Kunst macht aufmerksam auf das Symbol. Sie zeigt als externer Effekt, im besten Sinn des Wortes, mehr auf wie ein gewöhnlicher Blick durchs Glasfenster. Oder es ist schlechthin (wenn überhaupt) Kitsch statt Kunst. Symbolanalytik weist auf ein Signatur - sowohl bei originärer Kunst wie bei der Kunst angewandter Pflege. Beider spezieller Kennmerk: bei echte Kunst handelt es sich immer um ein meritorisches Gut. Ihre Mehrwert ist mehr wert als ihren Preis. Immer, ob gut gemachte Kunst oder bei Macher einer Pflege mit Format.
Das kann zu eine Überinterpretation führen. Dann, wenn Design und Formensprache mehr zugebilligt wird, wie billigerweise angemessen.
Wenn das Gegenteil zutrifft kann es sein, das Kunst auf einmal futsch ist.
Meritorische Güter sind eben so - nie auf Dauer gesicherter Gefälligkeit. Man kann sich ihrer entledigen und Kunst als 'erledigt' aus der Welt schaffen.
Nicht nur in Chemnitz fällt es auf Anhieb nicht sonderlich auf, wenn Kunst entsorgt wird. Doch bleibt eine leere Kunstlandschaft nicht folgenlos.
Leerraum ohne Signatur und Symbolkraft setzen feindosiert den Vorgeschmack seelenlose Landschaften frei. Ödland. Leerlauf ohne abgespürter anagogischer Sinnhaftigkeit verweisen auf denselben Basic: reine Funktionalität. Sang- und klanglos ist was im schwange ohne rhytmischer Impuls. Schade drum.
Im Gesundheitswesen gibt es die nackte Wirklichkeit gemachter Pflege ohne gekonnte Kunst. Nützlich und zweckdienlich aber eigentlich nur auf beschränkt eines auf flacher Bahn verlaufender Werktätigkeit.
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Screenshot Meedia.de vom 06.05.2014 |
Nützlich und gar nicht so übel, wie sogar Mr. Undercover selbst an eigenem Leibe im Selbstversuch erfuhr.
Nur das Weißbrot zum Frühstück war wohl nicht so sehr Wallraffs Geschmack. Alles andere war passend: gute Pflege und freundliche Mitarbeiter.
Wer es mag, mag Bauhauspflege vielleicht mögen. Warum kein Stoppuhr oder Zeitstempel anwenden? Ankarren, Schellemännekes machen, 'raus aus den Federn', 'rein in die Sachen', ran an den Tisch und fortwährend fort mit dem Ford zum nächsten Fließbandkandidaten; so funktionierte es ja, so oder so ähnlich, ja immer schon.
Ankarren, Schellemännekes machen u.s.w. lässt natürlich systematischer Pflege im Bau schrumpfen auf den skelletierten Rumpf radikaler Funktionalität. Funktionalität, die Trumpf ist in der häuslicher Pflege und im Bauwerk eines Pflege-Haus. Bauwerke, die im Format eines Klinikums als eine Care4factory die Instantiierung einer hilfsbedürftige Eigenschaft ausmacht. Oder sie sind rühmlich bekannt als ein mit satter Gebrauch von Euphemismen sauber gepflegte, (ab-) gesicherter Bastion eines von Parkbäume verhüllter Heim-Bau vor der Horizont eines Abendfrieden.
Nicht ohne Hintersinnigkeit. Denn auch Bauhaus gestylte Pflege hat Symbolkraft. Man nehme nur die Brille eines Architekten hinzu, beispielsweise eines Wittgenstein.
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Wittgenstein |
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Screenshot http://www.metalocus.es |
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Screenshot Bauhaus-dessau.de |
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Screenshot Haus-Wittgenstein.at |
Ich gönne es ihm und seinesgleichen gerne, Exerzitien zwischen kahle Wände als wahre Wonne im explanatorischem Sinne der Raumwahrnehmung wahr zu nehmen.
Wer nicht auf das maximal Minimale des Pharresia getrimmt ist, fühlt geradezu eine explanatorische Lücke.
Eine unbeschreibliches Defizit, weil bei allem bewusstem erleben und erkennen kein Raum da ist - Leerraum - um Lust und Leiden erklären und erläutern zu können.
Das ergibt ein Weltbild ohne Symbolkraft und meritorischer Design.
Auch sie kommt uns 'hautnah' an:
wie düster schwarze Autokollonnen im Dauerregen,
wie umpflügten Ackerfeldern ohne Korn und Ähren
wie abgemähte Wiesen ohne Heublumen,
wie unerwiderte Liebe:
ohne salzige Tränen,
ohne ein inniger Kuß und
ohne ein "Ich freue mich dass Du einfach da bist".
An ein Wort, manchmal sogar mit eine einzige wortlose Geste,
kann alles hängen und abhängen.
Das vorbehaltlose "Ich mag Dich" in der Aussage vermag alles mit Symbolkraft aufzuladen.
Apropos: auch Wittgenstein weiß etwas vom richtig gepflegten und echt gespürten und fraktal gespurten Leben:
" Wissenschaftliche Fragen können mich interessieren, "
" aber nie wirklich fesseln. Das tun für mich nur "
" begriffliche und ästhetische Fragen. Die Lösung "
" wissenschaftlicher Probleme ist mir, im Grunde, "
" gleichgültig; jener andern Fragen aber nicht. "
Gut, wer merkt, wo und wie auch immer:
hier bin ich Gut aufgehoben.
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