Ermöglicher - Reflective Practitioner
Caring beansprucht eine gewisse Verankerung.
Wenn der Impuls pflegerisches gestalten
vom pflegerischen Subjekt gedacht,
bestimmt und gezündet wird,
kann ihre konstitutive Gestaltungskraft
sich nur entfalten in einer reale Lebenswelt.
Der konstitutive Regel,
wonach Caring funktioniert
ist im Schachspiel präfiguriert:
“Ich kann nicht sagen:
das ist ein Bauer UND für diese Figur
gelten die und die Spielregeln.
Sondern die Spielregel
BESTIMMEN erst
diese Figur:
der Bauer IST
die Summe der Regeln,
nach welcher er bewegt wird.”
Reflective Practioner bringen
mit Caring sich unbekümmert selbst
ins Spiel statt “Spielchen zu spielen.”
„Um die Qualität der Gesundheitsversorgung
zu sichern, wird es immer wichtiger,
dass Angehörige der Gesundheitsfachberufe
ihre Tätigkeit auf der Grundlage
wissenschaftlicher Erkenntnis
reflektieren können.“
Diese Aussage stammt von
Wolfgang Marquardt.
Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
Für den neuen Akademiker
führt er den Schlüsselbegriff
Reflective Practitioner
(„Reflektierter Praktiker“) ein.
Schachmatt für die schwarze König,
der pflegerische Dark Father,
der bisher als Schlüssel- und Schachfigur
die Königsdisziplin funktionale Pflege
aus dem Effeff beherrschte.
"Reflexiv sein heißt,
gleichzeitig
sein eigenes Subjekt
und Objekt sein.
Der Dichter, den Plato
aus seiner Republik (Staat)
verstieß, subjektiviert
das Objekt oder besser:
macht Intersubjektivität
zur charakteristischen postmodernen Seinsweise"
(Victor Turner, "Vom Ritual zum Theater," Ffm. 2009, Sl 159)
Faktische Pflege ist praktisches
Dichten und Trachten unter der
Bedingung, dass Pflegephilosophie
in Platons Spur eigentlich
Storytelling ist die über lebendige,
[selbst- oder mit-] erlebte Ereignisse
berichtet: auch Klio dichtet.
Klio, die Muse der
Geschicht[en]schreiber
vermag ein historische
Diskurs, genauso wenig wie
der Care-Craftsman
eine Pflegeanamnese
bzw. Pflegegeschichte oder -bericht
zu verfassen ohne
eine Fiktion des Faktischen;
ohne Anleihen an Vaihingers
"Philosophie des Als-Ob"
sind Pflegejournale unmöglich
sinnvoll zu erstellen.
Ohne verblümte Tropologien
und uneigentliche Rede ist
Caring un-Vorstell-bar;
Mathe lässt sich in Begriffe fassen
Pflege geht an stroherne Epistel
zugrunde.
Voraus denken
heute auf morgen und noch auf viele Tage.Die größte Vorsicht ist, daß man der Sorgeund Überlegung besondre Stunden bestimme.
Für den Behutsamen gibt es keine Unfälleund für den Aufmerksamen keine Gefahren.Man soll nicht das Denken verschieben,bis man im Sumpfe bis an den Hals steckt,es muß zum voraus geschehn.
Durch die wiederholte und gereifte Überlegungkomme man überall dem äußersten Mißgeschick zuvor.
Das Kopfkissen ist eine stumme Sibylle;und sein Beginnen vorher beschlafen, ist besser,als nachmals darüber schlaflos liegen.Manche handeln erst, und denken nachher,welches heißt, weniger auf die Folgen,als auf die Entschuldigungen bedacht seyn;Andre weder vorher noch nachher.
Das ganze Leben
muß ein fortgesetztes Denken seyn,
damit man des rechten Weges
nicht verfehle.
Wiederholte Überlegung und Vorsicht
machen es möglich,
unsern Lebenslauf
zum Voraus zu bestimmen.
Nach Balthasar Gracians Worte (Handorakel Nr. 151)
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