Ereignisstätte
Kommt Caring ins Spiel ist es
grundlegend als
Ereignisstätte verortet
mit eine Besonderheit:
weder als Maulwurfhaufen
noch als Landmarkerung
im pflegerischen Ereignis
sondern als Leerstelle.
Diese Minimaldefinition
gilt es so aufzufassen,
dass Caring sich strukturell
im Intrasituativen der Selbstsorge
ereignet durch ein Fehlen von Etwas.
“Die [Selbst-] Sorge liegt
als ursprüngliche Strukturganzheit
existenziell-apriorisch >vor< jeder.
Das heißt, immer schon
in jeder faktischen >Verhaltung<
oder >Lage< des Daseins.”
(Martin Heidegger, “Sein und Zeit”, 1972, S. 192).
Zuhandenheit
Die Zuhandenheit
des pflegerische Subjekt
konfiguriert als pflegepflichtiger
"Daseinsversorgung" im Alltag,
mitten im Sein des Daseins,
besagt dann auch,
dass das gefühlte Manko
registriert wird aus sein
‘Sich-vorweg-schon-in-der-Welt’
und definiert wird als
‘Sein-bei’ (quasi als Teilhabe).
"Ein solches DASEIN heißt: imstande sein,
in diesem Raum
[hier intrasituativ im Umfeld
eine Perspektive einzunehmen,
ja, eine solche Perspektive zu sein"
(Charles Taylor, "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 209)
Nacktes "Selbstinnesein" [Karl Jaspers - Edith Stein]
geradezu im "Da" verkörpern als selbsteigener,
selbstsbestimmter und selbstgestalteter "Hypergut"
im Sinne Vaill und Van den Berg:
Daseinsversorgung
"Dasein" ist hier das, worauf Heidegger
mit seiner Bekannten Äußerung über das Dasein
hinaus will, wenn er sagt,
es sei ein <<Befragtes>>.
"Das Dasein," so schreibt Heidegger,
"sei << ein Seiendes>>, und sei
<<dadurch ontisch ausgezeichnet,
dass es diesem Seienden in seinem Sein
um dieses Sein selbst geht.>>
(Martin Heidegger, "Sein und Zeit" Tübingen, 1927, S. 12)
Pflegerische Gegebenheiten
treten dann auch als leere
bzw. wesensfremde Alltags-Momenten
[bezogen auf den "normalen" Alltag,
die üblicherweise seitens des
autonomen Selbst keine Pflegebedarf
kennt, benötigt oder anmeldet]
in Erscheinung. Deren Flüchtigkeit
wird dann als instantane
intersubjektive Entität
gefasst und erfasst.
Warum erfährt das pflegerische Subjekt
sein rätselhaftes “Da” im Dasein
seines Alltags nur mittels
privative Interpretationen? Weil
Der Mensch ist ein sich selbst
interpretierendes Tier ist.
Er besteht partiell immer
aus Selbstinterpretation.
Taylor, Charles, "Self-Interpreting Animal",Cambridge, 1985, S. 72.
Hyper-Realität
Hyper-Gut (Taylor)
Im Sprachgefüge
von Giorgio Agamben gebracht:
Das situative Da
[des pflegerischen Subjekt -
codiert als: OPP - Obligatory_Passage_Point]
ist merkwürdig, verhüllt und in
Stimmungen gebracht,
weil es nicht ursprünglich
dem Dasein zugehörig ist
sondern dem Menschen,
dem Lebewesen,
der dem Dasein den Ort bietet,
den er braucht,
um “sein” Da zu finden.
Die Einschließung des Menschen
ins Dasein findet im Da statt,
das Da ist der Ort
eines ursprünglichen Konflikts,
einer Enteignung
und einer Aneignung
(Giorgio Agamben; “Der Gebrauch der Körper” Ffm. 2020, S. 310)
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