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Freitag, 11. Dezember 2020

Das pflegerische Subjekt Teil 9 [c] - Kybernetisches Imperativ




Das pflegerische Imperativ


Das grundsätzliche Normativ der Caring:

 “Jeder Beliebige macht Beliebiges.”

Pflegepräsenz ist etwas für Pragmatiker
(πολυπραγμοσύνη) für “Vieltuer” mit

großer Tatendrang, Vielgeschäftigkeit

und Vielseitigkeit im Sinne

des kybernetischen Imperativs: Sei offen für Veränderungen damit der Anzahl möglicher Optionen größer wird.


Möglichkeitenoptimierer.

 

Eine Option für das  Machbare, 

die, als Maxime, einer konviviale 

EBP (Evidenz basierte Pflege) propagiert

ohne diffuse X-Beliebigkeit zu huldigen.

Wer Selbstpflege stärken will 

durch Bezugnahme auf das Vor-Recht 

des pflegerischen Subjekts, der

sprenge die Grenzen des Möglichen, 

die die Vergangenheit 

wie ein Berliner Mauer zog. 


Allerdings sei ihm angeraten, 

nicht zu viel Apollinisches zu leisten: 

es wird Niemanden gelingen die Welt 

der Möglichkeiten von Oben zu Überblicken, 

wie wenn es in der Pflege-Apotheke 

nur ein beherzter Zugriff ins richtige 

Fach bedürfe um den richtigen Anwendung 

als Pflege-Pille-Palle herbei zu zaubern. 


Expertise über den Kopf des Subjekts

hinweg ist denkbar, jedoch im

vorgestellten Interaktionskonzept eines 

Shared Decision Making (SDM) 

nicht machbar.


Pflegerische Kybernetik zieht ihre Kraft und Saft aus

situiertes Wissen (intra-aktionswissen)

- und wenn ein moderne Begriff hier

netterweise symbolisch Pate stehn darf -

manisfestiert sich als Cyborg.


Cyborgs sind kybernetische Organismen, 

Hybride aus Maschine und Organismus, 

ebenso Geschöpfe der gesellschaftlichen Wirklichkeit 

wie der Fiktion und konkrete Utopie.

Gesellschaftliche Wirklichkeit, 

d.h. gelebte soziale Beziehungen, 

ist unser wichtigstes politisches Konstrukt, 

eine weltverändernde Fiktion.


(Donna Haraway - Cyborgmanifesto)


Bis dato [Juli 2022] - noch stets?! -

gilt in der Gesundheitsindustrie: "Die Füssen sind unter dem Kopf"

und das ist gut so.

Kostenträger und Leistungsträger

sind Kopf und Kiemen der

quicklebendige Fischkultur;

die Pflegekräfte - auch wenn

sie sich selbst oft als Bedenkenträger

verstehen, die als Querdenker oder Querulanten, oder sonst verquert, nicht immer alles

machen und tun, was die das "von Oben"

einfordern und anordnen.

Zugegeben, es macht Sinn, eine Arbeitsgemeinschaft und Dienstgemeinschaft aufzubauen mit dienstbeflissene Loyalisten die immer auf ihren Posten bleiben. Es sind Kopffüssler bzw. Gegenfüssler (Antipoden)

in hierarchisch strukturierte Pflegefabriken.

Georg Baselitz lässt grüßen:

"Die Welt steht oft Kopf, wenn die Menschen ein Standpunkt einnehmen mit ein Radius nahe NULL.




Da wird ganz genaus geguckt, das

niemand aus dem System herunter fällt. Große Sorge und Fürsorge, dass ja jedermann möglichst fest und gesund

auf seinen eigenen Beinen stehen bleibt. Kopffüssler und Gegenfüssler im Pflegebetrieben sind Experten in der

Pflegeplanungen und Ausführungen; Deren Früchte und deren Service

sind, wie die MA sind: immer Resultate kantig klare Kopfgeburten.


Ganz Unten auf der unterste Sohle oder

sogar unter der Fußsohlen der verkopfte

Pflege-Experten befindet sich

das pflegerische Subjekt

auf dessen Areal und Nerven

in der Regel nur so herumgetrampelt wird.


Mit vorliegenden Konzept wird Caring bewußt auf den Kopf gestellt.

Kopffüssler und Gegenfüssler

waren Gestalten in der Mythologie

oder stellen die Darstellung des Menschen

im Kinderstadium oder bei Pathologien dar.




Ein Pflegeverständnis, bei der der Mensch

als Kopffüssler nur zählt wenn er

beinharte Arbeit leistet sollten auch in der

Pflege im Reich der Mythen und Legenden

nach Hobbits art und weise verortet werden: hübscher Filmkulisse mit spannende Effekte

die mit die Realität nicht harmonieren;

vorgegaukelte Hyperrealität die uns fasziniert

und gleichwohl eher hungrig nach Abenteuer,

Romantik, Zauber und Erlösung wachruft

aber als säkularisierte Religion nicht jenes

Quantum Manna bietet, das das Volk

Israel nach dem Exodus aus Ägypten

am Leben erhielt.

Neu und außergewöhnlich ist der Ansatz,

dass das pflegerische Subjekt

als Auftraggeber die Marschrichtung

vorgibt. Zur Attacke bläst oder sich

komplett in der Defensive zurückzieht:

auf das pflegerische Ereignisfeld

bleibt er von der erste Minute seiner

bedarfspflichtige Tatsachenkonstitution

(im Falle seines Falles Pflege-Fall zu sein)

bis hin zur letztwilliger Verfügung

Experte seines eigenes Lebens.

Das Resultat angewandter Kartographien

besteht in einer Schematisierung, die

der Sphäre einer gemeinsame Praxis,

mit Prosument und Pflegepräsenz duch

die aus reine Theorie Isomorphien und

begehbare Alltagstrukturen bahnt.



Der Auftraggeber ab der erste Minute;

der Prosument, der sich selbst

als Sozialkapital einbringt und einsetzt,

der um sein Wert bescheid weiß

und seine Gestaltungsmacht entweder

willentlich nutzt,

nach seiner eigenen Vorstellungen,

oder (auch das ist Option)

willentlich sich dreinschickt,


so dass alles beim alten bleibt,

weil es wie ehedem so bequem,

das flinke Füsse fixer flotte Pflegekräfte

wie Heinzelmännchen zu Köln

vom Headcenter eines Pflegebetrieb

willentlich gelenkt und geschickt werden

um Lohnpflegegleichgültigkeit

nach vorgegebene Dienstanweistung

auf Behandlungspfaden kundengerecht

erbringen: just in time.


Wobei, symbolträchtig, der

Stempeluhr den Takt vorgibt und beim Klienten der Stoppuhr tickt: Schon

wieder zu spät - zu lang - zu früh - zu kurz. Nicht unser Ding.


Wer auftritt als Auftraggeber bestimmt

und steuert. Ohne Einvernehmen geht 

rein gar nichts; nur das, sein Vor-Recht

ausübende pflegerische Subjekt, zählt. 


Es zählt axiomatisch in die Arithmetik 

der Pflege als unabdingbare Entität 

einer Biopolitik, wobei stillschweigend 

vorausgesetzt wird, dass die Rechnung 

am Ende stimmen sollte. 

Unterm Strich wird das Resultat
stets stimmiger und passender,

wenn wer das Vor-Recht 

des pflegerischen Subjektes

in Rechnung bringt, wer immer

als Person dieses pflegerische Subjekt

Name und Kontur verleiht, im "Du" (Buber)

Pflege als Beziehungsarbeit des "ich"

dialogisch und dialektisch (Barth, Brunner)

zur Sprache bringt.


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