Team med-ipflege

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Gut aufgehoben

Freitag, 20. August 2021

Beklagte Behörden-Maximen in Oberhausen - professionell Gut Aufgehoben statt Deprofessionalisierung und wirkungsloser Selbstverzwergung.















Betreuung mit Nebenwirkung


Stell Dir vor, Du willst das museale Bild der Pflege

positiv verändern indem Du Dich selbst einbringst.















Dann - was denn sonst -

bleiben Friktionen nicht aus;

Pflege hat sein eigenes Narrativ, weil sie wird praktisch gelebt, statt

von theoretische Gebilden doziert wird.

In der Regel ohne Nebenwirkungen.
















Nebenwirkungen


Behörden ticken anders.


Vor allem, wenn sie Konzepte lesen, die anders lauten,

wie gewohnt und bekannt.


Da wittert man inexistente Gefahren

die noch nie existieren konnten,

weil die kritisierte Zukunft

noch begonnen werden muss.


Dergleichen lockt förmlich Widerspruch aus beim Antragsteller:


die Zukunft angemessener Pflegepräsenz

und bürgernahe Betreuungsleistungen

jenseits der Gesetze zu gängeln

hat weder Stil noch guter Geschmack.


Sie trägt ein Aktenzeichen: S 4P 306/21















Eindrücke


Die Behörde argumentiert nicht;

sie ist gewohnt zu delegieren,

und zu parieren ohne auf Sinn

und Zweck zu hinterfragen.

Daher werden amtliche Nebenbestimmungen

argumentationsfrei erläutert

aufgrund subjektive Eindrücke, faktenfrei

"ohne tieferen Sinn," unbegreiflich

und nicht kommunikationsfähig.



 












Vermeidungen


Mit der Widerspruch betraut

wird die Widerspruchabteilung,

die zuständig ist für

"Finanzen,Controlling und Planung.


Mit der monetäre Brille dieser Spezialabteilung für Finanzen etc.

dominiert in dem Widerspruchs.Fall

die Abrechnungs-Perspektive:


"Die Nebenbestimmung ist rechtens,

denn es könnten ja

in Zukunft

Abrechnungs-Fehler auftreten.















"Tell me why"


Gegen unterstellte, potentielle Abrechnungs-Fehler

die auch den Besten der Besten unterlaufen können,

kann man sich wehren

mit einer lakonisches Gegenargument:


"Wer nichts tut,

kann keine Fehler machen"


Diese Fehlervermeidungsstrategie zeigt jedoch in der Praxis

zu lasten pflegebedürftige Bürger ein spiegelbildliches Paradox:


Wer nichts tut, macht auch nichts

Richtig - oder, anders gesagt:

komplett unterlassene Pflege,

Unterstützung und Zuwendung

(nur um "Fehler zu Vermeiden")

kann sich als sehr viel größere Fehler

entpuppen; gegen den Muckenschiß einer haltlos aufgeworfene,

denkbar zukünftiger Abrechnungsfehler

ist der Pflege-Tsunami einer vernichtende

Pflegenotstand (eklatanter Pflege-Bedarf

bei akut Gefährdeten Bürger

mit ausgewiesene Pflegebedürfigkeit,

aber leider ohne Personal)

geradezu eine Groteske.


Es ist eine barocke Pflegestil

mehr Hand-Orakel à Gracian (Nr. 169)

denn Handlungsrelevant

bei alltäglicher Pflegepräsenz:


"Mehr darauf zu wachen

nicht einmal zu fehlen,

als hundertmal zu treffen"



Noch einmal Gracian (Handorakel #231) 



Ehe eine Sache Alles ist, ist sie nichts


Nie seine Sachen sehen lassen,

wann sie erst halb fertig sind: 

in ihrer Vollendung wollen sie genossen seyn. 


Alle Anfänge sind ungestalt 

und nachmals bleibt diese Mißgestalt 

in der Einbildungskraft zurück. 

Die Erinnerung, 

etwas im Zustande 

der Unvollkommenheit 

gesehn zu haben, 

verdirbt dessen Genuß, 

wann es vollendet ist. 


Einen großen Gegenstand 

mit Einem Male zu genießen, 

verwirrt zwar das Urtheil 

über die einzelnen Theile, 

ist aber doch allein 

dem Geschmack angemessen. 


Ehe eine Sache Alles ist, 

ist sie nichts: 

und indem sie zu seyn anfängt, 

steckt sie noch tief 

in jenem ihren Nichts. 


Die köstlichste Speise zubereiten zu sehn, 

erregt mehr Ekel als Appetit. 

Deshalb verhüte jeder große Meister, 

daß man seine Werke 

im Embryonenzustande sehe: 

von der Natur selbst 

nehme er die Lehre an, 

sie nicht eher ans Licht zu bringen, 

als bis sie sich sehen lassen können.


Ach ja


"Wozu dient das Wissen

wenn es nicht praktisch ist?

Zu leben verstehn ist 
heutzutage [
Gracian lebte von 1601 - 1658]

das wahre Wissen."

Balthasar Gracian, Ebenda # 232

Pflegepräsenz 2021 in Reinkultur!


"Der Kluge

erledige sein Wild

und begnüge sich nicht,

es aufgescheucht zu haben" 

(B.G. Ebenda, # 242)


Und wozu Klagen?


"Man wende die menschliche Mittel an,

als ob es keine göttlichen,

und die göttlichen,

als ob es keine menschliche Gäbe.


>Großer Meisterregel, 

die keinen Kommentars bedarf< "


Gracians kürzester Sentenz (Ebenda # 251)





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