Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Freitag, 29. Januar 2021

Das Pflegerische Subjekt Teil 27 [i] - Weltbild und Wertbild

 


Jedes Weltbild ist zugleich Wertbild.

 (Ernst Topisch)


”Der Schnitt in unserem [pflegerisches] 

Seins- und [Sendungs-] Bewußtsein, 

der mit der Umwendung

vom ontologischen zum

periechontologischem Ansatz

geschieht, kann kaum 

überschätzt werden. 


Wenn keine Konstruktion des Ganzen 

als Gesamtbild mehr gilt, 

kein Weltbild absolut ist, 

keine geschlossene

Kategorienlehre 

mehr möglich ist, 

so sind wir zurückgeworfen 

auf das ganz Gegenwärtige.

 

In dieser Gegenwärtigkeit 

vollzieht sich mit der Alloffenheit 

und dem Allverbinden 

der Vernunft die Schärfe 

der Entscheidung der Existenz

in ihrem geschichtlichen, 

unablösbaren Tun. 


Dieses transparente Weltbild ist die

konkrete Rahmung der Pflegewelt.


Es gibt kein “Bild der [Pflege-] Welt,” 

das wir uns “machen” 


Pflegekräfte sind keine Macher 

sondern auf effektive Wertepraxis 

setzende Gestalter und Beweger. 




Bildwelt


Das Weltbild der Pflege, 

wesentlich verstanden, 

meint nicht ein Bild von der Pflegewelt, 

sondern die [Pflege-] Welt als Bild begriffen. 


Großes Kino. Panoptikum. 

Mega-Blockbuster statt Meta-Stabilität. 


Das intrasituativ Seiende 

und intersubjektiv Gegebene 

im Ganzen wird jetzt so genommen, 

dass es erst und nur existiert, 

sofern es durch den 

vorstellend-herstellenden 

pflegerische Subjekt gestellt ist. 


Mithin: dramaturgisch

statt dogmatisch 

in Bild gesetzt und,

spannend wie ein Thriller

produziert, auf der Leinwand

unseres Lebens 

als lebhafte, belebende

und konviviale (Illich)

Pflege-Szenerie projiziert.


Diese Bilderwelt wird

individuell im Akteurskollektiv ausgestaltet und besitzt

dazu noch den Vorteil (in Schillerschen Sinne)

äquilibrierend harmonieren und konsentieren zu dürfen, statt zu parieren zu müssen.


"An jeder großen Komposition ist es nötig, 

daß sich das Einzelne einschränke, 

um das Ganze zum Effekt kommen zu lassen.

Ist diese Einschränkung des Einzelnen 

zugleich eine Wirkung seiner Freiheit, 

d.i. setzt es sich diese Grenze selbst, 

so ist die Komposition schön.

Schönheit ist durch sich selbst gebändigte Kraft; 

Beschränkung aus Kraft."


Voilà! Pflegedynamik in nuce!




Postkinematische Welten


Der Einsatz des

postkinematischen Dispositivs

in der Pflege, also das Erleben

synthetischer, digitaler Bilder und die

mimetische Übernahme dieser Bilder 

im Innersten der Subjektivität, 


ist nicht nur ein Merkmal von Caring 

zu Gunsten des pflegerischen Subjekts, 

es ist auch Kernbestandteil 

von Online-Avataren. 


So sehr west ("beseelt")

das Simulacrum (Lukrez - "ähnliches Abbild")

im Erscheinungsbild eines Avatar in

unsere Postmoderne, dass es zu ein

integrales Bestandteil unsere

Kommunikationsstruktur geworden ist;

die meisten Menschen wissen mit Kino-Bildwelten

(z.B. Terminator) eher ein inneren Bezug

her zu stellen, wie etwa bei Abraham, Gideon,

Paulus, Augustinus, Calvin und Barth.


Kinematische Bilderwelten wurden so

im Allgemeinen gesagt und gedacht,

zur Zustand unsere posthumaner Zeitlichkeit. 




Dispositiv


Wenn wir von unsere Welt

ein Bild machen und im Akteuerskollektiv

uns konsensual orientiert verständigen,

idem wir Inskriptionen ko-kookurierend

und vorliegende analoge, symptomale und

digitale, EDV-Archivierte Daten Kollokativ werten

und zur Informationsgewinnung gemeinsam

mit den Prosumenten auswerten,

kommen wir nicht umhin,

den Begriff des dispositiv

in Anwendung zu bringen. 


Mit diese pflegepraxistauchliches,

epistemologisches Instrument 

verfügen engagierte 

Care-Craftsman 

über ein mächtiges, 

pflegerelevantes Tool.


Was die Welt zusammenhält

ist das Dispositiv als Assoziation und

performative Handlungsmacht.” (Van Dyk)


Van Dyk war übrigens 

Projektleiterin zur Studie: 


"Vom verdienten Ruhestand 

zum Alterskraftunternehmer? 

Diskurse und Deutungsmuster des 

Alters in der aktivgesellschaftlichen

Transformation des Sozialstaats


Damit können intrasituativ 

Gegebenheiten genau so 

wie die gegenwärtige Lage des 

pflegerischen Subjekt

(und die des europäischen

humanistischen Subjekts, 

das auf ihm beruht)

auf eine andere Seins-Ebene

Gut aufgehoben

werden.


Professionell durchgeführte

Informationsrückgewinnung

Zurhand (Heidegger)

erlaubt alsdann gemeinsames, 

plausibles und zielführendes 

kommunikatives Handelns

"Gelingender Pflege" in ein Gesellschaft der Singularitäten

z.B. als eigenständig im Akteuerskollektiv wirksamer

Quartierpflegekraft.



Performance


Gemeinsamer Auftritt anhand 

Attraktoren des ANT-Systems

aufs beste geeignet,

die Dispositive im

pflegerischen Ereignisfeld

nachhaltig im Sinne

des pflegerischen Subjekts

zu gestalten.


Mit Dispositiven sind sexuelle,

politische, juristische,

pädagogische, religiöse und

gegenderte Verhaltensmuster

und Wissensschemata gemeint.


Dispositive, die die Welt nicht nur

reflektieren oder repräsentieren,

sondern sie tatsächlich konkret

an die Bettkante konstituieren; 

sie sind auf Vollzug, auf Performance 

getrimmt und strukturiert.


Dispositive sind Tools, Werkzeuge

in der Hand des Pflegepraktikers:

denn es kommt nicht darauf an

die Welt mit neue Pflegephilosophien

zu beglücken, sonder zu verändern:





Diskursfakten


Dispositive verstärken

und gewährleisten 

die Ausübung von Macht

innerhalb des Gesundheitswesen;

sie beschreiben, erklären

und konstruieren zugleich 

das pflegerische Subjekt. 


Wenn zusätzlich der Begriff

der Gouvernementalität aufgerufen wird

(ein Terminus, der organisierte 

Praktiken bezeichnet), 

dann darum, um jene Mentalitäten,

Denkweisen und Techniken, 

die das permanente 

gouvernementale Eingreifen,

im Raum gemeinsames Wirkens,

innerhalb einer normierten

Arbeitsgemeinschaft 

respektive ein autopoietisch 

gesteuertes Akteuerkollektiv

aufrechterhalten.



Kinematische Konstitution


Begrifflich gefasst,

als Pflege-Avatar

gefasst und quasi erklärt als 

modernes Q-Care-Manifest ist die 

„kinematische Konstitution 

des Bewusstseins“ so flüchtig

wie unsere Liquid Moderne (Baumann)

soziologisch apostrophiert wurde.


Kinematischer Pflegepräsenz, 

die sich zentral um das

persönliche pflegerische Subjekt 

figuriert dockt deshalb nicht ungerne 

an Husserls Satz:

"Alles Leben ist Stellungnehmen."


Der Zusammenhang dieses Zitats 

steht eng verflochten auf eine Ebene

mit Husserls Essay "Philosophie 

als strenge Wissenschaft" von 1911.


Dort bringt Husserl Positionalität 

und Vernunft in Verbindung 

mit der Aussage: 


»Die geistige Not unserer Zeit 

ist in der Tat unerträglich geworden. 

Wäre es doch nur die 

theoretische Unklarheit 

über den Sinn der in der Natur- 

und Geisteswissenschaften 

erforschten ›Wirklichkeiten‹, 

was unsere Ruhe störte […] 


Es ist vielmehr die radikalste Lebensnot, 

an der wir leiden, eine Not, 

die an keinem Punkte 

unseres Lebens halt macht. 


Alles Leben ist Stellungnehmen, 

alles Stellungnehmen steht 

unter einem Sollen, 

einer Rechtssprechung 

über Gültigkeit oder Ungültigkeit, 

nach prätendierten Normen 

von absoluter Geltung. 


Solange diese Normen 

unangefochten, 

durch keine Skepsis bedroht 

und verspottet waren, 

gab es nur eine Lebensfrage, 

wie ihnen praktisch am besten 

zu genügen sei. Wie aber jetzt, 

wo alle und jede Normen bestritten 

oder empirisch verfälscht 

und ihrer idealen Geltung 

beraubt werden?«


Diese Blockbuster-Definition ist

engegführt verknüpft

mit der hier verfolgten These, 

dass die [Pflege-] Kultur 

im Wesentlichen ein 

mnemotechnischer

Zustand des Zeitstroms ist.

 

Das betrifft in konkretes “Minüteln.” 

Stechuhrkontrolle. Zeitdruck.

Fix & Foxi Stoppuhrpflege.

Zeitkorridore.


Unser praktisches Leben

läuft wie ein Film ab,

bei der wir jeder Sequenz

immer irgendwie

dramatisch in Szene setzen.


Hochdramatisch natürlich

im Microraum am Bett,

als Ausnahmesituation,

mit das pflegerische Subjekt

als essentiell weisungsbefugter

Regisseur 'hinter' der Arbeitsbühne.


(x) “Zeit ist Geld” und

(y) “Geld ist alles was Gilt.”

sind x und y Achse mit dehnbare

Kalkulationsebenen beim Erfassen und

Erbringen wirtschaftlich sinnvolle,

angemessene und passender, 

person-orientierter Pflege.


Trackingsysteme sind Fluch

und Segen: digitale Arrangements

kündigen DHL Paket-Lieferungen 

exakt an;


re-inventiv organisierte,

praktisch lieferbare Q-Care on Demand

verhält sich dazu spiegelbildlich.




Pflegebudget 


Caring, zeitgebunden im Korsett 

effektive und effizienter Maßnahmen,

hat das Potential ökonomisch

verrechnet zu werden.


Als Einzelleistung oder zweckmäßig

gebündelt zu zusammenhängende

Leistungskomplexen.

Simpel und digital realsierbar.

Was Pizzalieferungen oder

Uber-Taxifahrten "hingekriegt" 

wird zukünftig auch wesentlicher Teil 

eines Pflegebudget sein,

optional zu Verrechnungen und

Quitieren auf Pappe und Papier.


(P.S. 17.03.2021: Uber wird mehr

(seit 2017 in GB arbeitsrechtlich)

zur "Chefsache" - Uber-Fahrer gelten,

vertragsrechtlich, auf weite Strecken

als "Scheinselbständig." Das hat bei

45.000 Uberfahrer in London gute und

mächtige Konsequenzen: Gig-Economy

setzt dankenswerterweise neue Maßstäben!

Friktionen zeigen: Selbständigkeit fluppt!

Ohne Uber gäbe es in London

45.000 Taxifahrer weniger; auf

Care-Craftsman in Oberhausen umgedeutet:

viel Luft nach OBEN!


Nur so erhält das Pflegebudet

Pflegemarkt ihren Stellwert erhält,

damit das pflegerischen 

seinen Bedarfe und Bedürfnissen

selbst navigieren, steuern, bestimmen

und WICHTIG, aushandeln kann.


Attributive Zuwendung von Care

mit sein Thrill und Drill übernimmt

eine Kino-Aspekt bei ihre Wahrnehmung 

nur als ein Zwischenschritt. 


Denn am Wahrnehmungshorizont 

stet auch die ästhetische Frage

im Raum, inwieweit Pflegekunst 

als politische Frage der Gegenwart

Bedeutung zukommt.



Zukunftswelten

 

Weil diese Frage an die Zukunft 

des Wunsches und der gemeinsamen

Erfahrung bzw. der Erfahrung des 

Gemeinsamen im Sinne einer 

ästhetischen, affektiven, sensiblen 

Gemeinschaft rührt - in Oberhausen

und der Rest der Welt. 


Was bei Caring-Dramaturgien 

so erschüttert ist, dass Pflegebedarf 

uns begegnet mit ästhetisch-industrieller 

Gewalt, der auf der Grundlage 

und mit den Mitteln derselben 

das pflegerische Ereignisfeld bestimmt.


Leitbilder als übernommene Leidbilder.

Diese industielle Leitbilder

sind Bilderwelten die aufgegeben 

werden müssen.


Weil verzerrte Leitbilder Ressourcen 

verschleudern und Fähigkeiten

verkümmern lassen. 


Weil die grosse Frage auftaucht, 

ob neue affektiven Medien- und 

Care-technologien als individualisierte 

Hyperindustrie nicht eine

sinnstiftendere Paradigmenwechsel

liefern können. Die Antwort wird

gleich mitgeliefert: Ja: Siehe Pflegebudget.de Erprobt und gelobt.



Parallelwelten


Ist das Abtauchen (Immersion) in

digitale und analoge Bilderwelten die

"One Way" und das "One Thing" für

Care-Craftsman zur Gestaltung

unsre Zukunftwelten?


Der Antwort liegt in der Frage versteckt

als “hidden informations.” 

Ja, weil wir schon heute,

am 29. Jan.2021 in ein periechontologische 

Hyperrealität förmlich verschlungen sind. (Handynutzung Jugendliche 2015: 5h tgl). 

 

Wir leben im Zeitalter des Smartphones.

Kein anderes technisches Gerät hat unseren

Alltag im 21. Jahrhundert so sehr verändert.


Alle Altersgruppen im Querschnitt betrug 2020

der tgl. Onlinepräsenz lt. FAZ mind. 3,7h.


Lt. Statista tgl. 224 min also annähernd 6 Stunden.

Davon anteilig ca. 50 % Anteil soziale Netzwerk.


Parallelwelten haben uns

schon fest im Griff indem über Zig

digitale Portale Angebote im

Care-Segment geboten werden.


Forschung und Gesundheitsindustrie

schufen eigens AAL-Portale

die seit Jahren intelligente Produkte

am laufenden Band liefern und

Ambitionierte Assistenz Leistungen

für Nutzer ermöglichen.  




Angebotswelten


Noch sind viele Care-Angebote schrill

designt und in vage Werbefolien verpackt. 

Vielfach behaftet mit fehlinterpretierbare Versprechungen, die an falsche  

Erwartungen anknüpfen. 


Gleichwohl gilt: Fehlentwicklung 

und Fehlgebrauch hat ihr Gutes. 


Murks und Garagenbasteleien 

von engagierte Care-Craftsman 

erschaffen und ermöglichen 

brauchbare Usualitäten trotz abusus.


(Post Tenebras Lux-Prinzip).


Murks ist geradezu der Motor, 

lange Entwicklungphasen.

 

Zum Beispiel persönliches Pflegebudget:

seit 2005 in der Entwicklung.


Stolpersteine und Bricolagen sind

Trittflächen auf den Jakobsleiter,

die im Endeffekt positive

Schrum-Entwicklungsprozessen

effizient und mit (Investorenmacht)

auf der Plegemarkt vorantreiben; 


rückwärts gelesen 

wird aus Murcs - Scrum - 

emblematisch. 




Gedankenwelten


Niemand will jetzt mit Benz erstes Fahrzeug 

auf der Autobahn kutschieren.

Was nicht gegen Benz (erfolgreicher)

Basteleien spricht.  


Niemand wird a) Benz Craftsman-Leistungen

deshalb herabwürdigen weil sie nicht mehr passen und b) Niemand wird es ablehnen mit ein heutige Mercedes Benz von OB nach Berlin zu fahren. 


Benz Bricolagen, und der Murks 

seiner Vorgänger und Nachfolger

waren unabdingbarer Voraussetzung

für das, was wir heute als KFZ kennen.


Hilfsystematiken im Pflegebereich

leben von permanent veränderte Blickfelder.


Sie sind Realitätsretter. 


Perspektiven erneuertes und unverzerrteres 

Wahrnehmen, zwecks herstellen und liefern

von attributive pflegerelevante Daseinsversorgung. 


Figurierte als “Gestell” (Heidegger) 

bzw. Gestellungsarbeit, bei der

Care-Technik und Caring-Ökonomie

konvivial miteinander verschmelzen. 




Ideenwelten


Zuwendung durch Care-Craftsman

modulieren die Lebenswelt 

des pflegerischen Subjekts als 

Pars pro toto des humanen Subjekts.

Weil Begehren nach Bedarf an Pflege

zum Objekt klein a wurde, als Ausdruck 

eine Wesenszugs des Menschen,

der, temporär [im OPP], schlechthin 

zu ein momentane, intrasituative 

„Metonymie des  Begehrens“ kristallisiert.


Ästhetisch und epistemologisch auf 

Metabletica bzw. Change-Management

als Handlungsmaxime gebürstet.


So, dass das pflegerische Subjekt 

den Sieg im Kampf um den Affekt, 

und das heißt, die Affektkontrolle, 

davonträgt. 


Gelingender Pflege hängt 

davon entscheidend ab, ob 

der proaktive Prosument 

sich selbst in seiner 

Jemeinigkeit (“moi” - Lacan

behaupten und etablieren kann. 


Das ist ein entscheidende Punkt, 

die unter etwas andere

Bemessungsgrundlage Bedeutung

erhält als “Pharmakologie des Ästhetischen.” 




Realitätswelten


Zukunftsoffene Gegenwart gestalten

und als Realitätsretter ein Auftritt

in der Gig-Economy als

faire Spielplatz und Arbeitsbühne:

das ist bei Caring das Ein-Und-Alles.


Subjektivierungen erfolgen stets in 

einem Mit-Sein - von Menschen, Tieren,

Pflanzen, Dingen, Objekten, 

Maschinen, Apparaten.  


Immer stellt sich die Frage nach 

der Qualität dieses Mit- als eines 

Zeit-Raumes: als Care-Milieu, 

das wir als Ökologie bezeichnen, 

wobei mit diesem Begriff 

sehr allgemein die Umwelt gemeint ist 

und man könnte ergänzen: 

der Haushalt. 




Rätselwelten


Eine Umwelt, die in Hinsicht 

auf die gegenwärtigen 

technisch-medialen Bedingungen 

als relational gefasst werden muss: 


als ein Kraftfeld von Bezügen, 

Vektoren, Intensitäten, 

Kräften, Energien sowie 

von «Verwicklungen, Verknäuelungen, 

Begegnungen und Begegnissen» 


Als ein Geflecht und Geschehen 

der Immanenz.


Skript und Drehbuch 

des Lebens in Blockbusterformat.



Sozialwelt


Das soziale Feld der Pflege”


zu beschreiben, mit der Zielsetzung,

das pflegerische Ereignisfeld 

zu verstehen und Leser einzuführen 

in Strukturen, Deutungen

und Handlungen von Care-Professionals

gelang Klaus R. Schroeter 2006 bestens.


Beschreibungen von Micropolitik, 

Modell der Lebenswelt, Lebensweltkonzept, Situationswissen, Konzert der Disziplinen,

Pflegekunst (Orem - Nighthingale)

Sozialkapital und Feldexperten etc.

faszinieren durch deren Prägnanz:


Es geht im Grunde genommen um 

die Erhebung und Bemessung der
pflege- und Versorgungsrelevante Kapitalien.

Es geht um Einschätzung der 

noch vorhandenen relativen Spielstärke

und Spielräume der auf Hilfe

und Unterstützung angewiesenen Klienten
[das pflegerische Subjekt] im Feld.


Es geht letztlich um die

“Signitive Erfassung” (Schütz)

und Beurteilung der Fähigkeit 

des pflegerischen Subjekts in seiner 

Alltagswelt bestehen zu können


[Fn. Mit dem Begriff der “signitiven 

Erfassung” ist einen besonderen,

intentionalen Akt eines fundierten 

Auffassens zu verstehen, 


bei welchem nicht auf das Angeschaute

Bilderwelt blicken, nämlich das Leibliche 

und Körperliche des Menschen, sondern

durch dessen OPP-Medium die
uns bietenden Ereignisse und Erlebnisse 

selbst evident (als Hypotypose) uns

unmittelbar vor Augen stellen.]






Kulturwelt


In Schroeters Buch tauchte der Begriff 

“das pflegerische Subjekt” nirgendwo auf. 


Das war Jörg Kleinhenn vorbehalten

der 2012 in Vallendar Performativität

und Pflegepraxis rubrizierte unter dem Titel:


“Die Konstitution des gerontologischen

Pflegesubjekts. Perspektiven einer

Kultur des pflegebedürftigen Alters.” 


Kleinhenns markanter Ausdruck

wurde dankbar, umfassend und

mit sofortiger Wirkung

nachhaltig aufgegriffen. 


Seitdem besitzt das

pflegerische Subjekt on Caring

als Sozialfiguration einen hohen

Stellenwert - als Pflegekunst

mit Format: Pflegepräsenz

mit selbständiger Auftrittsprofil.




Kunstwelt


Endlich erhielt das pflegerische Subjekt

seine ihm zukommende Bestimmung: 

nicht wie sonst immer und immer und 

immer wieder, steht der Pflegeperson

im Vordergrund als Feld-Experte. 


Umgeben von mikropolitischer Schatten

des Akteurskollektivs und dahinter


als Appendix im “Da”

(manchmal im Care-Dadaismus)

der Konsument,

der Leistungsempfänger.


Indem das pflegerische Subjekt auftritt

als Referent, Verbraucher und proaktiver

Produzent seiner eigener Sorgearbeit

transformiert er sich selbst

als Feld-Experte seiner Selbstsorge

vom Konsumenten zum Prosumenten. 





Ich trag alles, was mein ist, bey mir


Unnützes Volumen ist dem

pflegerischen Subjekt von Herzen fremd.

Er ist sich selbst genug.

Warum mehr Schein wie Sein

in der Pflegerücksack aufzubürden?

“Durch dieses Volumen wird man in

höherem Maße

Schicksalsschlägen ausgesetzt.

Würde ein Soldat,

der im Schützengraben kämpft,

ein Riese sein wollen, um

die Gewehrkugeln abzufangen?


Wer glücklich sein möchte,

macht sich so klein und unauffällig

wie möglich.

Er zeichnet sich

durch die folgenden

beiden Merkmale aus:

Er wechselt nur selten den Ort,

und er nimmt wenig Raum ein”


(Zitiert in Mercier: La Réhabilitation de la Nature humaine, S. 59





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