Team med-ipflege

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Samstag, 24. Mai 2025

Das pflegerische Subjekt Teil 5 [d] - Das pflegerische Imperativ versus das institutionelle Imperativ





Das Ethische Imperativ als Pflegerisches Imperativ praktiziert:

Sei offen für Veränderungen, damit die Anzahl möglicher Optionen größer wird.

Das agile pflegerisches Subjekt will keine schnelle Lösungen, die wie Schablonen simple Pflegezuschnitte erlauben, die gut und gerne mit einer heiße Nadel genäht werden. 

Caring trifft in komplexe Vielfalt eine Auswahl ihre Handlungsmöglichkeiten - was nur gelingt, wenn die Wahlmöglichkeiten geschickt und gezielt erweitert werden. Nur eine verlorene und verlogene Pflege akzeptiert eine unfreie Zwang zwischen Ja / Nein. 

Die pflegerische Arbeitsbühne nutzt Vielfalt und liebt  professionelle Komplexität innerhalb einer ehrliche handlungs- und verwandlungsfähige Potentiallandschaft. 

Ihre Allergie gegen “Kurzschlüsse” und “Fehlschüsse” aus kurzer Distanz sind legendär. Toxische, blinde Schnellschüsse aus der Hüfte @Bedside heißt: es knallt ganz schön ordentlich, es gibt viel Schall und Rauch. Viel Lärm um Nichts.  

Des Dudels Kern und das Schwarze auf der Dartscheibe zumeist verfehlend, erzielt Fixpflege zumeist Querschläge in der Peripherie. Einschüsse und Einschlüsse die ebenso imposant beeindruckt wie imponierende Kollateralschaden hinterlassen. Weil, mit Mumfords Worte: "Das Leben selbst, in seiner Fülle und Ganzheit nicht delegiert werden kann."

Darum vermeidet pragmatisch angewandte Caring auf gangbare Pflegerouten programmatische Bevormundungen geflissentlich. Denn hier gilt: “Du möchtest Dir ein Stichwort borgen // Allein, bei wem?” (Gottfried Benn). 

Denn ultimative Expertisen und Absolutismen Ex Cathedra tendieren zu Obskurantismen:

„Obskurantismus (lat.), Gegensatz zu Aufklärung (s. d.), sowohl die Hinneigung zur geistigen Dämmerung als das System, alle Aufklärung von andern abzuhalten. Die Anhänger des O. heißen Obskuranten" (Finsterlinge - Meyers  Konversationslexikon 1888).

Dem entgegnen Pflegepraktiker mit postmoderne (sogar - sensu stricto - antimoderne) statt de nomine "modernes" Pflegemanagement auf den Spuren José Ortega y Gasset: 

"Der Christ [hier als Pflegepraktiker] ist antimodern: er hat sich bequemerweise ein für allemal der Moderne gegenüber- und entgegengestellt. Er nimmt sie nicht hin." 

Was heute, im Jahre 2025 als "modern" in der Gesundheitsindustrie verkauft wird, ist de facto übernommenes und überkommenes kopieren von "best practices", die in hierarchisch strukturierte Pflegelandschaften den zeitgenössische Bürger suggeriert, er bekäme deswegen Pflege und Medizin nach Standart, weil es gerade angesagt und auf der Markt verfügbar wäre. 

Verfügbar sind in der Regel routinierte Prozesse, die der normale Patient per Versorgungsvertrag erhält, zugewiesen von Experten und Kostenträger. In der Annahme, seine pflegesensible Versorgungsservice @Bedside wäre das Nonplusultra Dessen, was möglich und machbar. 

Anbieter auf dem Marktplatz Ehrenamt mit prägnante selbständige Pflegepräsenz im Angebot und der smarte Patient @ Bedside, der in seiner Person das pflegerisches Subjekt als [post-] moderne Sozialfigur repräsentiert, vermögen ein Einvernehmen eine selbstpostulierte Modernität mit dem doktrinär ausgerichtetete "institutionelles Imperativ" darum nicht hinnehmen weil der institutionelle Imperativ die Tochter einer im Finstern schaltenden und verwaltenden Macht ist mit seltsame Dark Father Allüren. 


Um ein Metapher aufzugreifen: Es ist die Mutter [ein im Rathaus oder Gesellschaft wirkende Institution], die gegenüber ihre Schutzbefohlnen mit ein institutionäres Imperativ das Sagen hat. Sie steht sozusagen am Herd eines Dark-Kittchen, die ihre Unmündigen Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten kocht und auftischt. Deren schale Pflege-Paradiesäpfel erhält im Bedarfsfall eines Fürsorgefalles der Patient, sachlich als Klient etikettiert statt persönlich als Mensch angenommen. Aus der Dark-Kittchen mit Blackbox-Strukturen (keiner weiß genau, was wer wie was wann macht - Pöttekieker mag man nicht) mit mildem Lächeln von "Fürst:innen der schwarze Kunst" überreicht, löffelweise, solang der Vorrat reicht. Wohlgemerkt: mit meisten nur häppchenweise zugeteilte Pflege,  die auf schmalem Wegen und Gassen transportiert werden und terminiert innerhalb beängstigend enge Zeitkorridore.

Der "institutionelle Imperativ" ist im Übrigen ein Begriff, der von dem Ökonomen und Nobelpreisträger Oliver Williamson geprägt wurde. Er bezieht sich auf die Tendenz von Organisationen (Institutionen), Entscheidungen und Verhaltensweisen zu entwickeln und beizubehalten, die nicht unbedingt rational im Sinne der Maximierung von Effizienz oder Gewinn sind, sondern eher auf internen Routinen, etablierten Strukturen, Machtdynamiken und der Anpassung an das institutionelle Umfeld beruhen.

Einfacher ausgedrückt:

  • Institutionen handeln nach ihren eigenen Regeln: Eine Institution, sei es ein Unternehmen, eine Behörde oder eine Universität, entwickelt im Laufe der Zeit bestimmte Wege, Dinge zu tun (Routinen, Verfahren, Kulturen). Diese Wege können sehr stark werden und das Handeln der Institution prägen.

  • Beharrlichkeit und Trägheit: Auch wenn sich die äußeren Umstände ändern, kann es für eine Institution schwierig sein, diese etablierten Wege zu verlassen. Es gibt eine gewisse "Trägheit" oder "Beharrlichkeit", da Änderungen Kosten verursachen, Widerstände hervorrufen können oder einfach nicht in den etablierten Denkmustern der Organisation verankert sind.

  • Anpassung an das Umfeld: Institutionen passen sich auch an die Erwartungen und Regeln ihres Umfelds an (z.B. Gesetze, Branchennormen, gesellschaftliche Erwartungen). Manchmal bedeutet das, dass sie Dinge tun, die nicht unbedingt die effizientesten sind, aber notwendig, um als legitim und akzeptabel angesehen zu werden.

  • Macht und Interessen: Innerhalb von Institutionen gibt es oft verschiedene Gruppen mit eigenen Interessen und Macht. Diese internen Dynamiken können dazu führen, dass Entscheidungen getroffen werden, die den Interessen bestimmter Gruppen dienen, auch wenn sie nicht optimal für die gesamte Organisation sind.

Beispiele für den institutionellen Imperativ:

  • Bürokratie: Eine Behörde hält an komplexen Verfahren fest, obwohl diese ineffizient sind, weil sie historisch gewachsen sind, Sicherheit bieten oder bestimmte Interessengruppen davon profitieren.

  • Traditionen in Unternehmen: Ein Unternehmen behält bestimmte Produktionsmethoden bei, weil sie schon immer so gemacht wurden, selbst wenn es effizientere Alternativen gäbe.

  • Investitionsentscheidungen: Ein Manager investiert weiterhin in ein bestimmtes Projekt oder eine Technologie, weil er persönlich damit verbunden ist oder seine Karriere davon abhängt, auch wenn es objektive Gründe gäbe, die Investition einzustellen

Zusammenfassend kann man sagen, dass der institutionelle Imperativ darauf hinweist, dass das Verhalten von Organisationen nicht nur durch rationale Kosten-Nutzen-Überlegungen bestimmt wird, sondern stark von ihren eigenen internen Strukturen, Routinen und der Art und Weise, wie sie in ihr institutionelles Umfeld eingebettet sind, beeinflusst wird.

Mit dem pflegerischen Imperativ auf dem Panier führt der smarte Patient als Prosument nicht mehr die Modernität, also die Inanspruchnahme einer Gesundheitsindustrie als reife Frucht eines [metaphysische, ideelle] Gottesgedanken in sein pflegesensibles Handlungsfeld @Bedside voran.

Vielmehr entsagt er, in der Gestalt des "smarten Patient" (Werner, Matuszeck) die vermeintliche Wohltaten einer Over-Protectet-Care. Stattdessen nimmt er proaktiv eine Rolle ein, die sich radikal von dem Performance eines voll verköstigte 'all-you-can-eat-Konsument' abhebt - in dem sicheren Wissen, das der Bauchladen sogenannte "kostenlose" staatlich gegängelter Pflegemärkte nur Schale Früchte im Basic-Pflege-Buffet anzubieten hat, sooft Beitragszahler (Payer) als Mitglied der Pflegekasse in Reih und Glied steht um sein leeren Teller auffüllen zu lassen. 

Letztlich ist es dem Prosument, also den aufgeklärten smarte Patient ein Horror, sich vorzustellen, dass der vermeintlich einzigen Zugang zum "Pflegeparadies" nur über ein staatliche Institutionen zu erreichen wäre und er niemals vom passiven Status "Payer" zum aktiven Handlungsträger ("Player") zu wechseln.

Als ob nur Staat und Markt (und nicht er selbst) in der Lage sei, mit administrative Methodik passende Zuteilung von Care-Arbeit zu gewähren. Ergo: er mutiert vom Player zum Player.



Im Selbstverständnis der Moderne steht eine hierarchisch verwaltete Sorgearbeit mit ihre mundgerechte Minimallösungen eigentlich auf den Standpunkt, eines heilsamen Problem- und Erlöser einer Pflegemisere zu sein. 

Ob deren Haltung, von Amts wegen, jedwede autopoietische Selfcare, egal, ob informell oder profizient strukturiert, als unzureichend qualifiziert zu vermaledeien sei und deswegen auch sofort als 'antichristlich' genannt werden muss, mag dahingestellt sein und wird dem Urteil des Lesers überlassen.

Anklänge an dem Typik eines Nietzsche sind nicht fernstehend. Und Töne, die pflichtschuldigst verlangen, sich eines autoritäres Diktum unterwerfen zu müssen, in der Tradition eines Leviathan nach Hobbes und Co. sind unüberhörbar: wenn im Prinzip "Gott ist Tod" als Maxime gilt, ist jeder sein eigener Gott. Je mehr man aus sich macht, je mehr gottgleiche Macht man hat. In unsere Moderne haben nicht nur Caesaren den Anspruch, eine Apotheose stünde ihren gesellschaftlichen Rang und Bedeutung zu: auch ein Trump und Musk (und nicht nur diese Personen) sonnen sich im Licht dieser hellglänzende Zwangsvorstellung. Was sogar im Klein-Klein gilt, wenn sie zur Persiflage wird und uns dieses Verhalten in den Grillen des Haustyrann entgegentritt bzw. das sich zeitweilich auch im Getue rotzfreche Kinder widerspiegelt, völlig altersunabhängig, wenn Eltern und Lehrer terrorisiert werden.

Machtgehabe als Spiele der Erwachsene (Berne) werden im Pflegesektor genauso als  surreale Szenen auf der pflegesensitive Arbeitsbühne aufgeführt wird wie Becketts "Warten auf Godot." 

Mit der Folge, dass es den Anschein hat, als ob sachkundige administrative Tätigkeiten von Expert:innen, die beabsichtigen bürgerschaftliches Engagement als eine Art Alchemie zu betreiben indem sie mit Fingerzeigen zuweisen und zuteilen ohne Hand ans Werk anlegen. Was im Grunde genommen meint, Sorgearbeit in Pflege-Versorgungs-Zentren (PVZ), Pflegestützpunkte und Quartierbüros werden mehr registrierend l verwaltet statt Probleme energisch bewältigt. 

Letztenendes erscheinen diese Experten als Fürst:innen einer schwarze Kunst. Ausschließlich dafür zuständig, am Schalter zu sitzen und die Hebel der Macht zu bedienen, statt zu dienen. Mit der einzige Aufgabe betreut, Sorgeservice in geschlossene Zirkel zu organisieren durch zugelassene ambulante und stationäre Verwahr- und Versorgungsanstalten, wenn der bittstellende Patient am Schalter oder Tresen der Pflegebüro vorstellig wird. 

Es mag auf Verwaltungsebene die Überzeugung vorherrschen, ihre Institution wäre zur Welt gekommen als eine 'Moderne' die sich grundsätzlich im Unterschied befände und im Gegensatz stünde zur religiösen Idee. Hegel gab in dieser Hinsicht ganz sicher den Tipp, die Staat als Idee einer höchste Realität zu sein, sooft der Geist des selbstbewusst Denkenden und Handelnden sich voll entfaltet weiß, etabliert in Gesellschaft und Gemeinwesen.

Jetzt, 2025 mutet man diese selbstbefindliche 'Modernität' zu, er solle sich geradezu als 'Moderner' zur Gotteskindschaft bekennen, als eines Menschen, der, nach Luther, Calvin und andere Reformatoren: den freien Christ genannt wird. Propagiert in den Worten "Niemanden Knecht oder Untertan." Inmitten einer Dialektik nach Barthsche Schematik, wie sie in seiner 9 Bände umfassende "Kirchliche Dogmatik" hinterlegt ist: Einerseits ist der Pflegekraft "Ein Christenmensch und ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan“ und analog dazu: der Care-Craftsman ist "Ein Christenmensch und ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Das ärgert ihn. Das heißt - dem Grunde nach - die festen Standpunkte der Geschichte Hegelsche Staatsverständnis und (seine Fußsporen folgend) Marxistische Prägung des Marktgeschehens umkehren, heißt, auf einen Überzeugungswechsel antragen. UmCare als Kehre (Heidegger) ist angesagt, weil es gefühlt und ausgewertet ein Unding ist, dass ein Großteil der Menschen  täglich über zwölf Milliarden Stunden unbezahlte Sorgearbeit leisten – während 2017 hingegen nur acht Personen mehr besaßen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, so die Autorinnen in ihrem Buch "Um-Care: Wie Sorgearbeit die Wirtschaft revolutioniert."

Leider hat der moderne Mensch sich im jetzigen Wohlstandsgesellschaft meistens genüsslich eingerichtet, auch wenn er sich  überwiegend komfortabel auf sein Couch Potato flenst. Er ist wenig geneigt auf der Bühne im tagesaktuellen Spielplan 2025 eine Rolle als Antichristen und Antimoderne zu spielen, ja überhaupt eine aktive Rolle und Pflegeperformance zu spielen. Er verweigert sich die Mühe eines Wandels. Kein Gamechanger, kein Metabletica, kein Transformationsanalyse und transversale Pflege: sie wollen lieber in Trägheit verharren.

Sein, wirkliches Dasein und Sosein ist jedoch reine Bewegtheit und unaufhörliches In-Bewegung-Sein. 

Das im Kleid der Moderne kostümierte Rollenspiel mit 'antichrisliche' und antimoderne Haltung wollen sich nicht bewegen, wollen nicht sein - von wegen Seinsinnesein & Periechontologie (Jaspers), von wegen Ontomacht und Commoning (Ostrom - Helfrich) - deswegen begnügen sie sich mit dem "Dagegensein" nach Lust und Laune und, je nachdem, begnügen sich mit Leistungen nach dem Maß, wie viel Geld sich im Beutel befindet. Sie sind Bürger im Pool die nicht ungerne von Ehrenamtsbehörden und Pflegebüros "beraten und für Dumm verkauft"  werden. Denn auch hochintelligente Schafe bleiben Schafe und nützlich Idioten unter der Obhut vermeintliche [Verwaltungs-] Experten; sie bleiben ein Leben lang Unschuldslämmer die willig die Stimme ihres Hirten gehorchen. Selbst dann wenn (wie bei moderne kafkaeske Pflege-Prozesse nicht unüblich) die Stimme, die sie hören und vernehmen auch nur süß über eine [digitale] Schalltrichter "his masters voice" (Edison) herüberschallt, gekoppelt an ein Monitor, wo jeder einzelne Handlungsschritt pedantisch zu befolgen ist, Step by Step, wie auf dem Display vorgegeben - und womöglich von ein Künstl. Intelligenz vorgeplaudert.

Das pflegerische Imperativ in Verbindung mit die Entdeckung des pflegerischen Subjekt hat somit zwei tiefreichende geschichtliche Wurzeln: die eine von ihnen ist negativ, die andere positiv. 

Die negative ist der Skeptizismus, die positive ist das Christentum.

Weder hätte jene ohne diese noch diese ohne jene eine solches Ergebnis zeitigen können

Nach: José Ortega y Gasset, "Was ist Philosophie?" München, 1968, S. 170

  


Sonntag, 29. September 2024

Die Zukunft der Pflege in Australien: Die Perspektive einer jungen Pflegekraft auf Wandel und Chancen





Während ich im Pausenraum saß und an meinem lauwarmen Kaffee nippte, kam mir ein Gedanke: Wie wird meine Karriere als Pflegekraft in zehn Jahren aussehen? Werde ich mithilfe von KI Pflege leisten? Oder vielleicht Patienten beraten, die kilometerweit entfernt sind, per Telemedizin? Die Frage mag futuristisch klingen, aber die Zukunft ist bereits da, und die Pflege entwickelt sich schneller, als uns vielleicht bewusst ist.

Da unser Gesundheitssystem stark belastet ist – sei es durch steigende Nachfrage, Personalmangel oder die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung – erleben Pflegekräfte wie ich aus erster Hand die Erweiterung unserer Aufgabenbereiche. Wir sind nicht mehr nur Pflegekräfte; wir sind Pädagogen, Fürsprecher und zunehmend auch Führungskräfte an vorderster Front. Die Veränderungen, die jetzt stattfinden, werden nicht nur unsere Praxis, sondern die gesamte Gesundheitslandschaft prägen. Was hält die Zukunft also für uns bereit? Und noch wichtiger, wie bereiten wir uns darauf vor?

Die Realität der Pflege in Australien: Wo stehen wir jetzt?

Derzeit ist der Pflegeberuf in Australien dynamisch und unglaublich vielfältig. Wir arbeiten in geschäftigen Großstadtkrankenhäusern, Vorstadtpraxen und sogar in den entlegensten Gebieten und bieten Pflege in einem breiten Spektrum von Fachgebieten – von der Akutpflege und der psychischen Gesundheit bis hin zur Pädiatrie und Altenpflege. Wenn Sie jedoch mit einer Pflegekraft auf der Station sprechen (natürlich zwischen den Patienten), werden Sie eine ähnliche Melodie hören: "Es ist hart hier draußen." Personalmangel und unterbesetzte Abteilungen sind die Regel, während die emotionale Belastung der Pflege, gepaart mit langen Schichten, dazu führen kann, dass man sich eher wie ein ausgewrungener Schwamm fühlt als wie der "Engel der Barmherzigkeit", den sich die Leute oft vorstellen.

Aber es ist nicht alles doom und gloom. Trotz dieses Drucks gibt es Möglichkeiten, den Wandel anzunehmen, unsere Praxis zu verbessern und sogar einen neuen Sinn in diesem Beruf zu finden. Der Schlüssel liegt darin, die neuen Trends zu verstehen und sich an die Veränderungen anzupassen, die bereits im Gange sind.

Trends, die die Zukunft gestalten: Technologie, Zusammenarbeit und ganzheitliche Pflege

Wenn Sie jemals an einer Fortbildung über elektronische Patientenakten (ePA) teilgenommen oder bei der Einführung einer Telemedizin-Initiative in einem ländlichen Gebiet mitgewirkt haben, wissen Sie bereits, dass die Technologie die Pflegelandschaft neu gestaltet. Die Telemedizin ist beispielsweise heute eine Lebensader für abgelegene Gemeinden, die Patienten mit dem Gesundheitswesen verbindet, ohne dass sie Hunderte von Kilometern reisen müssen. Und nicht nur die Patienten profitieren davon – auch Pflegekräfte können sich über eine sichere digitale Plattform mit Spezialisten oder anderen Gesundheitsdienstleistern am anderen Ende des Landes beraten. Diese Art der kollaborativen, interdisziplinären Versorgung ist die Zukunft der Pflege.

Zu den wichtigsten neuen Trends gehören:

  • Telemedizin und Fernüberwachung: Die Telemedizin, die in der ländlichen Gesundheitsversorgung bereits unverzichtbar ist, wird immer weiter ausgebaut und ermöglicht es Pflegekräften, die Vitalwerte und die Medikamenteneinnahme von Patienten aus der Ferne zu überwachen und sogar virtuelle Hausbesuche anzubieten.
  • Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik: Stellen Sie sich vor: Ein Roboter als chirurgischer Assistent oder ein KI-gestütztes System, das uns bei der Beurteilung von Patientenrisiken hilft, Behandlungspläne vorschlägt und sogar potenzielle Komplikationen erkennt, bevor sie auftreten. Das mag weit hergeholt klingen, aber die Saat dafür ist im Gesundheitswesen bereits gelegt. KI könnte Pflegekräften bald helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen, und ich persönlich kann es kaum erwarten, diese Werkzeuge zur Verfügung zu haben.
  • Tragbare Technologie: Geräte, die Herzfrequenz, Blutzucker oder Schlafmuster überwachen, werden immer alltäglicher. Bald könnte es für Pflegekräfte zur Routine werden, Daten von tragbaren Technologien in die Pflegepläne zu integrieren und so eine personalisiertere und proaktivere Pflege zu ermöglichen.

Mit diesen Fortschritten werden wir mehr als nur die "Augen und Ohren" des Gesundheitssystems. Unsere Aufgaben erweitern sich und umfassen nun die Interpretation komplexer Daten, das Treffen von Entscheidungen mit hohen Einsätzen und die Aufklärung von Patienten auf neue und tiefgreifende Weise.

Die wachsende Rolle der Pflegekräfte: Mehr als nur die Betreuung am Krankenbett

Während das Wort "Krankenschwester" oder "Krankenpfleger" immer noch Bilder von der Betreuung am Krankenbett hervorruft, ist die Realität viel komplexer. Viele von uns arbeiten jetzt auf der Ebene von Pflegefachkräften, wo die Diagnose von Krankheiten, die Verschreibung von Medikamenten und die eigenständige Verwaltung der Patientenversorgung zur Norm gehören. Auch die spezialisierte Pflege nimmt zu – insbesondere in Bereichen wie der psychischen Gesundheit und der Altenpflege – was die allgemeinen Veränderungen im Gesundheitswesen widerspiegelt.

Nehmen wir zum Beispiel die psychische Gesundheit. Da jeder fünfte Australier in einem bestimmten Jahr an einer psychischen Erkrankung leidet, werden wir zunehmend darin geschult, Frühwarnzeichen zu erkennen und erste Unterstützung zu leisten. Es sind nicht mehr nur Psychiater oder Berater – auch Pflegekräfte auf den allgemeinen Stationen spielen eine wichtige Rolle bei der Integration der psychischen Gesundheit in die allgemeine Patientenversorgung.

In ähnlicher Weise wird der präventiven Versorgung immer mehr Bedeutung beigemessen. Als Pflegekraft habe ich den Trend erlebt, Patienten bei der Bewältigung chronischer Krankheiten wie Diabetes oder Herzerkrankungen zu helfen, bevor diese eskalieren. Das bedeutet, dass mehr Zeit für die Aufklärung der Patienten aufgewendet wird und ihnen geholfen wird, ihren Lebensstil zu ändern, um gesund zu bleiben. Es ist eine Verlagerung von der reaktiven zur proaktiven Gesundheitsversorgung, und ich denke, dass dies letztendlich die Belastung unseres überlasteten Systems verringern könnte.

Die menschliche Seite der Pflege: Ganzheitliche Pflege und Mitgefühl

Was mich an der Zukunft der Pflege aber am meisten begeistert, ist der Aufstieg der ganzheitlichen Pflege – die Idee, dass die Behandlung der körperlichen Symptome eines Menschen nur ein Teil der Aufgabe ist. Zunehmend konzentrieren wir uns auf die emotionalen, psychologischen und sozialen Aspekte des Wohlbefindens eines Patienten. Wir behandeln nicht nur eine Krankheit, sondern einen Menschen, und diese veränderte Perspektive macht den Unterschied.

Eine meiner Kolleginnen erzählte mir kürzlich eine Geschichte, die mich sehr berührt hat. Sie betreute eine ältere Frau in einer palliativen Einrichtung, und obwohl ihre medizinischen Bedürfnisse erfüllt wurden, war die Patientin zutiefst einsam. Anstatt nur ihre Medikamente anzupassen und weiterzugehen, nahm sich meine Kollegin die Zeit, sich zu ihr zu setzen, ihren Geschichten zuzuhören und einfach präsent zu sein. Dieser kleine Akt des Mitgefühls machte in den letzten Tagen dieser Patientin einen großen Unterschied. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Technologie zwar die Art und Weise verändert, wie wir arbeiten, die menschliche Verbindung im Kern der Pflege aber zeitlos bleibt.

Der Weg nach vorn: Herausforderungen und Chancen

Wo stehen wir also? Als Pflegekräfte stehen wir vor immensen Herausforderungen, aber die Möglichkeiten zu wachsen und uns anzupassen sind ebenso groß. Wir müssen uns ständig weiterbilden, um mit den sich entwickelnden Technologien Schritt zu halten, von der Beherrschung von KI-Tools bis hin zur Interpretation von Daten von tragbaren Geräten. Wir müssen uns auch für politische Veränderungen einsetzen, die uns mehr Autonomie und Entscheidungsbefugnisse geben.

Aber wir dürfen die potenziellen Hindernisse nicht übersehen. Wie können wir sicherstellen, dass die Technologie das menschliche Element der Pflege verbessert und nicht ersetzt? Wie gehen wir mit den anhaltenden Problemen der Unterbesetzung und des Burnouts um? Das sind Fragen, mit denen sich die nächste Generation von Pflegekräften – mich eingeschlossen – auseinandersetzen muss.

Wie geht es weiter?

Wenn ich an die Zukunft denke, frage ich mich: Was für eine Pflegekraft möchte ich werden? Und noch wichtiger, was für ein Gesundheitssystem wollen wir aufbauen? Bei der Zukunft der Pflege geht es nicht nur darum, neue Technologien einzuführen oder unsere Rollen zu erweitern – es geht darum, einen Beruf zu gestalten, der seinem mitfühlenden Kern treu bleibt und gleichzeitig die Anforderungen des modernen Gesundheitswesens erfüllt.

Was ist mit Ihnen? Wie sehen Sie die Zukunft der Pflege, und wo sehen Sie unsere größten Chancen – und Herausforderungen? Ich würde gerne Ihre Meinung hören.

The Barefoot Nurse

Montag, 14. August 2023

Nutzungsbestimmungen bei Inanspruchnahme ehrenamtlich durchgeführte pflegesensible Serviceleistungen


Die gültige Nutzungsbestimmungen ("AGB") bei
Inanspruchnahme professionelle, hybride aufgestellte Pflegepräsenz:


Klickfeld: Hier


Leitmotiv in Bilder:





Knüddeln (zerknüllern) als kreative Zerstörung:

" Jeder Kreative Akt 
ist die Inkarnation
des Universums selbst 
als eins,
und darüber geht 
aufgrund einer 
abschließenden Bedingung 
nichts hinaus."

A. N. Whitehead: 
Prozess und Realität,
Ffm. 2015, S. 448









Dienstag, 4. April 2023

Initiative für Quartierspflege

Initiative für Quartierspflege


Businessplan
(Link zur Update)



Logo:


Inhalt

Informationen zur Businessplan

2. Soziales Thema

3. Ansatz der Initiative

4. Team

5. Finanzplan

Vorbemerkungen zum Mikromezzanine Konstrukt des Finanzplans

Ausgaben

Finanzielle Situation

6. Ausblick und Beratungsbedarf

7. Formale Angaben

Organisationsform und -stand

Informationen zur Businessplan


1. Kurzporträt der Initiative

  • Name der Initiative

Initiative für Quartierpflege


  • Ziel der Initiative in einem Satz 


Die Initiative für Quartierpflege macht sich zur Aufgabe, für selbständige Nutzer pflegesensiblen Service in Hotelqualität mit “Click & Brick” zu vernetzen.



  • Kurzbeschreibung

    • Die Zielgruppe sind Menschen mit Pflegebedarf in nachbarschaftliche Quartiere

    • Thematik
       

      • Die Initiative ermöglicht Nutzer eines Pflegebudgets n. § 35a SGB XI Zugang zu einen passgenaue  Betreuung bei wechselhafte intrasituative Bedarfe. 


  • Die Initiative verwirklicht das online  vermittelte “Hotel at Home” [H@H] durch betreuende Pflegeprofis offline, zugelassen n. § 124 SGB V. Die hybride Aufstellung erlaubt vernetzte Arrangements und passgenaue Mixe von professioneller und ehrenamtlicher Hilfe. Mit dem Ziel, Prosumenten zu befähigen (Probability Approach), seinen vulnerablen Alltag zu meistern. 


  • Die Initiative präsentiert H@H-Service nach Wunsch gem. § 71 (1a) SGB XI. Budgetnutzer können spontan gem. TSVG pflegesensible Service bei intrasituative Ereignisse beauftragen & terminieren. Hilflosigkeit, Isolation und Überforderung sind so vermeidbar. Das Projekt soll auch Notfalleinsätze und (temporäre) stationäre Verhinderungspflege tunlichst reduzieren.


  • Ansatz


Exklusive Gutscheinpflege. Für Budgetnutzer n. § 35a SGB XI der sein Bedarf selbst navigiert. Finanziert mit einem Pflege-Tickett durch die Pflegekasse. Die Freiheit, wie er seinen Servicebedarf terminiert, um sich auf neue Alltagssituationen einzustellen, bleibt ihm alleine, uneingeschränkt, vorbehalten hinsichtlich Quantität und Qualität.

Aktionsfeld Mikroraum. Der pflegerische Sozialraum ist der häusliche Wohnraum. Hier wird sowohl [1] ein temporärer Behandlungskonzept nach Entlassung aus Klinik als „Hilfe zur Selbsthilfe“ angeboten [H@H-Deloitte], wie auch [2] für Langzeitpflege mit Bedarf an Sicherheit, Förderung der eigene Ressourcen und Betreuungskomfort.


  • Wirkungsort:  Die Initiative ist in und um die Region Oberhausen Zentrum aktiv.

    Quartiernähe hat den Vorteil, eine schnellere Verfügbarkeit von pflegefachlichen Einschätzungen zu garantieren und zu verquicken (H@H). Verknüpft mit bezahlbaren Angebote von spezialisierten Sachverstand, die durch den Wegfall von Wegstrecken die Versorgungsstruktur begünstigt. Der Beschränkung auf den Quartiers-Sektor ist der Changemaker. Der zum Kerngebiet zuzurechnende Bereich Fortbildung, Forschung und Entwicklung soll Zukunftstechnologien für die Pflege nutzbar machen

  • Fernziel: Pflegesensitive Betreuungsservice nutzt seit 2007 das Modell des Discounters. Pflegepräsenz konzentriert pflegesensible Service auf das Wesentliche. Progredient weiterentwickelt n. der 3. Gossensche Gesetz. Um den autonomen Bedarfnutzer instantan zu vernetzen. Online mit modernster Technik (H@H per Click) wie auch offline mit frei verfügbaren Pflegeprofis (Care-Craftsman per Brick). 


Co-Faktor Telepflege [optionale Zusatzleistung] um sowohl die Jobzufriedenheit bei professionell Pflegenden zu erhöhen sowie dazu beitragen, dass Budgetnutzer ihre Gesundheitskompetenz und Zufriedenheit effizienter gestalten können.

  • Themenbereich


  • Gesundheit / Pflege / Betreuungsbedarf

  • Inklusion / Teilhabe 

  • Leben im Alter / Intergeneration / Einsamkeit (soziale Isolation)

  • Migration / Integration

  • Nachbarschaft / Zusammenleben 

  • Altersarmut / soziale Gerechtigkeit

  • Familienunterstützung

  • Rettungsdienst / Notfallversorgung

  • Tod / Trauer


  • Sitz der Initiative: Ort, Bundesland


Medipflege - betreuende Pflegeservice
Sanderstr. 15
46045 Oberhausen

2. Soziales Thema

  • Das fokussierte  sozialen Thema:

Die Initiative bezweckt Care im Quartier aufzuwerten. Als hybrides Projekt. Entweder aktiviert der Nutzer einen 24/7 zugängliches virtueller Broker über ein Online-Portal. Oder er wendet sich zu den Geschäftszeiten an einer der sechs v/d Stadt unterhaltene Quartierbüros. Beide Wege  eröffnen ihm Zutritt zu einer Service und Terminierungsschnittstelle die geeignet ist seine individuelle Q-Versorgung mit sein Pflegebudget im petto selbst zu navigieren. 


Digital werden  ihm ALLE  frei verfügbare, selbständige Pflegepersonen  in Echtzeit angezeigt mit weitere, verfügbaren Terminoptionen. So kann Pflege auf Abruf spontan erfolgen, so einfach wie ein freies  Zimmer über Airbnb gebucht werden kann. Das Besondere: die Abrechnung erfolgt ausschließlich aufgrund eines Pflege-Tickets. Ausgestellt als Gutschein durch den Kostenträger zur freien Verfügung für den Inhaber. 


  • Wie viele Menschen sind betroffen?

    5% i/d Schweiz (Deloitte) und in Oberhausen:Aufgrund des seit dem 01.01.2017 geltenden neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs sind in OB nur ausreichende Datenreihen vorhanden … Die Anzahl der Pflegebedürftigen ist seit Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes um ca. 24 % gestiegen.” Die neuesten Zahlen (03.04.2023) zur Pflegebedürftigkeit in OB (15.954 Bürger) bestätigen Hr. Kegelmanns  Tendenzprognose 2022: 7,5,9%. Lt.Vorjahrsbericht betrug die Zielgruppe nur ca. 5 % bei 210.000 Einwohner:  Ohne amb. Pflegedienst: wurden 11.031 Personen außerhalb der Profi-Sektor pflegesensibel versorgt. Bezüglich der Regio OB Dümpten (8.000 Einw.) besteht die > 5 % Zielgruppe aus ca. 400  Bürger. Die verfolgte Click- & Brick-Strategie sieht ihre Daseinsberechtigung darin, 1 % dieses Klientel (± 4 Leute) zu unterstützen um den seit 2019 geltende Norm zur Verbesserung der Pflegeservice beim Bürger 24/7 zu optimieren mittels eines Pflegebudgets, damit Nutzer besser in die Lage versetzt werden, sein AUA-Bedarf in denkbar einfachster Form zu terminieren. Dafür ist das TSVG geschaffen - wenngleich  nur selten angewandt. Das möchte diese Initiative ändern.


  • Warum sich der Initiator diesem Thema widmet.

    Storytelling: Als Gründungsmitglied der “Fachgruppe Diakonie”  in der kirchl. Gewerkschaft VKM war der Initiator 2007 der 1. freiberuflich aufgestellte Fachkrankenpfleger vor Ort. Außerhalb einer spannungsgeladenen Hierarchie erlebte der Initiator, wie mikroökonomische Pflegepräsenz sich erfolgreich selbständig  positionieren konnte. 

Das Leitmotiv resultiert aus Erlebtem:  Was deutschlandweit als Honorartätigkeit hochprofitabel war, um Pflegenotstand effektiv zu begegnen, lässt sich pragmatisch auch im Quartier mobilisieren. Mit der Leitmaxime, dass ein erfolgreicher Engagement nur dann zeitnah eine bessere Quartiersversorgung realisieren kann, wenn der Verbraucher von Bedarfe selbst in der Lage versetzt wird, effektiv und effizient die Angebote verfügbare Pflege eigenständig anzusteuern, auszuhandeln, zu qualifizieren - und ggf. abzulehnen.

Die Autonomie eines Budgetnutzers ist die kardinale Voraussetzung. Formal ist die Zulassung n. § 124 SGB V als Verwaltungsakt deklaratorisch rechtsverbindlich (Fr. Kallenberg). Plus 24/7 zugängliche, belastbare Daten: wer, wann, wo und wie teuer lassen sich Pflegeprofis buchen?

Re:Booten gilt hier als schöner Nebeneffekt: Die Initiative vermag schlummernde Ressourcen an Manpower i.S. re:entry zu reaktivieren als moderne Care-Craftsman: Jene ins Abseits gedrängte Pool an zugelassene und qualifizierte Pflege- und Betreuungsfachkräfte.

3. Ansatz der Initiative

  • Der Ansatzpunkt bei der  Initiative

    Instantane Versorgung bedeutet: sofort, sooft pflegerische Ereignisse situativ eintreten,  zu “unpässlichen” Ereignissen ein passendes, individuelles Gesicht zu vermitteln. So, mit Geschwindigkeit, verleiht die hier verfolgte Initiative die Pflege “auf die Schnelle” Pflege ein ganz neues Gesicht: Direkt 1:1 vermarktete Pflege. Durch online vermittelte, passgenau auf echte Bedürfnisse abgestimmte  Handwerkerservice. Das unterscheidet die Initiative von naturgemäß träge agierenden makroökonomische Anbieter.  Vorgelegte Pflegeverträge mit Konditionierungszwang sind zu signieren, bevor man mit der ersten Handgriff beginnt. Mit bekanntem Überraschungsfaktor: Wer steht als abkommandierte Servicekraft vor der Tür? Darüber entscheidet in klassischer Weise immer der Anbieter, statt der Pflegebedürftigen.


Vorteil dieser Ansatz im Vergleich

Beim mikroökonomisch auftretenden Budget-Teilnehmer ist einfach Vieles einfach anders: DUAL. Niemand grätscht zwischen zugelassenen Anbieter und selbstständig auftretenden Budget-Teilnehmern. Nicht so einfach ist es bei der klassischen makroökonomischen Versorgung, abseits des Pflegebudgets. Die Kostenträger funken als Institution immer als DRITTE zwischen der  Struktur “Patient & Pflegekraft.” Normativ vorgeschaltete Kostenträger kontrollieren und reglementieren Büro- und Abrechnungs-Angelegenheiten mit einer Unzahl an Vorgaben n.d. SGB. Für Menschen mit geringem Einkommen ist “Gerechtes Sorgen” bequem. Dieses im Hintergrund verborgene Vorgehen (Marlies Ahlert), holt für ihn “Das Beste” heraus. Leider neigen makroökonomische Steuerungsprozesse dazu, weil primär an finanzierte Transaktionen gekoppelt, zu verhängnisvoller Fehlsteuerung mit explodierende Reglementierungswut plus Kosten. Normale Verbraucher erleben intransparente Kosten; diese zu ignorieren bleibt ihm jedoch selten völlig erspart. Z.B. bei Posten wie Hotellerie und Investitionskosten. Viel Geld, das Pflege keinen echten Mehrwert gibt. Vielmehr generiert es fragwürdige Komfortsteigerung bei Heimpflege: Wohnmaschinen als Verwahr-Anstalten die lebensverkürzender Immobilität in superseichte Stressless-Sessel vor-programmieren. 


Diese kostenschlürfende Administration zehrt am Tropf der Finanzaufwand die der Moloch der Gesundheitsindustrie schluckt. Idealerweise erfüllt sie ihren Zweck und es gibt auch kritische Stimmen zu Pflegebudgets.  Makroökonomisch dirigierte Pflegeprozesse weisen jedoch in vielen Einzelfällen schlicht zu viele parasitäre Zwischeninstanzen auf. Alle wollen voll versorgt und bezahlt werden: selbst dann, wenn de facto Dienstleistungen nicht in Anspruch genommen werden. Beispielsweise Küche im Heim: in Echtzeit werden die Leistungen auch dann abgerechnet, wenn seit einer Woche nichts aus der Küche gegessen wurde. 


Gelingende Pflege gelingt  nur dann in vollem Umfang, wenn beide beteiligten Akteure eine win-win-Strategie verfolgen. Preisbewusste Kunden  vermeiden das Bezahlen eines nutzlosen Overhead. Diese ‘Überbaukosten' werden gesenkt. Gleichzeitig werden paradoxerweise die Verdienste für Pflegeprofis gehoben. Dadurch hervorgerufen, wenn Nutzer von Pflegebedarf mit 1 Click Manpower auf ein Blick in Echtzeit kartographiert vorfindet: direkt vermarktete,  einfache und preiswerte, passende Angebote die ihm den Wahl lassen, WER als zugelassene Person ihm jeweils zu WELCHE Preis WANN  und WIE seine Versorgung sicherstellen soll. 



  • Welche Entwicklungen am Ort  vor dieser Initiative starteten.

Am 19. Oktober 2017 wurde in Oberhausen auf dem 3. Sterkrader Symposium zum Thema “Diversitätsmanagement – Vielfalt im Quartier” festgehalten, dass es in Deutschland (und OB)  eine zunehmend multidimensionale Quartiersdefinitionen gibt. Gekennzeichnet mit unterschiedlichen Versuchen, mehrere Komponenten miteinander zu verbinden - häufig nur eine unzureichende Abgrenzung.

Verbesserungen wären ggf. zu erwarten von modellierten „City Villages“, die insbesondere für die ältere Generation (mit eingeschränkter Mobilität) von Interesse wären. Dabei läge dann der Tenor auf einer Q-Ebene mit Rahmenbedingungen, die eine Basis schaffen für nachhaltige soziale und ökonomische Entwicklungsprozesse. 


Der Crux dabei: diese Q-Konzepte sind makroökonomisch gedacht und funktionieren vor Ort nur als Mikro-Modell unter dem Etikett “Betreutes Wohnen”. Abgespeckt als Geschäftsmodell in Seniorenheim-Light-Format werden City-Village-Konzepte vom Ansatz her dem Konsument von Bedarfe als miniaturisierten City-Village-Modell “übergestülpt”. 


Mit ein riesiges Regelwerk an Versorgungs- und Vertragstrukturen.  Anbieter vermarkten mit gleicher Zuschnitt  in gleicher Weise auch Senioren- oder Demenz-WG’s. Umworben als optimale Komfortzone, mit erprobte und gelobte Versorgung durch Assistenzkräften. Das sind Betreuungskräften, die  rundum-die-Uhr aufpassen. Pflegevorbehaltsaufgaben und bei “Notfälle” vermitteln sie extern angeforderte Gebrechlichkeitskompensationskompetenz.  Bei genauere Betrachtung (WAZ) entpuppen diese Geschäftsmodelle sich als extrem teure Altersheim-Light-Versionen, jährlich rund € 70.000 p.a., sodass fast zwangsläufig bei dieser Wohnform rund ⅓ aller Rentenbezieher Leistungen der Sozialhilfeträger in Anspruch nehmen müssen. Top-Verdienste der Betreiber von Senioren-WGs, die pro Person mtl. ± € 5.800 für sein 16 qm. Zimmer in Rechnung stellen.


Fachleute des Regionalverband Ruhr, wie der Kölner Altersforscher Prof. Frank Schulz-Nieswandt forderten am 31. Mai 2022 angesichts des demographischen Wandels auf der 4. Sozialkonferenz Ruhr mehr Vielfalt und Fantasie bei Wohnformen für Ältere und Pflegebedürftige. Schulz-Nieswandt kritisierte das derzeit vorherrschende Angebot an altersgerechtem Wohnen provozierend als „primitiv“. Pflegebedürftige Menschen hätten nur die Auswahl zwischen einer Betreuung in privaten Wohnungen oder einer „Kasernierung in Sonderwohnwelten für das hohe Alter“, also Pflegeheimen. „Wir müssen hybride. Wohnformen vorantreiben und dafür Geld investieren“, so der Soziologe. Die hier verfolgte Initiative ist nur die logische Konsequenz eines latenten Problems der Daseinsversorgung.


Den modernen Sozialfigur eines  pflegerischen Subjekts, des proaktiven Prosumenten, mit einem ihm eigenen, handlungsfähigen Pflegebudget n. § 35a SGB XI  kennt man nicht wirklich; die meisten Senioren-WG-Konzepten sind von Pflegefirmen konzipiert. Hier nutzen Anbieter i .S .d. vorherrschende Gesundheitspolitik. Diese“kalte” (versteckte) Pflegebudgets sind zusammengelegte bzw. “gepoolte Leistungen,” die ohne echte (WG-) Mitbestimmung der Betroffenen zur Anwendung kommen. Top-Down in Makro - statt Bottom-Up in Mikro.


Bisher erreichte Ziele


Nach Vorarbeit zur Epistemologie freiberuflicher Pflegepräsenz wurde das Q-Konzept im Rahmen einer Projekt Bramme 2020 vorgestellt. Online-Einbindung von pflegesensible Betreuungspräsenz im  Angebotsfinder.NRW.de mit dem Ziel, mikroökonomisch finanzierte, nutzergesteuerte Q-Pflege auf digitaler Basis [Click], unterstützt von Q-Büros mit Beratungs- und Brokerfunktion anhand eines persönliches Pflegebudget auch für Menschen mit geringerem Einkommen bzw. niedrige Rentenbezug erschwinglich zu gestalten - quasi als modifizierte City-Village-Konzept anhand von Mikro-Logiken im Mikro-Raum zuhause.


4. Team

  • Anzahl Mitwirkender

    • Anzahl Hauptamtlicher:

      Aktuell: 1 - Der Initiator, selbständige Pflegefachkraft (bezieht Altersrente).

    • Anzahl freier Honorarkräfte betr. OB; online gelistet auf Angebotsfinder.nrw.de


Anzahl: > 9 Personen - (Gig-Economy)

  • Anzahl Ehrenamtlicher:

    Aktuell: 0


  • Aufstellungsmerkmale des Teams

    Die Initiative ist hybride aufgestellt. [1] Online (als Click-Angebot) wird pflegesensible Betreuungspräsenz 24/7 über das Portal Angebotsfinder uneingeschränkt angeboten. [2] Präsenz-Service [Brick-Angebote] abrufen, beauftragen und Einsätze sowohl aushandeln wie auch nach Bedarf terminieren, kann ausschließlich der Nutzer.

  • Besonderheit des Teams.

    Angebotene Click & Brick Arrangements im Zuge einer Gig-Economy weisen einen riesigen Vorteil auf: unabhängig zu sein vom eng gesteckten Tourenplan und dem Personalbestand eines Anbieters. Dessen Schattenseite: Einsätze kommen nicht “automatisch” angetourt. Jeder Einsatz darf der Budgetnutzer individuell aushandeln und disponieren - aber er  muss es auch Oder, abwägend, auf [eher belanglose, unnötige] Einsätze verzichten.

    Es liegt in der Hand des Teilnehmer eines pers. Pflegebudgets rechtzeitig zu den gewünschten Termin “seine” Service zu engagieren. Bei den aktuell sehr eingeschränkten Online gestellten Angebote an betreuende Pflegeprofis kann spontane Inanspruchnahme von frei verfügbaren AUA-Angebote zu Problemkonstellationen führen. Auch werden  Koopkonkurrenz-Spielregel sich im Akteurs-Kollektiv eher nicht automatisch einstellen und bedürfen diese ein gepflegtes, achtsames einüben, sollte Changemanagement auch zu wirklichen Verbesserungen führen.  


  • Autopoietisch vernetzte Co-Akteure.

    Das Einbinden informelle Pflege durch Nachbarn und Angehörigen [und ggf. Ehrenamtliche]

ist im Bereich der Dementia-Care von eminenter Bedeutung. Je mehr die Babyboomer sich mit den IoT-basierten digitale Assistenzsysteme vertraut machen kann eine achtsame Betreuung und Begleitung auch über Telepflege [AAL] dazu verhelfen eine gute Versorgung  bei dysfunktionalen Alltagsstrukturen zu schaffen. Informelle, pflegesensible, überwachende und unterstützende Tätigkeiten zu mobilisieren gehört eine wesentliche, entlastende Hilfe, die die Versorgung verbessert, ggf. gekoppelt mit dem Entlastungsbetrag von mtl. € 125. Die Kausalkette beginnt am point of care, dort wo Unterstützungsbedarf anfällt. Sie kann wie der Hunger in eigener Küche begonnen werden in Selbstarbeit [selfcare] "gebastelt" [Bricolage] und ergänzt werden durch Kümmerer [Brick] die über Online-Portale [Click] gesucht und gebucht werden. Q-Büros können flankierend Broker- und Beratungsleistungen beisteuern.

  • Forciertes Weiterentwicklung eines selbständiges Akteurs-Kollektiv

    Teilnehmer von Arbeits-Gelegen-Heiten (AGH-Kräfte) nach § 16d SGB II sind seit 2020 als frei verfügbare Präsenzkräfte in Quartierbüros installiert. Finanziert v/d AfA  mit dem Zweck, LZ-Arbeitssuchende neue Perspektiven zu bieten auf der primäre Arbeitsmarkt. Diese Personenkreis umfasste 2020 satte 114 Personen und dem Sektor “ehrenamtlich” de facto gleichgestellt. Wird hier geschult mit kostengünstige (Bildungsgutschein) Bildungsangebote des Regionalbüro “Alter, Pflege, Demenz.nrw.de” liegen hier Optionen brach, Betreuungskompetenz in Zusammenarbeit mit Q-Büros zu pushen. “Der Tod des Hausmeisters" (FAZ) ist die Geburtsstunde des Betreuers.

5. Finanzplan

Vorbemerkungen zum Mikromezzanine Konstrukt des Finanzplans

Die mikroökonomische Grundannahmen [Gossensche Gesetze]

1. Gossensche Gesetz  

Betreuende Pflegeprofis in Q-Versorgung sind davon überzeugt, dass mehr Geld für Pflege niemals eine notwendig bessere Q-Versorgungsqualität aufweist; im Gegenteil.

2. Gossensche Gesetz

Die Mikromezzanine steht darum als Idee im Vordergrund weil es für bedarfspflichtige Bürger lohnt dieses  Finanzierungsmodell in zu nutzen. Hier erhält der Budgetnutzer auf Antrag vom Kostenträger n. § 35a SGB XI  sein “Kapital” zur Investition (“Genuß” in Gossens Terminologie) in eigene Gesundheit zur Verfügung gestellt. Der “Zins-Ertrag” besteht in dem   “Genußrecht,” autonom nach Gusto das angestrebte  Ziel, seine Gesundung temporär per Mezzanine zu erreichen. Oder, bei  Alter und Demenz, eine Steigerung einer hochwertigen Lebensqualität nach individueller Geschmack - bei gleichen Preisen ohne Kostenexplosionen. 

3. Gossensche Gesetz

Immer auf Verbesserungen angelegt, gem. professioneller Bedarfsanalyse mit konviviale Evidenziteration in spe. Alle anfallenden Honorartätigkeiten werden ad hoc als Uno-Actu-Leistungen mit den Kunden verrechnet gem. Online-Preisliste.

Mit der Faustformel:  4 Menschen mit Pflegegrad 2, die je mtl. € 300 Pflege [plus Pflegebudget € 724] in Anspruch nehmen, finanzieren mit € 1.000 1 Pflegekraft mit € 4.000 mtl. Diese 4 Leute, im Heim oder Senioren-WG, zahlen aus eigener Tasche als bombastische  Eigenbeteiligung aktuell  € 2.411. Ohne Gegenwert, denn der Heim- oder WG-Bewohner bekommt dafür keinen Brotkrumen extra oder einen Löffel bessere Pflegekost auf den Teller aufgetischt.

Umgekehrt gilt vielmehr: “Eine Frau, die ihre Pflege selbst in die Hand nimmt” (SD-Zeitung 01.04.2023) kann 3 Leute mit 1 Pflegebudget beschäftigen.

Finanzielle Eckdaten

  • Mitgliedsbeiträge: ...... 

    Das favorisierte Servicemodell basiert auf einer Mikrovertragskonstellation. Das Pflegebudget entspricht für die Teilnehmer ein Mikromezzanine-Finanzierung. Wechselnde Versorgung wie Bettenwechsel bei Airbnb - realisiert als praxisnahes Mzodell eines  Pflege-Hotels.

  • Spenden: ......

  • Öffentliche Zuschüsse: ......

  • Umsätze: ......

On Demand  werden Einnahmen in der Gig-Economy realisiert. Durch den Verkauf von sogenannten uno-actu-Handlungen bzw. instantane, intersubjektive pflegesensible Entitäten, generiert als Token, im pflegerischen Ereignisfeld, mittels transitive Pflege.


Konkret werden In Vorleistung erbrachte oder vorab schon gebuchte und online bezahlte Betreuungsleistungen mit ca. € 30,00 p.Std. in Rechnung gestellt; reine Pflegesachleistungen mit ca. € 60,00 p.Std.  Ohne MwSt. gemäß § 4 UStG. Intrasituative Pflegesachleistungen können pro min abgerechnet werden, weil diese [verhandelbare] Leistungen sich trennscharf von reinen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten (Facility) resp. Betreuungsleistungen gut abbilden lassen. Bei 80 Std. mtl. (entspricht TZ; 20 Std. Wö) sind € 2.400 br. für pflegesensible Betreuungspräsenz gut erzielbar. Bei Pflegepräsenz das doppelte: € 4.800 bei 20 St. Wö. Optional bei beiden Berufsprofile gilt als optimale Startposition ein TZ Angestelltenverhältnis im stationären Bereich empfehlenswert; sie vergünstigt die Ausgaben zu Lasten der SV.

  • Sonstige Einnahmen: ....∅....€ 


  • Summe jährlicher Einnahmen …..

Ausgaben

Aktive Akteure verbinden sich auf das vorhandenes Equipment (Angebotsfinder.nrw.de). Oder es wird auf Nachbarhilfe und informelle Pflege durch Angehörigen zurückgegriffen. Somit fallen keine Personalausgaben für die Durchführung der Initiative Quartierpflege an. Zulassungsgebühren für das Portal  “Angebotsfinder.nrw.de” bei hybriden Auftritt : € 300,00; jhrl. Prüfungsgebühr ab € 10,00.

  • Personalkosten: .....∅…..

  • Vergütung von Ehrenamtlichen: ......

  • Material- / Sachkosten: ±  6.400 € p.a.
    Miete, Mietnebenkosten, IT- und Telefongrundgebühren, Versicherungen, KFZ und weitere Sachkosten wie Verbrauchsmaterialien, z.B. Druckerpapier, Printmaterialien, etc.


  • Sonstige Ausgaben: ......

  • Summe jährlicher Ausgaben …

Finanzielle Situation


Einschätzung der aktuellen finanziellen Bedarfs der  Initiative.

Die Initiative basiert auf den Strukturen einer Gig-Economy und ist finanziell unabhängig. Der Initiator bezieht Altersrente und startet das Projekt als Investor, der Sozialkapital gewinnbringend anlegen will.

Finanzielle Sonderthemen, die zu beachten sind

Marketingmaßnahmen sind aufgrund der lokal eingeschränkten Q-Präsenz bei der hier vorgestellten Konstellation Care mit Click & Brick zu vernachlässigen. Seitens der Q-Büros werden Beratungen aktuell kostenfrei erbracht; die Pflegekassen und die politische Gemeinde treten hier als Kostenträger auf. Zwei Problempunkte: (1) In dem Maße, wie Q-Büros sich nicht als moderne  IPVZ bewähren und wg. chron. Leerlauf abgeschaltet werden (6.400 Beratungen p.a. in 6 Q-Büros, die z.T. jeweils mit 5 MA besetzt sind ergeben < 10 Beratungen tgl. / mithin ± 2 Kundenkontakte pro Tag pro MA) besteht dieser für Bürger “kostenlose” Service nur auf Papier. (2) Was nichts kostet, taugt i.d.R. auch nichts.

Beratungsservice in Q-Büros. Kostenfrei genutzte Präsenz-Beratung von Angestellte in  Q-Büros weisen eine negative Gesamtbilanz auf. Es werden in Q-Büros Hasenpfaden gegangen, die von Zick nach Zack laufen um den bedarfspflichtige Bürger auf altbekannte Pfade einzusortieren.
Entlarvend: Es startete im Rahmen der Q-Büros 2022 innerhalb des gut strukturierten “Holding” des Q-Büro (pro-wohnen) eine je eigenen hauswirtschaftlichen Dienstleister (HUD). Diese wurde von Null auf 100 als einer der größten Anbieter auf dem Portal “Angebotsfinder.nrw.de” gelistet.  Das bedeutet im Klartext: Präferenz von Versorgung durch zugelassene Anbieter [a] in der ambulante Pflege, [b] bei Projekte “Betreutes Wohnen” und [c] bei WG-Modelle (Senioren-WG; Demenz-WG). 

Benchmarking Q-Pflege vs. WG & Heim als Wohnform Am 31. März 2023 wurde die WG als 30% Günstiger im Vergleich zum Heimplatz angepriesen - euphorisch von der Presse betitelt: “Große Freude über Platz im WG”. Diese Aussage ist finanzpolitisch sowohl richtig als auch falsch. Richtig ist die Angabe: Die WG bietet eine  ⅓  preiswertere Unterkunft. Aber gleichzeitig ist der Fixpunkt dieser Aussage grundlegend falsch, weil wesentliche Kostenfaktoren aus der Kalkulation  ausgeklammert blieben.  Vernachlässigt in der Bilanz wurden 3 nicht eingepreiste Posten auf der Rechnung: 

  1. In einer WG müssen Pflegesachleistungen prinzipiell extra gezahlt werden, da der Anbieter kein Pflegepersonal für den Pflegebedarf beschäftigt bzw. vorhält (anders wie im Heim). 

  2. In WGs wird programmatisch nur Betreuung bei Senioren mit leichten mentalen Störungen und geringfügigen körperliche Einschränkungen angeboten; Menschen mit auffällige Symptome  gehören zum “aussortierten Personenkreis”: Wer mit antriebsarme depressive Merkmale zu kämpfen hat und aggressive Verhaltensmuster zeigt und als suchtgefährdet gilt, findet kein WG-Platz (anders wie bei begehrter Heimbezug oder Heimeinweisung). 

  3. Nicht nur der Pflegeaufwand wird als Extraposten verrechnet: auch alle anderen Hotellerie-, Facility- und Unterkunftskosten, nebst Heiz- und Energiekosten, Internet etc. sind  nicht gedeckelte Kosten (anders wie im Heim). Am Ende zahlt der WG-Nutzer die Zeche - anders als im Heim, wo der Anbieter (z.B. wg. Mißmanagement) auf die Kosten sitzen bleibt, die ihm die Kostenträger (Pflegeversicherung etc.) nicht erstatten.

Fazit: Kostenfalle Senioren-WG, bei der der wirklich pflegebedürftige WG-Bewohner nur die Flucht im Heim übrig bleibt. Bei prekäre Ausgangslagen ist Heimversorgung vielfach ein non-plus-ultra. Oder: Der Nutzer arrangiert seinen Pflegebedarf daheim - bei identischen Pflegesachleistungen, jedoch ohne Hotelleriekosten und sogenannte Investitionskosten zusätzlich tragen zu müssen. 

6. Ausblick und Beratungsbedarf

Wo die Initiative in 2 bis 3 Jahren stehen wird 


Das TSVG als Triggerpunkt: In 2  wie  in 3 Jahren wird es der Initiative gelingen, die temporäre Heimversorgung eines  “H@H” Pilotprojekt zu realisieren. Von der Gesetzgeber i.V.m. § 71 (1a) SGB XI  als Option geschaffen, um pflegesensible Pflegepräsenz auszulagern. Zwecks teure stationäre Klinik zu übertragen in den Händen versierte, nach dem PflBG n. § 124 SGB V zugelassene, betreuende Pflegeprofis. Die Initiative wird nach anerkannten Standard der  Pflegeforschung evidenziterative Service-Leistungen (home-care) im häuslichen Bereich mit optimale Lösungen versorgen. Die seit 2020 vor Ort gegenüber  hybride Aufstellung verfochtene Verbotskultur und Silomentalität wird in 2 - 3 Jahren endgültig Geschichte sein.

Marketing & Recruitment. Bedarfspflichtige Bürger werden vermehrt in 2-3 Jhr. ihr Zuhause  als ambulante Mikro-Raum, at bedside erleben als behaglichere Komfortzone. Optional Im Vergleich mit ein Pflegezimmer im Heim mit notorische Größe zw. 16 - 25 qm. 


Oberhausen wird in 2-3 Jahren zu Pflegehausen. Wenn 3 Faktoren erfüllt werden:

  1. Pflegetickets n. § 35a SGB XI werden ohne Konditionierungszwang ausgestellt

  2. Die für Nutzer eines Pflegebudget aufgesattelte Initiative wird angenommen

  3. Pflegeprofis wandern aus Heim und Klinik ab um lieber  € 4.800 bei 20 Std./Wö. bei Budgetnutzer zu verdienen statt € 2.400 im Heim bei 40 Std./Wö. zu malochen. 


Digitale Präsenz. Überlegenswert: als Initiative mit NPO-Präsenz in 2-3 Jhr. eine eigene APP (z.B. “Pflegefinder4OB”) entwickeln; u.U. wertvoll im Zuge einer Nationale Demenzstrategie. Dann, wenn es amtliche Auskünfte nur verzwickt gibt. Oder man aus anderen Gründen die autonom aufgestellten, modernen Sozialfigur des pflegerischen Subjekts ausblendet. Oder Q-Büros mutieren  zu Gatekeeper der Interessenverbände. (“Stellen-Selbsterhalt”).  Oder wenn kommunale Q-Büros als PVZ umstrukturiert, reduziert und eingestellt werden:

  • Um die Selbstorganisation der Pflege durch den Budgetnutzer zu fördern, kann es empfehlenswert sein,  via einem Portal in der Art “Airbnb” auf bereits verfügbare APP-Entwicklungen zurückzugreifen, um pflegesensiblen Service besser zu kartieren. 

  • Um das Quantum an betreuende Pflegepräsenz geschickt zu erhöhen kann das Einzugsgebiet OB-Zentrum erweitert werden, indem Nutzer auch auf selbständiger Betreuungskompetenz aus DU, Essen, BOT, MH zugreifen zu können. Was im aktuellen Portal “Angebotsfinder.nrw.de” auch aktuell der Fall, bei der Leistungsträger mit Q-Service im Angebot auch Städteübergreifend platziert sind.

Die aktuelle Herausforderungen 2023:


Öffentlichkeitsarbeit. Gig-Economy- Freelancer sind Auftrittsmenschen. Akteure einer Pflegepräsenz, die im Zuge der Initiative für Quartierpflege eine demokratische, autopoietisch strukturierte, kulturelle Leistung erbringen. Sich selbst und sein Berufsprofil angemessen fortzubilden und öffentlichkeitswirksam weiter zu entwickeln gehört zur profizienten Erscheinungsbild dazu. Nach Frank Kegelmann fordert die Gesundheitskonferenz der Stadt Oberhausen, Bereich 3-2 / Soziales i.V.m der  Örtliche Planung gem. § 7 APG NRW auf S. 80 “ein ganzheitliches Pflegeverständnis ein, in dem im engeren Sinne pflegefachliche Verantwortungsbereiche und das Gelingen ganzheitlicher (gesundheitlicher) Versorgung unter einem umfassenden Pflegebegriff (the Core of  Cure is Care) zusammengefasst werden.”

Wirkmächtige Domänenwissen bleibt ohne Selbstarbeit und Selbstmanagement der Akteure zukunftsferne Utopie, zwecks Verbesserung eines komplementäres Q-Pflege im Sinne des TSVG um pflegesensible Daseinsversorgung optimal zu terminieren und zu organisieren.


Weiterbildungsleistungen und erweiternde Wohnkonzepte, umgesetzt, erhalten von Behörden und von politisch und gesellschaftlich wirksamen Institutionen Gegenwind.


Doofpot Kultur. Exemplarisch verleugnen 2023 zwei Teilnehmer der Stadt Oberhausen ihre Teilnahme am 4. Sozialkonferenz Ruhr am 31. Mai 2022 oder können sich  (als Koordinatorin alle sechs Q-Büros in Oberhausen) an deren Teilnahmen nicht mehr erinnern - geschweige deren Inhalte. Dabei sind diese Personen, Fr. Stefanie L. und Fr. Nese Ö. engagierte Bürger in Amt und Würden, die nicht nur im Demenznetzwerk der Stadt Oberhausen mit Beiträge und vielfach ausgezeichnetes Engagement sehr präsent sind. 

Erscheinungsbild. Wie nimmt der Bürger selbständig betreuende Pflegeprofis wahr? Es genügt nicht, nur die  Anforderung an evidenziterative, pflegesensible Betreuungsprozesse nach den Vorgaben des § 71 (1a) SGB XI zu genügen mit dem Ziel i.S. des PflBG, einwandfrei Vorbehaltsaufgaben erbringen zu können. Um im Wesentlichen das holistische Berufsprofil in der gesellschaftliche Wahrnehmung zu schärfen, sind Pflegesensible Fortbildungen bei zertifizierte und nach dem RbP akkreditierte Institutionen eine conditio sine qua non.  Aktuell beäugen die zuständige, hiesigen Behörden hybride Aufstellungsmerkmale mit ein gewisser Argsinn, was an sich gut ist: denn De:Professionalisierung einer pflegesensible Betreuung durch berufsfremde Handlanger verhindert echte Weiterentwicklung eines vom Bürger autonom geregelte pflegesensible Versorgung. Pflege wird um keinen Millimeter vorwärts gebracht durch fragwürdige Pflegeportale wie “Pflegix,” Ebay-Kleinanzeigen, Helpling und Co. Diese Portale vermitteln kostenlos; allenfalls wird ein billigen Gewerbeschein (zw. € 10 - € 65) verlangt. Die eingesparte  Zulassungsgebühren in der Startphase von € 300,00 (bei hybride Aufstellungsmerkmale) plus Schulungen und weitere Gebühren (PFZ) und  komplette, zertifizierte Basisqualifikation n. AnFöVO für  € 359,00) verhindert, dass Service, vermittelt durch Agenturen wie Pflegix & Co, im günstigsten Fall, nur bedingt als Budgetfähig gilt.

Argumentationsfreie Verwerfungskriterien mit dem Prädikat “Nicht zielführend” werden von Behörden seit Jahren ins Spiel gebracht bei hybride aufgestellte Pflegepräsenz. Diese gilt es 2023 normkonform zu überwinden und darzulegen, dass es den Bürger nützt, vorbehaltlos eine hybride aufgestelltes Leistungsprofil i.V.m. § 35a SGB XI  im Rahmen der TSVG-Kriterien in Anspruch nehmen zu können. 


Das sollte eigentlich mit der Zulassung 2021 geklärt sein, stellt sich jedoch als Bremsklotz im Wege im Zuge der von den Behörden ausgelegten gesetzlichen Vorgaben. Unbestritten ist, dass Pflegeprofis verpflichtet sind, jährlich einen Tätigkeitsbericht vorzulegen mit Angaben zu FB-Maßnahmen - und somit das Recht der Behörde, Wertungen vornehmen zu dürfen.

 

Nachgefragte Auskünfte, was i.V.m. § 71 (1a) SGB XI mit dem als “Killerphrase” geeignetes Prädikat “Nicht Zielführend” (Es ist wie es ist, weil es so ist wie es ist) gemeint, und was  als FB bei hybride Auftritt Zielführend sei, blieben bisher bei den zuständigen Behörden und involvierten Regionalbüros (Fr. Becker, 16.03.2023) ohne Antwort. Hier sind 2023 ff. noch vorhandene Ressentiments und unnötige Spannungsfelder zu schlichten, zu Gunsten einer auf fundierte Unterstützung und kongruente Zuwendung angewiesene Teil der Bürgerschaft.


“Gemeinsinn stärken” - das konkrete Themen, das die Initiative stärken will.


Die Initiative positioniert sich nicht als Solitär. Aktuell zeigt ein Leipziger Projekt zu Q-Pflege  “Gemeinsinn stärken”  ebenfalls gangbare Pfade auf, die in die gleiche Richtung zielen. Zentral steht immer die komplementäre Verknüpfung pflegesensibler Betreuung mit verbindenden Overlay-Kapazitäten. Das Leipziger Modell ist fokussiert auf eher informelle Pflege im Rahmen einer Nachbarschaftshilfe (im weitesten Sinn). Bei dem hiesigen Q-Projekt steht das Pflegebudget.de (2044 - 2008) Pate. Mehrfach besuchte der Initiator deren Symposien in Düsseldorf und Berlin. Das Modell wurde u.A. fortentwickelt und realisiert im Walzbachtaler Projekt mit ambulanter Rundum-die-Uhr-Betreuung.


Bereichen bei der Unterstützung und  Entwicklungsbedarf gebraucht werden:

  • Projektmanagement

  • IT / Internet

  • Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit

  • Gewinnung / Management von Mitwirkenden

  • Versicherungen / Rechtliches; besonders: 


[Geltungssphäre v. § 71 (1a) SGB XI - TSVG].

7. Formale Angaben

  • Postanschrift der Initiative 


mmw.med-ipflege, Sanderstr. 15

in 46045 Oberhausen. 


  • PLZ, Ort, Erreichbarkeit

    46045 Oberhausen; Sanderstr. 15;
    Tel. 02 08 86 01 88;
    mmw.pflege@gmail.com 


  • Kontaktperson

Marten Wiersma,
Sanderstr. 15
46045 Oberhausen. 


Organisationsform und -stand

Gründungsjahr:   2007


Organisationsform:   Zulassung  gem. § 124 SGB V

Institutionsnummer:   462516768


Steuernummer:  124/5127/2176


Gemeinnützigkeit anerkannt:   Nein


Träger (keine vorhanden): Singuläre, selbständiger Auftritt [Gig-Economy] ohne Trägerorganisation.