Jedes Weltbild ist zugleich Wertbild.
(Ernst Topisch)
”Der Schnitt in unserem [pflegerisches]
Seins- und [Sendungs-] Bewußtsein,
der mit der Umwendung
vom ontologischen zum
periechontologischem Ansatz
geschieht, kann kaum
überschätzt werden.
Wenn keine Konstruktion des Ganzen
als Gesamtbild mehr gilt,
kein Weltbild absolut ist,
keine geschlossene
Kategorienlehre
mehr möglich ist,
so sind wir zurückgeworfen
auf das ganz Gegenwärtige.
In dieser Gegenwärtigkeit
vollzieht sich mit der Alloffenheit
und dem Allverbinden
der Vernunft die Schärfe
der Entscheidung der Existenz
in ihrem geschichtlichen,
unablösbaren Tun.“
Dieses transparente Weltbild ist die
konkrete Rahmung der Pflegewelt.
Es gibt kein “Bild der [Pflege-] Welt,”
das wir uns “machen”
Pflegekräfte sind keine Macher
sondern auf effektive Wertepraxis
setzende Gestalter und Beweger.
Bildwelt
Das Weltbild der Pflege,
wesentlich verstanden,
meint nicht ein Bild von der Pflegewelt,
sondern die [Pflege-] Welt als Bild begriffen.
Großes Kino. Panoptikum.
Mega-Blockbuster statt Meta-Stabilität.
Das intrasituativ Seiende
und intersubjektiv Gegebene
im Ganzen wird jetzt so genommen,
dass es erst und nur existiert,
sofern es durch den
vorstellend-herstellenden
pflegerische Subjekt gestellt ist.
Mithin: dramaturgisch
statt dogmatisch
in Bild gesetzt und,
spannend wie ein Thriller
produziert, auf der Leinwand
unseres Lebens
als lebhafte, belebende
und konviviale (Illich)
Pflege-Szenerie projiziert.
Diese Bilderwelt wird
individuell im Akteurskollektiv
ausgestaltet und besitzt
dazu noch den Vorteil
(in Schillerschen Sinne)
äquilibrierend harmonieren und
konsentieren zu dürfen,
statt zu parieren zu müssen.
"An jeder großen Komposition ist es nötig,
daß sich das Einzelne einschränke,
um das Ganze zum Effekt kommen zu lassen.
Ist diese Einschränkung des Einzelnen
zugleich eine Wirkung seiner Freiheit,
d.i. setzt es sich diese Grenze selbst,
Schönheit ist durch sich selbst gebändigte Kraft;
Voilà! Pflegedynamik in nuce!
Postkinematische Welten
Der Einsatz des
postkinematischen Dispositivs
in der Pflege, also das Erleben
synthetischer, digitaler Bilder und die
mimetische Übernahme dieser Bilder
im Innersten der Subjektivität,
ist nicht nur ein Merkmal von Caring
zu Gunsten des pflegerischen Subjekts,
es ist auch Kernbestandteil
von Online-Avataren.
So sehr west ("beseelt")
das Simulacrum (Lukrez - "ähnliches Abbild")
im Erscheinungsbild eines Avatar in
unsere Postmoderne, dass es zu ein
integrales Bestandteil unsere
Kommunikationsstruktur geworden ist;
die meisten Menschen wissen mit Kino-Bildwelten
(z.B. Terminator) eher ein inneren Bezug
her zu stellen, wie etwa bei Abraham, Gideon,
Paulus, Augustinus, Calvin und Barth.
Kinematische Bilderwelten wurden so
im Allgemeinen gesagt und gedacht,
zur Zustand unsere posthumaner Zeitlichkeit.
Dispositiv
Wenn wir von unsere Welt
ein Bild machen und im Akteuerskollektiv
uns konsensual orientiert verständigen,
idem wir Inskriptionen ko-kookurierend
und vorliegende analoge, symptomale und
digitale, EDV-Archivierte Daten Kollokativ werten
und zur Informationsgewinnung gemeinsam
mit den Prosumenten auswerten,
kommen wir nicht umhin,
den Begriff des dispositiv
in Anwendung zu bringen.
Mit diese pflegepraxistauchliches,
epistemologisches Instrument
verfügen engagierte
Care-Craftsman
über ein mächtiges,
pflegerelevantes Tool.
“Was die Welt zusammenhält
ist das Dispositiv als Assoziation und
performative Handlungsmacht.” (Van Dyk)
Van Dyk war übrigens
Projektleiterin zur Studie:
"Vom verdienten Ruhestand
zum Alterskraftunternehmer?
Diskurse und Deutungsmuster des
Alters in der aktivgesellschaftlichen
Transformation des Sozialstaats"
Damit können intrasituativ
Gegebenheiten genau so
wie die gegenwärtige Lage des
pflegerischen Subjekt
(und die des europäischen
humanistischen Subjekts,
das auf ihm beruht)
auf eine andere Seins-Ebene
Gut aufgehoben
werden.
Professionell durchgeführte
Informationsrückgewinnung
Zurhand (Heidegger)
erlaubt alsdann gemeinsames,
plausibles und zielführendes
kommunikatives Handelns
"Gelingender Pflege" in ein
Gesellschaft der Singularitäten
z.B. als eigenständig im
Akteuerskollektiv wirksamer
Quartierpflegekraft.
Performance
Gemeinsamer Auftritt anhand
Attraktoren des ANT-Systems,
aufs beste geeignet,
die Dispositive im
pflegerischen Ereignisfeld
nachhaltig im Sinne
des pflegerischen Subjekts
zu gestalten.
Mit Dispositiven sind sexuelle,
politische, juristische,
pädagogische, religiöse und
gegenderte Verhaltensmuster
und Wissensschemata gemeint.
Dispositive, die die Welt nicht nur
reflektieren oder repräsentieren,
sondern sie tatsächlich konkret
an die Bettkante konstituieren;
sie sind auf Vollzug, auf Performance
Dispositive sind Tools, Werkzeuge
in der Hand des Pflegepraktikers:
denn es kommt nicht darauf an
die Welt mit neue Pflegephilosophien
zu beglücken, sonder zu verändern:
Diskursfakten
Dispositive verstärken
und gewährleisten
die Ausübung von Macht
innerhalb des Gesundheitswesen;
sie beschreiben, erklären
und konstruieren zugleich
das pflegerische Subjekt.
Wenn zusätzlich der Begriff
der Gouvernementalität aufgerufen wird
(ein Terminus, der organisierte
Praktiken bezeichnet),
dann darum, um jene Mentalitäten,
Denkweisen und Techniken,
die das permanente
gouvernementale Eingreifen,
im Raum gemeinsames Wirkens,
innerhalb einer normierten
Arbeitsgemeinschaft
respektive ein autopoietisch
gesteuertes Akteuerkollektiv
aufrechterhalten.
Kinematische Konstitution
Begrifflich gefasst,
als Pflege-Avatar
gefasst und quasi erklärt als
modernes Q-Care-Manifest ist die
„kinematische Konstitution
des Bewusstseins“ so flüchtig
wie unsere Liquid Moderne (Baumann)
soziologisch apostrophiert wurde.
Kinematischer Pflegepräsenz,
die sich zentral um das
persönliche pflegerische Subjekt
figuriert dockt deshalb nicht ungerne
an Husserls Satz:
"Alles Leben ist Stellungnehmen."
Der Zusammenhang dieses Zitats
steht eng verflochten auf eine Ebene
mit Husserls Essay "Philosophie
als strenge Wissenschaft" von 1911.
Dort bringt Husserl Positionalität
und Vernunft in Verbindung
mit der Aussage:
»Die geistige Not unserer Zeit
ist in der Tat unerträglich geworden.
Wäre es doch nur die
theoretische Unklarheit
über den Sinn der in der Natur-
und
Geisteswissenschaften
erforschten ›Wirklichkeiten‹,
was unsere Ruhe störte […]
Es ist
vielmehr die radikalste Lebensnot,
an der wir leiden, eine Not,
die an keinem Punkte
unseres Lebens halt macht.
Alles Leben ist Stellungnehmen,
alles Stellungnehmen steht
unter einem Sollen,
einer Rechtssprechung
über Gültigkeit oder Ungültigkeit,
nach
prätendierten Normen
von absoluter Geltung.
Solange diese Normen
unangefochten,
durch keine Skepsis bedroht
und verspottet waren,
gab es nur eine Lebensfrage,
wie
ihnen praktisch am besten
zu genügen sei. Wie aber jetzt,
wo alle und jede Normen
bestritten
oder empirisch verfälscht
und ihrer idealen Geltung
beraubt werden?«
Diese Blockbuster-Definition ist
engegführt verknüpft
mit der hier verfolgten These,
dass die [Pflege-] Kultur
im Wesentlichen ein
mnemotechnischer
Zustand des Zeitstroms ist.
Das betrifft in konkretes “Minüteln.”
Stechuhrkontrolle. Zeitdruck.
Fix & Foxi Stoppuhrpflege.
Zeitkorridore.
Unser praktisches Leben
läuft wie ein Film ab,
bei der wir jeder Sequenz
immer irgendwie
dramatisch in Szene setzen.
Hochdramatisch natürlich
im Microraum am Bett,
als Ausnahmesituation,
mit das pflegerische Subjekt
als essentiell weisungsbefugter
Regisseur 'hinter' der Arbeitsbühne.
(x) “Zeit ist Geld” und
(y) “Geld ist alles was Gilt.”
sind x und y Achse mit dehnbare
Kalkulationsebenen beim Erfassen und
Erbringen wirtschaftlich sinnvolle,
angemessene und passender,
person-orientierter Pflege.
Trackingsysteme sind Fluch
und Segen: digitale Arrangements
kündigen DHL Paket-Lieferungen
exakt an;
praktisch lieferbare Q-Care on Demand
verhält sich dazu spiegelbildlich.
Pflegebudget
Caring, zeitgebunden im Korsett
effektive und effizienter Maßnahmen,
hat das Potential ökonomisch
verrechnet zu werden.
Als Einzelleistung oder zweckmäßig
gebündelt zu zusammenhängende
Leistungskomplexen.
Simpel und digital realsierbar.
Was Pizzalieferungen oder
Uber-Taxifahrten "hingekriegt"
wird zukünftig auch wesentlicher Teil
eines Pflegebudget sein,
optional zu Verrechnungen und
Quitieren auf Pappe und Papier.
(P.S. 17.03.2021: Uber wird mehr
(seit 2017 in GB arbeitsrechtlich)
zur "Chefsache" - Uber-Fahrer gelten,
vertragsrechtlich, auf weite Strecken
als "Scheinselbständig." Das hat bei
45.000 Uberfahrer in London gute und
mächtige Konsequenzen: Gig-Economy
setzt dankenswerterweise neue Maßstäben!
Friktionen zeigen: Selbständigkeit fluppt!
Ohne Uber gäbe es in London
45.000 Taxifahrer weniger; auf
Care-Craftsman in Oberhausen umgedeutet:
viel Luft nach OBEN!
Nur so erhält das Pflegebudet
Pflegemarkt ihren Stellwert erhält,
damit das pflegerischen
seinen Bedarfe und Bedürfnissen
selbst navigieren, steuern, bestimmen
und WICHTIG, aushandeln kann.
Attributive Zuwendung von Care
mit sein Thrill und Drill übernimmt
eine Kino-Aspekt bei ihre Wahrnehmung
nur als ein Zwischenschritt.
Denn am Wahrnehmungshorizont
stet auch die ästhetische Frage
im Raum, inwieweit Pflegekunst
als politische Frage der Gegenwart
Bedeutung zukommt.
Zukunftswelten
Weil diese Frage an die Zukunft
des Wunsches und der gemeinsamen
Erfahrung bzw. der Erfahrung des
Gemeinsamen im Sinne einer
ästhetischen, affektiven, sensiblen
Gemeinschaft rührt - in Oberhausen
und der Rest der Welt.
Was bei Caring-Dramaturgien
so erschüttert ist, dass Pflegebedarf
uns begegnet mit ästhetisch-industrieller
Gewalt, der auf der Grundlage
und mit den Mitteln derselben
das pflegerische Ereignisfeld bestimmt.
Leitbilder als übernommene Leidbilder.
Diese industielle Leitbilder
sind Bilderwelten die aufgegeben
werden müssen.
Weil verzerrte Leitbilder Ressourcen
verschleudern und Fähigkeiten
verkümmern lassen.
Weil die grosse Frage auftaucht,
ob neue affektiven Medien- und
Care-technologien als individualisierte
Hyperindustrie nicht eine
sinnstiftendere Paradigmenwechsel
liefern können. Die Antwort wird
gleich mitgeliefert: Ja:
Siehe Pflegebudget.de
Erprobt und gelobt.
Parallelwelten
Ist das Abtauchen (Immersion) in
digitale und analoge Bilderwelten die
"One Way" und das "One Thing" für
Care-Craftsman zur Gestaltung
unsre Zukunftwelten?
Der Antwort liegt in der Frage versteckt
als “hidden informations.”
Ja, weil wir schon heute,
am 29. Jan.2021 in ein periechontologische
Hyperrealität förmlich verschlungen sind. (Handynutzung Jugendliche 2015: 5h tgl).
“Wir leben im Zeitalter des Smartphones.
Kein anderes technisches Gerät hat unseren
Alltag im 21. Jahrhundert so sehr verändert.”
Alle Altersgruppen im Querschnitt betrug 2020
der tgl. Onlinepräsenz lt. FAZ mind. 3,7h.
Lt. Statista tgl. 224 min also annähernd 6 Stunden.
Davon anteilig ca. 50 % Anteil soziale Netzwerk.
Parallelwelten haben uns
schon fest im Griff indem über Zig
digitale Portale Angebote im
Care-Segment geboten werden.
Forschung und Gesundheitsindustrie
schufen eigens AAL-Portale
die seit Jahren intelligente Produkte
am laufenden Band liefern und
Ambitionierte Assistenz Leistungen
für Nutzer ermöglichen.
Angebotswelten
Noch sind viele Care-Angebote schrill
designt und in vage Werbefolien verpackt.
Vielfach behaftet mit fehlinterpretierbare Versprechungen, die an falsche
Erwartungen anknüpfen.
Gleichwohl gilt: Fehlentwicklung
und Fehlgebrauch hat ihr Gutes.
Murks und Garagenbasteleien
von engagierte Care-Craftsman
erschaffen und ermöglichen
brauchbare Usualitäten trotz abusus.
(Post Tenebras Lux-Prinzip).
Murks ist geradezu der Motor,
lange Entwicklungphasen.
Zum Beispiel persönliches Pflegebudget:
seit 2005 in der Entwicklung.
Stolpersteine und Bricolagen sind
Trittflächen auf den Jakobsleiter,
die im Endeffekt positive
Schrum-Entwicklungsprozessen
effizient und mit (Investorenmacht)
auf der Plegemarkt vorantreiben;
rückwärts gelesen
wird aus Murcs - Scrum -
emblematisch.
Gedankenwelten
Niemand will jetzt mit Benz erstes Fahrzeug
auf der Autobahn kutschieren.
Was nicht gegen Benz (erfolgreicher)
Basteleien spricht.
Niemand wird a) Benz Craftsman-Leistungen
deshalb herabwürdigen weil sie nicht mehr passen und b) Niemand wird es ablehnen mit ein heutige Mercedes Benz von OB nach Berlin zu fahren.
Benz Bricolagen, und der Murks
seiner Vorgänger und Nachfolger
waren unabdingbarer Voraussetzung
für das, was wir heute als KFZ kennen.
Hilfsystematiken im Pflegebereich
leben von permanent veränderte Blickfelder.
Sie sind Realitätsretter.
Perspektiven erneuertes und unverzerrteres
Wahrnehmen, zwecks herstellen und liefern
von attributive pflegerelevante Daseinsversorgung.
Figurierte als “Gestell” (Heidegger)
bzw. Gestellungsarbeit, bei der
Care-Technik und Caring-Ökonomie
konvivial miteinander verschmelzen.
Ideenwelten
Zuwendung durch Care-Craftsman
modulieren die Lebenswelt
des pflegerischen Subjekts als
Pars pro toto des humanen Subjekts.
Weil Begehren nach Bedarf an Pflege
zum Objekt klein a wurde, als Ausdruck
eine Wesenszugs des Menschen,
der, temporär [im OPP], schlechthin
zu ein momentane, intrasituative
„Metonymie des Begehrens“ kristallisiert.
Ästhetisch und epistemologisch auf
Metabletica bzw. Change-Management
als Handlungsmaxime gebürstet.
So, dass das pflegerische Subjekt
den Sieg im Kampf um den Affekt,
und das heißt, die Affektkontrolle,
davonträgt.
Gelingender Pflege hängt
davon entscheidend ab, ob
der proaktive Prosument
sich selbst in seiner
Jemeinigkeit (“moi” - Lacan)
behaupten und etablieren kann.
Das ist ein entscheidende Punkt,
die unter etwas andere
Bemessungsgrundlage Bedeutung
erhält als “Pharmakologie des Ästhetischen.”
Realitätswelten
Zukunftsoffene Gegenwart gestalten
und als Realitätsretter ein Auftritt
in der Gig-Economy als
faire Spielplatz und Arbeitsbühne:
das ist bei Caring das Ein-Und-Alles.
Subjektivierungen erfolgen stets in
einem Mit-Sein - von Menschen, Tieren,
Pflanzen, Dingen, Objekten,
Maschinen, Apparaten.
Immer stellt sich die Frage nach
der Qualität dieses Mit- als eines
Zeit-Raumes: als Care-Milieu,
das wir als Ökologie bezeichnen,
wobei mit diesem Begriff
sehr allgemein die Umwelt gemeint ist
und man könnte ergänzen:
der Haushalt.
Rätselwelten
Eine Umwelt, die in Hinsicht
auf die gegenwärtigen
technisch-medialen Bedingungen
als relational gefasst werden muss:
als ein Kraftfeld von Bezügen,
Vektoren, Intensitäten,
Kräften, Energien sowie
von «Verwicklungen, Verknäuelungen,
Begegnungen und Begegnissen»
Als ein Geflecht und Geschehen
der Immanenz.
Skript und Drehbuch
des Lebens in Blockbusterformat.
Sozialwelt
zu beschreiben, mit der Zielsetzung,
das pflegerische Ereignisfeld
zu verstehen und Leser einzuführen
in Strukturen, Deutungen
und Handlungen von Care-Professionals
gelang Klaus R. Schroeter 2006 bestens.
Beschreibungen von Micropolitik,
Modell der Lebenswelt, Lebensweltkonzept, Situationswissen, Konzert der Disziplinen,
Pflegekunst (Orem - Nighthingale)
Sozialkapital und Feldexperten etc.
faszinieren durch deren Prägnanz:
Es geht im Grunde genommen um
die Erhebung und Bemessung der
pflege- und Versorgungsrelevante Kapitalien.
Es geht um Einschätzung der
noch vorhandenen relativen Spielstärke
und Spielräume der auf Hilfe
und Unterstützung angewiesenen Klienten
[das pflegerische Subjekt] im Feld.
Es geht letztlich um die
“Signitive Erfassung” (Schütz)
und Beurteilung der Fähigkeit
des pflegerischen Subjekts in seiner
Alltagswelt bestehen zu können
[Fn. Mit dem Begriff der “signitiven
Erfassung” ist einen besonderen,
intentionalen Akt eines fundierten
Auffassens zu verstehen,
bei welchem nicht auf das Angeschaute
Bilderwelt blicken, nämlich das Leibliche
und Körperliche des Menschen, sondern
durch dessen OPP-Medium die
uns bietenden Ereignisse und Erlebnisse
selbst evident (als Hypotypose) uns
unmittelbar vor Augen stellen.]
Kulturwelt
In Schroeters Buch tauchte der Begriff
“das pflegerische Subjekt” nirgendwo auf.
Das war Jörg Kleinhenn vorbehalten
der 2012 in Vallendar Performativität
und Pflegepraxis rubrizierte unter dem Titel:
“Die Konstitution des gerontologischen
Pflegesubjekts. Perspektiven einer
Kultur des pflegebedürftigen Alters.”
Kleinhenns markanter Ausdruck
wurde dankbar, umfassend und
mit sofortiger Wirkung
nachhaltig aufgegriffen.
Seitdem besitzt das
pflegerische Subjekt on Caring
als Sozialfiguration einen hohen
Stellenwert - als Pflegekunst
mit Format: Pflegepräsenz
mit selbständiger Auftrittsprofil.
Kunstwelt
Endlich erhielt das pflegerische Subjekt
seine ihm zukommende Bestimmung:
nicht wie sonst immer und immer und
immer wieder, steht der Pflegeperson
im Vordergrund als Feld-Experte.
Umgeben von mikropolitischer Schatten
des Akteurskollektivs und dahinter
als Appendix im “Da”
(manchmal im Care-Dadaismus)
der Konsument,
der Leistungsempfänger.
Indem das pflegerische Subjekt auftritt
als Referent, Verbraucher und proaktiver
Produzent seiner eigener Sorgearbeit
transformiert er sich selbst
als Feld-Experte seiner Selbstsorge
vom Konsumenten zum Prosumenten.
Ich trag alles, was mein ist, bey mir
Unnützes Volumen ist dem
pflegerischen Subjekt von Herzen fremd.
Er ist sich selbst genug.
Warum mehr Schein wie Sein
in der Pflegerücksack aufzubürden?
“Durch dieses Volumen wird man in
höherem Maße
Schicksalsschlägen ausgesetzt.
Würde ein Soldat,
der im Schützengraben kämpft,
ein Riese sein wollen, um
die Gewehrkugeln abzufangen?
Wer glücklich sein möchte,
macht sich so klein und unauffällig
wie möglich.
Er zeichnet sich
durch die folgenden
beiden Merkmale aus:
Er wechselt nur selten den Ort,
und er nimmt wenig Raum ein”
(Zitiert in Mercier: La Réhabilitation de la Nature humaine, S. 59
Kinematische Bilderwelten wurden so
pflege- und Versorgungsrelevante Kapitalien.
[das pflegerische Subjekt] im Feld.
uns bietenden Ereignisse und Erlebnisse
(Zitiert in Mercier: La Réhabilitation de la Nature humaine, S. 59
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