Konkreszendentiertes Sosein
Wenn hier bewusst auf das Konkrement
angespielt wird, dann darum,
weil bei pathologische Entwicklungen
aus sedimentäre Ablagerungen
sich petrifizierte Obstakel bilden.
Ekelige Nierensteine.
Schwarzgallige Gallensteine.
Im Normalfall werden in ein Organismus
unbemerkt
hauchdünne Fädchen und
glanzlose, winzige Mineralkristalle,
unscheinbare, schneeflockenzarte,
Flusen und mineralisiertes Salz
ausgeschwemmt und ausgeschieden.
Stagniert im normal organisierter
Alltagsbetrieb der routinierte Flow,
wächst Mühsal und Müll im Dasein
und winzige, unscheinbare Probleme
mutieren zur Plage und konkreszendieren
zur pflegepflichtigen Fall.
Als Mix auf Fatalität und Fortune:
Das pflegerische Ereignis bildet sich
aus dem Fond einer "Fuscum Subnigrum" (Leibniz)
ein dunkle Urgrund des Lebens, aus der heraus
sich behandlungspflichtige Gegebenheiten sich
als Begebenheiten herauskristallisiert;
es sind diese Erfordernisse, die nicht als Steine auf dem Weg
liegen - als attributive die als statisch erfassbare Querschläger rein
zufällig uns betreffen und berühren
- als "Pathos" = griechisch für "Leiden"
und doch - inmitten von Pflegepathologien
uns verleiten können zu triumphieren: "Ich mag das Leben leiden" (V. Frankl); mithin
bedeutet das konkret: "Eine Freisetzung
tatsächlicher Quanta an <privater> Subjektivität"
das wir i.d.R. mit pflegerische Subjektivität
als modene Sozialfigur definieren.
"Es ist die Form [des pflegerische Ereignis],
in der das Datum im [pflegerischen] Subjekt ausdruckt,
im 'feeling' oder der Weise gefaltet ist,
jedenfalls wenn die Prehension [>Erfassen< die sinnliche Wahrnehmung
als solche - die 'Vitalparameter' die ohne Reflektion uns berühren]
positiv ist.
{Die der Seele eigene Tätigkeit ist
die Perzeption - Leibniz, April 1709 - Brief an Des Bosses} Denn es gibt negative Prehensionen, insoweit
das [pflegerische] Subjekt bestimmte Data aus
seinem Zusammmenwachsen (concrescence) ausschließt
und folglich nur durch die
subjektive Form dieses Ausschlusses erfüllt ist.
An zweiter Stelle sichert das subjektive Ziel als 'self-enjoyment'
den Übergang eines Datums in ein anderes im Ergreifen,
oder eine Prhension in eine andere 'im Werden'
und setzt die Vergangenheit in eine mit der Zukunft
schwangere Gegenwart.
Eine [proaktive] Befriedigung im Pflegeprozess
wird markiert durcg das 'self-enjoyment' in der Art,
in der das [pflegerische] Subjekt sich mit sich selbst erfüllt,
und ein immer reicheres privates Leben erreicht,
wenn die Prehension sich mit seinen eigenen Data anfüllt."
Gilles Deleuze, "Die Falte" Ffm. 2020, S. 130ff.
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