Pflege-Familie
Eine Leerstelle ist vergleichbar
mit die die Abwesenheit
von zwei Personen
einer 5 Köpfige Familie am Nachmittag:
die 3 Anwesenden sind genauso Familie,
wie wenn alle 5 Personen präsent sind.
Ist die die Familie am Abend
vollständig, dann zählen alle 5 Mitglieder
zusammen nicht mehr oder weniger Familie.
Der Begriff Familie ist völlig unabhängig
von deren Zahl, sie verändert nichts
an den jeweiligen Person
noch an der Außenwahrnehmung.
Zerrissene Familien und
getrennte Familien sind affektiv
im wahren Leben und Fakt genauso
wie im TV & Kino.
Eine heile Familie ist auch nie
nur dann gegeben, wenn alle brav
um den Tisch auf ihren
zugewiesenen Stühlen sitzen.
Blickfeld
Caring erhält Konturen
indem das Sinnbild eines
vereinzelte Person in sein Einbettzimmer der Inbegriff
wird eines familienfernen Heim-Insasse.
Familienferne Vereinzelung als Mega-Modernes Unterbrinungskonzept
mutiert förmlich zu ein
Negativ Merkmal: zu ein
beweglichen Metapher dass
in allen modernen Heimversorgung
wie ein Amen in der Kirche
gehört wird und als Altar
moderner Betreuungskonzepte dasteht:
Das Individuum, der freiwillig
seiner familiäre Bande aufdröselte
und in ein ebenso ungestörte
Ruhe verweilt wie in einer
entleerten Lebensraum gebannt ist
in seiner selbst gewähltes Einschließungsmilieu mit Vollversorgung.
Totalkomfort und total langweilig.
Der Mensch ohne Familie wird dadurch
nicht selten zu ein "depersonalisiertes"
Wesen dessen Selbstwertgefühl
schwankt zwischen dämmernde Passivität
und aggressive Forderungsverhalten.
Hier proakiv eine konviviale Beziehungsgefüge
zu schaffen und auszugestalten
konturiert die Bestimmung der Pflegekräft
der mit selbständiger Pflegepräsenz
Q-Care erbringt an eben der Ort
und die Stelle wo er beim pflegerischen
Subjekt einen elementaren Leerstelle ausmacht.
Denn Care listet nie
erstrangig Defizite und
Dysfunktionalitäten;
zuerst kommt der Person im
Blickfeld beim Subjekt nie
der Kranke, nie das Malheur.
Das alte Pflegemodell betreibt,
befürwortet und erbringt aufs beste
Gebrechlickeitskompensationskompetenz.
Leistungen nach erhobener Bedarf.
Zuförderst gucken was dran ist.
Pflegediagnosen erstellen.
Mittels abklappern von
physiopsychische Inventarlisten
und abhaken durchgecheckter
Pflege-Serviceheften.
Um dann, nach Checken
und etikettieren des Offensichtliche,
als Meta-Kompetente-Expertise
anzuordnen, was als prothetische
Maßnahme nützlich für eine
Vollversorgung sein muss.
Moderne Caring sagt nicht:
die Sonne geht auf/unter,
weil sie weiß, dass unsere Erde
sich um die fest verankerte
Sonnenachse dreht;
Caring bedingt diese
Paradigmenwechsel beim Sehen.
Nicht das WAS wir sehen,
sondern WIE wir sehen
macht den Unterschied.
Leerstelle
Niemals wird dem pflegerischen
Subjekt wirklich geholfen
wenn es nur befangen bleibt im
Wechselspiel von Zufälligkeiten,
die, aufgrund den ersten Anschein,
den irrationalen Wert einer
Konstante beilegen.
Der Blick auf der Uhr zeigt
zwar die verfügbare Pflegezeit
aber erklärt uns nicht die Pflegewelt.
Leonardo da Vinci repräsentiert
der ideale Pflegekraft
im Akteurskollektiv
indem er im Hinblick
auf diskursiv angehbare
kommunikative Handlungen
at bedside notiert:
»Wer disputiert und sich
auf Autorität beruft,
verwendet nicht seinen Geist,
sondern eher sein Gedächtnis.
Die Natur ist voll zahlloser
Ursachen die niemals
in die Erfahrung treten«.
Akteurskollektiv
Reden wir von der Pflegefamilie
benennen wir nicht nur der familiären Aspekt
mit der Perspektive des Geborgenen,
nicht nur das Akteurskollektiv mit der
Perspektive des Professionellen, sondern auch
der Aspekt einer Sozialstruktur des
Gemeinsamen - einer allein kann noch
so gekonnt Könnerschaft entwickeln:
es führt selten zum Erfolg
und meistens zu 'nicht ganzes und
nichts halbes' und oft zu Nix.
Um es mit Martin Buber auszudrücken:
ein organisches Gemeinwesen
[im pflegerischen Ereignisfeld]
- und nur solche können zu einer
gestalteten und gegliederte
Menschheit sich fügen -
[respektive eine humane
Pflegewelt organisieren]
wird nie aus Individuen,
[auch nicht in der
Konstellation selbständiger
Pflegepräsen mittels z.B. Symbolanalytiker]
sondern nur aus kleinen und
kleinsten Gemeinschaften
sich aufbauen; ein [Pflege-] Volk
[oder Akteuerskollektiv] ist
in dem Maße Gemeinschaft
respektive Pflegefamilie,
in dem es
gemeinschaftshaltig ist.
(Martin Buber, Das dialogische Prinzip, Heidelberg, 1984, S. 256)
Etwas weiter gefasst
bildet ein Akteuerskollektiv
nur dann eine echte Pflegefamilie,
in dem Grade, wie sie
»Echte Gemeinschaft und echtes
Gemeinwesen werden.
Dass lässt sich nur in eben
dem Maße verwirklichen,
in dem die Einzelnen wirklich werden,
und aus deren verantwortendem Dasein
sich das öffentliche Wesen erneut.«
Angesichts einer »in sich immer
strukturärmer werdenden Gesellschaft«,
wobei Martin Buber [S. 40] unter Struktur
»ihre Gesellschaftshaltigkeit bzw.
Gemeinschaftshaltigkeit« verstand,
sei die Abwendung von der Massengesellschaft
und eine Restrukturierung der Gesellschaft,
also Dezentralisierung
wie andererseits in die »Wiedergeburt der Gemeinde;
im Akteuerskollektiv eine Pflegefamilie gründen
ist dann auch eher Wiedergeburt,
und keine rehabilitative Wiederbringung«.
Letztere Kompetenz ist präfiguriert in
der Begrifflichkeit einer
Gebrechlichkeitskompensationskompetenz.
Ausgesuchte Caring, Cure + Core Gesucht
durch Disruption [Umschlag / Kehre]
[instantane intersubjektive Entität]
sucht den Autor - der Akteur -
Buber, Martin (1995): Pfade in Utopia,
S. 39f.: »[...] strukturreich ist eine
Gesellschaft in dem Maße zu nennen,
als sie sich aus echten Gesellschaften,
d.h. aus Orts- [Quartierspflege-] und
Werkgemeinschaften
und aus deren stufenweisen
Zusammenschlüssen aufbaut.«
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