020

Mitglied des Deutschen Ethikrates

traf in “Darstellung des Undarstellbaren”

2004 noch Aussagen, drei Jahre

vor Introduktion des iPhones -

gut beschrieben, und zugleich Lichtjahren

von unsere WWW-Realität entfernt. 


Bahr erläuterte den Begriff

Hypotypose umsichtig, indem sie

anführte, dass seit dem 18. Jahrhundert

Hypotypose auch mit den Begriff

des Tableaus übersetzt wird.

Damit also jener Malerei,

bzw. emblematische Figuration gemeint,

die ganze Erzählungen diaromatisch

[Guckkastenartig] in ein

3D-Bilderwelt versammelt. 




Fluxus 


Performance, Happening, Fluxus

als Formen spontaner Auftritt

ist kaleidoskopisch verfremdete

Kunst der Postmoderne.

Caring pflegt mit Vorliebe eine

"Neue Realismus" die die Ära

der Postmoderne abgelöst.


Gut gepflegte "Neue Realismus"

hat den Vorzug die Darstellung

des Undarstellbaren aus den obskuren

Sphäre des DaDaIsMus heraus zu lösen.


Ihr Ereignisfeld als Performance

kennt manche dekadente Anmutungen.

Sie findet ihren Weg sogar in Dekadenz

und korrumpierte Alltags.

Ihr Performanz der Normalität als

neue Sachlichkeit des 21. Jahrhundert

ist auf ihre Art BodyArt figuriert in

formative Alltagsgegebenheiten.


Die Unzahl aller Youtube Clips

versinnbildlichen unsere

Welt-Anschauung als Performance

voller petrifizierte "Spontanitäten."


Die Pflegewelt unterliegt der Gefahr

zum infinitiven Spielfilm zu verflüchtigen.

Indem selbständiger Pflegepräsenz

durch programmatische "Happenings"

at bedside Bewusstsein und Wahrnehmung

des pflegerischen Subjekt schärft

verhindert sie das "im Aufzug

stecken bleiben" und die Pflege

im Milieu einer negative Denkspirale,

die den Alltag einzuzwängen beliebt

in eine defätistische, pausenlose

Dauerschleife ohne Exit à Hirschman.





Readymade


Dichterische Metapher und digitale

Mechanik versinnbildlichen Pflegepräsenz.

Progressive Pflegekunst wird

das pflegerische Ereignisfeld

shiften. Das wird gelingen,

indem alle verrichtete

Uno-Actio-Handlungen arte legis

Caring zu Lebens- und Pflegekunst

umgestaltet. Lokal vor Global.

Methode und Muster: Gig-Economy.

Indem ein Aktor / Akteur

im Sinne einer Pflege-Ko-Pilot

persönlich sein Beitrag leistet,

um Care zu ein interaktives

Geschehen umzuformatieren.


Das gelingt mittels

readymade-Pflegepräsenz

im Quartier. Pflege und Zuwendung,

die sich als infinitive Pflegeprozess

gruppiert, ringsum den Prosumenten

als Sozialfigur 

des pflegerischen Subjekts. 


Und so frage auch nicht: 

was machts, daß Wirkungen, 

die du diesseits in die Außenwelt gezeugt, 

die über dich hinaus sind, 

dir mehr als irgendwelche andere, 

die über dich hinaus sind, 

noch zugehören sollen. 


Das machts, daß jene vielmehr 

als diese von dir ausgegangen. 


Gut Aufgehoben:


Jede Ursache behält ihre Folgen als ewiges Eigentum. 


Im Grunde aber waren deine Folgen 

nie über dich hinausgegangen; 

sie bildeten schon die diesseits die unbewußte, 

nur des Erwachens zu neuem Bewußtsein 

harrende Fortsetzung deines Wesens.


Fechner




Immersion


Moderne Caring steht

weder über die Dinge,

noch parkt sie ohne Standort

und Standard weisungshungrig

in Hab-Acht-Stellung.


Daseinsversorgung im Quartier taucht

stattdessen in die Lebenswirklichkeit

des pflegerischen Subjekt ein. 

Ihr Stichwort dabei lautet: Immersion.

 

Immersion stellt Anspruch

an der aktive Wahrnehmung;

es verspricht in erster Linie

etwas Neues, Spektakuläres.


Allerdings kann auch Irritierendes von

der Sinneserfahrung durch verfügbare

Technologien in Erscheinung treten. 


Pflegeereignisse werden gelesen als

symptomale Lektüre

sowohl analog wie digital.


Wahrnehmungen von Daten,

die evident, kongruent und

irritant erscheinen können.


Genau so wie sich die empirische 

Lebenswelt darstellt, sooft

mit offenen Augen und wachen

Sinn ein professionelles Eintauchen

im pflegerisches Ergeignisfeld

als Immersion und

Datenmining angesagt ist. 




Pflege 4.0


Quartiernahe Pflegepräsenz

entwickelt sich inmitten ein

(www) Netz von Daten und

Informationen, die mehrschichtig

erlebt und erfahren wurden.


Empirische, geballter,

schnörkelloser Wucht,

an der Schnittstelle zeigt

sich das Pflegeereignis

als Bifurkation mit eigener Qualität.


Vielfach verkauft als Pflege 4.0.

Dargestellt als als Diagramm

divergenter, borromäisch strukturierte

enkaptische Kreisen bzw.  Reihen

und als oszillierende Handlungsebene

zwischen alternative Selbst

und flüchtige Weltauffassungen (Bauman)

in mediatisierten Umgebungen.


“Mit Immersion ist stets

der Charakter des Situativen

und Partikularen verbunden”


(Kasprowicz / Breyer, Immersion,

Grenzen und Metaphorik des

digitalen Subjekts, Siegen, 2019, S. 10).


Die Entwicklung visueller Medien 

generierten bis Heute ins Ungestüme.

Unsere Wahrnehmung gerät

an den Grenzen der 4. Dimension.

Zig-weitere Formen von

Illusionssteigerungen,

prägen unser Dasein

und entfalten ein Narrativ

inmitten die im präsentierten Bildfeld.





4. Dimension


Höhlenmalerei machten den Anfang. Altarbildern folgten als "Bücher für Laien"

(Gregor der Große zugeschrieben).

Isenheimer Bilderwelten standen

in rappelvolle Barockkirchen.


Es folgten Panorama, Cineorama,

Stereoskop, Laterna magica,

Diorama, Phantasmagoria, Stumm-,

Farb-, Geruchs und Tonfilm.

Dreidimensionale IMAX Kino und

Telematische Medien bis Computergames,

wie America's Army traten schlag

um schlag in Erscheinung.


Drop out von “erweiterte Wirklichkeiten”

durch Google Glas, Industrie 4.0

und Virtual-Reality-Headsets  

schufen magische und

produktionstechnische, virtuelle

Bildräumen.

 

Eigenständiger pflegerische Auftritt

kann 2021 ff. auf Antriebsmotoren verzichten.

"Wir trinken nur noch Wellen." (Serres)

Pflege mutiert zu ein parasitäres Präsenz.

Freiberufliche, med. Pflege erklärt

freimütig "das Ende der Substanz."

Langzeit-Planungen, Handbücher,

Dienstpläne mit Jahresurlaubs-Kalender

verkümmern und verdampfen.


In sein Leitartikel machte der Vize

Präsident der Boston Consulting Group

Rudyard Istvan 1988 ein

"zeitbasierten Wettbewerb"

geltend als vierte Dimension.


Diese 4. Dimension gälte es erfolgreich

bei Dienstleister und in der

Industrie zu implementieren,

"jenseits Produkt-, Markt- und

Wettbewerbsfähigkeit bei den Kosten"

Amazon und Alibaba gaben

der Probe aufs Exempel.


Daseinsversorgung in dieser 4. Dimension

geschickt realisieren zu können wird für

pflegerisch aufgestellte Entrepreneure und

Jumping People "Überlebenswichtig."

Denn Arbeiten in Minutentakt mit

rasend pulsierende Zeitfaktoren in der

dritten Dimension wurden schon

exzessiv ausgelebt - mit der Vorsatz: So - nicht mehr - oder Pflexit.




Annäherungen


Aus dieser Perspektive wird Geschichte 

erlebt als eine sich kontinuierlich 

wandelnder narrative Maschinerien.


Wir erleben, dass Organisationsformen 

und Materialien immer wieder 

vorangetrieben wird von der Faszination 

einer gesteigerte Aufmerksamkeit, 

die uns komplett, instantan,

“fix und fertig” unmittelbar konsumfähige

Illusionen vermitteln will und meistens

auch “Gewinnbringend” vermarkten möchte. 


In chaotische Verläufe Unsichtbares 

sichtbar machen - uns ‘postmoderne’

Narren “metaphysisch” narren, 

wie wenn Liebe, Arbeit, Schönheit,

Gesundheit etc. greifbare Entitäten wären. 


Wir erkennen einen schier

unendlichen Strom, in dem sich

bei näherer und angenäherter

Betrachtung selbst vermeintlich

gesicherte Entitäten verdampfen.


Unsere Bilderwelten

beschränken sich nicht aufs Kino. 


Sehen, erst recht pflegerisches

Sehen ist stets cinematische

Realitätswahrnehmung. 


Zusammenfügung unzählige Splitter

die sich immer neu arrangieren

und wechselfällig offenbaren

in einem Kaleidoskop evolutionärer

Medienentwicklungen.


Wir müssen sehen, was wir sehen,

sonst steigt auch bei gleißendes Licht

keine Sonne der Erkenntnis auf

über unsere Wahrnehmungshorizont.


Positiv nutzbare Konzepte im

Caringsektor stehen auch 2021

noch in der Schlappen und

Clogs der IT-Entwickler.

Höchste Zeit, Caring gehfähig

und hurtig auf den digitalen

Beinen zu stellen.




Symbolische Formen


Erst die Gesamtschau wird die 

unablässigen Energien verdeutlichen, 

mit der die Suche und Erzeugung 

immer neuer Illusions- und I

mmersionsräume im 

caring-indizierte Biopolitik 

zur Steigerung der gouvernementale

(Foucault) und visuellen Macht 

über andere verbunden waren. 


Es ist eine Evolutionsgeschichte, 

die zugleich auch ihre Verirrungen, 

Widersprüche und Abwege beinhaltet,

an deren Anfang wir erst stehen.


Wenn wir das digitalisierte Konzept

des pflegerische Subjekt entwerfen, 

gestalten und dessen Auftritt 

präsentieren im Kontext

persönlich erbrachter Pflegepräsenz

dann auch bewusst und

dankbar in Anlehnung an

Ernst Cassirer “Philosophie

der symbolischen Formen” 

3 Bde. 1923 – 1929 und Oliver Grau,

IMMERSION & EMOTION” Ffm. 2005. 





Entgrenzung


Die Entgrenzung der Wahrnehmung 

durch Immersion ist beim Militär Alltag, 

wenn in Washington auf dem Bildschirm 

die Drohne in Afghanistan 

in Echtzeit auftaucht; 


genauso agiert der Berliner Mediziner 

im Charité, wenn er den Kollegen 

im Herzzentrum Essen im OP 

über den Schulter schaut und 

das e-Skalpell mit Kamerabilder 

des OP-Roboters enggeführt 

beim Patienten ansetzt. 


Der narkotisierte Patient wird 

in unsichtbare Corpuscula, in 

virtuelle Datensätze zerlegt. 


Zeitgleich wird zwischen Berlin & Essen 

das Ereignis als intrasituativen Moment 

dekonstruiert und rekonstruiert.

 

Transversale Medizin - ohne Beamen.

Transient nur aufgrund protheische

Transformationen, durch verwandeltes

Gesichtsfeld mit Wrap-Geschwindigkeit.


Technisch raffiniertes, erweitertes sehen

lässt vergessen, das der Monitor zwar

ein wirklichkeitskonformes Blickfeld

ermöglicht, aber dass zwischenzeitlich

eben diese Daten des narkotisierten Patienten

durch ein Frankfurter Server gejagt,

dort kanalisiert, formatiert und

aufwendig aufgearbeitet wurden.

Mit ein einziges Ziel: um via

hocheffiziente  Konnektionsbahnen

in der 4. Dimension unsere

Cinemawahrnehmung zu realisieren.


Wir leben in eine entgrenzte Wahrnehmung,

ohne sie jemals verstehen zu können -

und das ist Gut so: wer kühn erklärt

Caring 100-pro zu verstehen

realisiert mit Sicherheit Q-Care

nicht selbst Zurhand,

auch wenn die Erklärung erfolgt

unter dem Signatur eines selbsterklärten

Homo Deus: vollverständliche Pflege

ist das ein transparente Hybris.





Server


Der Technoapparat: Server hier

und dort der servile Diener;


Readymade (Duchamps) und

Realmade als Sozialfigur.


Das unsichtbare Ungeheuer,

technisches Matrix und Monster hier


und dort das Muster der

Pflegekunst - als “Unperson”:


beide “Institutionen" Verdinglichen,

verkörpern Gedanken und Anschauungen

und lassen Ereignisse und Phänomenen

gerinnen zu "Entitäten.

Nach Victor Turner ist maßgeblich als Definition

einer “Institution” beschrieben in “A Dictionary of 

the Sozial Scientces [Gould & Kolb, 1964]. 


Von A.W. Eister beschreibt dort, Sozialstrukturen

seien Institutionen. Moderne Soziologen verfolgten

diesen Ansatz. Sie skizzieren, genau genommen

Sozial- [und Pflege-] Strukturen als eine Institution 

wenn sie mehr oder weniger einen

spezifisches Arrangement bilden. 


Entwickelt im Laufe der Zeit

aus verschiedene Arten und Formen 

der Interaktion von Menschen mit

bestimmten [Pflege-] Bedürfnissen in

jeweils voneinander abhängige Institutionen,

von dem es mehrere Arten im Umfeld

der Institutionen geben kann.


Hier hat Vielfalt ihre Heimat, weil

unterschiedliche Fähigkeiten in

höchst individuell geprägte

Auseinandersetzungen eingebracht

und realisiert werden wie

vom pflegerischen Subjekt beauftragt.


Das ist darum möglich und machbar, 

weil institutionelle Pflegepräsenz,

professionell erbracht von Symbolanalytiker 

mit ihre selbständige, autokonstituv

aufgestellte Institutionsstruktur jeweils

diversitäre Positionen besetzen und

unterschiedliche Fähigkeiten

und eigenwillige [Haupt- oder Neben-]

Rollen alsals netzwerk-schaffende

“Builder” und Local Player aufweisen.


Um mit verzaubernde Darstellungskraft

über unsichtbare Vernetzungen

Unsichtbares hypotypotisch

bzw. evident, klarsichtig

“vor-Augen-zu-stellen,”

zu “Gewärtigen” (Heidegger)

im Modus der Zeitgleichheit. 


Je inniger Caring digitalisiert,

je intensiver wird es

transversale Pflege und Zuwendung

gelingen durch gemeinsames,

immersives Eintauchen die Realität

in ein Transaktions Analyse aus

dem präliminären Bereich

einer Discounting heraus zu lösen.


Das bedeutet ein erweitertes

Gesichtsfeld nicht nur bei

geöffneten Bauchhöhlen

zwischen Berlin und Essen

oder im Hinblick der Spur

zu das körperliche des Anderen. 



Grammatologie


Immersion ist Sehen

und genau das im Blickfeld

zu nehmen, was eine unmittelbare 

Wahrnehmung eigentlich entzogen ist: 

die wahre Wirklichkeit - die zur 

instantane, intersubjektive

und intrasituative

Wirklichkeitsware mutiert. 


Das [Pflege-] OP-Ereignis wird virtuell 

zerlegt und tatsächlich

‘dekonstruiert’ wahrgenommen

als paradigmatisch relevante 

Semiotisierung des Referenten. 


Fernab lächelt Jacques Derrida

den Operateuren in Berlin und Essen zu;


in sein poststrukturalistischer

Grammatologie” ahnte und schwante er,

dass die “wahre Wirklichkeit” zu

verwandelbare Ware wird

und als solcher zur plausiblen

oder kritisches Bestandteil erwächst

in eine flexible Wahrnehmungs-Landschaft

mit Grenzen überschreitenden

Evidenz Basierte Praktiken -

incl. entgrenzte Pflegepraxis;

diese Methodik und Struktur

erhielt schon ein eingebürgertes

Kürzel (EBP),

so “selbsterklärend” wie ein EKG:

jeder "kennt" ein EKG

aber die wenigsten können es lesen. 


Bei pflegesensible Grammatologien,

bei Leibnitz “Kryptographien” genannt,

handelt von der [Pflege-] Kunst,

den Schlüssel einer eingehüllten Sache aufzufinden.

Wir brauchen diese Pflege- Grammatologien

und -Kryptographien,

die die Natur abzählt

und zugleich die Seele entziffert,

die in den Faltungen der Materie sieht

und in den Falten der Seele liest.


Ihre Typik ist “das Bild der Adern des Marmors:

Einmal sind die Adern die Faltungen der Materie,

welche die in der Massen

genommenen Lebewesen umgeben,

so dass der Marmorblock

wie ein aufgewühlter See voller Fische ist.

Ein andermal sind die Adern

die in der Seele eingeborene Ideen,

wie die im Marmorblock potentiell

enthaltenen gefalteten Figuren oder Statuen.

Die Materie ist marmoriert,

die Seele ist marmoriert,

beides auf unterschiedliche Weise”.

 

G. W. Leibnitz, angeführt von Gilles Deleuze in: “Die Falte. Leibnitz und der Barock”

Ffm. 2020, S. 12. Mit Quellenangaben ebenda.





Gaming


Leider vererbte Derrida uns zur Verifikation der EBP

kein Jean Paulsche “Konjekturale Selberlebensbeschreibung.” Konjektural - Vermutung / Deutung - ist pflegetypische Handhabe und Spurenlesen (Ginzburg): “Wie die ärztliche und historologische Forschung sind mögliche Erkenntnisse stets nur indirekt, indiziell und konjektural.” Ein Sherlock Holmes am Tatort ähnlich - der vom Abhub des Ereignises seine Schlüsse zu ziehen vermag weil er wie ein Jäger im archäologischen Dickicht der in Bibliotheken und  Asservatenkammer archivierten Faktizitäten den Spur des Eigentlichen (Täters) lesend Health Literacy) heraus zu spüren vermag.  (Nach Paul Ricoeur, “Gedächtnis, Geschichte, Vergessen,” München, 2004, S. 268)

Evidenz und Kongruenz sind nicht Deckungsgleich.


High-Tec auf höchstem Level,

wie Skype und Whatsapp wird auch von

postmodere Taugenichtse (á Eichendorff) benutzt

zum Abtauchen in Virtuelle Welten.


High-Tec koppelt und verkuppelt, 

nicht nur so lahm wie bei Parship

- (satte 11 Minuten).


Postmoderne Pflege-Grammatik

vermag als Medium Caring

hypotypotisch zu kanalisieren.


Ziemlich wertfrei nach Sinn und Nonsens.

EBP hat ihre Schattenseite

indem es klettenhaft hängt und klebt

als Datenschlick in Twitterkanäle & Co.

Grammatologien in kybernetische Bahnen

änswen politischer Machtsverhältnisse

(shitstorming - Virtuelles Sit-In - Flashmob)

und bieten diverse, schier unerschöpfliche

Möglichkeiten unsere Gesellschaft

der Gesellschaft disruptiv und re:volutionär

umzukrempeln (Schumpeter).

Abseits von Caring und doch nicht ohne

Inanspruchnahme identische Trajektorien


Die Corona bedingte Konferenzschaltungen

mit rückgekoppelter Onlinepräsenz 2020

lassen erahnen, welche Möglichkeiten

offen stehen für ein Caringsektor,

die sich zukunftsoffen bewegt

und sich mit eAkten etc. bewegen lässt.

Diese Gedankenansätze sind nur

als Fußnote erwähnt um die

“Versinnlichung” des Unsinnlichen

(und oft Unsinnigen-PC-Spiel)

kurz in wenigen Strichen skizzieren.


(NB Dass sinnfreie PC-Spiele unsinnig

sein sollen wird der Gaming-Sektor

mit Fug als Unfug bestreiten:

der Markt ist als Wirtschaftszweig

Milliardenschwer (Weltweit-Umsatz 2018

über 100 Milliarden Euro - Wiki);

der Konsole lockt mehr Leute vor dem PC

wie Mensch vor Kanzel in Kirchen und Kapellen.




Re:Repräsentanz


Ein Verweis auf sei erlaubt in Sachen

Hypotyposis und EBP und zwar auf

Alexander Gottlieb Baumgarten (1714 - 1762). 


Dieser hob in seinem Konzept 

der repräsentatio sensitiva 

den Aspekt der Simultanität hervor.


Damit kommt ein wichtiges

Charakteristikum 

der Hypotypose zur Sprache: 

sie erzeugt eine Ganzheitsuggestion. 


Kant kondensiert nun

diese Figur des Rhetorischen

auf ihre Tiefenstruktur. 

Die Struktur erweist sich als durchaus

geeignet für transitive Übertragungen 

in den Rahmen, wenn man ihre 

Rezeption durch Baumgarten voraussetzt. 


Diese Implizierungen ist schon 

deshalb ein leichtes,

weil Kant sich die Operationen des

Bewußtsein als Handlungsoperatoren

denkt (Stw.  gegeben / gemacht). 


Hypotypose ist gemäß seiner

Aufnahme der rhetorische Tradition

nicht das Bild als mentaler oder

sprachlicher Gehalt, also der Effekt.


Evidenz (Hypthypose) entstand

mittels metonymischer Verschiebung:

die Übertragung eines Wortes

auf einen nahen Sachverhalt.




Zeitbild


Das Verfahren der Bilderzeugung ist 

also das organisierte sehen was ich sehe.

Dadurch kommt das rhetorische Prinzip

des Bildgebens zum Ausdruck.


Anstatt der Benennung: z.B. Bett -


"erscheint das stählerne graue Gestell,

kühl und sachlich, fast erdrückt

von einer schwere, dreigeteilter Matratze,

zugedeckt mit milchblasser Wäsche,

die schon deshalb ein schmuddelig

faltiger Eindruck von Frische vermittelt,

weil es nur als billiger, drappierte Beigabe

des schwer atmenden Patient

zu dienen scheint, dessen schwach

glühendes fiebriges Gesicht mit

durchdringenden, schwarzen Augen,

die gesamte Aufmerksamkeit des

Besuchers in den Bann schlägt. 


in diesem Prinzip ist eine Vollzugstheorie

angelegt. Pars pro toto figuriert Hypotypose

zu ein Gestaltbegriff, die als Leitmetapher

bei Herder, Lessing, Kloppstock für

Figur und Schema avanciert.


Stärker noch: Weil Begehren

nach Bedarf an Pflege beim Subjekt

zum Objekt klein a wurde, als Ausdruck 

eine Wesenszugs des Menschen,

kristallisiert  Hypotypose temporär 

[im obligatory Passage Point - OPP],  

zu ein momentane, intrasituative 

schlechthinniger Metonymie des  Begehrens.“





Hyperrealität


Sie findet im Pygmalion-Mythos

ihr sprechendes Gleichnis:

der Bildhauer verliebt sich in sein Werk -

aus Marmor wird eine Hyperrealität.


Hypotyposis mit seinen unzähligen Bearbeitungen

weist stets einen Spur,

ein kühler Hauch und manchmal

sinnlicher Atem einer Transformation auf. 


Diese entgrenzende Hyperrealität

unsere virtuelle Wahrnehmung

der Wirklichkeit verschiebt

den imaginären Fokus stetig,

nicht nur bei Kant.


Der Sound unseres Lebens

wird mit Schieberegler gemixt

am Pult unserere Sinnen.


Sie skaliert von 1 - 10: zwischen geräuschloses

basales Fühlen und Empfinden nahe Null


bis hin zur komplex und verstärkt

überlagerte Overdubbings und Layerings

auf der Maximalskala 10 .


Das Drummerspiel des Pflegeereignis

erzeugt Rhythmen reiner Volatilität was dann

als heißer, spannungsreicher Sound

at bedside aus dröhnenden Musikboxen

erklingt und als Datensatz im Blackbox gelangt.


In dieser Zwischenraum fokussiert Caring

ihre sensuale und rationale Wahrnehmungen,

die das Prädikat Gut aufgehoben als

Melodie durchkomponiert und re:repräsentiert

mit oft barock verspielte Tempi:

Andante, Largo, Allegro con brio. 


So nimmt selbständiger Pflege

Kant zum Galionsfigur.

Denn es geht den Königsberger

in transzendentaler Absicht

ebenfalls um das Problem der

Gestalthaftigkeit bzw. der

Gestaltwerdung vom Undarsellbarem. 


Das Hyperrealität addaptiert

mit Charles Taylors "Hypergüter"

[die den Standpunkt abgeben von dem aus alles andere

abgewägt, begutachtet und beurteilt werden sollte]

sei der Vollständigkeit wegen erwähnt;

das auszuführen würde den Rahmen sprengen.

(Charles Taylor "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 124 ff.)





Transformers


Transformationen aus Marvels Studios

verlassen mit brachiale Gewalt

die digitale Werkstätten - ebenfalls

im Modus stetige Verwandlungen.


Eine phantsievoller Indiz für die Vielschichtigkeit

unsere wandlungsfähige Welt,

deren extrem nüchterne Wirklichkeit in

derAutostadt Wolfsburg in Erscheinung tritt. 


In der weltgrößten Autofabrik,

dessen Fläche größer ist wie der Staat Monaco,

sind ganze Fertigungsstraßen komplett Menschenleer;

beherrscht von monströse,

industrielle Robotern, die in Sekundentakt

eiskaltes Blech Leben einhauchen.

Gebändigter Fertigungskapazität: täglich 3.800 Autos.

Ausgespuckte, bunte, fahrbereite Autos.

Spektakuläre Knallbonbons für eine

Gesellschaft der Singularitäten. 



Kentauer


Auf den schmalen Grat zwischen

Wahn und Wirklichkeit (Dutton - lesenswerte Minutenlektüre)

dreht Caring ihr Skript

bzw. Plot zu ende.


Sie lernt von Psychopathen, Heiligen,

Anwälten, Mörder und nicht zuletzt

vom Superstar der Pflege selbst:

das pflegerisch Subjekt.


Er ist es der seine eigene Rolle spielt

und konfiguriert als  Prosument:

der geflügelte Kentauer.


Ein Mischwesen aus

Konsument und Produzent. 

Er, der ungeduldig auf den Pflegemarkt

mit seinen Hufen schart,

wenn er ungesattelt und

unbeachtet sich ins Abseits

gedrängt fühlt.


Caring mit transversaler Ansatz

kreiert sprungbereite,

verwandlungsfähige Menschen.


Das ist ds Geschäft des Symbolanalytikers.

Seine Gestaltungskraft, als Pflegepionier,

bringt den Prosumenten in seiner

je eigener Hauptrolle als Star ganz groß heraus -

um somit als Regisseur sich in

Reih und Glied von Spielbergs und

Riefenstahls Kumpanen einzugruppieren

in der ihm eigene Walk of Fame. 





Tingierung - Königsblauer Tinktur


Das Kentaur / Zentaur steht als Namenspate

auch an dem Taufbecken einer militärischen

Hundertschaft: Centuria (Latein). 


In weitestem Sinne des Wortes

präfiguriert der Kentauer 

als Real-Analogie und als 

emblematisch Figur, die zur 

Heraldik des Freelancers passt. 


Denn der selbständige Pflegekraft

als Freiberufler ist der prominenteste 

Verfechter einer primär 

patientenorientierte Caring.


Wirksam als freie Lanzenträger.

(Freelancer). Spritzen setzender

Spießgeselle in der Pflegelandschaft. 


Landsknecht im Heerlager

der pflegerischen Pappenheimer


Hascha, dort kommt  unsinnig

der Pflegepionier ganz grimmig,

Rennt über alle Zäun’ und Gräben,

Daß ihm gleich die Haar aufstäben.

Stellt sich, als wär’ er winnig

Kein Prügel, kein Stecken

Will gegen ihn klecken,

Noch unsere Kolben spritzig

Kein wagen, kein Wägen

Auch gar der Wundsegen,

widersteht wuchtigem Wortes ihm entgegen

Seht wie er drein geht hitzig.


Mit dem Kentaur im Wappen erhält

Pflegepräsenz sein unverwechselbares Kolorit.


Ihre Wappenfarbe trägt die Name Tinktur.

Tinkturen sind in der Pflege nicht nur

als Desinfektionslösung bekannt

(Mercuridibromfluoresceinlösung - Mercurochrom).

Es ist bezeichnend, dass mit dem Wort Tinktur

nicht nur Bezeichnungen sich vermischen,

[Heraldik / Medizin] sondern auch Inhalte

unter ein und derselben Namen

auf unterschiedliche Gebiete

Gut aufgehoben sind und

die Sache bei der Sache kongruent

und hypotypotisch darzustellen.





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