Uno-Actu-Handlungen
Caring zeigt ihre attributive,
subtraktive Inskriptionen,
wenn es die Notwendigkeit
einer kongruenten, konvivialer
und angemessener Q-Care beschreibt
und trotzdem sich als Substanzlos
am Rande der Leere definiert.
Was Caring dokumentiert
ist elementare “Darstellung”
der Pflegesituation. Ihre geletterte
Sätze sind nicht nur Aussagen
mit Auskunftscharakter, sondern
sind “Micro-Gebrauchsanleitungen”.
Schmackhafte Zuschreibungen in Sätzen,
die miterlebte “Jetztpunkte”
im Pflegeuniversum, Satz für Satz
und Wort für Wort darstellen.
Abgeschmackt wäre zeitliches erfassen
von räumlich erbrachte Tätigkeiten als
Leistungsnachweisen;
dies könnten Stempeluhren besser,
schneller und genauer registrieren.
Bin-Ambiguität
Pflegeberichte
Rapport hin, Report her:
in [Satz-] Form gebrachte
Uno-Actio-Handlungen
sind Inskriptionen mit
ostensive Verweisungen und
immer symptomale Lektüre:
die Summe der erhobene
(und vernachlässigte) Daten,
die mittels redaktionelle
Textverarbeitung
zur Verfügung gestellt wird.
Will sagen: unsere Verweisungen
prägen signifikant wie die
materiellen Dinge intrasituativ
im Blickfeld erscheinen und
wie wir jeweils mit ihnen umgehen.
Auf der Seite des handelnden Selbst
sind [digitalisierbare] Inskriptionen
“Bin-ambiguitäre” - gedoppelte
“So-Bin-ich-dran-Bestimmungen”:
Medium zur Welt und
Verankerung in der Welt
Beziehungswelt
Alice Street (Social Anthropology) und
Simon Coleman (Study of Religion) haben
in ihrem 2012 erschienen Artikel Introduction:
"Real and Imagined Spaces"
sich mit der intrinsischen Ambiguität
in der Beziehung des Krankenhauses
(Synonym: der im OPP sedimentierte
intrasituative pflegerische Durchgangspunkt
[Objekt klein a] at bedside)
zum alltäglichen sozialen Raum beschäftigt.
Sie bestätigen: „Foucault´s (1989) concept
of heterotopia usefully captures the complex
relationships between order and disorder,
stability and instability that define the hospital
as a modernist institution of knowledge,
governance, and improvement.“
[Foucaults (1989) Konzept der Heterotopia
erfasst auf nützliche Weise die komplexen
Beziehungen zwischen Ordnung und Unordnung,
die Stabilität und Instabilität, die das
Krankenhaus als modernistische
Institution des Wissens, der Führung
und der Verbesserung definieren.“
Dem wird hier gefolgt.
Auch der von Street und Coleman
erweiterte Ambiguität.
Ergänzt ringsum den Gedanken,
das dass der obligatorische passagere
Durchgangspunkt ein Raum
multipler Ordnungen sei.
In multiplen Überlagerungen,
die gleichzeitig jegliche institutionellen
Beziehungen der Pflegeindustrie
konstituieren, können
beauftragte Pflegekräfte
das pflegerische Ereignisfeld
nicht nur „as spaces of care,
expertise and science“ betrachten.
Vielmehr sei nachzuzeichnen,
inwieweit der Raum angewandter Pflegepraxis
aus den Beziehungen zwischen der Umgebung,
den Technologien und Personen
wie auch gleichzeitig den Formen
von Raumvorstellungen,
Hoffnungen und Emotionen
konfiguriert sei.
Street/Coleman: „Introduction Real and Imagined Spaces“, S. 5
Uno-Action-Handlungen
definieren wir als
instante intersubjektive Entitäten die Inskriptionen generieren als
Signalsprache um lebensweltliche
Verweisungszusammenhänge
darzustellen, die wesentlich
abhängig sind von den
a) praktischen Interessen,
die wir aktiv in einer gegebenen
Situation umsetzen wollen, und
b) von unserem Vorverständnis,
das passiv prägt, als was wir
etwas verstehen können.
Übrigens: “Pflege ungetan”,
das große Schweigen, “Textlücken”
und vernachlässigte Daten
gehören in der Definition Lyotards
(der hier gefolgt wird) auch als Rede
und Satz; manchmal als beredter als
“Sage” (Heidegger), als verschnörkelter
Märchen-Sage (Selbsterfindung-Geschichten)
oder als Pantomimenspiel aussagefähiger
als alles Besagte.
Alles, was in Satz gebracht ist Setzung
auch das Schweigen, nicht nur in
Heidegger Sigetik („Schweigelehre“);
es gibt nur Nicht-Nicht-Kommunikation.
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