Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Das Pflegerische Subjekt Teil 7 [a] - Ereignisstätte




Ereignisstätte


Kommt Caring ins Spiel ist es

grundlegend als

Ereignisstätte verortet

mit eine Besonderheit:

weder als Maulwurfhaufen

noch als Landmarkerung

im pflegerischen Ereignis

sondern als Leerstelle


Diese Minimaldefinition

gilt es so aufzufassen,

dass Caring sich strukturell

im Intrasituativen der Selbstsorge

ereignet durch ein Fehlen von Etwas.


“Die [Selbst-] Sorge liegt 

als ursprüngliche Strukturganzheit 

existenziell-apriorisch >vor< jeder.

Das heißt, immer schon 

in jeder faktischen >Verhaltung< 

oder >Lage< des Daseins.” 


(Martin Heidegger, “Sein und Zeit”, 1972, S. 192).






Zuhandenheit


Die Zuhandenheit

des pflegerische Subjekt

konfiguriert als pflegepflichtiger

"Daseinsversorgung" im Alltag,

mitten im Sein des Daseins,

besagt dann auch,

dass das gefühlte Manko

registriert wird aus sein

‘Sich-vorweg-schon-in-der-Welt’

und definiert wird als

‘Sein-bei’ (quasi als Teilhabe).


"Ein solches DASEIN heißt: imstande sein,

in diesem Raum


[hier intrasituativ im Umfeld

des Bettes als "Micro-Raum"]


eine Perspektive einzunehmen,

ja, eine solche Perspektive zu sein"


(Charles Taylor, "Quellen des Selbst" Ffm. 2018, S. 209)


Nacktes "Selbstinnesein" [Karl Jaspers - Edith Stein]

geradezu im "Da" verkörpern als selbsteigener,

selbstsbestimmter und selbstgestalteter "Hypergut"

im Sinne Vaill und Van den Berg:

[selfdesign - Peter Vaill - 

Metabletica - van den Berg




Daseinsversorgung


"Dasein" ist hier das, worauf Heidegger

mit seiner Bekannten Äußerung über das Dasein

hinaus will, wenn er sagt,

es sei ein <<Befragtes>>.

"Das Dasein," so schreibt Heidegger,


"sei << ein Seiendes>>, und sei

<<dadurch ontisch ausgezeichnet,

dass es diesem Seienden in seinem Sein

um dieses Sein selbst geht.>>


(Martin Heidegger, "Sein und Zeit" Tübingen, 1927, S. 12)


Pflegerische Gegebenheiten

treten dann auch als leere

bzw. wesensfremde Alltags-Momenten

[bezogen auf den "normalen" Alltag,

die üblicherweise seitens des

autonomen Selbst keine Pflegebedarf

kennt, benötigt oder anmeldet]

in Erscheinung. Deren Flüchtigkeit

wird dann als instantane

intersubjektive Entität

gefasst und erfasst. 


Warum erfährt das pflegerische Subjekt

sein rätselhaftes “Da” im Dasein

seines Alltags nur mittels

privative Interpretationen? Weil


Der Mensch ist ein sich selbst 

interpretierendes Tier ist.

Er besteht partiell immer 

aus Selbstinterpretation.


Taylor, Charles, "Self-Interpreting Animal",Cambridge, 1985, S. 72. 




Hyper-Realität


Hyper-Gut (Taylor)


Im Sprachgefüge

von Giorgio Agamben gebracht:


Das situative Da

[des pflegerischen Subjekt -

codiert als: OPP - Obligatory_Passage_Point]

ist merkwürdig, verhüllt und in 

Stimmungen gebracht, 

weil es nicht ursprünglich 

dem Dasein zugehörig ist 

sondern dem Menschen, 

dem Lebewesen, 

der dem Dasein den Ort bietet, 

den er braucht, 

um “sein” Da zu finden. 


Die Einschließung des Menschen 

ins Dasein findet im Da statt, 

das Da ist der Ort 

eines ursprünglichen Konflikts, 

einer Enteignung

und einer Aneignung 


(Giorgio Agamben; “Der Gebrauch der Körper” Ffm. 2020, S. 310)


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